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Handschuh, insbesondere Sporthandschuh für Torwarte
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Handschuh, insbesondere Sporthandschuh,
vornehmlich fUr Torwarte, mit äußeren Besätzen zumindest an den die Handinnenseite
bedeckenden Flächen.
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Bekannte Torwarthandschuhe der vorbezeichneten Art weisen Besätze
auf, deren Profil über den ganzen Handschuh einheitlich ist. Üblicherweise handelt
es sich hierbei um aufgenähte Besätze mit Noppenprofil.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Besätze des Handschuhs so auszugestalten
und anzuordnen, daß das Fangvermögen des Torwartes noch weiter verbessert wird.
Ein besonderes Anliegen der Erfindung ist es hierbei, durch entsprechende Ausgestaltung
der Besätze die zumeist sehr hohe kinetische Energie des beim Fangvorgang auf den
Handschuh aufprallenden Balles schneller und besser als bisher zu vernichten.
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Gemäß der Erfindung wird das Problem im wesentlichen dadurch gelöst,
daß zumindest ein Teil der Besätze elastische Lamellen aufweist, die der Flugrichtung
des Balles unmittelbar vor Berührung desselben mit dem Handschuh entgegengerichtet
sind. Durch die erfindungsgemäßen der Flug richtung des Balles entgegenstehenden
elastischen Lamellen wird der ankommende Ball sehr schnell abgebremst, wobei die
Lamellen durch die kinetische Energie des Balles
elastisch verformt
werden. Hierdurch ist ein verbesserter Antirutscheffekt des Handschuhs gegeben,
der ein optimales Fangvermögen gewährleistet.
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Ein weiterer wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, daß
die Besätze aus unterschiedlichen Materialien bestehen und/oder unterschiedliche
Profile aufweisen und derart kombinert sind, daß sie auf die aufeinanderfolgenden
verschiedenen Phasen des Fangvorganges abgestimmt sind. Die Erfindung geht hierbei
von der Erkenntnis aus, daß das Fangen des Balles nicht einen einheitlichen Vorgang
darstellt, sondern daß der Fangvorgang sich vielmehr in einzelne, sehr verschiedene
Phasen unterteilen läßt. So kommt es unmittelbar bei Berührung des Handschuhs mit
dem heranfliegenden Ball zunächst einmal darauf an, die Geschwindigkeit des Balles
auf ein Minimum herabzumindern, was üblicherweise durch Einsetzen der Fingerspitzen
geschieht. Anschließend rutscht der Ball entlang der Finger in Richtung Handinnenfläche,
wo er schließlich endgültig festgehalten wird.
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Ein Handschuh, der diesen verschiedenen Phasen des Fangvorganges besonders
gut gerecht wird, zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß die Besätze an
den Fingerspitzen Saugprofil und entlang der Finger in Richtung Handinnenfläche
gestreiftes oder die Bremswirkung erhöhendes zick-zack-förmiges Führungsprofil aufweisen
und daß die Handinnenfläche von einem Besatz bedeckt ist, der ebenfalls Saugprofil
oder quergerichtetes Wellenprofil besitzt.
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Der Besatz auf der Handinnenfläche kann auch das eingangs erwähnte
Profil, mit der Flugrichtung des Balles entgegenstehenden Lamellen aufweisen.
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Ferner kann zumindest ein Teil der Lamellen an beiden Enden mit de.
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Handschuhgrundmaterial verbunden sein, wodurch jede Lamelle eine Art
elastische Schlinge bildet. Beim Aufprallen des Balles auf den Handschuh schmiegen
sich die elastischen Schlingen an den Ball und dehnen sich, wodurch vor allem bei
Naßwetter größere Haftung zwischen Handschuh und Ball gewährleistet wird.
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Die Erfindung ist nun anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
veranschaulicht und in der nachstehenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Ausführungsform eines Handschuhs nach der Erfindung in Draufsicht auf
die Handinnenflöche gesehen, Fig. 2 einen Schnitt längst der Linie II-II in Fig.
1, Fig. 3 eine andere Ausführungsform eines Handschuhs nach der Erfindung, ebenfalls
in Draufsicht auf die Handinnenfläche gesehen und Fig. 4 eine weitere Ausführungsform
eines Handschuhs nach der Erfindung, ebenfalls in Draufsicht auf die Handinnenfläche
gesehen.
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Nach Fig. 1 und 2 besteht der dort gezeigte Handschuh in Ublicher
Weise aus einem Grundmaterial 10, das zweiteilig ausgebildet und bei 11 vernäht
ist. Auf dem der Handinnenfläche zugeordneten Teil des Grundmaterials 10 ist ein
Besatz 12 aufgebracht, z. B.
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vernäht, verklebt oder in anderer Weise mit dem Grundmaterial verbunden,
der über und über mit einzelnen Lamellen 13 bedeckt ist.
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In Fig. 2 ist die Flugrichtung des ankommenden Balles durch einen
Pfeil 14 gekennzeichnet. Hierdurch wird deutlich, daß die einzelnen Lamellen 13
auf dem Besatz 12 der Flugrichtung des Balles entgegenstehen. Der Besatz 12 und
entsprechend auch die Lamellen 13 bestehen vorzugsweise aus einem elastischen Haftmaterial,
z. B.
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Gummi oder Schaumbstoff. Wenn nun der ankommende Ball mit dem Besatz
12, 13 in Berührung kommt, so wird die Wucht des Balles durch die sich dabei elastisch
verformenden Lamellen 13 stark abgebremst und auf diese Weise ein sicheres Fangen
des Balles ermöglicht. Nach Loaslassen des Balles kehren die Lamellen wieder in
die aus der Zeichnung ersichtliche Stellung zurück.
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Abweichend von der in Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsform ist es
aber auch möglich, Besätze mit der Flugrichtung des Balles entgegenstehenden Lamellen
13 auf einzelnen Partien des Handschuhs anzubringen, wo dies besonders erwünscht
ist, z. B. auf der Handinnenseite oder dem Bereich zwischen den Fingern und dem
Zentrum der Handinnenfläche.
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In Fig. 3 ist nun eine andere Ausführungsform der Erfindung gezeigt.
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Dieser Ausführungsform liegt das Bestreben zugrunde, die Besätze des
Handschuhs genau den einzelnen Phasen des Fangvorganges anzupassen und auf diese
Weise den Fangvorgang zu optimieren. Zu diesem Zweck sind bei der Ausführungsform
nach Fig. 3 an den Fingerspitzen der Handinnenseite saugnapfartige Profile 15 vorgesehen,
welche die Aufgabe haben, die zunächst noch sehr große Wucht des ankommenden Balles
stark herabzumindern. Von den Fingerspitzen abwärts weisen donn die Finger auf der
Handinnenseite des Handschuhs
streifenförmiges Profil 16 auf, wodurch
eine Führung des Balles in Richtung auf die Handinnenfläche bewirkt wird. Dort ist
schließlich ein großer Besatz 17 angeordnet, der aus einem wellenförmigen Profil
mit drei konzentrischen Ringen 18-20 besteht, die innen ein weiteres gitterförmiges
Saugprofil 21 einschließen. Durch dieses Profil auf der Handinnenfläche wird das
endgültige Festhalten des Balles erleichtert.
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Es ist aber auch durchaus möglich, z. B. das Profil auf der Handinnenfläche
zu variieren, indem man es etwa durch ein querliegendes Wellenprofil oder ein Profil
entsprechend der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 ersetzt.
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Außerdem ist es denkbar und liegt noch durchaus im Bereich der Erfindung,
die einzelnen Profile des Handschuhs - in Abstimmung auf die einzelnen Phasen des
Fangvorganges - auch aus unterschiedlichen Materialien herzustellen.
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In Fig. 4 ist eine weitere Variante der Erfindung dargestellt.
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Das Charakteristische an dieser Ausführungsform besteht darin, daß
das Grundmaterial 10 des Handschuhs mit keulenförmigen Besätzen 22-26 im Bereich
der Innenflächen der Finger ausgestattet ist.
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Die keulenförmigen Besätze 22-26 sind jeweils so angeordnet, daß die
dickste Stelle im Bereich der Fingerkuppen liegt und in Richtung auf die Handinnenfläche
eine allmähliche Verjüngung erfolgt.
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Der Vorteil liegt darin, daß bei Beginn des Fangvorganges, nämlich
dann, wenn der Ball die Fingerspitzen berührt, eine größere Kontaktfläche zwischen
Ball und Handschuh gegeben ist, während im weiteren Verlauf des Fanbvorganges, bei
dem der Ball entlang der Finger in Richtung Handinnenfläche gleitet und die Wucht
des
Balles bereits stark herabgemindert ist, die Kontaktfläche und
damit auch die Haftreibung geringer wird. Schließlich gelangt der Fall in Beruhrung
mit den auf der Handinnenfläche aufgendhten insgesamt großflächigen Besätzen 27
und 28, wo er endgültig festgehalten wird.
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Ein weiteres wesentliches Merkmal der Ausführungsform nach Fig. 4
ist darin zu sehen, daß die keulenförmigen Besätze 22-26 an den Fingern jeweils
einteilig ausgebildet sind. (Bei bekannten Handschuhen mußten bisher je Finger drei
Besatzteile aufgenäht werden, um die Gelenkigkeit der Finger nicht zu beeinträchtigen.)
Die Gelenkigkeit der Finger wird bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform nach
Fig. 4 trotz einteilig ausgebildeter Besätze 22-26 dadurch gesichert, daß die Besätze
im Bereich der Fingergelenke jeweils seitliche Einkerbungen 30-32 aufweisen. Hierdurch
wird das Beugen der Finger ebenso wie bei unterbrochenen Besätzen erleichert.
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Es besteht aber darüber hinaus der Vorteil, daß das Aufnähen der erfindungsgemäßen
Besätze 22-26 einen wesentlich geringeren Aufwand erfordert als bei den bekannten
mehrteiligen Fingerbesätzen.
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