DE2719959A1 - Biopsiegeraet - Google Patents
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- A61B—DIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
- A61B10/00—Other methods or instruments for diagnosis, e.g. instruments for taking a cell sample, for biopsy, for vaccination diagnosis; Sex determination; Ovulation-period determination; Throat striking implements
- A61B10/02—Instruments for taking cell samples or for biopsy
- A61B10/0233—Pointed or sharp biopsy instruments
- A61B10/0266—Pointed or sharp biopsy instruments means for severing sample
- A61B10/0275—Pointed or sharp biopsy instruments means for severing sample with sample notch, e.g. on the side of inner stylet
Description
B. Braun Melsungen
Aktiengesellschaft
Carl-Braun-Str. 1
3508 Melsungen P-GmH 68/2^0
Biopsiegerät
Die Erfindung betrifft ein Instrument zur Entnahme von Gewebeproben
aus dem menschlichen und tierischen Körper durch Punktion und anschließende Biopsie. Unter Biopsie wird hierbei das Heraustrennen
eines Zellverbands zu seiner histologischen Beurteilung verstanden.
Für die Entnahme von histologischen Gewebeproben sind verschiedene
Instrumente bekannt, die so funktionieren, daß über einen Obturator, der das zu entnehmende Gewebe aufnimmt, eine vorn
schneidende Kanüle vorgeschoben und dabei ein Gewebestück abgetrennt wird. Hiernach kann entweder der Obturator mit dem Gewebestück
rückwärts aus der Kanüle herausgezogen oder das ganze Instrument kann mit dem Gewebestück aus dem Körper entfernt werden.
Bei Instrumenten dieser Art muß der Obturator nach erfolgter Punktion jedoch vor der Biopsie zur Biopsie gegen einen zweiten
Obturator ausgetauscht werden, der zum Aufnehmen der Probe dienen soll. Dieser ist im allgemeinen an seinem Vorderende in zwei
Branchen längs gespalten, spreizt sich daher beim Einführen in das Gewebe nach Vorschieben durch die Schneidkanüle und wird durch
Vorschieben der Schneidkanüle über die gespreizten Branchen ge-
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schlossen, wodurch eine Probe eher durch Rupfen als durch Schneiden
gewonnen wird. Das Vorschieben von Obturator und Schneidkanüle zueinander kann um willkürliche Strecken erfolgen.
Bei einem weiteren bekannten Instrument der eingangs beschriebenen
Art (FR-PS 1 267 960) muß der Obturator nach der Punktion um 18O° axial gedreht werden, bevor der Schneidvorgang durchgeführt werden
kann. Das Verschieben der Kanüle auf dem Obturator kann um willkürliche Strecken erfolgen.
Ein Instrument der vorstehend beschriebenen Art ist aus der DT-PS 1 817 555 bekannt. Dessen Obturator und Schneidkanüle weisen am
hinteren Ende Führungsteile auf, die zusammen eine Handhabe ergeben,
die den Weg der Schneidkanüle beim Biopsievorgang nach vorn und hinten durch in die Handhabe integrierte Anschläge begrenzt.
Die bekannten Instrumente haben im praktischen Gebrauch erhebliche
Nachteile, auf die im folgenden hingewiesen wird.
Die Bedienung erfordert beide Hände, es wäre jedoch erwünscht, wenn mit der zweiten Hand die Lage des Instruments im Körper während
der Biopsie ständig kontrolliert werden könnte. Das bei den bekannten Biopsiegeräten nötige Unterbrechen der Punktion zum
Tasten verlängert bei der teilweise komplizierten Handhabung der Geräte selbst die Biopsiedauer ganz wesentlich, wodurch Gefahren
für den Patienten entstehen und die Biopsie zu unerwünschten Stellen führt.
Soweit das Verschieben der Schneidkanüle zum Obturator bei den
bekannten Instrumenten nicht konstruktiv begrenzt ist, besteht die Gefahr versehentlicher Punktionen von Nachbarorganen mit dem Obturator.
Versehentliche Blasenpunktionen mit ihren Folgen führen
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häufig zu Komplikationen bei der Proatatabiopsie.
Bei dem Instrument gemäß DT-PS 1 317 555 mit konstruktiv begrenzter
Verschiebestrecke wird der Anwender besonders leicht dazu verleitet, den Obturator in unerwünschte Bezirke vorzutreiben,
wenn er eigentlich die Schneidkanüle um eine gewisse Strecke zurückziehen will, um anschließend die Biopsie vorzunehmen.
Ausgehend von dem geschilderten Stand der Technik liegt dem Anmeldungsgegenstand
die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Biopsiegerät zu schaffen, das mit nur einer Hand in allen Phasen des
Eingriffs bedient werden kann und bei dessen Verwendung die vorstehend beschriebenen Nachteile vermieden werden.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Obturator
am hinteren Ende mit einem Griffteil versehen ist, welches Ringe zum Durchstecken von Zeige- und Mittelfinger aufweist und
bei dem die Schneidkanüle hinten ein Griffteil hat, das zweckmäßig mit einem etwas elliptischen Ring zum Durchstecken des
Daumens ausgerüstet ist, wobei beide Griffteile einander anliegende
Gleitflächen aufweisen, deren Aufgabe es ist, die gewünschte Ausrichtung der Ringe zueinander sowie der Schliffe von Obturator
und Schneidkanüle zueinander im Sinne einer Verdreh-Sicherung aufrechtzuerhalten.
Ein weiteres wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die Begrenzung der Verschiebe-Strecke durch Anschläge an den Gleitflächen.
Von ganz besonderem Vorteil ist es, daß das erfindungsgemäße Biopsiegerät mit nur einer Hand ohne Umgreifen auf einfachste
Weise bei der Punktion des Organs und der Entnahme einer Gewebe-
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probe bedient wird. Daher steht bei der Punktion dem Anwender die andere Hand ununterbrochen zur Verfügung, um, beispielsweise bei
der Prostatabiopsie, die Lage des Instruments im Körper tastend zu kontrollieren oder, beispielsweise bei der Mammabiopsie, einen
zur Biopsie vorgesehenen Gev/ebebezirk zu fixieren. Mit den bekannten Instrumenten ist die Treffsicherheit bei der bioptischen
Punktion meistens nur mit Hilfe eines Assistenten zu erreichen.
Das neue Gerät macht die Biopsie insofern einfach und sicher, als das Instrument nach Aufsuchen des verdächtigen Gewebebezirks ohne
weitere Manipulationen bereit zur Biopsie ist und es lediglich einer Zurück- und Vorbewegung des Daumens bedarf, um eine Probe
aus dem Gewebe abzuschneiden. Fehler sind dadurch ausgeschlossen, daß Rückwärts- und Vorwärtsbewegungen durch entsprechende Anschläge
am Instrument auf das richtige Maß begrenzt sind.
Hervorzuheben ist noch, daß nach den bisher vorliegenden Erfahrungen
die Bedienungsweise des erfindungsgemäßen Instruments bereits bei dessen erster Betrachtung erkannt wird, wogegen die Bedienung
der herkömmlichen Instrumente nicht ohne eingehende Unterweisung verstanden und nicht ohne vorherige übung beherrscht wird.
Ein besonderer Vorteil des neuen Geräts besteht darin, daß mit nur einer Punktion die Entnahme mehrerer Proben aus dem verdächtigen
Gewebebezirk möglich ist, indem nach dem Abschneiden einer Probe jeweils der Obturator mit der in der Probenkerbe befindlichen
Probe nach hinten aus der liegenbleibenden Schneidkanüle herausgezogen und zur nächsten Probeentnahme wieder in sie eingeführt
wird.
Die Erfindung wird durch die folgende Beschreibung an Hand der
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Zeichnungen näher erläutert:
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf den Obturator mit dem zugehörigen
Griffteil;
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf das Griffteil zu dem Obturator;
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch den Bedienungsgriff für den
Obturator, wobei die Art der Führung der Griffteile sowie die versetzte Lage von Gleitfläche und Kanülenrohr dargestellt sind;
Fig. k zeigt eine Draufsicht auf das komplette funktionsfähige
Gerät in Punktionsstellung;
Fig. 5 zeigt das komplette Instrument in Schneid- (Biopsie-) Stellung
in der Draufsicht;
Fig. 6 zeigt Obturatorende und Schneidkanülenende in Schneidstellung
in der Seitenansicht, die Lage in einem Organ schematisch darstellend;
Fig. 7 zeigt das komplette Instrument nach erfolgter Biopsie, wobei
der Obturator zusammen mit der nicht dargestellten Probe nach hinten aus der Schneidkanüle entfernt wird.
Das erfindungsgemäße Biopsiegerät besteht aus einem Obturator 4
mit dazugehörigem festverbundenem Griffteil. Der Obturator if ist
ein drehrunder Metallvollstab mit einem zum Eindringen in das Gewebe geeigneten Anschliff 6 an seinem vorderen Ende sowie einer
sog. Probenkerbe 5, die in einer hälftigen Material-Ausnehmung über eine Strecke von etwa 2 cm bis etwa zur halben Stärke des Obturators
besteht. An seinem hinteren Ende ist der Obturator fest mit dem zugehörigen Griffteil 18 verbunden, wozu er in einer halb-
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- Sf-
runden Erhebung 3 in geeigneter Weise befestigt ist. Zwei Ringe 1 sind seitlich vom Obturator in Größe und Abstand zueinander so
angeordnet, daß bei bequemer Handhabung Zeige- und Mittelfinger hindurchgesteckt werden können. Eine Verbindungsplatte 2 zwischen
beiden Ringen 1 trägt auf ihrer Oberseite eine Erhebung 3 zur Aufnahme des Obturators U und ist auf ihrer Unterseite mit einer
Gleitfläche 7 versehen. Zu beiden Seiten der Gleitfläche 7 sind die in Fig. 3 im Querschnitt gezeigten Nuten 8 angeordnet, die
ein Abheben der Gleitflächen 7 und 12 voneinander verhindern. Obturator k und Griffteile 18 bilden ein untrennbares Ganzes.
Ebenfalls ein untrennbares Ganzes, dargestellt in Fig. 2, bilden Schneidkanüle 1/f und zugehöriges Griffteil 19. Die Schneidkanüle
1 if ist ein innen hohles, zylindrisches Rohr, dessen Innendurchmesser
dem Außendurchmesser des Obturators 4 mit geringer Spielzugabe
entspricht. An ihrem vorderen Ende weist sie einen messerscharfen Schliff 15 zum Abtrennen eines Gewebestücks auf. An
ihrem hinteren Ende ist sie in einer Halterung 13 befestigt, die gleichzeitig als vorderer Anschlag für die Erhebung 3 des Obturator-Griffes
18 dient. Der hintere Anschlag besteht aus einer aus
der Ebene der Gleitfläche 12 hochgebogenen, bei Bedarf in die Ebene der Gleitfläche niederdrückbaren rechteckigen Platte 11,
die mit dem Griffteil-Körper 10 nur an ihrer Basis 16 fest verbunden
ist, wogegen die drei übrigen Kanten durch den Durchbruch 17 vom Griffteil-Körper 10 getrennt sind. Zwischen den Anschlägen
11, 13 ist die obere Fläche des Griffteil-Körpers 10 als Gleitfläche
12 korrespondierend mit der Gleitfläche 7 des Obturator-Griffteils
18 ausgebildet. Die Länge der Gleitfläche 12 ist die
Summe der Länge der Gleitfläche 7 nach Fig. 3 und der gewünschten
Verschiebe-Strecke für die Schneidkanüle 1/f am Instrumenten-
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Vorderende. An dem der Halterung 13 entgegengesetzten Ende trägt
der Griffteil-Körper 10 den Griffring 9 zum Durchstecken des
Daumens, der etwas quer oval ausgebildet ist und in Abmessungen und Abstand zu den Griffringen 1 einer günstigen Handstellung
unter Berücksichtigung der möglichen Verschiebe-Strecke entspricht.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch den Obturator-Griffteil 18
sowie den Griffteil 19 der Schneidkanüle und zeigt die Führung der gegeneinander gleitenden Griffteile 18, 19. Ebenfalls im
Querschnitt getroffen sind die Gleitfläche 7 des Obturator-Griffteils
und die Gleitfläche 12 des Griffteils 19. Ein Auseinanderweichen der Gleitflächen wird durch die Nuten 8, die den Griffteil
19 von den Seiten und unten umgreifen, verhindert. Ferner treffen sich in Fig. 3 der Obturator ^, die Erhebung 3, in der
der Obturator befestigt ist, und die Griffringe 1 des Obturator-Griffteils 18.
Fig. k zeigt das funktionsfertige Gerät, wobei die Probenkerbe 5
durch die Schneidkanüle verschlossen ist und der Griffring 9 sich in kurzer Entfernung von den Griffringen 1 befindet.
In dieser Stellung wird das Gerät durch Punktion in den Körper eingeführt,
wobei der im Griffring 9 befindliche Daumen den notwendigen Druck auf das Instrument ausübt und der in den Griffringen
befindliche Zeige- und Mittelfinger die Stichrichtung sicher kontrollieren. Ist die Instrumentenspitze im zu biopsierenden Gewebe
angelangt, wird durch Pronation des Daumens bei unveränderter Handstellung der Griffring 9 zurückgezogen, bis der mit ihm durch
den Griffteil-Körper 10 verbundene Anschlag 13 an seinem Widerlager
3 anstößt. Damit wird gleichzeitig die Schneidkanüle 14 soweit
zurückgezogen, daß die Probenkerbe 5 des Obturators k nunmehr frei
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im umgebenden Gewebe liegt. Fig. Lj zeigt das Gerät in dieser
Stellung. Die Stellung des Obturators k blieb während dieser
Manipulation unverändert, fixiert durch Zeige- und Mittelfinger in den Griffringen 1 .
Die freiliegende Probenkerbe 5 füllt sich nunmehr durch das vorher
verdrängte umgebende Gsv/ebe, wie Fig. S schematisch zeigt. Durch Su"oination des Dauaons wird die Schneidkanüle 14 nach vorn bevregt
und trennt daher die in der Probenkerbe 5 eingebettete Gewebeportion
ab. Ein zu weites Vorschieben wird hierbei durch den Anschlag 11 verhindert. Damit ist der Vorgang der Punktion und
Biopsie abgeschlossen.
Das Instrument kann nun insgesamt mit der enthaltenen Probe aus dem Körper entfernt werden oder, falls weitere Biopsien am selben
Ort erforderlich sind, der Anschlag 11 kann niedergedrückt und
der Obturator nach hinten aus der Schneidkanüle herausgezogen werden, wobei er die Probe mitnimmt (Fig. 7). Nach Wiedereinfuhren
des Obturators kann die nächste Biopsie durchgeführt werden.
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Claims (1)
- SchutzansnruchBiopsiegerät zur Entnahme von Gewebeproben aus dem menschlichen und tierischen Körper, bestehend aus einem axial verschiebbar angeordneten Obturator zum Aufnehmen des zu entnehmenden Gewebes und einer vorzuschiebenden, vorn schneidenden Kanüle zum Abtrennen der Gewebeprobe, gekennzeichnet durch die Kombination der folgenden Merkmale:a) einem Obturator (k), der an seinem hinteren Ende fest verbunden ist mit einem Griffteil (18), bestehend aus einer Verbindungsplatte (2) zwischen zwei Ringen (1), einer halbrunden Erhebung (3), in welcher der Obturator (4) mit seinem stumpfen Ende befestigt ist, und deren Unterseite mit einer Gleitfläche (7) versehen ist, an deren beiden Seiten je eine Nute (8) angeordnet ist, um ein Abheben der Gleitflächen (7 und 12) voneinander zu verhindern,b) einem Griffteil (19) mit in einer Halterung (13) befestigten Schneidkanüle (Ii+) mit Schliff (15)» deren Innendurchmesser dem Außendurchmesser des Obturators (4) mit Spielzugabe entspricht und die in einer Halterung (13) befestigt ist, die als vorderer Anschlag für die Erhebung (3) des Obturator-Griffes (18) dient, und deren hinterer Anschlag aus einer aus der Ebene der Gleitfläche (12) hochbiegbaren und wieder niederdrückbaren rechteckigen elastischen zungenartigen Platte (11) besteht, die an einer Basis (16) scharnierartig fest verbunden ist, während dj,e drei übrigen Kanten durch einen Durchbruch (17) vom Griff (10) getrennt sind,809845/0357c) einer zwischen den Anschlägen (11, 13) als Gleitfläche (12) korrespondierend mit der Gleitfläche (7) des Obturator-Griffteils (18) ausgebildeten oberen Fläche des Griffteil-Körpers (10), wobei die Länge der Gleitfläche (12) die Summe der Länge der Gleitfläche (7) und der gewünschten Verschiebe-Strecke für die Schneidkanüle (14) am Instrumenten-Vorderende ist,d) einem Griffring (9) am oberen Ende des Griffteil-Körpers (10) zum Durchstecken des Daumens.809845/0357
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