DE300754C - - Google Patents
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03B—APPARATUS OR ARRANGEMENTS FOR TAKING PHOTOGRAPHS OR FOR PROJECTING OR VIEWING THEM; APPARATUS OR ARRANGEMENTS EMPLOYING ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ACCESSORIES THEREFOR
- G03B35/00—Stereoscopic photography
- G03B35/08—Stereoscopic photography by simultaneous recording
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Stereoscopic And Panoramic Photography (AREA)
Description
AUSGEGEBEN
AIH 14. JULI 1921
AIH 14. JULI 1921
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
- JVi 300754 —' KLASSE 42 c GRUPPE
Dr. Max Gasser in Berlin-Friedenau.
vom Flugzeuge aus.
Zusatz zum Patent 281024.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Januar 1915 ab.
Längste Dauer: 6. Dezember 1927.
In dem Patent 281024 ist eme Doppelaufnahmevorrichtung
für den Normalfall von einem Luftschiffe aus, das eine starre Basis
besitzt, behandelt.
Hier haben wir zwei Aufnahmeapparate, welche in einem gewissen Abstande auseinanderstehen
und durch gleichzeitiges Auslösen übergreifende aerogeodätische Stereoaufnahmen
liefern.
Bei praktischen Flügen wurde die Erfahrung
gewonnen, daß die Flugmaschine eine kurze Strecke, wenige Sekunden hindurch, außerordentlich
ruhig die Flugbahn in der Luft einhält, wenn eine Änderung an den Steuerorganen vermieden wird.
Die Lösung des Problems, übergreifende Aufnahmen aus dem Flugzeuge zu machen,
wird gegenwärtig dadurch erzielt, daß derselbe Aufnahmeapparat entweder nach Kassettenwechsel
wiederholt ausgelöst oder durch einen Schleifenflug über derselben Gegend zur Auslösung
gebracht wird. Vollkommener ist die Lösung, wenn wir ohne Änderung der Flugrichtung
die zwei übergreifenden Aufnahmen in kürzester Zeit nacheinander so vornehmen können, daß die Verschiebung der zwei Aufnahmen
dem Abstaride der beiden Kameras im Hauptpatente annähernd entspricht. Diese
Lösung ist Gegenstand des vorliegenden Zusatzpatentes. Sie wird durch einen Doppelauf nahmeapparat
erreicht, der ohne Kassettenwechsel die zwei Aufnahmen in genügend kurzen Zeitabständen
unter motorischer Erhaltung der Achsenlage ermöglicht. Während beim bekannten
Stereoskopapparate die zwei Aufnahmen gleichzeitig gemacht werden und um den
Abstand der beiden Objektive verschoben sind, erfolgen hier die zwei Aufnahmen unmittelbar
nacheinander, so daß sie um die zurückgelegte Flugstrecke verschoben sind. ,
Diese Verschiebung .der beiden Aufnahmen um die Flugstrecke bestimmt die Größe der
übergreifenden Fläche und ist abhängig von dem Verhältnis zwischen Flughöhe und Fluggeschwindigkeit.
Die beiden Aufnahmen erfolgen demnach bei
unveränderter Achsenstellung des- Aufnahmeapparates und unveränderter Flugrichtung in
einer durch Höhe und Geschwindigkeit bestimm-ten Zwischenzeit mechanisch dadurch, daß die
Auslösung der Momentverschlüsse der Auf nahm ekameras durch Schließen von Kontakten erfolgt,
welche auf einem Geschwindigkeitsmesser, einem Höhenmesser und einer Stoppuhr eingestellt
sind. Man hat zwar bereits vorgeschlagen, übergreifende Aufnahmen von einem
Freiballon aus herzustellen mit Hilfe eines Höhenmessers zur Auslösung des Momentverschlusses,
wodurch Aufnahmen in gegebener Höhe erzielt werden sollen. Während dabei
die erste Aufnahme in der gewählten Höhe und die zweite Aufnahme über dem Endpunkt
der Basis auf der Erde in der gleichen Höhe erfolgen soll, wird nach der vorliegenden Erfindung
die Aufnahme der beiden Bilder durch drei aufeinanderfolgende Kontakte beeinflußt,
so daß die zweite Aufnahme von dem Verhältnis zwischen Flughöhe, Flugstrecke und
Fluggeschwindigkeit abhängig gemacht ist und die Wahl desjenigen Ortes, wo die zweite Aufnahme
erfolgen soll, von dem Ballonführer beliebig gewählt werden kann.
Die unveränderte Aehsenstellung der Doppelkamera wird nach der vorliegenden Erfindung
durch Einstellung von Bleigewichten mit Hilfe von Schraubenjustierungen und die Parallelstellung
während der Aufnahme durch einen Ereiselmotor gesichert. Die Achsenlage während
der Zwischenzeit kann durch einen an dem Träger der Doppelkamera angeordneten Turbinenkreisel
auf optischem Wege beobachtet werden.
Im nachstehenden sollen nunmehr die technischen Vorrichtungen zur Lösung dieser Aufgabe
angegeben und durch nachstehende Figuren dargestellt werden.
. Fig. ι stellt die mechanische Einrichtung der Vorrichtung mit Aufhängeeinrichtung dar.
Fig. 2 zeigt ,die schwalbenschwanzartige Koordinätenführung
des Reguliergewichtes zur Kompensation des Trägheitsmomentes.
Fig. 3 zeigt den Schnitt durch den gyroskopischen Turbinenkreisel.
Fig. 4 zeigt dessen Aufhängung mit Luftzufuhrvorrichtung für die" Inbetriebsetzung.
Fig. 5 a und 5 b enthalten die Darstellung der übergreifenden Stereoaufnahmen mit geodätischem Anschlüsse an drei bekannte Punkte. Fig. 6 zeigt die Lage des Aufnahmeapparates in der Flugmaschine.
Fig. 5 a und 5 b enthalten die Darstellung der übergreifenden Stereoaufnahmen mit geodätischem Anschlüsse an drei bekannte Punkte. Fig. 6 zeigt die Lage des Aufnahmeapparates in der Flugmaschine.
In Fig. ι endigt der Pendelstab 1, welcher
am besten durch ein Mannesmannrohr gebildet wird, in der Kugel 2, welche wieder auf einem
Kugellager kränze 3 in der Kugelschale 4 ruht. Diese Kugelschale lagert auf dem ringsum
laufenden Luftkissens, das auf der Feder 6 aufliegt. Diese Stahlfederung, die aus mehreren
Gliedern besteht, lagert auf den Streben 7 auf.
Hierdurch wird die Auflagerung auf den Flug-" maschinenkörper gegeben. Um sie möglichst
stoßfrei zu erhalten, sind hier Stoßfederungen 8, wie sie sich bei den Automobilen praktisch
bewährt haben, angebracht. Ebenso sind an den Enden der Federung 6 dieselben Pufferlagerungen
9 vorgesehen. Darüber spannt sich die Hauptfeder 10. Um nun den. Druck auf
das Pneumatikkissen 5 auf eine beliebige Größe zu verringern, ist in der Kugel 2 eine starke
Spiralfeder 11 angebracht, die auf den Rücken der Federung 10 führt und dort durch die
Schraube 12 beliebig gespannt werden kann.
An dem anderen Ende besitzt der Pendelstab ι ein Gewinde 13, welches sich in einen
schweren Blei- oder Messingbaken 14 einschraubt. In dem Messingbaken ist zentral eine gyrostatische
Einrichtung 15 gelagert/welche aus einem kleinen Elektromotor mit einem schweren,
äquatorial gelagerten Bleiring besteht. Wird dieser Motor in rasche Umdrehungen versetzt,
so wirkt er hemmend auf jede Veränderung der Gleichgewichtslage. :
An den schiefen, fein abgeschliffenen Kanten des Messingbakens 14 sind nun die beiden Kameras
i6a und i6* angebracht. Diese sind
aus Aluminium angefertigt, damit ihr Gewicht sehr wenig zur Geltung kommt.
Um nun eine möglichst senkrechte Lage, also eine sehr große Annäherung an die wagerechte
Plattenlage, bei bekannter Geschwindigkeit zu erhalten, ist auf der Bodenfläche 17
des Messingbakens 14 ein Bleigewicht 18 in rechtwinklig zueinander gearbeiteten, schwalbenschwanzartigen
Fugen 19 und 20 (Fig. 2) angeordnet und. kann mittels der Schraubenspindeln
21 und 22a oder 22δ derart verschoben
werden, daß die Vertikallage sich einstellt. Die Stellung dieses Gewichtes muß, da
die Vertikallage infolge des durch die Geschwindigkeit der fliegenden Maschine entstehenden
Trägheitsmomentes von der alten Richtung im Ruhestande abweicht, durch Erfahrung, durch
Messung, durch Rechnung, hauptsächlich aber durch Probeaufnahmen mit geodätischem Anschluß
an bekannte Punkte für die jeweils vorkommenden Geschwindigkeiten bestimmt werden. .
Um nun die für eine bestimmte Geschwindigkeit, z. B. 100 km, ermittelte Vertikallage während
der kurzen Zwischenzeit zwischen denbeiden Aufnahmen unabhängig bestimmen oder eine
Veränderung feststellen zu können, benutzen wir einen turbinenartigen kleinen Kreisel 23
(Fig. 4). Er ist in dem Pendelstab 1 in das Gehäuse 24 eingebaut und ruht auf der Spitze 25
freischwebend auf.
Um diese Kreiselvorrichtung in rasche Umdrehung zu versetzen, ist in dem Räume 26
die Luft zusammengepreßt. Letztere kann auch durch die Zuleitung 27 von außen, durch
die Kugel 2 eingeführt werden. Im unteren Räume 28 und 23 des Pendelstabes 1 und
Messingbakens 14 ist dagegen die Luft verdünnt. Führen wir nun durch feine Kanälchen
einen Luftstrom tangential an die Schaufeln 30 (Fig. 3) de; Kreisels, so wird er nach kurzer Zeit
eine hohe Umdrehungszahl erreichen und seine Anfangslage beibehalten.
Diese Anfangslage können wir durch ein gebrochenes Fernrohr 31 (Fig. 4) fortwährend beobachten.
Zu diesem Zwecke trägt der Kreisel bei 32 einen spiegelnden Umfang, auf welchen zwei feine schwarze Kreislinien aufgetragen izo
sind. Da das Fadenkreuz 33 des Beobachtungsfernrohres 31 aus feinen Platinfäden besteht,
welche durch eine Trockenbatterie leuchtend gemacht werden, so werden wir durch Selbstspiegelung
(Autokollimation) den wagerechten Faden immer zwischen den beiden Kreislinien sehen und jede Abweichung von der eingestellten
Anfangslage sofort mit großer Genauigkeit er- · kennen und durch die Schraubenspindeln 21,
22" oder 22* beseitigen können.
Wenn wir · dem Beobachtungsfernrohre nur eine Länge von 20,6 cm geben, so können wir
bei der großen Empfindlichkeit des menschlichen Auges für die Schätzung der Mittelstellung
die Fehler innerhalb der Genauigkeitsgrenze halten. Um auch die Richtung beob- achten zu können, geben wir dem Fernrohre
ein großes Gesichtsfeld, so daß wir einen möglichst großen Sektor des Kreisspiegels 32 beobachten
können. Es müssen dann die drei Linien parallel zueinander erscheinen (Horizontalfaden
und die zwei Kreislinien auf dem Spiegel).
Durch diese Einrichtung sind, wir in der
Lage, während der Zwischenzeit zwischen den beiden Aufnahmen etwaige Veränderungen in
der Pendellage direkt zu sehen.
Die Leitung für die Auslösung des elektrischen Momentverschlusses 34 (Fig. 1) führt bei
dem Geschwindigkeitsmesser 35 durch die Teilungsstelle 36 (z. B. bei 95 km), sodann bei dem
Höhenmesser 37 durch den Höhenwert 38 (z. B.
1000 m), des weiteren durch den Druckknopf
der Stoppuhr 39. Erst wenn die Stromleitung bei 36 und 38 geschlossen und der Druckknopf
39 ausgelöst wird, tritt der Momentverschluß 34 in Tätigkeit. In diesem Augenblick
läuft der Zeiger der Stoppuhr 39 nach dem vorher (z. B. 5 Sekunden Zeitabstand) bestimmten
Kontakte 40. Hierdurch wird aber nun der Stromkreis für den zweiten Verschluß 41 geschlossen. Durch diese Vorrichtung
ist es ermöglicht, unabhängig' von dem Beobachter bei vorher eingestellter Geschwindigkeit
und Höhenlage ein bestimmtes Verhältnis zwischen Basis und Flughöhe zu erreichen.
Der Zeitunterschied auf der Stoppuhr wird am besten derart eingestellt, daß die den aufeinanderfolgenden Aufnahmen zugrunde gelegte
Basis ungefähr 1J7 bis 1Z10 der Flughöhe
beträgt. Bei diesem Verhältnis haben wir ein Maximum der stereoskopischen Wirkung und
somit auch die günstigen Bedingungen für eine gute Ausmessung der Aufnahmeplatten unter
dem Stereokomparator gesichert.
Am einfachsten wird diese ganze Vorrichtung hinter dem Beobachtersitz 42, wie Fig. 6 zeigt,
eingebaut. Da in unserem Falle der Apparat die automatische Beobachtung aufzeichnet,
kann der Führer der Flugmaschine seinen natürlichen Platz vorne jn der Flugmaschine
beibehalten.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung aerogeodätischer Aufnahmen nach Patent 281024,
dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Aufnahmen bei unveränderter Achsenstellung des Aufnahmeapparates, bei unveränderter
Flugrichtung in einer durch Höhe und Geschwindigkeit bestimmten Zwischenzeit mechanisch
dadurch erfolgen, daß die Auslösung der Momentverschlüsse (34 und 41) der
Aufnahmekameras von Kontakten, welche auf dem Geschwindigkeitsmesser (35), dem Höhenmesser (38) und der Stoppuhr (39)
eingestellt sind, erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der zwei nacheinander
erfolgenden Auslösungen die Achsenlage der Doppelkamera (ΐ6α, ibb) nach
vorheriger Einstellung durch Bleigewichte (18) unter Berücksichtigung der Abweichung
durch das Trägheitsmoment eingestellt wird und während des Fluges durch die Drehung
eines Kreiselmotors (15), der von einem mit der Welle des Betriebsmotors gekuppelten
Dynamo gespeist wird, erhalten bleibt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Kameras (τ6α und 16*) des Doppelaufnahmeapparates
an einer Pendelstange (1) derart angebracht sind, daß die Parallelstellung
der beiden inneren optischen Achsen mechanisch durch Schraubenjustierung und die Parallelstellung der beiden äußeren
optischen Achsen während der zeitlich auseinanderliegenden Aufnahmen durch einen
Kreiselmotor 15 gesichert wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen in die Pendelstange
(1) eingebauten und durch Preßluft (0o
getriebenen Turbinenkreisel (23), durch welchen die Veränderung der Achsenlage während der Zwischenzeit der Aufnahme
unabhängig vom Trägheitsmomente des Kamerakörpers in einem Hilfsfernrohr (31)
mittels Spiegelung des Fadenkreuzes auf den rotierenden Kugelflächen (32) beobachtet
werden kann und evtl. Abweichungen durch Verstellung der Bleigewichte (18) beseitigt
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE300754C true DE300754C (de) |
Family
ID=554712
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE300754C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6582493B2 (en) | 2000-09-29 | 2003-06-24 | Patent-Treuhand-Gesellschaft für elektrische Glühlampen mbH | Method for recycling objects consisting of thoriated tungsten |
-
0
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6582493B2 (en) | 2000-09-29 | 2003-06-24 | Patent-Treuhand-Gesellschaft für elektrische Glühlampen mbH | Method for recycling objects consisting of thoriated tungsten |
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