DE2718878C3 - Verfahren zur Herstellung von 1,2-Dichloräthan durch Oxychlorierung von Äthylen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1,2-Dichloräthan durch Oxychlorierung von ÄthylenInfo
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Description
15
20
25
Die bekannte Oxychlorierung erfolgt nach der Reaktionsgleichung
2 C2H4+ O2+ 4 HCl
- 2CH2Cl-CH2Cl + 2H2O.
- 2CH2Cl-CH2Cl + 2H2O.
Die DE-AS 16 18 701 beschreibt bereits ein derartiges Verfahren, bei dem 1,6 bis 2,5 Mol Äthylen mit 2,0 Mol
Chlorwasserstoff und 0,6 bis 1,0 Mol Sauerstoff in Gegenwart von 0,5 bis 3,0 Mol Kohlenmonoxid an
einem Kupfer-Aluminiumoxid-Katalysator umgesetzt werden, an dem gleichzeitig ein Teil des CO zu CO2
oxidiert wird.
Nach der Kondensation der Reaktionsprodukte müssen die nichtumgesetzten Ausgangsstoffe zur
Erhaltung der Wirtschaftlichkeit im Kreislauf geführt & werden. Für die Aufrechterhaltung der Wirbelbettschicht
ist ein konstanter CO-Spiegel im Kreislaufgas erforderlich, der über dem besonders hergestellten
Katalysator durch Oxidation von CO zu CO2 und Entfernung des Kohlendioxids durch eine Wäsche mit
Natronlauge erreicht wird.
Nachteilig ist bei jenem Verfahren die Einhaltung besonderer Sicherheitsvorkehrungen bei der Zugabe
des reinen Sauerstoffs zwecks Vermeidung spontaner Zersetzungen infolge des hohen Gehaltes an Äihylen
und Kohlenmonoxid. Weiterhin ist es nachteilig, daß das durch Oxidation gebildete Kohlendioxid aus dem
Kreislaufgas ausgewaschen werden muß. Anschließend müssen Dichloräthan und andere chlorierte Kohlenwasserstoffe
in gesonderten Verfahren aus dem Waschwasser entfernt werden.
In der DE-AS 15 18 930 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem Äthylen, Sauerstoff und Chlorwasserstoff im
Mol verhältnis (etwa 1,02 bis etwa 1,2) :(0,5 bis 1,0): 2,0
bei 200 bis 2500C und 0,7 bis 3,5 bar Oberdruck an einem
CuCl2/Al2O3-Katalyiator im Wirbelbett umgesetzt
werden. Bei dem unter gleichen Bedingungen arbeitenden Verfahren der DE-AS 15 18 931 werden die
Reaktionsgase unter Druck in einer 1. Kondensationsstufe auf 70 bis 100°C und in einer 2. Kondensationsstufe
auf 0 bis 40° C abgekühlt Aus den nicht kondensierbaren Gasanteilen wird schließlich gemäß dem unter den
gleichen Bedingungen arbeitenden Verfahren der DE-AS 15 18 932 restliches 1,2-Dichlorätha.n mit einem
organischen Lösemittel herausgewaschen, aus dem in einer Fraktionierkolonne 1,2-Dichloräthan abgetrennt
wird. Die gewaschenen Gase, die erfahrungsgemäß immer noch Anteile chlorierter Kohlenwasserstoffe und
das organische Lösemittel enthalten, werden entweder verbrannt oder direkt ins Freie geleitet. Gemäß DE-AS
15 18 931 und 15 18 932 kann als Katalysatorträger statt A12O3 auch Siliciumdioxid, Kieselgur, Fullererde oder
Ton eingesetzt werden.
Die Menge des Abgases ist bei dem bevorzugten Einsatz von Luft als Sauerstoffträger so groß und der
Gehalt an brennbaren Verbindungen so klein, daß Fremdheizmittel, z. B. Heizöl, aufgewendet werden
müssen, um die für die Verbrennung erforderliche Temperatur einzuhalten.
Eine direkte Ableitung der Abgase ins Freie ist angesichts des Gehaltes an chlorierten und anderen
Kohlenwasserstoffen, z. B. Lösemittel, aufgrund bestehender Gesetze heute kaum noch zu verwirklichen.
Neben diesen Schwierigkeiten bei der Handhabung so großer Abgasmengen treten zwangsweise auch
Verluste an Äthylen, Dichloräthan und organischen Lösemitteln auf.
Schließlich beschreibt die DE-OS 26 26 133 ein zyklisches Verfahren zur Herstellung von 1,2-Dichloräthan
durch Oxychlorierung von Äthylen, bei dem 80 bis 98 Volumen% der nicht kondensierbaren Gase ohne
Wäsche im Kreislauf geführt werden. Das Kreislaufgas enthält je etwa 0,1 bis 10 Volumen% Äthylen und
Sauerstoff und weniger als 20 Volumen0/) 1,2-Dichloräthan.
2 bis 20 Volumen0/) des Kreislaufgases werden jeweils aus dem System ausgeschleust Die Reaktionsgase
werden nacheinander in einem Kühlturm auf 82 bis 121°C, in einem 1. Kondensator auf 32 bis 49°C und in
einem 2. Kondensator auf 27 bis 38°C gekühlt, um Dichloräthan und Wasser im wesentlichen daraus zu
entfernen. Als Oxidationsgas wird bei diesem Verfahren im wesentlichen reiner Sauerstoff verwendet
Die Sauerstoffzugabe erfolgt beim Verfahren der DE-OS 26 26 133 mit dem Strom der Ausgangsstoffe
unmittelbar in die Reaktionszone und stellt damit ein Sicherheitsrisiko dar, da ein Zusammentreffen von im
wesentlichen reinem Sauerstoff und Äthylen kaum zu vermeiden ist Die Zugabe von im wesentlichen reinem
Sauerstoff zum Kreislaufgas vordem Reaktor ist bei der
im Beispiel der DE-OS 26 26 133 angegebenen Gaszusammensetzung des Kreislaufgases von
1,7 VoI -% Kohlenmonoxid
1,9 Vol.-% Äthylen
5-6 Vol.-% 1,2-Dichloräthan
auch nicht möglich, denn dieses Gemisch läge innerhalb
der Explosionsgrenze, die bei z. 3.21 VoI.-% Sauerstoff
etwa 4 VoL-% als Summe der 3 brennbaren Gase
beträgt Aus diesen niedrigen Explosionsgrenzen der 3 Stoffe Äthylen, Kohlenmonoxid und 1,2-Dichloräthan
ergeben sich erhebliche Schwierigkeiten, die wohl auch der Grund dafür sind, daß alle bisherigen Kreislaufgasverfahren
technisch keine Bedeutung erlangt haben.
Gegenstand der Erfindung ist somit das im vorstehenden Patentanspruch aufgezeigte Verfahren zur Herstellung
von 1,2-Dichloräthan durch Oxychlorierung.
Das molare Verhältnis der Ausgangsgase Äthylen zu Sauerstoff zu Chlorwasserstoff beträgt vorzugsweise
(1,02 bis 1,20): (0,5 bis 1,0): 2. Die Umsetzung wird vorzugsweise bei einem Druck von 0,7 bis 3,5 bar
durchgeführt Derselbe Druckbereich ist dann auch bei den drei Kondensationsstufen wirksam. Als Katalysator
kann beispielsweise der in der DE-AS 15 18 932 beschriebene CuCb/AbOj-Katalysator verwendet werden.
Das Kreislaufgas wird weder mit einem organischen Lösemittel noch mit Natronlauge gewaschen,
sondern direkt in den Reaktor zurückgeleitet.
Für das Verfahren der Erfindung ist es von entscheidender Wichtigkeit, daß der Gehalt an Äthylen
und Kohlenmonoxid im Kreislaufgas niedrig gehalten wird, denn die bei der Oxychlorierung auftretenden J5
Gasgemische sind explosiv, sofern die Summe von Äthylen, Kohlenmonoxid und 1,2-Dichloräthan etwa
4 Volumen% bei 21 Volumen% Sauerstoff beträgt. Es ist daher erforderlich, das Verfahren nahe am
stöchiometrischen Verhältnis von Äthylen zu Sauerstoff zu betreiben. 1,2-Dichloräthan im Kreislaufgas steigert
den Äthylenumsatz im Reaktor, ohne daß die Verbrennung von Äthylen zu CO und CO2 zunimmt. Dies
bedeutet, daß weiteres Äthylen zu 1,2-Dichloräthan umgesetzt wird. Doch stellt 1,2-Dichloräthan eine v>
Belastung der Explosionsgrenze dar, da die Summe aller 3 Stoffe je nach Sauerstoffgehalt 3 bis 6 Volumen%
nicht übersteigen oarf.
Der verwendete Q1CI2/AI2O3-Katalysator oxidiert
CO zu CO2 unter den angegebenen Reaktionsbedingungen,
so daß sich der CO-Gehalt des Kreislaufgases bald auf einen konstanten Gehalt von 0,5 bis 2,5 Volumen%
einstellt. Kohlendioxid kann im Gegensatz zu DE-AS 16 18 701 im Kreislauf geführt werden, ohne daß die
Wirksamkeit des Katalysators dadurch beeinträchtigt v>
wird.
Für die Aufarbeitung der nicht kondensierbaren Gase sind schon verschiedene Vorschläge gemacht worden.
So wurde z. B. beschrieben, das Gas katalytisch zu verbrennen und Chlorwasserstoff wiederzugewinnen, eo
oder es mit Chlor weiterzubph .uih tn und 1,2-Dichloräthan
zu gewinnen, oder es als Gesamtmenge über eine Absorptionsanlage zu führen und die Reste von
Kohlenwasserstoffen herauszuholen, oder es mit einem organischen Lösemittel zu waschen und anschließend zu
verbrennen. Alle diese Verfahren sind sehr aufwendig.
Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung brauchen aus dem Kreislaufgas zur Mengeneinhaltung nur die
Mengen CO und CO2 enifernt zu werden, die durch
Verbrennung von Äthylen bei jedem Durchgang durch den Wirbelbettreaktor neu entstehen. Diese Abgasmenge
entspricht 1 bis 10 Volumen'Vn der Menge des Kreislaufgases. Um die bei dieser Menge noch
auftretenden geringen Verluste zu vermeiden, kann dieses Abgas über Absorptionsmittel, z. B. Aktivkohle,
geleitet werden, wobei das bei der Wiedei belebung der Aktivkohle anfallende Wasser-Kohlenwasserstoff-Gemisch
dem in der 2. Kondensationsstufe anfallenden Kondensat zugesetzt werden kann. Man kann aber auch
die geringe Menge an Abgas über eine Verbrennungsanlage leiten.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens liegt dann, daß es
erlaubt, mit der Menge an Sauerstoff, der ergänzt wird, die Katalysatorleistung zu variieren. Bei gleichbleibender
Kreislaufgasmenge und damit Aufrechterhaltung des Katalysatorwirbelbettes kann die Frischzugabe an
Sauerstoff so weit verändert werden, daß 10 bis 100% der Raum-Zeit-Ausbeute einstellbar sind. Diese Möglichkeit
erlaubt es, Reaktoren in diesem weiten Bereich zu benutzen.
Gemäß dem Verfahren der Erfindung werden Ausbeuten an 1,2-Dichloräthan erreicht die, bezogen
auf eingesetztes Äthylen, um den Betrag höher liegen, der bisher im Abgas verbrannt wurde. Es treten
Verbesserungen um 2,5 bis 5% d. Th. ein. Die Ausbeute, bezogen auf eingesetzten Chlorwasserstoff, liegt bei 98
bis 100% d. Th.
Anhand der Zeichnung sei das Verfahren gemäß der Erfindung näher erläutert Über Leitung 1 und
Vorwärmer 2 wird Äthylen gleichzeitig mit Chlorwasserstoff über Leitung 3 und Vorwärmer 4 dem
Wirbelbettreaktor 7 zugeführt. Über Leitung 5 und Vorwärmer 6 wird Luft in den Reaktor 7 geleitet. Im
Reaktor 7 befindet sich ein Kupfer(II)-chlorid-Katalysator. Die Oxychlorierung ist exotherm, die Temperatur
wird durch einen Heißwasserkreislauf z. B. auf 220 bis 235°C gehalten. Der Druck im gesamten System beträgt
dabei 3 bar. Über einen Zyklon gelangt das Gas über Leitung 8 in die erste Kondensationsstufe 9, wo das Gas
mit Reaktionswasser aus Trennbehälter 12 über Pumpe 17 und Leitung 18 auf etwa 8O0C gekühlt wird. Dabei
kondensieren nichtverbrauchter Chlorwasserstoff und die größte Menge an Reaktionswasser. Über Leitung 10
und Kühler 11 (2. Kondensationsstufe) wird das Gas auf etwa 400C gekühlt. 1,2-Dichloräthan und restliches
Wasser kondensieren und werden im Trenngefäß 12 grob getrennt. Das Wasser wird zur Kondensationsstufe
9 zurückgeführt und über Leitung 26 zur Aufarbeitung abgezogen. Rohdichloräthan wird aus dem Trenngefäß
12 über Leitung 15 und Pumpe 16 zur Reinigungsstufe abgezogen. Die nicht kondensierten Gasanteile werden
im Kühler 13 (3. Kondensationsstufe) so weit auf eine zwischen 5 und 18°C liegende Temperatur gekühlt, daß
0,5 bis 3 Volumen°/o 1,2-Dichloräthan im Gas verbleiben. Im Abscheider 14 wird nachkondensiertes 1,2-Dichloräthan
aufgefangen und zum Trenngefäß 12 zurückgeleitet. Das verbleibende Gas wird über Leitung 20,
Kompressor 21, Leitung 22, Vorheizer 24 und Leitung 25 zum Reaktor 7 zurückgeführt. Vorher wird dem
Kreislaufgas in Leitung 22 über Leitung 23 so viel Sauerstoff unter intensiver Durchmischung zugeführt,
daß tiie Gesamtmenge O2 im Kreislaufgas einen zwischen 12 und 25 Volumen% liegenden gewünschten
Wert annimmt Die Gaszusammensetzung wird nach der Sauerstoffzugabe vor dem Reaktor laufend
analytisch überwacht, um das Auftreten zündfähiger
Gemische im Kreislaufgas zu vermeiden. Nach Erreichen der notwendigen Gasmenge wird die Zuführung
von Luft über Leitung 5 eingeschränkt, d. h. es wird nur noch so viel Luft zugeführt, daß der Stickstoffgehalt im
System in etwa konstant bleibt. Zur Konstanthaltung der Gasmengen wird über Leitung 19 die Menge an Gas
abgenommen, die der Verbrennung von Äthylen zu CO und CO2 entspricht, und in an sich bekannter Weise
aufgearbeitet.
In den nachfolgenden Beispielen 1 bis 5 sind alle Ergebnisse in einem Wirbelbettreaktor mit einem
Innendurchmesser von 3,0 m und einer Gesamthöhe von 29,9 m erzielt worden. Als Katalysator wurde Kupfer(il)-cliiorid,
aufgetragen auf Aluminiumoxid, mit etwa 4 Gewichts-% Kupfer eingesetzt. Die Katalysatormenge
betrug im Durchschnitt 48 700 kg.
(gemäß dem Stand der Technik;
Betriebsweise bei einmaligem Gasdurchgang
mit Luft als Sauerstoffträger)
Äthylen und Chlorwasserstoff werden im Molverhältnis 1:1,9 getrennt auf 145 bis 1500C erwärmt und dann
gemeinsam dem Verteilerboden des Reaktors zugeführt. Gleichzeitig wird Luft auf 150 bis 160°C
vorgewärmt und unterhalb des Reaktorbodens eingeleitet. Im Reaktor liegen Äthylen, Chlorwasserstoff und
Sauerstoff im Molverhältnis 1:1,9 :0,6 vor und setzen sich hauptsächlich zu 1,2-Dichloräthan unter Wärmeentwicklung
um. Die frei werdende Wärme wird in bekannter Weise mit Hochdruckwasserkühlung unter
Dampfgewinnung abgeführt. Die Temperatur im Reaktor ist 223° C, der Druck 3 bar. Durch 2stufige
Kondensation (1. Stufe 900C; 2. Stufe 100C) wird
1,2-Dichloräthan abgeschieden. Das nicht kondensierbare Gas wird über eine Absorptionswäsche mit
aromatischen Kohlenwasserstoffen als Absorptionsmittel geleitet und einer Verbrennungsanlage zugeführt.
Hinter der Wäsche hatte das Gas folgende Zusammensetzung:
Sauerstoff
Stickstoff
Kohlenmonoxid
Kohlendioxid
Stickstoff
Kohlenmonoxid
Kohlendioxid
1,2-Dichloräthan
ϊ .1 1
ϊ .1 1
Avuiyicii
Aromatische Kohlenwasserstoffe
9 Volumen%
87,75 VolumenO/o
87,75 VolumenO/o
0,5 Volumen%
1,5 Volumen%
50bisl00ppm
50bisl00ppm
1,2 Voiuiiien%
20 ppm
Da dieses Gas nur einen geringen Heizwert hat, muß seine Verbrennungstemperatur durch Fremdheizmittel,
z. B. Heizöl, erreicht werden.
Das Absorptionsmittel wird in einer getrennten Desorptionsanlage von den gelösten Kohlenwasserstoffen
befreit Das Absorptionsmittel wird wieder der Wäsche aufgegeben, die desorbierten Kohlenwasserstoffe
werden in die 2. Kondensationsstufe zurückgeführt
Der Äthylenumsatz beträgt 95,9%, die Kontaktleistung
255 g 1,2-Dichloräthan/kg Katalysator und Stunde. Die Ausbeute an 1,2-Dichloräthan liegt bei 92,1%
d. Th., berechnet auf e:ngesetzies Äthylen.
Die Beispiele 2 bis 5 sind Beispiele gemäß der Erfindung.
Äthylen, Chlorwasserstoff und Luft werden wie im Beispiel 1 dem Reaktor zugegeben. Nach der ersten
Reaktorfüllung wird anstelle der Zufuhr von Luft das nicht kondensierbare Reaktionsgas, ohne über eine
Absorptionswäsche geleitet zu werden, auf 5,5 bar komprimiert und mit reinem Sauerstoffgas auf einen
Sauerstoffgehalt von 21 Vol.-% aufkonzentriert. Nach Vorheizung auf 150 bis 16O0C wird es unter dem
Verteilerboden dem Reaktor zugegeben. Die Abführung der Reaktionswärme und die Kondensation
erfolgen wie im Beispiel 1, jedoch wird das Reaktionsgas in der 2. Kondensationsstufe auf 37 bis 400C und in
der 3. Kondensationsstufe auf 7° C abgekühlt.
Vor der Sauerstoffzugabe hat das Kreislaufgas folgende Zusammensetzung in Volumen%:
Sauerstoff | 10,3 |
Stickstoff | 32,20 |
Kohlenmonoxid | 2,5 |
Kohlendioxid | 52,5 |
1,2-Dichloräthan | 0,81 |
Äthylen | 0,62 |
Sonstige organische Bestandteile | < 1,00 |
Da nur geringe Mengen dieses Gases ausgeschleust werden, beträgt der Äthylenumsatz 99,81%. Zur
Ausschleusung gelangen nur die Gasmengen, die durch Verbrennung von Äthylen zu Kohlenmonoxid und
Kohlendioxid entstehen.
Die Ausbeute an 1,2-Dichloräthan beträgt 96,48% d. Th., bezogen auf den Äthyleneinsatz. Die Kontaktleistung
liegt bei 280 g/kg Katalysator und Stunde.
Äthylen, Chlorwasserstoff und Luft werden wie im Beispiel 2 dem Reaktor zugeführt Die Sauerstoffzugabe
erfolgt so weit, daß das Kreislaufgas nur auf 16,5 Volumen% Sauerstoff angereichert wird.
Die Konlaklleistung beträgt 166 g 1,2-Dichloräthan/kg
Katalysator und Stunde.
Der Äthylenumsatz liegt bei 99,78% und die Ausbeute an 1,2-Dichloräthan bei 96,52% d. Th., bezogen auf den
Äthyleneinsatz.
Das Kreislaufgas hat vor der Sauerstoffzugabe folgende Zusammensetzung in Volumen%:
Sauerstoff 10,5
Stickstoff 54,9
Kohlenmonoxid 2,2
Kohlendioxid 30,0
1,2-Dichloräthan 0,8
Äthylen 0,6
Sonstige organische Bestandteile < 1,0
Wird bei sonst gleichen Arbeitsbedingungen wie in den Beispielen 2 und 3 die Sauerstoffanreicherung des
Kreislaufgases nur auf 13,0 Volumen% durchgeführt dann sinkt bei gleicher Katalysatormenge und gleicher
Kreislaufgasmenge die Katalysatorleistung auf 84 g 1,2-Dichloräthan/kg Katalysator und Stunde ab.
Der Umsatz und auch die Ausbeute sind kaum verändert Der Äthylenumsatz beträgt 99,71%, die
Ausbeute an 1,2-Dichloräthan 96,49% d.Th, bezogen auf den Äthyleneinsatz. Das Kreislaufgas hat vor der
Sauerstoffzugabe folgende Zusammensetzung in Volumen
%:
Sauerstoff
Stickstoff
Kohlenmonoxid
Kohlendioxid
1,2-Dichloräthan
Äthylen
Sonstige organische Bestandteile
11 Sauerstoff 10,3
69,60 Stickstoff 32,00
1,72 Kohlenmonoxid 2,40
15,3 Kohlendioxid 52,00
0,79 5 1,2-Dichloräthan 1,20
0,6 Äthylen 0,38
<l,0 Sonstige organische Bestandteile <l,0
Man arbeitet wie im Beispiel 2 mit einer Sauerstoffanreicherung auf 21 Volumen°/o im Kreislaufgas. In der
3. Kondensationsstufe wird das Reaktionsgas auf 140C gekühlt (Druck: 3 bar), so daß das Kreislaufgas vor der
Sauerstoffzugabe folgende Zusammensetzung in VoIumen% hat:
Der Äthylenumsatz beträgt 99,86%, die Ausbeute an
io 1,2-Dichloräthan, bezogen auf den Äthyleneinsatz,
96,62% d. Th. Ohne daß die Verbrennung von Äthylen
zugenommen hat (siehe Tabelle), ist der Äthylenanteil
im Kreislaufgas zurückgegangen.
Die Katalysatodeistung beträgt 280 g 1,2-Dichlor-15
äthan/kg Katalysator und Stunde.
Das über Leitung 19 ausgeschleuste Gas wird zur Wiedergewinnung von 1,2-Dichloräthan über ein
Aktivkohlefilter geleitet.
Beispiel Nr. | 1,2-Dichloräthan- Ausbeute, bezogen auf eingesetztes Äthylen |
Äthylenumsatz Katalysatorleistung (g 1,2-Dichlor- äthan/kg Katalysator und Stunde |
255 | Verbrennung von C2H4 zu CO und CO2 |
1,2-Dichloräthan hinter letzter Kondensations stufe |
(% d. Th.) | (%) | 280 | (Gewichts%) | (Volumen%) | |
1 | 92,1 | 95,9 | 166 | 3,3 | 0,9 |
2 | 96,48 | 99,81 | 84 | 3,3 | 0,81 |
3 | 96,52 | 99,78 | 280 | 3,26 | 0,80 |
4 | 96,49 | 99,71 | Blatt Zeichnungen | 3,27 | 0,79 |
5 | 96,62 | 99,86 | 3,24 | 1,20 | |
Hierzu 1 | |||||
Claims (1)
- d)Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 1,2-Dichloräthan durcha) Oxychlorierung von Äthylen mit Chlorwasserstoff und einem molekularen Sauerstoff enthaltenden Gas, vorzugsweise Luft, in der Gasphase bei Temperaturen von 200 bis 2500C in Gegenwart eines aus Kupfer(ll)-chlorid auf einem Träger bestehenden Katalysators im Wirbelbett,b) Abkühlung der Reaktionsgase unter Druck in einer 1. Kondensationsstufe auf 70 bis 1000C,c) desgleichen in einer 2. Kondensationsstufe auf 0 bis 40° C,Abziehen von auskondensiertem 1,2-Dichloräthan und Wasser, überwiegende Kreislaufführung der nichtumgesetzten Ausgangsgase und Inertgase, dadurch gekennzeichnet, daß manc) die Reaktionsgase in der 2. Kondensationsstufe auf 37 bis 40° C undf) anschließend an das unter d) genannte Abziehen des 1,2-Dichloräthans, in einer 3. Kondensationsstufe unter Druck nur soweit auf eine zwischen 5 und 18°C liegende Temperatur abkühlt, daß noch 0,5 bis 3 Volumen0/), vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Volumen0/), 1,2-Dichloräthan im Kreislaufgas verbleiben,g) den verbrauchten Sauerstoff durcti Zuleiten reinen Sauerstoffs direkt zum Kreislaufgas vor dem Reaktor bis zu einem Gehalt von 12 bis 25 Volumen0/), vorzugsweise 15 bis 21 Volumen0/), ergänzt, und aus dem Kreislaufgas nur die Mengen CO und CO2 entfernt, die durch Verbrennung von Äthylen bei jedem Durchgang durch den Wirbelbeftreaktor neu entstehen, undh) den Gesamtgehalt des Kreislaufgases an Äthylen, 1,2-Dichloräthan und Kohlenmonoxid auf Werte unterhalb der, je nach Sauerstoffgehalt, zwischen 3 und 6 Volumen0/) liegenden unteren Explosionsgrenze einstellt, indem man die Ausgangsstoffe Äthylen und Sauerstoff in etwa stöchiometrischem Molverhältnis einsetzt.io
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1977
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1978
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