DE2722752B2 - Piastisole auf Basis von Methylmethacrylat-Mischpolymerisaten - Google Patents
Piastisole auf Basis von Methylmethacrylat-MischpolymerisatenInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft Piastisole auf Basis von Methylmethacrylat-Mischpolymerisaten und organischen
Weichmachern.
Ali: Plastisole werden flüssige bis pastenförmige
Gemische bezeichnet, die in einem flüssigen organischen Weichmacher ein partikelförmiges Polymerisat
und in der Regel anorganische Füllstoffe enthalten und beim Erwärmen zu einem Festkörper gelieren. Als
partikelförmiges Polymerisat wird überwiegend Polyvinylchlorid verwendet, weil es die für den vorliegenden
Zweck erforderliche Eigenschaft hat, daß es sich bei Raumtemperatur auch während einer längeren Lagerungszeit
nicht in dem flüssigen Weichmacher löst. Beim Erwärmen auf wenigstens 80 bis 100° C entsteht eine
Lösung des Polyvinylchlorids in dem Weichmacher, die auf Grund der hohen Polymerisatkonzentration Festkörpereigenschaften
hat. Beim Abkühlen auf Raumtemperatur behält die gtlierte Lösung ihre homogene
Beschaffenheit dauernd bei.
Polyvinylchiord hat als Polymerisatkomponente von Plastisolen verschiedene Nachteile. Unter dem Einfluß
von Licht vergilben daraus hergestellte Überzüge. Unter Hitzeeinwirkung spaltet Polyvinylchlorid Chlorwasserstoff
ab, der bei Fertigungsverfahren, bei denen Hitze angewendet wird, zur Korrosion führen kann
oder der im Falle eines Brandes oder bei der Abfallverbrennung in gefährlich hohen Konzentrationen
auftreten kann. Es ist daher in der DE-AS 24 54 235 vorgeschlagen worden, Plastisole auf Basis von
Methylmethacrylat-Polymerisaten und organischen Weichmachern aufzubauen.
Homo- und Mischpolymerisate des Methylmethacrylats haben rswar nicht die oben erwähnten Nachteile des
Polyvinylchlorids, besitzen aber auch nicht dessen besondere Vorteile beim Geliervorgang. Polymethylmethacrylat
und viele Mischpolymerisate des Methylmethacrylats bilden mit organischen Weichmachern
beständige Plastisole, die beim Erwärmen auf z. B. 150°
gelieren. Beim Abkühlen des gelierten Materials auf Raumtemperatur erweist sich das Gemisch jedoch in
vielen Fallen als unbeständig und schwitzt den Weichmacher in flüssiger Form wieder aus. Das gilt
besonders für die in der Technik auf Grund ihres niedrigen Preises besonders gebräuchlichen Weichmacher,
wie z. B. Phthalsäureester. Es gelingt zwar, die Verträglichkeit von Methylmethacrylat-Mischpolymerisaten
mit Phthalat-Weichmachern dadurch zu erhöhen, daß man Acryl- oder Methacrylsäureester höherer
Alkohole als Comonomere verwendet Die mit diesen Mischpolymerisaten hergestellten weichmacherhaltigen
gelierten Massen bleiben zwar bei Raumtemperatur und darunter über unbegrenzte Zeit homogen, jedoch
gelieren die in diesem Sinne zusammengesetzten Plastisole schon bei Raumtemperatur innerhalb von
wenigen Tagen. Lagerbeständige Plastisole werden mit diesen Mischpolymerisaten nur bei Verwendung spezieller
Weichmacher erhalten, wie z. B. Dipropylenglykoldibenzoat oder Tri-äthylhexyl-mellithat, die verhältnismäßig
teuer sind. In geringem Maße läßt sich die Lagerfähigkeit zwar auch durch die Verwendung von
verhältnismäßig grobteiligen Polymerisatpartikeln verbessern, jedoch wird dieser Gewinn an Lagerfähigkeit
durch den Nachteil eines höheren Zeitbedarfs für den Gelierungsvorgang und verschlechterter Filmeigenschaften
erkauft.
Aufgabe der Erfindung war es, Methylmethacrylat-Polymerisate
für die Herstellung von Plastisolen zu finden, die auch bei Verwendung von gebräuchlichen
billigen Weichmachern längere Zeit lagerbeständig sind und diese Weichmacher nach dem Gelieren bei
Raumtemperatur nicht wieder ausschwitzen.
Die erfindungsgemäßen Plastisole enthalten ein Methylmethacrylat-Mischpolymerisat und einen organischen
Weichmacher in einem Mengenverhältnis von 10 :3 bis 1 :10 sowie übliche Füllstoffe.
Das Mischpolymerisat ist erfindungsgemäß aus einem Kernpolymerisat und einem Schalenpolymerisat im
Mengenverhältnis von 3:1 bis 1:3 aufgebaut, wobei das Kernpolymerisat und das Schalenpolymerisat die im
Anspruch 1 näher gekennzeichnete Zusammensetzung haben.
Das Kernpolymerisat besteht aus einem Mischpolymerisat, das sich durch eine gute Verträglichkeit mit
Weichmachern, insbesondere auch mit Phthalat-Weichmachern, wie z. B. Dioctylphthalat, auszeichnet. Das
Kernpolymerisat allein würde mit den Weichmachern schon bei Raumtemperatur innerhalb kurzer Zeit
gelieren. Als Schalenpolymerisat dient ein Homo- oder Mischpolymerisat des Methylmethacrylats, das bei
Raumtemperatur gegenüber Weichmachern unbegrenzt beständig ist, den Weichmacher jedoch nach dem
Gelieren und Abkühlen nicht unbegrenzt in homogener Phase festhalten würde. Bei der Lagerung stellt das
Schalenpolymerisat einen ausreichenden Schutz gegen das vorzeitige Gelieren des Kernpolymerisats dar.
Wenn die Gelierung bei hoher Temperatur stattgefunden hat, wird der Weichmacher durch das Kernpolymerisat
so fest gebunden, daß die Unverträglichkeit mit dem Schalenpolymerisat nicht mehr zu einer Entmischungführt.
Die Verträglichkeit des Kernpolymerisats mit Weichmachern
beruht auf seinem Gehalt an Acrylsäurealkylestern mit mindestens 3, bzw. Methacrylsäurealkylestern
mit mindestens 2 Kohlenstoffatomen im Alkylrest oder an Styrol. Von wenigen Ausnahmen, wie etwa
dem Polyäthylmethacrylat, abgesehen, ist die Affinität
der aus diesen Monomeren aufgebauten Homopolymerisate zu den Weichmachern, insbesondere zu den
Phthalsäureester^, so hoch, daß die umgebende Hülle aus dem Schalenpolymerisat keinen dauerhaften Schutz
gegen die Gelierung bei Raumtemperatur bieten würde, wenn nicht diese Affinität durch einen Anteil der stärker
polaren Monomeren (B) gedämpft wurde.
Die Lagerbeständigkeit kann für die industrielle Anwendung sls ausreichend angesehen werden, wenn
das Plastisol innerhalb von 21 Tagen bei 3(P nicht geliert Eine kürzere Lagerfähigkeit von z. B. drei bis
fünf Tagen ist in manchen Fällen ausreichend, beispielsweise, wenn das Plastisol im gleichen Betrieb
aus seinen Komponenten hergestellt und weiterverarbeitet wird. Gegenüber Piastisolen aus nicht schalenförmig
aufgebauten Polymerisaten, die schon innerhalb weniger Stunden bei Raumtemperatur gelieren und
deshalb industriell überhaupt nicht verwertbar sind, stellen die erfindungsgemäßen Plastisole auch bei einer
Lagerfähigkeit von nur einigen Tagen einen wichtigen technischen Fortschritt dar, weil damit die Schwelle zur
industriellen Verwertbarkeit überschritten wird.
Da die Affinität zwischen dem Kernpolymerisat und dem Weichmacher in starkem Maße von deren
chemischer Zusammensetzung abhängt, ist die Höhe des erforderlichen Anteils der polaren Monomeren (B) von
der Art des Weichmachers, von der Art der innerhalb der Gruppen (A) und (B) gewählten Monomeren oder
Monomerengemische und in geringerem Maße von dem Mengeverhältnis des Kernpolymerisats zum Schalenpolymerisat
abhängig. Die Polymerisatzusammensetzung wird also stets auf den zu verwendenden Weichmacher
abgestimmt und läßt innerhalb der für die Komponenten (A) und (B) angegebenen Grenzen nur geringe -so
Abweichungen vom jeweils ermittelten Optimum zu. Im bevorzugten Fall enthält das Kernpolymerisat als
Komponente (A) einen Methacrylsäurealkylester mit 4 bis 18 C-Atomen und als Komponente (B) Methyl- oder
Äthylacrylat oder Methyl-methacrylat oder deren Gemische. Am Aufbau des Kernpolymerisats können
neben den Monomeren der Gruppen (A) und (B) in einem Anteil bis zu 20 Gew.-% weitere radikalisch
polymerisierbare Monomere beteiligt sein, sofern ihre Anwesenheit aus besonderen Gründen erwünscht ist.
Hierzu gehören Acryl- und Methacrylsäure, deren Amide, Nitrile, Hydroxyalkylester und Aminoalkylester,
Vinylester aliphatischer Carbonsäuren, Vinylpyrrolidon, Vinylimidazoi usw.
Als Schalenpolymerisat ist Polymethylmethacrylat gut geeignet. Wenn stattdessen eis; Mischpolymerisat
des Methylmethacrylats eingesetzt wird, so sollte der Anteil des bzw. der Comonomeren um so kleiner sein, je
weniger polar sie sind. Die Monomeren der Gruppe (A) sind Beispiele für unpolare Monomere; ihr Anteil am
Schalenpolymerisat liegt vorzugsweise nicht über 10%. Stärker polare Comonomere, wie z. B. die der Gruppe
(B), können bis zu 20 Gew.-% des Schalenpolymerisats bilden. Die Wahl der Art und Menge der neben
Methylmethacrylat gegebenenfalls verwendeten Comonomeren wird in der Weise getroffen, daß das
Schalenpolymerisat, wenn es für sich allein polymerisiert wird, eine Glastemperatur über 50° hat. Geringe
Anteile an stark polaren Comonomeren im Schalenpo-Iymerysat, z. B. 0,5 bis 8% Acryl- oder Methacrylsäure
oder Acryl- oder Methacrylamid, wirken sich günstig auf die Lagerbeständigkeit der Plastisole aus.
Da die Plastsole häufig als Überzugsmittel, insbesondere für Metalle, verwendet werden, sind am Aufbau des
Polymerisats vorzugsweise haftverbessernde Monomere beteiligt. Als solche sind ungesättigte Carbonsäuren,
wie Acryl- oder Methacrylsäure, Hydroxyalkylester oder Aminoalkylester dieser Säuren zu nennen.
Besonders wirksam ist N-Vinylimidazoi. Die haftverbessernde Wirkung dieser Comonomeren tritt schon bei
Anteilen von 0,1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 2% auf. Die haftverbessernden Comonomeren können in das Kernpolymerisat
oder in das Schalenpolymerisat oder in beide einpolymerisiert sein.
Die Bedeutung des schalenförmigen Aufbaus des Emulsionspolymerisats wird bei einem Vergleich eines
erfindungsgemäß hergestellten Plastisol mit solchen Mischungen deutlich, in denen der gleiche Weichmacher
mit der gleichen Polymerisatmenge des Kernpolymerisats allein oder des Schalenpolymerisats allein oder mit
einem Gemisch dieser beiden Polymerisate verwendet wird. Zum weiteren Vergleich wurde ein Mischpolymerisat
verwendet, dessen Bruttozusammensetzung mit der Polymerisatzusammensetzung beim erfindungsgemäßen
Plastisol übereinstimmt, das aber nicht schalenförmig aufgebaut ist.
Plastisol aus 2 Teilen Polymerisat und 3 Teilen Dioctylphthalat, Lagerung bei 30°C;
Gelierung 30 min bei 1500C
Polymerisat
Lagerbeständigkeit
(in Tagen bei 30°)
(in Tagen bei 30°)
Geliertes
Produkt
Produkt
Kernpolymerisat 30% BA, 70% MMA \ \ . \
Schalenpolymerisat PMMA J
Mischpolymerisat 30% BA, 70% MMA
PMMA
PMMA
Gemisch PMMA + Copol. 30% BA,
70% MMA (1:1)
Mischpolymerisat 15% BA, 85% MMA
BA - n-Butylacrylat, MMA = Methylmethacrylat, PMMA = Polymethylmethacrylat
verträglich
verträglich
unverträglich
verträglich
unverträglich
Die Ermittlung der optimalen Polymerisatzusammensetzung für das als Weichmacher verwendete Dioctylphthalat
wird in Tabelle II veranschaulicht.
Tabelle Π
Plastisol aus zwei Teilen Polymerisat und 3 Teilen Dioctylphthalat; Lagerung bei 30°C;
Gelierung 30 min bei 1500C
Polymerisat | Schale | Lagerbeständigkeit | Geliertes Produkt |
Kern | (in Tagen bei 30") | ||
20% BA, 80% MMA | PMMA | >21 | unverträglich |
30% BA, 70% MMA | PMMA | >21 | verträglich |
35% BA, 65% MMA | PMMA | 12 | verträglich |
40% EA, 60% MMA | PMMA | 3 | verträglich |
45% BA, 55% MMA | PMMA | 1 | verträglich |
50% BA, 50% MMA | PMMA | verträglich |
Der Aufbau der Mischpolymerisate aus einem Kernpolymerisat und einem Schalenpolvmerisat wird in
an sich bekannter Weise durch eine bestimmte Verfahrensweise bei der Emulsionspolymerisation erhalten.
Dabei werden die das Kernpolymerisat bildenden Monomeren in wäßriger Emulsion in der ersten
Verfahrensstufe polymerisiert Wenn die Monomeren der ersten Stufe im wesentlichen auspolymerisiert sind,
werden die Monomerbestandteile des Schalenpolymerisats unter solchen Bedingungen zu dem Emulsionspolymerisat
zugegeben, daß die Bildung neuer Teilchen vermieden wird. Dadurch wird das in der zweiten Stufe
entstehende Polymerisat schalenförmig um das Kernpolymerisat herum gelagert. Ein günstiges Verhältnis der
Schalendicke zur Größe des Kerns wird erhalten, wenn sich das Gewicht des Kernpolymerisats zum Schalenpolymerisat
wie 1:3 bis 3:1 verhält. Durch geeignete Wahl der Emulgiermittelmenge kann die Teilchengröße
in dem Sinne beeinflußt werden, daß die Teilchen um so größer werden, je kleiner die Emulgiermittelmenge ist.
Die Teilchendurchmesser können z. B. im Bereich von 0,05 bis 5 μιτι liegen.
In der ersten Polymerisationsstufe, in der das Kernpolymerisat entsteht, werden 0,01 bis 1 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Wasserphase an anionischen, kationischen oder nicht-ionischen Emulgiermitteln, wie
Natriumlaurylsulfat, Alkylbenzolsulfonate, Oxäthylierungsprodukte alkylierter Phenole oder deren neutralisierte
Sulfierungsprodukte, verwendet. Die Polymerisation wird vorzugsweise bei Temperaturen zwischen 60
und 100° C mit Hilfe wasserlöslicher Radikalbildner, wie
Kalium- oder Ammoniumpersulfat oder Wasserstoffperoxyd, ausgelöst. Vor Beginn der zweiten Polymerisationsstufe
kann erneut Initiator zugesetzt werden, jedoch wird wenig oder gar kein zusätzliches Emulgiermittel
in der zweiten Stufe verwendet.
Zur Überführung der erhaltenen, meist 30- bis 60%igen Dispersionen in ein trockenes Pulver werden
die Dispersionen in an sich bekannter Weise durch Eintrocknen dünner Schichten in flachen Behältern oder
auf Walzen oder vorzugsweise durch Sprühtrocknung bei Temperaturen zwischen 50 und 100° getrocknet.
Zur Herstellung des Plastisols wird das pulverförmige Material und gegebenenfalls ein Füllstoff, wie Kreide,
Kaolin, Glimmermehl u. dergl., dessen Menge ein Mehrfaches der Polymerisatmenge betragen kann, mit
einem flüssigen Weichmacher vermischt. Das Mengenverhältnis von Polymerisat zu Weichmacher kann
zwischen 10:3 bis 1 : 10 liegen und wird vorzugsweise im Bereich von 2 : 3 bis 1 : 2 gewählt. Das Fließverhalten
der Plastisole kann durch das Mengenverhältnis von flüssigen zu festen Bestandteilen dem jeweiligen
Verarbeitungsverfahren angepaßt werden. Zum Spritzen oder Tauchen geeignete Plastisole werden flüssig
bis cremeartig eingestellt und gegebenenfalls mit thixotropierenden Zusätzen versetzt, um das Ablaufen
der Beschichtung von getauchten oder spritzbeschichteten Gegenständen zu unterdrücken. Für die Verwendung
als Dichtungs- und Spachtelmassen wird eine pastenförmige Beschaffenheit eingestellt.
Als Weichmacher kommen praktisch alle diejenigen Stoffe in Betracht, die auch bei der Herstellung von
PVC-Piastisolen verwendet werden. Besonders bevorzugt sind Phthalat-Weichmacher, wie Dioctylphthalat
oder Dibutylphthalat. Weitere gut geeignete Weichmacher sind z. B. Sebazinsäureester, Azelainsäureester,
sowie polymere Weichmacher auf Basis von Polyadipinsäureestern, Carbamidsäureharzen oder Harnstoff-Formaldehydharzen.
Die Plastisole können durch Tauchen, Spritzen. Streichen oder Rakeln auf metallische oder nichtmetallische
Untergründe in Schichtdicken von 5 μιτι bis 5 mm
aufgebracht und bei Temperaturen von 90 bis 200° C geliert werden. Durch Gelieren in geeigneten Formen
lassen sich auch Formkörper herstellen. Die Herstellung der Mischpolymerisate und ihre Verarbeitung zu
Piastisolen wird in den nachfolgenden Beispielen veranschaulicht.
Beispiele 1 bis 25
A) Herstellung von Polymerisatpulvern
A) Herstellung von Polymerisatpulvern
In einem Wittschen Topf (2 1) mit Rückflußkühler, Rührwerk und Zulaufgefäß werden bei 80° C 0,1 g
Ammoniumperoxydisulfat und 0,3 g Cts-Paraffinsulfonat
in 400 g dest. Wasser gelöst. In diese Lösung wird unter Rühren innerhalb 1 1/2 Std. die Emulsion 1
zugetropft.
Emulsion 1 (Kernpolymerisat):
500 g Monomere (siehe Tabelle)
2,35 g Emulgator
0,15 g Initiator
300 g dest. Wasser
300 g dest. Wasser
Anschließend erfolgt die Zugabe der Emulsion 2 innerhalb 1 1/2 Std.
Emulsion 2 (Schalenpolymerisat):
500 g Monomere (siehe Tabelle)
2,35 g Emulgator
0,15 g Initiator
300 g dest. Wasser
300 g dest. Wasser
7 | 27 22 | Eigen | Trocknung eine starke Versinterung | .0 | und auf einem Dreiwalzenstuhl | Schale | 752 | 8 | 30° C gelager | >21 | 7 Tagen keil dem gelierter |
|
haben 5 | der Latexpartikel vermieden worden ist. | MMA | homogenisiert. Die Mischung wird bei | Brookfield-Ro | >21 | Mischung al | ||||||
Nachdem alles | zugegeben ist, wird der Ansatz 2 St. | diejenigen Polymerisatpulver, bei deren Herstellung | B) Herstellung und Prüfung von Plastisoler | Polymerisat | MMA | und der Viskositätsanstieg mittels eines | verfolgt. Di | in der nachfol | ||||
bei 80° C gehalten, dann auf ca. 250C abgekühlt. Die | durch schonende | 40 Gew.-Teile Polymerisatpulver | MMA | tationsviskosimeters bis zu 21 Tager | Grenze der Lagerfähigkeit wird bei einer Viskosität voi | >21 | ||||||
Dispersion wird durch Sprühtrocknung in ein feinteili- | 60 Gew.-Teile Dicotylphthalat | Kern | MMA | 1000 Poise als erreicht angesehen. | ||||||||
ges Polymerisatpulver übergeführt. Die besten | • werden gemischt | 20% BA, 80% MMA | sofort verdickt | Geliertes | ||||||||
schäften hinsichtlich der Plastisolanwendung | Tabelle | 30% BA, 70% MMA | Zur Prüfung der Weichmacher-Verträglichkeit wer | Produkt | ||||||||
Beispiel | 35% BA, 65% MMA | den Eisenbleche mit einer 5 mm dicken Schicht de | 6 | |||||||||
40% BA, 60% MMA | Plastisol überzogen und 30 min bei 100° oder lOmii | >21 | unverträglich | |||||||||
Copolymerisat: | bei 180° geliert. Wenn innerhalb Ausschwitzen des Weichmachers aus |
verträglich | ||||||||||
1 | 20% BA, 80% MMA | MMA | Überzug festzustellen ist, gilt die | 3 | verträglich | |||||||
2 | Mischung: | MMA | verträglich. Die Prüfungsergebnisse sine | >21 | verträglich | |||||||
3 | 40% BA, 60% MMA | genden Tabelle angegeben. | unverträglich | |||||||||
4 | -τ j ινιηΊΛ =1/1 | >21 | ||||||||||
Vergl.-Beispiel | 45% BA, 55% MMA | Lagerbeständigkeit | >21 | |||||||||
4a | 50% BA, 50% MMA | (in Tagen bei 30 C) | 19 | verträglich | ||||||||
Vergl.-Beispiel | 35% BA, 65% MMA | >21 | ||||||||||
4b | 35% BA, 65% MMA | >21 | >21 | verträglich | ||||||||
35% BA. 65% MMA | >21 | >21 | verträglich | |||||||||
5 | 35% BA, 65% MMA | 12 | verträglich | |||||||||
6 | 40% BA, 60% MMA | 3 | verträglich | |||||||||
7 | 15% ηΒΜΑ, 85% MMA | 1 | verträglich | |||||||||
8 | 50% ηΒΜΑ, 50% MMA | verträglich | ||||||||||
9 | Copolymerisat: | verträglich | ||||||||||
10 | 25% ηΒΜΑ, 75% MMA | sofort verdickt | unverträglich | |||||||||
11 | Mischung: | verträglich | ||||||||||
12 | 50% ηΒΜΑ, 50% MMA | 1 | ||||||||||
13 | + MMA = 1/1 | unverträglich | ||||||||||
Vergl.-Beispiel | 70% ηΒΜΑ, 30% MMA | 95% MMA, 5% MAA > 21 | ||||||||||
13a | 70% ηΒΜΑ, 25% MMA, | 95% MMA, 5% MMAA >21 | verträglich | |||||||||
Vergl.-Beispiel | 5% MAS | 95% MMA, 5% AS >21 | ||||||||||
13b | 70% ηΒΜΑ, 30% MA | 95% MMA, 5% MAS > 21 | verträglich | |||||||||
20% ηΒΜΑ, 50% MMA, | 80% MMA, 20% MA 3 | verträglich | ||||||||||
14 | 30% St | MMA | ||||||||||
15 | 10% EHA, 90% MMA | MMA | verträglich | |||||||||
20% EHA, 80% MMA | verträglich | |||||||||||
16 | 30% EHA, 70% MMA | |||||||||||
17 | 100% EMA | unverträglich | ||||||||||
70% EMA, 30% MMA | verträglich | |||||||||||
18 | 80% i. BMA. 20% MMA | verträglich | ||||||||||
19 | MMA | verträglich | ||||||||||
20 | MMA | verträglich | ||||||||||
21 | verträelich | |||||||||||
22 | MMA | |||||||||||
23 | MMA | |||||||||||
MMA | ||||||||||||
MMA | ||||||||||||
MMA | ||||||||||||
MMA | ||||||||||||
MMA | ||||||||||||
MMA |
Fortsetzung
ίο
Polymerisat
Kern
Kern
Lagerbeständigkeit Geliertes (in Tagen bei 30' C) Produkt
Schale
24 | 20% EHMA, 80% MMA | Methylacrylat | MMA | i%vj >: |
25 | 30% BA, 69% MMA, | Methylmethacrylat | 99% MMA, | |
1%VJ | Athylmethacrylat | |||
Erklärung der Abkürzungen: | n-Butylacrylat | iso-Butylmethacrylat | ||
MA | n-Butylmethacrylat | i. BMA | Äthylhexylmethacrylat | |
MMA | Methacrylsäureamid | EHMA | Äihylhexyläcrylat | |
EMA | Methylolmethacrylsäureamid | EHA | Acrylsäure | |
BA | AS | Methacrylsäure | ||
nBMA | MAS | Styrol | ||
MAA | St | Vinylimidazol | ||
MMAA | VJ | |||
verträglich verträglich
Während in den Beispielen 1 bis 25 das Mengenverhältnis Kern-/Schalenpolymerisat bei 1 :1 liegt, wird es
in den Beispielen 26 und 27 auf 2 :1 bzw. 1 :2 eingestellt.
In einem Wittschen Topf (2 1) mit Rückflußkühler, Rührwerk und Zulaufgefäß werden bei 800C 0,1 g
Ammoniumperoxydisulfat und 3 g Cis-Paraffinsulfonat
in 400 g dest. Wasser gelöst. In diese Lösung wird unter Rühren innerhalb 2 Std. die Emulsion 1 bie 800C
zugetropft.
Emulsion 1 (Kernpolymerisat):
417 g MMA
250 g BA
417 g MMA
250 g BA
3,13 g Emulgator
0,20 g Initiator
400 g dest. Wasser
400 g dest. Wasser
Anschließend erfolgt die Zugabe der Emulsion 2 innerhalb 1 Std.
Emulsion 2 (Schalenpolymerisat):
333 g MMA
1,57 g Emulgator
0,10 g Initiator
200 g desL Wasser
333 g MMA
1,57 g Emulgator
0,10 g Initiator
200 g desL Wasser
Nachdem alles zugegeben ist, wird der Ansatz 2 Std.
bei 80°C gehalten, dann auf ca. 25°C abgekühlt und sprühgetrocknet Die Prüfung der Plastisoieigenschaften
erfolgen wie in den Beispielen 1 bis 25.
Lagerbeständigkeit bei 30° C: > 21 Tage
Geliertes Produkt: verträglich
Geliertes Produkt: verträglich
Man verfährt wie in Beispiel 26 mit dem Unterschied, daß innerhalb 1 Std. folgende Emulsion zugetropft wird:
Emulsion 1 (Kernpolymerisat):
250 g BMA
83 g MMA
1,57 g Emulgator
0,1 g Initiator
200 g dest Wasser
250 g BMA
83 g MMA
1,57 g Emulgator
0,1 g Initiator
200 g dest Wasser
Anschließend erfolgt die Zugabe der Emulsion 2 innerhalb 2 Std.
Emulsion 2 (Schalenpolymerisat):
666 g MMA
3,13 g Emulgator
0,2 g Initiator
400 g dest. Wasser
666 g MMA
3,13 g Emulgator
0,2 g Initiator
400 g dest. Wasser
Nachdem alles zugegeben ist, wird der Ansatz 2 Std. bei 800C gehalten, dann auf 25°C abgekühlt und
sprühgetrocknet. Die Plastisoleigenschaften wurden wie in den Beispielen 1 bis 25 geprüft.
Lagerbeständigkeit bei 30° C: > 21 Tage
Geliertes Produkt: verträglich
In den nachfolgenden Beispielen werden für die praktische Anwendung geeignete Plastisole beschrieben
(Teile sind jeweils Gewichtsteile)
Ein airless spritzbares Plastisol wurde aus folgenden Komponenten hergestellt:
20 Teile Polymerisatpulver nach Beispiel 25 35 Teile Dioctylphthalat
50 Teile Kreide
50 Teile Kreide
Die homogenisierte Mischung wurde auf ein elektrophoretisch grundiertes Eisenblech in einer Stärke von
3 mm aufgespritzt Folgende Gelierungsbedingungen wurden geprüft:
10 min bei 180° 15 min bei 160°
20 min bei 140° 25 min bei 120° 30 min bei 100°
Fällen entstanden gut haftende flexible
In allen
Oberzüge.
Oberzüge.
Airless spritzbare Plastisole wurden wie folgt zusammengesetzt:
jeweils 20 Teile Polymerisatpulver nach den Beispielen 2,13,17,23 bzw. 24
35 Teile Dioctylphthalat 5 Teile Trimethylolpropan-trimethacrylat 0,2 Teile Dicumylperoxid
60 Teile Kreide
Mit den erhaltenen Plastisolen werden entfettete Eisenbleche etwa 3 mm dick beschichtet und 10 min bei
180° geliert. In allen Fällen entstanden flexible, gut haftende Überzüge.
Beispiel 30
Tauchplastisole wurden wie folgt zusammengesetzt:
Tauchplastisole wurden wie folgt zusammengesetzt:
jeweils 20 Teile Polymerisatpulver nach den Beispielen 2,13,17,23,24,25
35 Teile Dioctylphthalat
5 Teile Trimethylolpropantrimethacrylat
0,20 Teile Cumolhydroperoxid
30 Teile Kreide
10 Teile Titandioxid
35 Teile Dioctylphthalat
5 Teile Trimethylolpropantrimethacrylat
0,20 Teile Cumolhydroperoxid
30 Teile Kreide
10 Teile Titandioxid
Entfettete Eisenbleche wurden durch Tauchen beschichtet
und 10 min bei 18O0C eingebrannt.
In allen Fällen entstanden gut haftende, flexible Überzüge.
Beispiel 31 Eine knetbare Spachtelmasse wurde hergestellt aus:
20 Teilen Polymerisatpulver nach Beispiel 25
30 Teilen Dioctylphthalat
60 Teilen Kreide
1 Teil mikronisierte, poröse Kieselsäure
Die Knetmasse wurde mit der Hand etwa 5 mm dick auf ein elektrophoretisch grundiertes Blech aufgetragen
und 25 min bei 120° C eingebrannt. Es entstand ein gut
haftender, flexibler Überzug.
Claims (2)
1. Plastisol auf Basis eines Methylmethacrylat-Mischpolymerisats und eines organischen Weichmachers
in einem Mengenverhältnis von 10:3 bis 1 :10
und Füllstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischpolymerisat ein aus einem mit dem
Weichmacher verträglichen Kernpolymerisat und einem mit dem Weichmacher unverträglichen, das
Kernpolymerisat umhüllendes Schalenpolymerisat im Mengenverhältnis von 3 :1 bis 1 :3 aufgebautes
Emulsionspolymerisat ist, wobei das Kernpolymerisat aus
A) 15 bis 100 Gew.-% eines Acrylsäurealkylesters
mit mindestens 3 und/oder eines Methacrylsäurealkylesters mit mindestens
2 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und/oder Styrol und gegebenenfalls
B) bis zu 85 Gew.-% Methylacrylat oder -meth-
acrylat, Äthylacrylat, und
C) bis zu 20 Gew.-% an anderen radikalisch po-
lymerisierbaren Monomeren aufgebaut ist und das Schalenpolymerisat ein Homopolymerisat
des Methylmethacrylats oder ein zu mindestens 80 Gew.-% daraus aufgebautes Michpolymerisat mit
einer Glastemperatur über 500C ist.
2. Plastisol gemäß Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß es als Weichmacher einen Ester der Phthalsäure enthält.
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