DE272198C - - Google Patents
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- DE272198C DE272198C DE1911272198D DE272198DD DE272198C DE 272198 C DE272198 C DE 272198C DE 1911272198 D DE1911272198 D DE 1911272198D DE 272198D D DE272198D D DE 272198DD DE 272198 C DE272198 C DE 272198C
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- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01P—MEASURING LINEAR OR ANGULAR SPEED, ACCELERATION, DECELERATION, OR SHOCK; INDICATING PRESENCE, ABSENCE, OR DIRECTION, OF MOVEMENT
- G01P7/00—Measuring speed by integrating acceleration
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- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Electromechanical Clocks (AREA)
Description
KAISERLICHES A
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 272198 ^ KLASSE 42 o. GRUPPE
HANS BOYKOW in KIEL und ANSBERT VORREITER in BERLIN.
Geschwlndigkeitsmessei".
Patentiert im Deutschen Reiche vom 12, Mai 1911 ab.
Die Erfindung betrifft ein Instrument zur
Navigation von Luft- und Wasserfahrzeugen,
welches Änderungen der Bewegungsrichtung oder der Bewegungsgeschwindigkeit selbsttätig
anzeigt und durch die Größe des- Ausschlages von Zeigern ein Maß für die Größe der Geschwindigkeit
oder Richtungsänderung, gibt. Das Instrument arbeitet unabhängig: von derri
Mittel, in welchem1 sich das Fährzeug bewegt,
ίο sei es- Luft oder Wasser, Ebenso ist das Instrument unabhängig von der scheinbaren Kursrichtung des-' Fahrzeuges.
Das neue Instrument besteht im wesentlichen aus zwei Pendeln von verschiedener
Länge und verschiedener Masse oder einem Pendel und einem; Kreisel,, welch letzterer in
diesem Falle als Pendel von unendlicher Länge aufzufassen ist Die Pendel schwingen um den
gleichen Aufhängungspunkt,. sind also- ine»-·
ander angeordnet. Das größere; Pendel dient
dabei gleichzeitig als Gehäuse für da® kleinere Pendel oder das Instrument selbst. Bei Ausführung; des Instrumentes mit einem Kreisel
und einem Pendel muß der Auf häng.üngspunkt for das Pendel im. Massenmittelpunkt aeä
Kreisels liegen.
Das eirae Pendel hat den; Zweck,, bei Neigungen;
der Plattform π adazugeben,, während
das zweite Pendel den Zweck hat, der Bewe> gungsbeschleianigang. nachzugeben..
Ein Pendel allein würde auch bei geringfügigen Neigungen der Plattform, z. B. Krängung
des Schiffes, falsch zeigen. Natürlich
geben beide Pendel der Beschleunigung nach; Ist jedoch das eine Pendel durch einen Kreisei,
d. fa. einen Pendel vöii unendlicher Länge,
ersetzt, so reagiert es- nur auf die Neigungen
und stellt somit für das zweite Pendel stets die notwendige horizontale Plattform her,
Verwendet man aber zwei Pendel und kehrt das Zweite Pendel um, was man dadurch erreicht,
daß mare es· entweder sozusagen auf den Kopf- Stellt oder ein zweiarmiges Pendel
annimmt, welches sowohl unten wie auch oben besehwert ist, So1 tritt folgender Fall ein :·
Bei bloßen Neigungen werden beide Pendel ihre senkrechte Lage beibehaltet*,, da» in diesemFalle
das· erste Pendel die horizontale Plattform innehält und das zweite Pendel
keine Ursache hat, anzuschlagen·. Tritt eine Beschleunigung hinzu, so schlagen beide Pendel aus. Da aber das zweite Pendel, wie
gesagt, auf den Kopf gestellt ist, so· zeigt
sich im Ausschlag eine Divergenz..
Der Unterschied zwischen' einem Zweipendel-apparat
und einem Einpendelapparat ((.welch1
letzterer gar nicht in der Beschreibung vorliegt)1
wäre also der-,, däß der Zweipemdelappä-
vsd gebaut ist für Plattformen, welche Neigungen
ausgesetzt sind, während der" Eiw-pend'elapparal
nur'Verwendung, finden könnte
bei Plattformen, die absolut stets- die horizont
tale Lage beibehalten, welcher Fall in der Praxis mit der nötigen Präzision niemals eintreten
kann.
Es ist also für die praktische Verwendung der Gebrauch von zwei Pendeln unbedingt
ei forderlich.
In den Zeichnungen ist in
Fig. ι das Instrument in der Ausführung mit einem Kreisel schematisch im Schnitt gezeichnet.
Fig. ι das Instrument in der Ausführung mit einem Kreisel schematisch im Schnitt gezeichnet.
Fig. 2 zeigt die Ansicht von oben.
Fig. 3 zeigt das Uhrwerk des Instrumentes in der Draufsicht.
Fig. 3 zeigt das Uhrwerk des Instrumentes in der Draufsicht.
Fig. 4 zeigt das Uhrwerk des Instrumentes im Schnitt, und zwar in der Ausführung ohne
Kreisel, doch ist das Uhrwerk das gleiche, ob das Instrument mit zwei Pendeln oder mit Pendel
und Kreisel ausgeführt wird. Das zweite Pendel wird durch das Gefäß M gebildet.
Fig. 5 zeigt noch einen Schnitt durch das Uhrwerk, rechtwinklig zu dem Schnitt nach Fig. 4.
In den Fig. 4 und 5 ist der untere Teil des größeren Pendels, als welches das Gehäuse M
dient, fortgelassen.
In einer kardanischen Aufhängung, bestehend aus dem äußeren Ring V mit den
Achsen W und dem inneren Ring T mit den Achsen U ist das Gehäuse M für das Instrument,
welches als Kugel, Kegel oder Zylinder ausgeführt werden kann, nach allen Richtungen
beweglich aufgehängt. Das Gehäuse M. wird unten so beschwert, daß das Gewicht über und
unter den Achsen U ausgeglichen ist, oder noch besser, daß das Gehäuse unten etwas schwerer
ist, also eine geringe Vertikalstabilität besitzt. Durch Lagerarme oder Scheiben P, P1 ist im
Gehäuse ein Kreisel S gelagert, welcher in geeigneter Weise, z. B. durch den Motor R, in
rasche Umdrehung versetzt wird. Die Stromzuleitung kann hierbei durch die kardanischen
Achsen W und U erfolgen. An den Arm P, welcher zu dem Zwecke eine Ausbauchung
erhält, ist im Massenmittelpunkt des Kreises mittels der kardanischen Aufhängung Q ein
Pendel G aufgehangen. Um die Ausschläge dieses Pendels G nach oben zu übertragen,
führen von der Pendelstange b1 gebogene Arme b um den Kreisel S herum nach oben,
wo sie sich in einer Anschlagplatte α vereinigen.
Diese Anschlagplatte α löst Uhrwerke der gleichen Art aus, wie sie in den Fig. 3 bis 5
bei der Ausführungsform ohne Kreisel gezeichnet sind. Es sind vier gleich konstruierte
Triebwerke vorhanden, bestehend aus dem Federhaus z1 beim Triebwerk A, z3 beim Triebwerk
B, z2 beim Uhrwerk C, zi beim Uhrwerk
D (Fig. 3).
Die Fig. 4 zeigt das Uhrwerk im Schnitt durch A und B,
Fig. 5 im Schnitt durch C und D.
Die Triebwerke A und B einerseits sind zusammengehörig
und wirken auf eine Skala, indem das eine Triebwerk A eine Drehung der Skala O bewirkt (Fig. 2 und 5), während
Triebwerk B den über dieser Skala spielenden Zeiger / bewegt.
Da die zusammengehörigen Zahnräder teilweise im rechten Winkel zueinander stehen,
können dieselben in einer Schnittzeichnung nicht dargestellt werden; es sind daher die
Fig. 4 und 5 zu verfolgen. In der Fig. 2, welche die Ansicht des Instrumentes von oben
darstellt, sind die Uhrwerke und die Zahnräder nicht sichtbar, da sie vom Deckel des
Gehäuses M verdeckt werden, dagegen zeigt diese Figur die von den vier Uhrwerken angetriebenen
Skalen und Zeiger.
Nachstehend sei der Antrieb und die miteinander in Eingriff stehenden Zahnräder für
die Skala O mit dem Zeiger / verfolgt.
Das Federhaus z1 auf der Achse q (Fig. 3
und 4) steht in Eingriff mit dem Zahnrad g1
auf Achse m; auf der gleichen Achse befindet sich das Zahnrad ν und der Bremszylinder g.
Das Zahnrad ν steht in Eingriff -mit Zahnrad E (Fig. 3 und 5), welches auf der Hohlachse
r1 befestigt ist, die außerhalb des Gehäuses m die Skala O trägt.
Das Federhaus z3 auf der Achse u (Fig. 3
und 4) steht in Eingriff mit dem Zahnrad o1
auf der Achse 0, die den Bremszylinder h trägt. Dieser Bremszylinder liegt daher dem
Bremszylinder g gegenüber. Auf der gleichen Achse befindet sich das Zahnrad x, welches
im Eingriff mit dem Zahnrad F steht (Figv 5).
Dieses Zahnrad ist auf der Achse r befestigt, welche in der Hohlachse r1 gelagert ist und
außerhalb des Gehäuses den über der Skala O spielenden Zeiger / trägt.
In gleicher Weise bewegen die gegenüberliegenden Triebwerke C und D die zu ihnen
gehörigen Zeiger Y mit der Skala Af. Das
Federhaus z'2 auf der Achse p (Fig. 3 und 5) steht in Eingriff mit dem Zahnrad il auf der
Achse I mit dem Bremszylinder i und dem Zahnrad w. Das Zahnrad w steht in Eingriff
mit dem Zahnrad G auf der Hohlachse pl, welche außerhalb des Gehäuses M die Skala N
trägt. Das gegenüberliegende Uhrwerk mit dem Federhaus z* auf der Achse s (Fig. 3
und 5) steht im Eingriff mit dem Zahnrad k1
auf der Achse n. Auf der gleichen Achse befindet sich der Bremszylinder k und das Zahnrad
y, welches mit dem Zahnrad H auf der Achse t im Eingriff steht. Diese Achse trägt
außen den Zeiger Y, der über der Skala N spielt (Fig. 2 und 4).
Gegen alle vier Bremszylinder -— g, h, i
und k — legen sich federnde Hebel c, d, e
und f an (Fig. 3 bis 5). Diese Hebel sind doppelarmig und wirken als Bremsklötze. Der
Federdruck, mit welchem diese Hebel gegen die zugehörige Bremsscheibe gedruckt werden,
ist so abgestimmt, daß der Druck eben genügt, eine Drehung der Bremsscheiben und
damit ein Ablaufen der zugehörigen Triebwerke zu verhindern. Während das eine Ende
der Bremshebel c, d, e und f sich gegen die
ίο zugehörige Bremsscheibe lehnt, befindet sich
das andere Ende vor einem Rahmen a, welcher am oberen Ende der Pendelstange δ des
Pendels G angebracht ist. Dieses Pendel G ist mittels der Achse / und dem Ring K in
der Scheibe L kardanisch gelagert (Fig. 4 und 5). Macht nun das Pendel G einen Ausschlag,
beispielsweise in Richtung des Pfeiles 1· der Fig. 5, so drückt das obere Ende der Pendelstange
mit dem Rahmen α gegen den Bremshebel f und entlastet dadurch die zugehörige
Bremsscheibe k. Demzufolge kann sich die Bremsscheibe k und mit ihr die Skala O um
ein gewisses Stück drehen, nämlich so lange, bis der Druck des Pendels aufhört und der
Bremshebel f die Bremsscheibe k wieder belastet und festhält. Schwingt das Pendel G
jetzt nach der anderen Seite in Richtung des Pfeiles 2, so drückt der Rahmen« auf den
Bremshebel e, wodurch die Bremsscheibe i entlastet wird. Diese kann sich nunmehr drehen
und mit ihr der über der Skala O spielende Zeiger /. Sind beide Pendelausschläge gleich
groß, so sind auch beide Triebwerke z* und z2
um das gleiche abgelaufen, und der Zeiger / steht wieder über der Nullmarke X der
Skala O (Fig. 2). Sind jedoch die Pendelausschläge verschieden groß, so steht der
Zeiger / nicht mehr über der Nullmarke Ä' der Skala O, sondern über einem anderen
Teilstrich der Skala. Die Einteilung der Skala ist eine derartige, daß dadurch die im
Augenblick herrschende absolute Geschwindigkeit angezeigt wird.
Dies folgt aus der Tatsache, daß ein frei hängendes Pendel bei einer auftretenden Bewegungsbeschleunigung
einen bestimmten Ausschlag annimmt oder annehmen will. Bezeichnen wir diesen Ausschlag mit a, so ist
dieser Winkel gegeben durch den Ausdruck:
tangens α ist gleich dem Verhältnis von Bewegungsbeschleunigung
zur Erdbeschleunigung. Angenommen, die Bewegungsbeschleunigung betrage einen Meter, so ist die Tangente des
Winkels α rund ein Zehntel. Für jede auftretende Beschleunigung oder Verzögerung
wird also das Pendel eine bestimmte Bewegung des Uhrwerkes auslösen. Da nun die resultierende Geschwindigkeit nebst der Größe
auch von der Dauer der Beschleunigung abhängt, der Ausschlag oder die Ausschlagsintention
des Pendels sich in seiner Dauer nach der Dauer der Bewegungsbeschieunigung
richtet, so folgt, daß der resultierende Weg den je nach der Seite des Ausschlages der
Zeiger oder das Zifferblatt des Triebwerkes in jedem beliebigen Moment zurückgelegt hat,
ein Maß für die in dem betreffenden Augenblick herrschende absolute Geschwindigkeit
gegenüber der festen Erdoberfläche bildet.
Zur Begründung des Gesagten sei folgendes ausgeführt:
Die Geschwindigkeit ist das Integral der Beschleunigung nach der Zeit. Die Beschleunigung
wird registriert durch die Größe des Ausschlages und multipliziert sich dann von
selbst mit der Zeit, weil das Uhrwerk durch die ganze Zeit, welche die Beschleunigung andauert,
den beschleunigten Gang beibehält. Beispiel: Die Beschleunigung betrage 1 cm und
dauere ioo Sekunden an. Die Geschwindigkeit nach Ablauf dieser 100 Sekunden ist also 1 m
per Sekunde (bzw. 2 Seemeilen per Stunde). Der Ausschlag des Pendels bewirke ein Vorrücken
des Zeigers um 0,1 mm per Sekunde. Dies gibt nach Ablauf der Zeit einen Weg
des Zeigers von 1 cm, was auf der Skala mit zwei Seemeilen bezeichnet ist.
Schräg gerichtete Beschleunigungen äußern sich nach der Längsschiff- und nach der Querschiffskomponente
wie auch in Wirklichkeit. Die Resultierende ist aus den Stellungen beider Zeiger zu entnehmen, also aus ihrer Wirkung
auf die Fahrtgeschwindigkeit und dem Auftreten einer seitlichen Abtrift, was zur Bestimmung
des Kräfteparallelogramms genügt.
Die zwei folgenden Beispiele sollen die Wirkungsweise des Instrumentes erläutern.
Ein Schiff fahre im Nebel gegen die Elbemündung. Das Instrument zeige nun einen
Ausschlag, während nach dem Kompaß keine Richtungsänderung vorgenommen wurde. Darnach
wäre das Schiff durch eine Strömung seitlich vertragen, d. h. es wird parallel zu
seiner Kursrichtung aus seiner Fahrtrichtung gedrängt. Da an Hand der übrigen Navigationsbehelfe
keine Strömungen zu dieser Zeit an dem wahrscheinlich erreichten Orte auftreten,
so hätte der Navigationsoffizier durch no den Ausschlag des Instrumentes den Beweis,
daß der Kompaß durch irgenwelche magnetische Störung eine Deviationsänderung erlitten
hat und tatsächlich ein anderer Kurs als'der gewollte gesteuert wird. Da das Instrument
zwei Triebwerke besitzt, von denen das eine auf Änderungen in. der Querschiff richtung, das
andere auf Änderungen der Bewegung in der Langschiffrichtung reagiert, so zeigt das Instrument
auch stets die wahre Geschwindigkeit des
Fahrzeuges gegen die feste Erdoberfläche an, ist also gleichzeitig ein absolutes Log.
Das Pendel ist kardanisch aufgehangen, kann also nach allen Seiten ausschlagen. Bei einer
Änderung der Bewegung hat das Gewicht das Bestreben, die alte Richtung beizubehalten; es
erfolgt al?o ein Ausschlag in dieser Richtung. Da die Anschläge c, d, e, f mit Gleit rollen versehen
sind (Fig. 3), so kann das Pendel in seinem Ausschlage dieser Richtung folgen, wird
also im allgemeinen sowohl das Zeigerwerk für die Längsschiffskomponente als auch das für
die Querschnittskomponentein Bewegung setzen, d. h. nebst der erfolgenden Abtrift auch immer
die begleitende Änderung der Fahrtgeschwindigkeit zur Anzeige bringen. Wenn das stehende
Schiff seine Maschine in Gang setzt, wird das Pendel so lange Ausschläge in der Längsrichtung
zeigen, bis das Schiff seine gleichförmige Geschwindigkeit erreicht hat, und infolgedessen
auf dem Zeigerwerk für die Fahrtgeschwindigkeit diese anzeigen.
Ein Flugzeugführer gerät während eines Uberlandfluges in Nebel oder Wolken, oder die
Erde wird ihm durch starken Regen oder Schneefall unsichtbar. Bisher war der Flugzeugführer
navigatorisch in einem solchen Falle absolut hilflos, und das Einhalten der
Richtung auf das Ziel war einfach Zufall, denn der Kompaß zeigt ihm nur die Stellung seiner
Längsachse gegen den Meridian an, nicht aber die wahre Richtung der Fahrt unter Einfloß
des Windes. Ändert sich nun der Wind in Geschwindigkeit und Richtung, so zeigt ihm
das Instrument jede solche Änderung in ihrem Einfluß auf das Flugzeug an. Zeigt sich also
während der Fahrt im Nebel am Instrument ein Ausschlag, so hat der Führer einfach so
zu steuern, daß die- auftretenden Ausschläge
stets eliminiert erscheinen. Er fährt dann in der gewollten wahren Richtung. Gleichzeitig
gibt ihm ein Ausschlag des Uhrwerkes für die Geschwindigkeitsänderung stets das Maß für
die zurückgelegten Distanzen.
In der praktischen Ausführung des; Instrumentes werden jedenfalls mehrereÜbersetzmaigsräder
angeordnet,, ebenso der einfache Brems^
zylinder, eventuell durch einen Zentrifugalregulator
ersetzt.
Die Konstruktion erfährt in der praktischen Ausführung folgende Änderung, welche jedoch
den' prinzipielLen Vorgang nicht ändert, der
der Übersichtlichkeit wegen für die: Darstellung gewählt wurde. Aus Genauigkeitsgründen ist
es nötig, daß die Bremszylinder g, k, i k einer,
großen Variation in der Umdrehungsgeschwindigkeit fähig; sind.
60. Wenn, in der Zeichnung (Fig. 3; und 5.) z-.. B.
das Federhaus ζ direkt durch das Zahnrad g auf den Bremszylinder g und dieser mittels
des Zahnrades ν auf das Zahnrad E (Fig. 3 und 5), auf dessen Achse die Skala O sitzt,
wirkt, so ist dies ein der Übersichtlichkeit wegen gewählter schematischer Vorgang. In
Wirklichkeit ist zwischen dem Federhaus ζ und dem Zahnrad g eine Übersetzung eingeschaltet,
welche die Drehung des Federhauses vervielfacht. Ebenso ist wieder zwischen dem Zahnrad
ν und dem Zahnrad E eine Übersetzung eingeschaltet, welche die Drehung von E in
großem Maße verlangsamt. Dadurch wird die Genauigkeit bedeutend erhöht," da durch die
sich rascher ändernde Umdrehungsgeschwindigkeit der Bremszylinder die Bremsung selbst
gegen Druckänderungen empfindlicher wird. Sollte jedoch der hierbei zu erzielende Genauigkeitsgrad
nicht ausreichen, so würden die Bremszylinder durch Zentrifugalregulatoren ersetzt
werden. Ein solcher Zentrifugakegulator stützt sich auf das Prinzip, daß eine elastische
Kugel sich durch Rotation abplattet. Wird ein entsprechend nachgiebiges Gebilde dieser
Art auf die Achse des Bremszylinders gesetzt und durch eine große Übersetzung vom Federgehäuse
aus bei einer langsamen Drehung desselben in rasche Rotation versetzt, so wird
der Radius dieses Gebildes zunehmen, bis er an den Bremsklotz stößt und so seine höchste
Umdrehungsgeschwindigkeit für diese Stellung des Bremsklotzes erreicht. Ändert nun der
Bremsklotz unter Einwirkung- des Pendelausschlages seine Stellung, so wird die Rotatiorasgeschwindigkeit
folgen. Aui diese Weise läßt sich eine große Veränderlichkeit in der Umdrehungsgeschwindigkeit
des Regulators erzielen, welche einem sehr1 genauen Gang der,
Zeiger bzw. Zifferblätter zur Folge hat. In diesem Falle ist es natürlich nötig', die Federhäuser
ständig durch Elektrizität automatisch aufzuziehen, so daß die Feder nur als biegsame
Übersetzung für den nicht so genau konstant zu haltenden elektrischen Strom wirkt.
Das- Instrument gibt die im Augenblick
herrschende BewegwngsgrSße an..
Natürlich müssen seine Angaben von. Zeit zu Zeit durch anderweitige Beobachtungen· kontrolliert
werden, da sich im Laufe der Zeit die kleinen unvermeidlichen Fehler eventuell
summieren können.. Inf olgedessea gilt, der Satz,
daß das. Instrument stets die im- Aageimblicke
herrschende Bewegungsgröße angibt,, nicht fön
eine längere: Zeitdauer a>ls absolutes Maß, sondenn
nur von Beobachtung zu Beobachtung,. i*5
j doch kann innerhalb mehrerer Stunden däe
j Angabe auch als. absolut richtig gelten. Es herrscht hier ein afaiteehes. Verhältnis wie
zwischen' Ajaenoid und; Q-miecksilberbairometer.,
Das vorliegende Instrument- solil haufrtsäcMick
für jene Fälle benutzt werden, wo andere Beobachtungen ausgeschlossen sind.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:i. Geschwindigkeitsmesser, gekennzeichnet durch zwei Pendel von sehr verschiedener Schwingungsdauer, deren Ausschlagsdifferenz durch Uhrwerke nach der Zeit integriert wird.
- 2. Geschwindigkeitsmesser nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, da(3 in das eine Pendel ein Kreisel so eingebaut ist, daß die Schwingungsdauer erheblich verlängert wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.Berlin, gedrückt in der reicUsdruckereI.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE272198T | 1911-05-12 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE272198C true DE272198C (de) | 1914-03-26 |
Family
ID=34876938
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1911272198D Expired DE272198C (de) | 1911-05-12 | 1911-05-12 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE272198C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3023626A (en) * | 1954-10-22 | 1962-03-06 | Honeywell Regulator Co | Two axis accelerometer |
-
1911
- 1911-05-12 DE DE1911272198D patent/DE272198C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3023626A (en) * | 1954-10-22 | 1962-03-06 | Honeywell Regulator Co | Two axis accelerometer |
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