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Rollstuhl mit verschwenkbarer Beinstütze
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Die Erfindung betrifft einen Rollstuhl mit in der Höhe verschwenkbarer
und seitlich abschwenkbarer Beinstütze.
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Rollstühle mit verschwenkbaren und arretierbaren Beinstützen sind
bereits bekannt. Die bei diesen Beinstützen vorgesehenen Vorrichtungen zum Verschwenken
weisen aber die Nachteile auf, daß sie entweder kompliziert und sperrig sind oder
nur mit einem großen Kraftaufwand betätigt werden können. Die meisten hohen verstellbaren
Beinstützen haben den Nachteil, daß sie vom Behinderten nicht allein in beiden Richtungen
betätigt werden können. Meist ist nur das Absenken möglich.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen Rollstuhl mit einer verschwenkbaren
und arretierbaren Beinstütze zu schaffen, die kompakt ausgebildet ist und vom Behinderten
selbst mit einem geringen Kraftaufwand zum Verschwenken in beide Richtungen betätigt
werden kann, obgleich sie an dem Rollstuhl abnehmbar angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die insbesondere
am Rahmen des Rollstuhls abnehmbar befestigte
Beinstütze einen
durch einen einzigen Betätigungshebel betätigbaren Ratschenantrieb aufweist, durch
den die Beinstütze in eine beliebige Schräglage durch Handbetätigung des Körperbehinderten
hochschwenkbar, in dieser lage arretierbar und voll auf den Boden abschwenkbar ist.
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Die verschwenkbare Beinstütze nach der Erfindung kann mit einem geringen
Kraftaufwand betätigt werden. Ferner zeichnet sie sich durch eine kompakte Bauweise
aus. Als weiterer Vorteil kommt hinzu, daß mit nur einem Betätigungshebel das Anheben
der Beinstütze und ihr Absenken durchgeführt werden kann. Vorteilhaft ist ferner,
daß der Betätigungshebel so weit abgesenkt werden kann, daß sein Betätigungsknopf
nicht über die Oberkante der Sitzfläche hinausragt, um eine Behinderung beim Überwechseln
vom Rollstuhl in eine andere Sitzgelegenheit oder ins Bett zu vermeiden, Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine Gesamtansicht eines Rollstuhls mit
einer Beinstütze nach der Erfindung, Fig. 2 eine Seitenansicht der gesamten Beinstütze
mit Wadenstütze . Fuß stütze und Beinstützenaufnahme, Fig. 3 eine Darstellung des
Ratschenantriebes, Fig. 4 eine Seitenansicht der Wadenstütze mit Wadenlattenhalterung,
Fig. 5 einen Querschnitt durch die Wadenstütze längs der Linie A-B in Figur 4, und
Fig. 6 einen Längsschnitt der Beinstützenaufnahme.
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In Figur 1 ist ein Rollstuhl 1 mit zwei größeren antreibbaren Rädern
2 und zwei kleineren, nicht-antreibbaren Rädern 3 dargestellt, die an einem normalerweise
aus Rohren gebildeten Rahmen 4 drehbar gelagert sind. Oberhalb der beiden kleineren
Räder 3 weist der Rahmen 4 3e ein vertikal verlaufendes Rohr 5 auf, an dem 3e eine
Beinstutze 6 in einer Beinstutzenaufnahme 100 angeordnet ist. Der Körperbehinderte
sitzt auf einer Sitzfläche 7.
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Die in Figur 2 dargestellte Beinstütze 6 weist ein Beinstutzenrohr
10 auf, an dessen einem Ende ein Ende eines Vierkantrohres 11 und an dessen anderem
Ende eine verschwenkbare Fußplatte 12 angeordnet ist. Das Beinstutzenrohr 10 kann
mittels eines Ratschenantriebes 30 relativ zu dem
Vierkantrohr
11 verschwenkt werden. Eine Wadenstütze 13 ist an dem Beinstützenrohr 10 mit einer
Wadenplattenhalterung 70 befestigt und kann in Längsrichtung relativ zu dem Beinstützenrohr
10 verschoben werden.
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Im folgenden wird der Aufbau des Ratschenantriebes 30 anhand der Figur
3 beschrieben.
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Der Ratschenantrieb 30 ist in einem Gehäuse 20 untergebracht, welches
an dem Vierkantrohr 11 befestigt ist. Das Gehäuse 20 ist mit zwei Seitenwänden 21,
einer oberen Abdeckung 22 und einer Rückwand 23 ausgebildet. Die Seitenwände 21
des Gehäuses 20 überdecken zwei einander gegenüberliegende Seitenflächen des Vierkantrohres
11, an denen sie z.B. angelötet sind.
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Die zum Gehäuse 20 weisende Wand des Vierkantrohres 11 ist entfernt,
während die von dem Gehäuse fortweisende die RUckwand des Gehäuses 20 bildet. In
diesen Seitennden 21 sind eine erste(24)und eine zweite(25)Bohrung so vorgesehen,
daß die erste bzw. die zweite Bohrung in der einen Seitenwand mit der ersten bzw.
zweiten Bohrung in der zweiten Seitenwand fluchtet.
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Der an die Rückwand 23 angrenzende Abschnitt der oberen Abdeckung
22 ist mit einer länglichen Ausnehmung 26 so ausgebildet, daß diese über dem Vierkantrohr
11 liegt.
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Eine Gabel 31 ist im Inneren des Gehäuses 20 so angeordnet, daß sich
ihre Arme 32 parallel zu den Seitenwänden 21 des Gehäuses 20 erstrecken. Der Kopfteil
33 der Gabel 31 ist mit einer durchgehenden Bohrung 34 versehen, deren Achse senkrecht
zu den Armen 32 der Gabel 31 verläuft. Die Gabel 31 ist unverschwenkbar mit ihrem
Kopfteil auf einem Gelenkbolzen
35 gelagert, der durch die beiden
ersten Bohrungen 24 in den Seitenwänden 21 des Gehäuses 20 und die Bohrung 34 im
Kopfteil 33 der Gabel 31 hindurchgeht. Der Bolzen 35 ist drehbar in den Gehäusebohrungen
24 gelagert.
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Über ein Zwischenstück 36 ist der Kopfteil 33 der Gabel 31 mit einem
Betätigungshebelrohr 37 z.B. durch Löten fest verbunden. Das Betätigungshebelrohr
37 ist in dem Gehäuse 20 so angeordnet, daß seine Längsachse in etwa mit der Längsachse
des Vierkantrohres 11 zusammenfällt, wobei zwischen dem Betätigungshebelrohr 37
und der Rückwand 23 des Gehäuses 20 ein Abstand vorgesehen ist. Die Arme 32 der
Gabel 31 sind relativ zum Betätigungshebelrohr 37 so angeordnet, daß, wenn das Betätigungshebelrohr
37 eine vertikale Lage einnimmt, jene sich schräg nach oben erstrecken.
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Eine Bohrung 38 ist in jedem Endabschnitt der Arme 32 der Gabel 31
vorgesehen. Die beiden Bohrungen 38, deren Mittelachsen parallel zu derjenigen der
Bohrung 34 im Kopfteil 33 der Gabel 31 verlaufen, fluchten miteinander. Durch beide
Bohrungen 38 erstreckt sich ein Gelenkbolzen 39, der mit seinem einen Endabschnittan
einem Arm der Gabel 31 außen etwas hervorsteht. Auf diesem Gelenkbolzen 39 ist zwischen
den Armen 32 der Gabel 31 eine Schaltklinke 40 drehbar gelagert.
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Die Schaltklinke 40 weist einen vorderen 41 und einen rückwärtigen
42 Abschnitt auf. Der rückwärtige Abschnitt 42 erstreckt sich von derDrehachse der
Schaltklinke 40 in Richtung auf das Betätigungshebelrohr 37 bis zum Kopfteil 33
der Gabel 31, der ihm als Anschlag dient. Der huber die Enden der Gabel 31 herausragende
Teil des vorderen Abschnittes 41 der Schaltklinke 40 ist verbreitert ausgebildet,
so daß die Seitenflächen des herausragenden Teiles in etwa plan zu den äußeren Seitenflächen
der Arme 32 der Gabel 31 verlaufen.
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Am vorderen Abschnitt 40 der Schaltklinke greift von unten ein Ende
einer Blattfeder 43 an, deren anderes Ende am Kopfteil 33 der Gabel 31 mit z.B.
einer Schraube befestigt ist.
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Durch diese Blattfeder 43 wirkt auf die Schaltklinke 40 eine nach
oben gerichtete Druckkraft.
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Ein Betätigungshebel 50 ist in dem Betätigungshebelrohr 37 so angeordnet,
daß er in diesem zwischen zwei festgelegten Stellungen verschoben werden kann. In
der Betätigungsstellung ist derBetätigungshebel 50 aus dem Betätigungshebelrohr
37 herausgezogen, so daß er aus der oberen Abdeckung 22 des Gehäuses 20 hervorsteht.
Die oben bereits erwähnte längliche Ausnehmung 26 ist relativ zu dem Betätigungshebelrohr
37 so angeordnet, daß der Betätigungshebel 50 durch diese hindurchbewegt werden
kann.
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Damit der Betätigungshebel 50 nicht aus dem Betätigungshebelrohr 37
herausgezogen werden kann, ist an seinem unteren Ende ein Sicherungselement z.B.
in der Form eines Sprengringes 52 vorgesehen, das mit dem unteren Ende des Betätigungshebelrohres
37 in Anschlag gebracht wird, wenn sich der Betätigungshebel 50 in der herausgezogenen
Stellung befindet. In dieser Stellung greift eine an der Innenfläche des Betätigungshebelrohres
37 hervorstehende, mit einer Feder beaufschlagte Kugel 53 in eine Ringnut 54 des
Betätigungshebels 50 ein, wodurch dieser in der herausgezogenen Stellung gehalten
und ein Hineinrutschen in das Betätigungshebelrohr 37 verhindert wird.
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In der zweiten festgelegten Stellung befindet sich der Betätigungshebel
50 in einer nicht zum Einsatz bereiten Stellung, in der er in das Betätigungshebelrohr
37 vollständig hinein
schoben wird. Der längste Abschnitt des Betätigungshebels
50 befindet sich dabei in dem Vierkantrohr 11. Am oberen Ende des Betätigungshebels
50 ist ein Knopf 51 befestigt, durch den verhindert wird, daß der Betätigungshebel
50 vollkommen in das Gehäuse 20 bzw. das Betätigungshebelrohr 37 hineingeschoben
werden kann. Ferner dient dieser Knopf auch dazu, daß der Betätigungshebel 50 besser
mit der Hand gegriffen werden kann, wenn der Ratschenantrieb 30 betätigt wird.
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Zwischen den Arm der Gabel 31, an dem der Gelenkbolzen 39 außen etwas
hervorsteht, und der gegenüberliegenden Seitenwand des Gehäuses 20 ist parallel
zur Schaltklinke 40 eine Sperrklinke 55 angeordnet. Die Sperrklinke 55 ist keilförmig
ausgebildet und an ihrem breiteren Ende mit einer Bohrung 56 versehen. Mit dieser
Bohrung 56 ist die Sperrklinke 55 auf dem durch den Kopfteil 33 der Gabel 31 und
die Seitenwände 21 des Gehäuses 20 hindurchgehenden Gelenkbolzen 35 verschwenkbar
gelagert. Die Sperrklinke 55 ist unterhalb des hervorstehenden Endabschnittes des
Gelenkbolzens 39 so angeordnet, daß dieser Endabechnitt mit der oberen Fläche der
Sperrklinke 55 in kraftschlüssigen Eingriff gebracht werden kann. Eine Blattfeder
57, die mit einem Ende an dem Vierkantrohr 11 befestigt ist, übt mit ihrem anderen
Ende auf die untere Fläche der Sperrklinke 55 eine nach oben gerichtete Druckkraft
aus.
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Das schmale Ende der Sperrklinke ist mit einer Stirnfläche ausgebildet
und erstreckt sich bis zur Stirnfläche des vorderen Abschnittes 41 der Schaltklinke
40. Wenn die obere Fläche der Sperrklinke 55 an den hervorstehenden Endabschnitt
des Gelenkbolzens 39, um den die Schaltklinke 40 verschwenkt werden kann, anliegt,
so liegt die obere Kante der Stirnfläche der Sperrklinke 55 in etwa neben der oberen
Kante der Stirnfläche der Schaltklinke 40.
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Ein Gelenkbolzen 60 ist durch die zweiten Bohrungen 25 in den'Seitenwänden
21 des Gehäuses 20 hindurchgeiUhrt und gegen eine axiale Verschiebung gesichert.
Auf diesem Gelenkbolzen 60 ist ein Zahnrad 61 im Inneren zwischen den Seitenwänden
21 des Gehäuses 20 drehbar gelagert. Das Zahnrad 61 ist nur auf dem Umfangsabschnitt
mit Zähnen 62 ausgebildet, der zu der Schaltklinke 40 und der Sperrklinke 55 weist.
An einem in etwa dem mit Zähnen 62 ausgebildeten UmSangsabschnitt des Zahnrades
61 gegenüberliegenden Umfangsabschnitt ist ein Ende des Beinstützenrohres 10 befestigt.
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Der Durchmesser des Zahnrades 61, der Abstand zwischen den Gelenkbolzen
35, 39 und 60 und die Länge der Schaltklinke 40 und der Sperrklinke 55 sind so bemessen,
daß die Stirnflächen bzw. die oberen Kanten der Stirnflächen der Schaltklinke 40
und der Sperrklinke 55 mit den Zähnen 62 des Zahnrades 61 in Eingriff gebracht werden
können. In axialer Richtung ist die Abmessung des Zahnrades 61 mindestens so groß,
wie die Summe der Breiten der nebeneinander angeordneten vorderen AbschnitbedervSchaltklinke
und der Sperrklinke.
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Zwischen den Seitenflächen des Zahnrades 61 und den Innenflächen der
Seitenwände 21 des Gehäuses 20 sind jeweils Breisbelagacheiben 63 vorgesehen. Wenn
der Gelenkbolzen 60 des Zahnrades 61 als Schraube ausgebildet ist, und ihr Kopf
an der Außenfläche einer Seitenwand 21 des Gehäuses 20 anliegt und deren Gewindeabschnitt
aus der anderen Seitenwand 21 hervorsteht, so kann durch Anziehen einer auf dem
Gewindeabschnitt aufgeschraubten Schraubenmutter der Reibungseingriff zwischen dem
Zahnrad 61, den Bremsbelagscheiben 63 und den Innenflächen der Seitenwände 21 verschieden
groß eingestellt werden. Hierdurch wird gewhrleistet, daß nach der Betätigung des
Entriegelungsmechanismus ein zu ruckartiges Absinken der Beinstütze erfolgt.
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Im folgenden wird die Funktionsweise des Ratschenantriebes 30 beschrieben.
Zur Betätigung des Ratschenantriebes 30 befindet sich der Betätigungshebel 50 in
seiner herausgezogenen Stellung. In dieser Stellung kann der Betätigungshebel 50
von einer im wesentlichen vertikalen Stellung, der Ausgangsstellung, in Richtung
auf das Zahnrad 61 in eine erste und über diese hinaus in eine zweite Schrägstellung
verschwenkt werden. Die Schwenkbewegung des Betätigungshebels 50 erfolgt in einer
Ebene, die senkrecht zu der Mittelachse des Gelenkbolzens 35 zwischen den Seitenwänden
21 des Gehäuses 20 verläuft.
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Wird der Betätigungshebel 50 zwischen der Ausgangsstellung und der
ersten Schrägstellung hin- und herbewegt, so wird dadurch der Ratschenantrieb 30
angetrieben.
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Befindet sich der Betätigungehebel 50 in seiner Ausgangsstellung,
so haben die Schaltklinke 40 und die Sperrklinke 55 eine solche Lage, in der die
Stirnfläche des vorderen Abschnittes 41 der Schaltklinke 40 mit einem Zahn des Zahnrades
61 in Eingriff steht. Gleichzeitig steht die Stirnfläche der Sperrklinke 55 mit
dem im Uhrzeigersinn gezählten überzächsten Zahn des Zahnrades 61 in Eingriff, wenn
eine solche Seitenansicht des Ratschenantriebes 30 betrachtet wird, bei der das
Zahnrad 61 links von der Schaltklinke und der Sperrklinke liegt. Wird der Betätigungshebel
50 in die erste Schrägstellung verschwenkt, so wird gleichzeitig das Betätigungshebelrohr
37 und damit die über das Zwischenstück 36 mit diesem fest verbundene Gabel 31 im
Gegenuhrzeigersinn verschwenkt, die an einem Zahn des Zahnrades 61 angreifende Stirnfläche
des vorderen Abschnittes 41 der
Schaltklinke 40 bewegt sich nach
links in eine schräg nach unten weisende Richtung, wodurch auf das Zahnrad 61 ein
Drehmoment ausgeübt wird, so daß sich das Zahnrad 61 im Uhrzeigersinn dreht. Während
der Drehung des Zahnrades 61 wird der Abstand zwischen der Stirnfläche der Sperrklinke
55 und dem Zahn, an dem sie in der Ausgangsstellung des Betätigungshebels 50 anlag,
vergrößert, so daß die Sperrklinke 55 aufgrund der durch die Blattfeder 57 erzeugten
und von unten an der Sperrklinke 55 angreifenden Druckkraft im Uhrzeigersinn gedreht
wird und an dem im Gegenuhrzeigersinn nächstfolgenden Zahn angreift.
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Wird der Betätigungshebel 50 in seine Ausgangsstellung zurückgeführt,
so wird das Betätigungshebelrohr 37 und damit die Gabel 31 im Uhrzeigersinn verschwenkt,
wodurch der Abstand zwischen der Stirnfläche des vorderen Abschnittes 41 der Schaltklinke
40, die mit der Gabel 31 bewegt wird, und dem Zahn, an dem die Stirnfläche anlag,
vergrößert wird.
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Der Abstand wird so groß,daß die Schaltklinke 40 mit ihrem vorderen
Abschnitt 41 diesen Zahn freigibt und sich aufgrund der durch die Blattfeder 43
an der Schaltklinke 40 erzeugten, nach oben gerichteten Druckkraft im Uhrzeigersinn
dreht, um mit dem nächstfolgenden Zahn in Eingriff zu kommen. Während dieses Vorganges
kann sich das Zahnrad 61, an dem das Beinstützenrohr 10 befestigt ist, nicht im
Gegenuhrzeigersinn drehen, da eine Drehung durch die an dem Zahnrad 61 angreifende
Sperrklinke verhindert wird.
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Durch eine einmalige Verschwenkung des Betätigungshebels 50 aus der
Ausgangsstellung in die erste Schräglage und zurück in die Ausgangsstellung wird
eine Drehung des Zahnrades 61 um den einem Zahn entsprechenden Winkel hervorgerufen,
wodurch
das Beinstützenrohr 10 mit der an ihm befestigten Fußplatte
12 und der Wadenstütze 13 nach oben verschwenkt wird.
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Durch eine wiederholte Betätigung des Betätigungshebels 50 kann die
Beinstütze 6 infolgedessen in die erwünschte Lage gehoben werden.
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Soll das Beinstützenrohr 10 abgesenkt werden, d.h. mit dem an ihm
befestigten Zahnrad 61 um den Gelenkbolzen 60 im Gegenuhrzeigersinn gedreht werden,
eo muß der Betätigungshebel 50 in die zweite Schräglage bewegt werden. Durch diese
Bewiegung wird die Gabel 31 mit den durch ihren Kopfteil 33 hindurchgehenden Gelenkbolzen
35 im Gegenuhrzeigersinn gedreht, wodurch die StirntlAche des vorderen Abschnittes
41 der Schaltklinke 40 über die Lage nach links schräg unten hinausbewegt wird,
die sie einnimmt, wenn sich der Betätigungshebei 50 in der ersten Schrägstellung
befindet. Der hervorstehende Endabsohnitt des Gelenkbolzens 39, der in den Armen
32 der Gabel 31 angeordnet ist, kommt aufgrund der Bewegung der Gabel 31 mit der
oberen Seite der Sperrklinke 55 in Eingriff und verschwenkt diese im Gegenuhrzeigersinn.
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Befindet sich der Betätigungshebel 50 in der zweiten Schriglage; so
ist die Stirnfläche des vorderen Abschnittes 41 der Schaltklinke 40 und die Stirnfläche
der Sperrklinke 55 mit den entsprechenden Zähnen des Zahnrades 61 außer Eingreift
gebracht, so daß das Zahnrad 61 und damit das Beinstützenrohr 10 frei verschwenkt
werden kann. Die Beinstütze 6 kann somit voll auf den Boden abgesenkt werden.
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Vis bereits erwähnt, kann die zwischen den Innenflächen der Seitenwände
21 des Gehäuses 20, den Bremsbelagscheiben 62 und den Seitenflächen des Zahnrades
61 wirkende Reibungskraft
eingestellt werden. Ist die eingestellte
Reibung krait ausreichend groß, so kann ein plötzliches Absenken des Beinstützenrohres
10 bzw. der Beinstütze 6 verhindert werden, wenn der Betätignngshebel 50 in die
zweite Schrägstellung verschwenkt wird, um die Schaltklinke und die Sperrklinke
mit den Zähnen 62 des Zahnrades 61 außer Eingriff zu bringen.
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Um zu verhindern, daß der Betätigungshebel 50 unbeabsichtigt in die
zweite schrägstellung verschwenkt wird, ist auf der oberen Abdeckung 22 des Gehäuses
20 anschließend an den von der RUckwand 23 des Gehäuses 20 fortweisenden Rand der
länglichen Ausnehmung 26 eine Sperrscheibe 27 drehbar angeordnet. In der Sperrscheibe
27 ist eine sich in radialog Richtung erstreckende Ausnehmung 28 vorgesehen. Die
Sperrscheibe 27 kann so gedreht werden, daß diese Ausnehmung von des Betätigungshebel
50 tortweist, so daß ein Teil der Sperrscheibe den Bereich der länglichen Ausnehmung
26 überdeckt, der zwischen der ersten und der zweiten SchrEgstellung des Betätigungshebels
50 liegt. Wird der Betätigungshebel bei einer solchen Stellung der Sperrscheibe
27 verschwenkt, so kann dieser nur von seiner Ausgangsstellung bis zurorston Schrägstellung
bewegt werden, so daß nur das Anheben der Beinstütze möglich ist.
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Wird die Sperrscheibe 27 so gedreht, daß ihro radiale Aus-Bohrung
28 über der länglichen Ausnehmung 26 zu liegen kost, so kann der Betätigungshebel
50 bis in seine zweite Schrägstellung bewegt werden, wobei er in die radiale Ausnel-ung
28 geführt wird.
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Durch entsprechendes Drohen der Sperrscheibe 27 kann also eine unbeabsichtigte
Bewegung des B.tätigungshebels 50 in
die zweite Schrägstellung
zum Absenken der Beinstütze 6 verhindert werden.
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Im folgenden wird anhand der Fig. 4 und 5ein Ausführungsbei spiel
einer WadonstUtzo nach der Erfindung beschrieben.
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Die Wadenstütze mit einer quer verstellbaren Wadenplatte weist eine
Wadenplattenhalterung 70 mit einem U-förmigen, läng lichen Gleitstück 71 auf, welches
auf das Beinstützenrohr 10 aufgesetzt wird. Der gekrümmte Bereich des Gleitstücks
71 ist mit einer Längsnut 72 ausgebildet. In jedem die Längsnut 72 begrenzenden
Randbereich sind mehrere Ausnehmungen 73 vorgesehen, wobei eine Ausnehmung in einem
Randbereich eine im anderen Randbereich spiegelbildlich ausgebildete gegenüberliegt.
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An dem Beinstützenrohr 10 steht ein Arretierungsstift 75 in dem Bereich
hervor, in dem die Wadenplattenhalterung 70 angeordnet wird. Das Gleitstück 71 wird
so auf das Beinstützenrohr 10 aufgesetzt, daß sich der Arretierungsstift 75 in der
Uingsnut 72 befindet. Durch das Schieben des Gleitstückes 71 in Längsrichtung kann
erreicht werden, daß eine der Ausnehmungen 73 im Randbereich der Längsnut 72 auf
der Höhe des Arretierungsstiftes 75 zu liegen kommt. Wird das Gleitstück 71 daraufhin
verdreht, so wird der Arretierungsstift 75 von dieser Ausnehmung aufgenommen, wodurch
eine Verschiebung des GleitstUcks 71 in Längsrichtung des Beinstützenrohres 10 verhindert
wird.
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Die Schenkel 74 des Gleitstückes 71 ragen über das Beinstützenrohr
10 hinaus In 3edes der Schenkel sind zwei Bohrungen 76 und 77 so vorgesehen, daß
jeder Bohrung in einem
Schenkel eine entsprechende in dem anderen
Schenkel gegenüberwiegt. Durch die einander gegenüberliegenden Bohrungen werden
von einer Seite Schrauben 78, 79 hindurchgeführt, die durch Schraubenmuttern auf
der anderen Seite gesichert werden. Zwischen den Innenflächen der Schenkel 74 sind
Distanzbuchsen 80 und 81 angeordnet, durch die die Schrauben hindurchgeführt werden.
Die Distanzbuchsen 80 und 81 verhindern, daß der Abstand zwischen den Schenkeln
einen durch die Länge der Buchsen vorgegebenen Wert unterschreitet, wodurch eine
unzulässige Verbiegung des Gleitstücks 71 vermieden wird,sowie ein Festklemmen auf
dem Beinstützenrohr 10.
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An einem der Schenkel 74 des Gleitstücks 71 liegen außen zwei Laschen
84 und 85 mit je einem Endabschnitt an. Die anliegenden Endabschnztte der Laschen
84 und 85 sind je mit einer Bohrung ausgebildet.
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Die Lasche 84 ist an dem an dem Schenkel 74 anliegenden Endabschnitt
verbreitert. Auf einem zu der Bohrung in diesem Endabschnitt zentrischen Kreis sind
mehrere Sacklöcher vorgesehen, wobei jedem Sackloch ein anderes diametral gegen-Uberliegt.
Die Lasche 84 wird an dem Schenkel 74 so angeordnet, daß die Sacklöcher zur Aul3enfläche
des Schenkels 74 weisen.
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Zur Befestigung der Lasche 84 dient die Schraube 78, die mit ihrem
Sehaft durch die Bohrung in dem verbreiterten Endabschnitt geführt wird, bevor sie
in die Bohrung 77 in den Schenkeln 74 des Gleitstückes 71 eingebracht wird. In
entsprechender
Weise wird die Schraube 79 mit ihrem Schaft zuerst durch die Bohrung in dem Endabschnitt
der Lasche 85 geführt, bevor sie in die Bohrung 76 in den Schenkeln 74 eingebracht
wird.
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Die anderen Endabschnitto der Laschen 84 und 85 sind durch eine an
ihnen anliegende Verbindungslasche 86 miteinander gelenkig verbunden. Der Abstand
zwischen diesen Gelenkverbindungen ist genauso groß, wie derjenige zwischen den
beiden Bohrungen 76 und 77 in den Schenkeln 74. Die Abstände zwischen den Bohrungen
in jedem Endabsebnltt der Laschen und den zugeordneten Gelenkverbindungen sind gleich
groß.
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Daraus ergibt sich, daß die beiden Gelenkverbindungen und die beiden
Schrauben 78 und 79 die vier Ecken eines Parallelogrammes bilden. Infolgedessen
könnenbei gelockerten Schrauben 78 und 79 die Laschen 84 und 86 so verschwenkt werden,
daß sie stets parallel zueinander vorlaufen. Die Verbindungslasche 86 bleibt dabei
parallel zu der durch die Mitten der Bohrungen 76 und 77 hindurchgehenden Geraden.
Jedoch wird der Abstand zwischen der Verbindungslasche 86 und dieser Geraden in
Abhängigkeit von der Schwenkbewegung der Laschen 84 und 85 vergrößert oder verkleinert.
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An der von dem Schenkel des Gleitstücks 71 fortweisenden Seite der
Verbindungslasche 86 ist zwischen den Gelenkverbindungen ein U-förmiger Lagerbock
87 befestigt, wobei die Endabschnitte der Schenkel des Lagerbocks senkrecht abgebogen
sind. Die Oberflächen der senkrecht abgebogenen Endabschnitt verlaufen seitlich
schräg nach unten.
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An der Verbindungslasche 86 ist ein Bolzen 88 senkrecht fest angeordnet,
der sich anschließend an den Bereich zwischen
den Schenkeln des
U-iörmigen Lagerbocks 87 nach außen, d.h.
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von dem Schenkel des Gleitstücks 71 fortweisend erstreckt.
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Auf diesem Bolzen wird die Wadenplatte verschwenkbar angeordnet. Die
Wadenplatte kann dabei soweit verschwenkt werden, bis sie an einem der abgebogenen
Endabschnittes des Lagerbocks 87 anliegt.
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Um die an der Wadenplattenhalterung 70 befestigte Wadenplatte in der
Querrichtung zu verstellen, werden die beiden Schrauben 78 und 79 gelockert, so
daß die Lasohen 84 und 85 verschwenkt werden können, wodurch der Abstand der Verbindungslasche
86 und damit der Wadenplatte von der Mittellinie der Bohrungen 76 und 77 verändert
werden kann. Nach erfolgter Einstellung werden die Schrauben 78 und 79 angezogen,
wodurch dio Laschen 84 und 85 an den Schenkel 74 des GleitstUcks 71 engedrUckt werden.
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Im Schenkel 74 ist eine nach außen hervorstehende Schraube (8tift
o. dgl.) befestigt, die in die in dem verbreiterten Endabschnitt der Lasche 84 vorgesehenen
Sacklöcher eingreift.
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Auf diese Weise wird für die Lasche 84 eine zusätzliche formschltissige
Arretierung geschaffen, durch die zuverlässig verhindert wird, daß sich die Lasche
84 verschwenkt und dadurch die Quer lage der Wadenplatte unbeabsichtigt geändert
wird. Der Einfachheit halber genügt allein die Schraube 78 als Xlemmschraube, so
daß anstelle der Schraube 79 ein einfacher Stift vorgesehen werden kann.
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Die in Fig. 6 dargestellte BeinstUtzenaufnahme 100 umfaßt ein Tragrohr
101, mit dem drei Befestigungsarme 102, 103 und 104 fest verbunden sind. Die Befestigungsarme
dienen dazu, das Tragrohr abnehmbar, unverdrehbar und gegen ein unfreiwilliges Lösen
gehindert an dem rohrartigen Rahmen 4 des Rollstuhls 1 zu befestigen.
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In einer Bohrung in einer Seitenwand des Tragrohrs 101 ist eine Gewindebuchse
105 angeordnet und fest mit dem Tragrohr 101 verbunden. Eine Feststellschraube 106
kann in die Gewindebuchse soweit hineingeschraubt werden, daß sie mit ihrem vorderen
Abschnitt bis in das Innere des Tragrohres 101 hineinragt.
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Ein Ring 107 ist außen an einer Seitenwand des Tragrohres 101 fest
angeordnet und nimmt einen Gummipuffer 108 auf. Der Gummipuffer 108 dient dazu,
das Tragrohr 101 am rohrartigen Rahmen des Rollstuhles abzustützen.
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Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel der Beinstützenaufnahme
nach der Erfindung hat das Tragrohr 101 einen quadratischen Querschnitt. In das
Tragrohr 101 wird das an der Beinstütze 6 angeordnete Vierkantrohr 11 von oben eingeschoben
und entsprechend der erw(lnschten Höhenlage der Beinstütze 6 mit der Feststellgshraube
106 festgestellt. Die Querschnitte des Tragrohrs 101 und des Vierkantrohres 11 sind
so aufeinander abgestammt, daß das Vierkantrohr 11 ohne weiteres in dem Tragrohr
101 verschoben werden kann, ohne daß eine Drehung des Vierkantrohres 11 um seine
Längsachse in dem Tragrohr 101 möglich ist. Dadurch wird verhindert, daß die an
dem Vierkantrohr 11 angeordnete BeínstUtze um eine vertikale Achse verachwenkt werden
kann.
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Anstelle der Reibungsbremsscheiben ist es auch denkbar, einen Freilauf
,der als Überholkupplung und/oder RUcklaufsperre wirkt, mit einer oder mehreren
Bremsscheiben zu kombinieren. Der Freilauf wird beim Hochschwenken die Reibung freigeben.
Beim Herablassen wird die Reibung wirksam (Bremsung). Dies hat den Vorteil, daß
beim Hochschwenken die Reibung nicht mit überwunden werden muß.
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Weitere denkbare DMnipfungs- oder Bremsmittel sind hydraulische, federmechanische
und/oder pneumatische Teleskopanordnungen, die sowohl innerhalb der Rohre als auch
zwischen dem Vierkantrohr und dem verschwenkbaren Rohr angebracht werden können.