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Verpacktes, geröstetes Kaffeeprodukt
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Die normalerweise im Handel erhältlichen, hermetisch abgedichteten
Packungen aus geröstetem und gemahlenem Kaffee, wie im Vakuum abgepackte Metallbüchsen,
zeigen ein angenehmes Aroma nach geröstetem Kaffee, wenn sie das erste Mal geöffnet
werden. Es ist jedoch bekannt, daß sich die Qualität des Aromas in den abgedichteten
Behältern bei längeren Lagerungszeiten verschlechtert. Es ist weiterhin bekannt,
daß sich die Hauptmenge des Aromas schnell verflüchtigt, wenn der Behälter zum ersten
Mal geöffnet wird.
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Normalerweise läßt der Verbraucher den gerösteten und gemahlenen
Kaffee in dem ursprünglichen, stabilen Behälter, bis der gesamte Inhalt der Büchse
aufgebraucht ist. Diese Praxis wird auch von den Kaffeeherstellern begünstigt, die
die Angewohnheit haben, Kunststoffdeckel für das Wiederverschließen jedes der stabilen
Behälter bei ihrer Verteilung
mitzuliefern. Diese Deckel zum Wiederverschließen
sind für den Verbraucher ein bequemes Mittel zum Wiederverschließen der Behälter
nach ihrer Öffnung. Verbesserungen in der Gestaltung und im Entwurf dieser Deckel
zum Wiederverschließen haben es ermöglicht, daß eine wesentliche Menge des Kaffeearomas
in dem geschlossenen Behälter verbleibt. Es ist jedoch bedauerlich, daß beim ersten
Öffnen des hermetisch abgedichteten Behälters ein plötzlicher Ausbruch an Aroma
stattfindet. Wenn die Büchse dann wieder verschlossen wird, stellt sich zwischen
dem gerösteten und gemahlenen Kaffee und dem verfügbaren Kopfraum bzw. Leerraum
ein Aromagleichgewicht wieder ein. Jedoch verflüchtigt sich, nachdem die Büchse
einige Male anfangs geöffnet und wieder geschlossen hat, das verfügbare Kaffeearoma.
Es ist daher möglich, daß bei den letzteren Stufen der Verwendung des teilweise
mit geröstetem und gemahlenem Kaffee gefüllten Behälters keine ausreichenden Mengen
an Kaffeearoma entstehen, wenn der Deckel zum Wiederverschließen entfernt wird.
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Formfeste bzw. stabile Behälter, wie Metallbüchsen, die für die Aufbewahrung
beim Gebrauch von gerösteten Kaffeeprodukten geeignet sind, werden über mindestens
einen Teil ihrer Innenoberfläche mit einem Aromalösungsmittelmaterial überzogen,
mit geröstetem Kaffee gefüllt und dann hermetisch abgedichtet, bevorzugt unter Vakuum.
Der Aromalösungsmittelüberzug auf der Büchse bewirkt eine Verteilung des Kaffeearomas
zwischen dem Kopf- bzw. Leerraum in der Büchse und dem Überzug. Als Folge wird die
Reaktion zwischen den Aromaverbindungen, die ein Schalwerden verursacht, verzögert
werden, und die aromatischen, von dem Uberzug absorbierten Verbindungen sind gegenüber
Oxydation geschützt.
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Der das Aroma lösende Überzug bzw. der Aromalösungsüberzug bzw. Aromalösungsmittelüberzug
(diese Ausdrücke werden
in der vorliegenden Anmeldung synonym verwendet)
muß einen großen Bereich von Kaffeearomastoffen, deren Polarität im Bereich der
Polarität von Acetaldehyd bis Nononal liegt, lösen und verteilen können. Das Material
muß ebenfalls mit dem gerösteten Kaffee und den gerösteten Kaffeearomastoffen verträglich
sein und darf mit diesen nicht reagieren; es muß gegenüber Oxydation beständig sein
und es muß relativ geruchs- und geschmacksfrei sein. Der Aromalösungsüberzug enthält
bzw. besteht bevorzugt aus einer im wesentlichen natürlichen und/oder synthetischen
Verbindung mit gemischter oder hybrider Polarität, wie einem Glycerid, einschließlich
natürlich vorkommenden Ölen und Fetten und ihren vollständig oder teilweise hydrierten
Gegenstücken wie auch synthetisch hergestellten Mono-, Di- und Triglyceriden. Andere
Substanzen mit gemischter Polarität, die in den erfindungsgemäßen Aromalösungsüberzugszusammensetzungen
verwendet werden können, sind Wachse und Paraffine und polymere Verbindungen, wie
Polyester (z.B. Ester von Propylenglykol), Polyäther und Polysilikone.
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Selbstverständlich kann man auch die Polarität des Aromalösungsmittelüberzugs
kontrollieren, indem man zwei oder mehrere der zuvor beschriebenen Materialien kombiniert
bzw. vermischt. Auf diese Weise kann das Aromagleichgewicht zwischen dem Kopf- bzw.Leerraum
in der Büchse und dem Uberzug geändert werden, so daß man eine besonders wünschenswerte
Aromaverteilung erhält.
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Es ist weiterhin möglich, daß, wenn die vorliegende Erfindung bei
Metallbehältern verwendet wird, der Überzug, der eine Grenze zwischen dem gerösteten
und gemahlenen Kaffee und dem Metall bildet, irgendwelche katalytischen Wirkungen
verhindert, die das Metall bei der Katalyse unerwünschter Reaktionen oder Zwischenwirkungen
der aromatischen Verbindungen besitzt, wie z.B. eine Oxydation der aromatischen
Schwefelverbindungen.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist der, daß, wenn der Behälter
geöffnet wird, die Freigabe des Kaffeearomas allmählicher erfolgt als beim ersten
Öffnen eines damit vergleichbaren, nichtbeschichteten Behälters. Da der Überzug
Aromastoffe zurückhalten kann, die normalerweise beim Öffnen des Behälters verlorengehen
würden, wird der teilweise gefüllte Behälter mit geröstetem und gemahlenem Kaffee
zu irgendeinem Zeitpunkt, während des Zyklus, bei dem er in Gebrauch ist, eine größere
Menge an Aromastoffen aufweisen. Die Aromastoffe, die für die Freigabe aus dem Behälter
gegen Ende eines Gebrauchszyklus verfügbar sind, der sich über mehrere Tage oder
selbst einige Wochen erstreckt, werden somit wesentlich erhöht.
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Die Innenoberfläche der Behälter kann nach irgendeinem an sich bekannten
Verfahren, wie durch Sprühen oder Walzen, beschichtet werden, und der Uberzug kann
entweder vor oder nach der herstellung des Behälters, wie aus einem Walzenmaterial,
aufgetragen werden. Bevorzugt wird der Überzug über dem gesamten Boden und den Wänden
des Behälters einheitlich sein. Eine Beschichtung des Behälterdeckels ist möglich,
sie kann jedoch weggelassen werden, insbesondere dann, wenn sie vorhandene Abpackungswege
bzw. Produktionsvorgänge komplizieren würde. Normalerweise wird das Beschichtungsmaterial
in flüssigem Zustand aufgetragen.
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Die Beschichtung kann entweder mit festem oder mit flüssigem Material
durchgeführt werden und sie kann bei Zimmertemperatur erfolgen. Bevorzugt wird das
Beschichtungsmaterial bei Temperaturen unter 23,90 c (750F) fest sein, damit eine
Übertragung des Beschichtungsmaterials von der Innenoberfläche des Behälters zu
dem gerösteten Kaffeeprodukt vermieden wird und damit ein Kleben an gerösteten Kaffeeteilchen
an der Beschichtung minimal gehalten wird. Es ist weiterhin bevorzugt, daß ein fester
Überzug vorhanden ist, da so dickere Schichten aus Aromalösungsmittelmaterial
auf
die Behälteroberfläche aufgetragen werden können, wodurch die Menge an Aroma, die
absorbiert wird, erhöht wird.
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Das Aromalösungsmittelmaterial, das eine Hauptmenge Glycerid enthalten
kann oder im wesentlichen aus einem Glycerid bestehen kann, wie aus einem Pflanzenfett,
wie Cocosnußöl, oder einem hydrierten Pflanzenöl, wie teilweise hydriertem Baumwollsamenöl,
wird geeigneterweise auf den Behalter in einer Menge von mindestens 1/2 g Aromalösungsmittel/0,45
kg geröstetem Kaffee angewendet. Typischerweise wird das Aromalösungsmittel auf
die Büchse in einer Menge von 1 bis 4 g/0,45 kg Kaffee aufgetragen.
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Stabile bzw. standfeste Behalter, wie Metallbüchsen, die zum hermetischen
Abpacken von gerösteten Kaffeeprodulrten verwendet werden, werden erfindungsgemäß
innen mit einem Lösungsmittel für das Aroma (z.B. Glyceride, Wachse, Silikone, etc.),
das einen breiten Bereich aromatischer Stoffe lösen und verteilen kann, beschichtet.
Dadurch erfolgt eine Aromaverteilung zwischen dem Leerraum in der abgedichteten,
Kaffee enthaltenden Büchse und dem Überzug, durch den ein Schalwerden und/oder eine
Oxydation des Kaffeearomas in der abgedichteten Büchse verzögert wird. Durch die
Aufnahme des Aromas durch den Überzug kann weiterhin die Aromaretention in dem geöffneten
Behälter während einer verlängerten Gebrauchszeit erhöht werden.
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Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung.
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E3 e i s p i el Vor dem Abpacken im Vakuum von dunkelgerösteten und
gemahlenen kolumbianischen Kaffeebohnen in drei Sätzen von identischen 0,45 kg (1
lb.) Kaffeebüchsen wird ein Satz von Büchsen an der Innenseite mit einem raffinierten,
genießbaren
Cocosnußöl (Cobee Marke 76) beschichtet. Das Beschichten
der Büchsen erfolgt, indem man das Cocosnußöl bei einer Temperatur über etwa 26,7°C
(800F) verflüssigt und einheitlich etwa 2,25 g des erhitzten Öls auf die Innenoberfläche
jeder Büchse verstreicht. Unterhalb 24,4°C (76°F) verfestigt sich das Öl schnell
und bildet einen haftenden, wachsartigen Überzug. Der geröstete und gemahlene Kaffee
wird dann in den drei Sätzen von Büchsen im Vakuum verpackt und der mit dem Gl beschichtete
Satz und ein nichtbeschichteter Satz (Vergleich) werden bei 43,3°C (110°F) einer
beschleunieten Lagerung unterworfen. Der andere nichtbeschichtete Satz wird bei
-28,9°C (-20°F) gelagert, eine Temperatur, von der angenommen wird, daß sie einer
"Null"-Lagerungszeit entspricht.
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Von den gerösteten und gemahlenen Kaffeesorten wird dann das Büchsenaroma
nach verschiedenen Lagerungszeiten und nacll der Lagerung, kombiniert mit einem
standardisierten, 14tätigen, simulierten Verbraucheranwendungstest, wobei die Kunststoffdeckel
zum Wiederverschließen von den Büchsen ein Nal am Tag entfernt werden, bewertet.
Bas Büchsenaroma wird von einer Prüfgruppe erfahrener Kaffeeprüfer bewertet, und
die entsprechenden Aromastoffe werden aufener qualitativen Skala von 0 bis 10 angegeben,
wobei 0 einen ranzigen Geruch und 10 einen Geruch von frischgemahlenem Kaffee bedeuten.
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In Handel erhältliche, geröstete und gemahlene Kaffeeprodukte werden
auf dieser Skala von 4 bi 7 bewertet, i"cbei 4 etwas schal; 5 die Grenze, 6 leicht
frisch und 7 mäßig frisch bedeuten. die Ergebnisse der Prüfgruppe sind in der folgenden
Tabelle aufgeführt.
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Bewertung des Büchsenaromas Lagerungs- Zeit "Null" 43,3°C 43,3°C
mit Öl Prüfbewertung zeit Vergleich + Vergleich beschichtet 3 Wochen 6,6 6,2 6,6
alle Proben zeigen keinen wesentlichen Unterschied (N.S.D.) 6 Wochen 5,6 5,1 5,7
alle Proben sind frisch, die 43,3° -Vergleischsprobe ist am wenigsten bevorzugt
14 Wochen 6,5 5,8 6,5 die mit Öl beschichtete Probe ist wesentlich frischer als
die 43,3°C-Vergleichsprobe und N.S.D. der Vegleichsprobe zum Zeitpunkt "Null" 17
Wochen 6,3 5,1 5,8 die mit Öl beschichtete Probe ist wesentlich frischer als die
43,3°C-Vergleichsprbe u.wesentlich weniger frisch als die Vergleichsprobe zum Zeitpunkt
"Null" 6 Wochen, dann 6,1 5,0 5,9 die mit Öl beschichtete Probe ist wesent-14 Tage
im Gebrauch lich frischer als die 43,3°C-Vergleichsprobe und N.S.D. d. Vergleichsprobe
zum Zeitpunkt "Null" 14 Wochen, dann 5,6 4,9 5,7 die mit Öl beschichtete Probe ist
erkennbar frischer als die 43,3°C-Vergleichsprobe und N.S.D. d. Vergleischsprobe
zum Zeitpunkt "Null" +die Vergleichsprobe zum Zeitpunkt "Null" wird 24 h vor der
Prüfung aus der -28,9°C(-20°F)-
Aus der Tnbelle ist erkennbar,
daß die erfindungsgemäß beschichteten Büchsen eiii Aroma wesentlich besserer Qualität
ertreben als ihre nichtbeschichteten Gegenstücke, sowohl beim ersten Öffnen als
auch bei dem Gebrauchszyklus.
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Die vorliegende Erfindung ist zum Abpacken von allen Kaffeeprodukten
einschließlich koffeinhaltiger oder koffeinfreier Kaffeematerialien geeignet. Sie
kann unabhängig davon, ob das Kaffeematerial löslich oder ger(istet und zerkleinert
ist (z.B. vermahlen, in Flockenform oder granuliert) oder in Brühpackungen, wie
in Infusionsbrühbeuteln oder Perkolatorpackungen vorliegt, verwendet werden.