DE3226042C2 - - Google Patents

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    • C07C17/093Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
    • C07C17/15Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens with oxygen as auxiliary reagent, e.g. oxychlorination
    • C07C17/152Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens with oxygen as auxiliary reagent, e.g. oxychlorination of hydrocarbons
    • C07C17/156Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens with oxygen as auxiliary reagent, e.g. oxychlorination of hydrocarbons of unsaturated hydrocarbons

Description

1,2-Dichlorethan ist ein technisches Großprodukt, das vorwiegend zwecks Herstellung von Vinylchlorid thermisch gespalten wird. Die Gewinnung von 1,2-Dichlorethan erfolgt hauptsächlich durch direkte Anlagerung von Chlor an Ethylen in Gegenwart katalytischer Mengen einer Lewis-Säure, meistens Eisen(III)-chlorid. Diese Reaktion kann sowohl in der Gasphase als auch in flüssiger Phase, die üblicherweise zum größten Teil 1,2-Dichlorethan enthält, durchgeführt werden, wobei im allgemeinen die Flüssigphase-Reaktion bevorzugt wird.
Da bei der thermischen Spaltung von 1,2-Dichlorethan zu Vinylchlorid Chlorwasserstoff entsteht, wird zu dessen Wiederverwendung meistens neben der direkten Chlorierung von Ethylen auch die Umsetzung von Ethylen mit Sauerstoff oder Luft und Chlorwasserstoff in Gegenwart eines meist kupferhaltigen Katalysators durchgeführt. Diese Reaktion wird als Oxichlorierung des Ethylens bezeichnet. Eine Anlage zur Herstellung von 1,2-Dichlorethan, das zu Vinylchlorid thermisch gespalten werden soll, besteht also vorteilhaft aus einem Reaktor für die Direktchlorierung und einem Reaktor für die Oxichlorierung des Ethylens. In diesem zweiten Reaktor wird das Ethylen, üblicherweise als "polymerisation grade" geliefert, eingegeben.
Bei der katalytischen Herstellung von Acetaldehyd aus Ethylen und Sauerstoff fällt ein Abgas an, das wegen seiner Verunreinigungen meist nicht weiter verwendet, sondern verbrannt wird.
Aus der DE-AS 27 33 502 ist ein Verfahren bekannt, das aus dem Chlorierungs- bzw. Oxichlorierungsreaktor austretende Reaktionsgemisch, nach Abtrennen von Chlorkohlenwasserstoffen, Wasser und Chlorwasserstoff, als Ethylenquelle mit Chlor am Kontakt in 1,2-Dichlorethan umzusetzen.
Weiter ist aus der DE-OS 30 44 854 ein Verfahren bekannt, das aus dem Chlorierungsreaktor austretende Reaktionsgemisch, nach Abtrennen von 1,2-Dichlorethan, in einem Oxichlorierungsreaktor zusammen mit Ethylen, Chlorwasserstoff und Sauerstoff umzusetzen.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun eine wirtschaftliche und umweltfreundliche Verwendung der Abgase aus der katalytischen Herstellung von Acetaldehyd aus Ethylen und Sauerstoff, z. B. nach dem Verfahren der DE-PS 11 18 183. Dabei ist es betriebsbekannt, die Abgase aus der Reaktion und den Entlüftungen des Zwischenlagers für Rohacetaldehyd zu verbrennen. Wegen des hohen Ethylengehaltes im Abgas ist es zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens jedoch erwünscht, das Abgas zu nutzen. Derartige Nutzungen werden in den DE-PS 11 48 536, 11 54 450 und 11 56 395 beschrieben. Dabei wird gemäß der DE-PS 11 48 536 und 11 54 450 eine Nachreaktion des ethylenhaltigen Abgases zu Acetaldehyd durchgeführt, während gemäß der DE-PS 11 56 395 das Ethylen aus dem Abgas isoliert wird. Beide Verfahren sind investitions- und energieaufwendig.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, das eine wenig aufwendige Beseitigung der ethylenhaltigen Abgase aus der Anlage zur Herstellung von Acetaldehyd ermöglicht. Diese Abgase fallen infolge der erforderlichen Ausschleusung von eingetragenen Inertgase und gebildeten Nebenprodukten an und enthalten 58-70 Gew.-% Ethylen. Vorteilhafterweise können auch noch andere Abgase, die aus der Lagerung des Rohacetaldehyds stammen, mit einbezogen werden. Es handelt sich hierbei um die bei der Acetaldehydherstellung im Waschwasser unter Druck gelösten Gase, die bei der fast drucklosen Lagerung des Rohacetaldehyds ausgasen und ein Abgas mit einem C₂H₄-Gehalt von 50-60 Gew.-% ergeben.
Die Umsetzung des Ethylens mit Chlorwasserstoff und Sauerstoff oder Luft oder mit Sauerstoff angereicherter Luft (Oxichlorierung) erfolgt nach bekannten Verfahren bei 180 bis 350°C, vorzugsweise 200 bis 250°C, in Gegenwart eines kupferhaltigen Katalysators, der außerdem noch Alkalimetallchloride enthalten kann.
Das Kupfer, meist in Form eines Kupfersalzes, sowie gegebenenfalls die Alkalimetallchloride, sind zweckmäßig an einem inerten, feinteiligen Material, beispielsweise Aluminiumoxid, adsorbiert. Die Katalysatorteilchen können im Reaktionsraum als sogenanntes Festbett aufgeschichtet oder in aufgewirbelter Form vorliegen (vgl. DE-AS 15 18 930, DE-AS 15 18 931, DE-AS 15 18 932, DE-OS 26 26 133, DE-PS 27 18 878, DE-PS 27 42 409, EP 00 05 176 B1).
Im einzelnen betrifft die Erfindung nunmehr ein Verfahren zur Herstellung von 1,2-Dichlorethan durch Oxichlorierung von Ethylen mit Chlorwasserstoff und Sauerstoff oder Luft bei Temperaturen von 200 bis 250°C und Drücken von 1,7 bis 5 bar in Gegenwart eines Kupfer(II)chlorid auf einem Träger enthaltenden Katalysators und gegebenenfalls unter Zugabe von Stickstoff, wobei man 1,2-Dichlorethan aus dem Reaktionsgas auskondensiert und im Falle des Einsatzes von Sauerstoff die Restgase überwiegend im Kreislauf in die Oxidationszone zurückführt, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Ethylen zumindest teilweise in Form ethylenhaltiger Abgase einsetzt, die einem katalytischen Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd aus Ethylen und Sauerstoff entstammen, wobei man diese Abgase komprimiert, trocknet und in das Oxichlorierungssystem einspeist.
Das Verfahren der Erfindung kann weiterhin bevorzugt und wahlweise dadurch gekennzeichnet sein, daß man
  • a) als ethylenhaltiges Abgas das Reaktions-Abgas aus dem Reaktionsteil des katalytischen Verfahrens zur Herstellung von Acetaldehyd einsetzt;
  • b) als ethylenhaltiges Abgas das Lager-Abgas aus der Entlüftung des Zwischenlagers für rohen Acetaldehyd einsetzt;
  • c) als ethylenhaltiges Abgas ein Gemisch aus dem Reaktions- Abgas aus dem Reaktionsteil des katalytischen Verfahrens zur Herstellung von Acetaldehyd und dem Lager-Abgas aus der Entlüftung des Zwischenlagers für rohen Acetaldehyd einsetzt;
  • d) die ethylenhaltigen Abgase aus dem katalytischen Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd auf einen 1 bis 4 bar höheren Druck als den im Oxichlorierungssystem herrschenden Druck von 1,7 bis 5 bar komprimiert.
Es können auch ethylenhaltige Abgase mit folgender Zusammensetzung in Gewichtsprozent eingesetzt werden:
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine wirtschaftliche Verwendung der Abgase aus der Produktion von Acetaldehyd auf Basis von Ethylen und aus Lagergefäßen, die bei der Reindarstellung des Acetaldehyds benutzt werden. Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, daß die Abgase aus der katalytischen Umsetzung von Ethylen mit Sauerstoff zu Acetaldehyd keiner weiteren Behandlung außer Trocknung und Kompression unterzogen werden müssen, sondern direkt mit den anderen Gasen in den Oxichlorierungsreaktor gegeben werden können. Dabei wirken sich Schwankungen in den Betriebsbedingungen des Aldehydbetriebes nicht auf die Qualität oder die Ausbeute des erzeugten 1,2-Dichlorethans aus.
Das Verfahren der Erfindung sei nunmehr anhand zweier Fließschemata von Anlalgen zur Herstellung von Acetaldehyd (Fig. 1) und 1,2-Dichlorethan (Fig. 2) näher beschrieben.
In einem mit wäßrig-salzsaurer Katalysatorlösung (z. B. CuCl₂/CuCl, PdCl₂) gefüllten und unter einem Druck von z. B. 4,5 bar stehenden Reaktor (1) wird über Leitung (2) Sauerstoff und über Leitung (3) ein Gemisch von über die Leitungen (4) und (5) herangeführtem Frischethylen bzw. Kreislaufgas (Zusammensetzung siehe unten) eingeleitet, wobei das Molverhältnis von Ethylen zu Sauerstoff 2 : 1 beträgt. Im Reaktor (1) reagieren Ethylen und Sauerstoff bei 130°C zu Acetaldehyd. Das Ethylen wird bei jedem Durchgang zu 35-40% umgesetzt, die Selektivität zu Acetaldehyd liegt bei 95%. Der Rest von 5% teilt sich zu 3% auf Nebenprodukte und 2% Abgasverlust auf. Durch Zugabe von Frischethylen über Leitung (4) wird der Druck im System aufrechterhalten. Die zuzugebende Sauerstoffmenge wird von der Konzentration des Sauerstoffs im Kreislaufgas, die unter 9 Vol.-% liegen muß, geregelt.
Das gasförmige Reaktionsgemisch wird in einem Nebelfänger (6) von der Katalysatorflüssigkeit, die durch die Leitungen (7) und (3) wieder zum Reaktor zurückläuft, getrennt und durch einen Kühler (8) geleitet, in dem ein großer Teil der Reaktionswärme abgeführt und etwa die Hälfte des Wasserdampfes kondensiert wird. Das 110°C heiße Kondensat wird dem Reaktor (1) über die Pumpe (9) wieder zugeführt. Das den Kühler (8) verlassende, immer noch heiße Gas mit dem gesamten Acetaldehyd durchströmt einen weiteren Kühler (10), in dem der größte Teil des Acetaldehyds mit Wasser kondensiert wird. Diesen Kühler (10) verläßt das Gas mit etwa 25°C und strömt von unten in einen mit Füllkörpern gefüllten Waschturm (11), in dem der restliche Acetaldehyd entsprechend seinem Gleichgewichtsdruck ausgewaschen wird. Das Kreislaufgas gelangt sodann mit Hilfe eines Verdichters (Wasserringpumpe 12) über die Leitungen (5) und (3) in den Reaktor (1) zurück und hat eine Zusammensetzung in Gewichts-% von Argon 12-18, Sauerstoff 4-5, Stickstoff 2-8, Kohlendioxid 10-20, Ethylen 58-70, Sonstiges (Methan, Ethan, Methylchlorid, Ethylchlorid) 0,2-1,45; H₂O und Acetaldehyd wurden nicht bestimmt. Um die Ethylenkonzentration im Kreislaufgas konstant zu halten und eine Anreicherung inerter Gase zu vermeiden, muß stets etwas Gas ausgeschleust werden. Dieses sogenannte Reaktions-Abgas hat die gleiche Zusammensetzung wie das Kreislaufgas und wird mittels Kompressor (13) auf einen Druck von 7 bar gebracht.
Der aus dem Kühler (10) und dem Waschturm (11) über eine gemeinsame Leitung (14) ablaufende rohe Acetaldehyd wird im Rohaldehydbehälter (15) zwischengelagert. Er enthält gelöstes Kreislaufgas, das bei der Lagerung des Rohacetaldehyds unter 1,5 bar zum größten Teil ausgast. Nach Durchlaufen einer Wäsche (16) zur Entfernung von Acetaldehyd hat dieses sogenannte Lager-Abgas folgende Zusammensetzung in Gewicht-%: Argon 2-6, Sauerstoff 0,5-1,5, Stickstoff 3-20, Kohlendioxid 25-35, Ethylen 50-60, Sonstige (Methan, Ethan, Methylchlorid, Ethylchlorid) 1,1-2,65; H₂O und Acetaldehyd wurden nicht bestimmt.
Es wird im Kompressor (17) auf einen Druck von 7 bar komprimiert und mit dem in (13) komprimierten Abgas der Reaktion vereinigt. Das Reaktions-Abgas und das Lager-Abgas werden im Gewichtsverhältnis von etwa (7-8) : 1 gemischt, so daß die quantitative Zusammensetzung der Abgasmischung nicht sehr verschieden von der des Reaktionsabgases ist.
Der Abgasmischung haftet entsprechend dem Dampfdruck des Wassers bis 12°C noch etwas Feuchtigkeit an, weshalb die Abgasmischung durch eine Trocknung (18) geführt wird und dann mit einer Zusammensetzung (Gewichts-%) von etwa 11- 18% Argon, 3,5-5% Sauerstoff, 2-9% Stickstoff, 10-22% Kohlendioxid, 57-70% Ethylen, 0,2-1,8% Sonstige (Methan, Ethan, Methylchlorid, Ethylchlorid) (Acetaldehyd wurde nicht bestimmt) über Leitung (19) in die Oxichlorierungsanlage zur Herstellung von 1,2-Dichlorethan (Fig. 2) gelangt.
Die Abgasmischung aus Leitung (19) und Chlorwasserstoff aus Leitung (20) werden in die Leitung für Frischethylen (21) eingespeist und gemeinsam dem unteren Teil des Oxichlorierungsreaktors (22) zugeführt, worin Ethylen, Chlorwasserstoff und Sauerstoff bei 200-250°C und 1,7-5 bar in Gegenwart aufgewirbelter Katalysatorteilchen umgesetzt werden. Der Katalysator besteht z. B. aus CuCl₂ und KCl auf Al₂O₃ als Träger. Das den Reaktor (22) verlassende Gasgemisch wird in einem Kühlturm (23) durch Versprühen von sehr verdünnter Alkalilauge aus Leitung (24) auf etwa 90°C gekühlt. Das gekühlte Gasgemisch wird weiterhin in einem Wasserkühler (25) und in einem Solekühler (26) auf 10°C gekühlt, wobei rohes 1,2-Dichlorethan und Wasser auskondensieren und in den Sammelbehälter (27) gelangen, worin eine Trennung in 2 Phasen stattfindet. Das nicht- kondensierte Gas wird über den Kompressor (28) und Leitung (29) als Kreislaufgas in den Reaktor (22) zurückgeleitet. Dieses Kreislaufgas enthält Stickstoff, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Sauerstoff und geringe Mengen 1,2-Dichlorethan und Ethylen. Über Leitung (30) wird dem Kreislaufgas frischer Sauerstoff zudosiert. Außerdem wird dem Kreislaufgas gas zur Konstanthaltung der Konzentration der brennbaren Anteile Stickstoff über Leitung (31) zugefügt. Bereits vor dem Kompressor (28) wird über eine Druckkonstanthaltung des Reaktionskreislaufs laufend ein Teil des Kreislaufgases, der der zugesetzten Stickstoffmenge sowie der Verbrennung von Ethylen zu CO und CO₂ entspricht, abgezogen, in der 1,2-Dichlorethan-Wiedergewinnungsanlage (32) von 1,2-Dichlorethan befreit und einer Verbrennung zugeleitet.
Die obere, wäßrige Phase des Sammelbehälters (27) wird über Leitung (24) wieder in den Kühlturm (23) zurückgeleitet. Durch Leitung (33) wird dieser wäßrigen Phase in Leitung (24) Alkalilauge zugesetzt. Das bei der Oxichlorierung von Ethylen jeweils neu gebildete Reaktionswasser wird laufend am Boden des Kühlturms (23) über Leitung (34) abgezogen. Da es mit 1,2-Dichlorethan angereichert ist, wird es bei Systemdruck (1,7-5 bar) in einer Kolonne (35) auf über 130°C erhitzt, entweichender Wasserdampf und 1,2-Dichlorethan werden über Leitung (36) dem Kühler (25) zugeführt und das von 1,2-Dichlorethan und Ethylen befreite Wasser vom Boden der Kolonne (35) in den Kanal geschleust.
Die mit dem Acetaldehydabgas aus Leitung (19) eingebrachten Inertgase und Nebenprodukte verlassen den Oxichlorierungsreaktor (22) im wesentlichen unbeeinflußt und ohne ihrerseits die Oxichlorierung nachteilig zu beeinflussen. Das Frisch-Ethylen und das Ethylen aus dem Abgas des Acetaldehyd- Betriebes werden mit gleichem Umsatz und gleicher Ausbeute zu 1,2-Dichlorethan umgesetzt. Die über Leitung (31) zugegebene Stickstoffmenge wird je nach der Menge der im Acetaldehydabgas bereits enthaltenen Inertgase verändert. Dank dieser Verfahrensweise bleiben die Verluste an Ethylen und 1,2-Dichlorethan im über (32) zur Verbrennung ausgeschleusten Abgas der Oxichlorierung konstant, wobei es keine Rolle spielt, ob über Leitung (19) Acetaldehydabgas eingesetzt wird oder nicht.
Beispiel 1
Man arbeitet gemäß der Beschreibung zu Fig. 1 und 2. Vom Kompressor (13) werden 450 kg/h Reaktionsabgas folgender Zusammensetzung in Gewichts-% komprimiert:
Ar: 15,45, O₂: 4,78, N₂: 3,0, CO₂: 12,77,
C₂H₄: 63,33, CH₄: 0,02, C₂H₆: 0,1, CH₃Cl: 0,45,
C₂H₅Cl: 0,1, CH₃CHO: n. b.
Vom Kompressor (17) werden 59 kg/h Lagerabgas folgender Zusammensetzung in Gewichts-% komprimiert:
Ar: 3,63, O₂: 0,97, N₂: 6,95, CO₂: 31,9,
C₂H₄: 54,55, CH₄: 0,005, C₂H₆: 0,075, CH₃Cl: 1,53,
C₂H₅Cl: 0,39, CH₃CHO: n. b.
Die Mischung der Abgase (509 kg/h) hat folgende Zusammensetzung in Gewichts-%:
Ar: 14,08, O₂: 4,34, N₂: 3,46, CO₂: 14,98,
C₂H₄: 62,32, CH₄: 0,02, C₂H₆: 0,1, CH₃Cl: 0,57,
C₂H₅Cl: 0,13, CH₃CHO: n. b.
und wird der Oxichlorierungsanlage über Leitung (19) zugeführt. Die Umsetzung im Reaktor (22) erfolgt bei 4 bar und 223°C. Die zugegebenen Mengen Frischethylen, Chlorwasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff sowie Umsätze und Ausbeuten sind aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich. Die im Kühlturm (23) aus Leitung (24) versprühte, sehr verdünnte Alkalilauge ist 1gewichtsprozentige wäßrige Natronlauge von 30°C.
Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
Man arbeitet wie in Beispiel 1, jedoch ohne Zufuhr von Abgas durch Leitung (19). Um dasselbe Molverhältnis C₂H₄ zu HCl zu O₂ = 1 : 1,92 : 0,63 wie in Beispiel 1 beibehalten zu können, werden die Chlorwasserstoff- und Sauerstoffmengen entsprechend vermindert. Alle Einzelheiten ergeben sich aus der Tabelle.
Beispiel 3
Die Oxichlorierung des Ethylens wird in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, jedoch wird der Sauerstoff in Form von Luft eingesetzt, und es wird nicht unter Kreislaufführung, sondern nach dem Prinzip des einmaligen Durchgangs durch den Reaktor gearbeitet. Da infolge des hohen Stickstoffgehalts der Luft die Abgasmenge erheblich ist, sind die Ethylenverluste höher als beim Kreislaufverfahren. Alle Einzelheiten sind aus der Tabelle ersichtlich.
Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel)
Man arbeitet wie in Beispiel 3, jedoch ohne Zufuhr von Abgas durch Leitung (19). Um dasselbe Molverhältnis C₂H₄ zu HCl zu O₂ = 1 : 1,89 : 0,86 wie in Beispiel 3 beibehalten zu können, werden die Chlorwasserstoff- und Luftmengen entsprechend gesenkt. Alle Einzelheiten ergeben sich aus der Tabelle.
Der Vergleich der Beispiele 1 mit 2 und 3 mit 4 zeigt, daß erfindungsgemäß jeweils 8,45% mehr 1,2-Dichlorethan gebildet werden, weil das ethylenhaltige Abgas des Acetaldehyd- Betriebes als Ethylen-Quelle zusätzlich in die Oxichlorierungsanlage eingespeist wird und nicht mehr wie bisher entweder kostspielig aufgearbeitet oder unter Belastung der Umwelt verbrannt werden muß.
Tabelle

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung von 1,2-Dichlorethan durch Oxichlorierung von Ethylen mit Chlorwasserstoff und Sauerstoff oder Luft bei Temperaturen von 200 bis 250°C und Drücken von 1,7 bis 5 bar in Gegenwart eines Kupfer(II)chlorid auf einem Träger enthaltenden Katalysators und gegebenenfalls unter Zugabe von Stickstoff, wobei man 1,2-Dichlorethan aus dem Reaktionsgas auskondensiert und im Falle des Einsatzes von Sauerstoff die Restgase überwiegend im Kreislauf in die Oxichlorierungszone zurückführt, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ethylen zumindest teilweise in Form ethylenhaltiger Abgase einsetzt, die einem katalytischen Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd aus Ethylen und Sauerstoff entstammen, wobei man diese Abgase komprimiert, trocknet und in das Oxichlorierungssystem einspeist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als ethylenhaltiges Abgas das Reaktions-Abgas aus dem Reaktionsteil des katalytischen Verfahrens zur Herstellung von Acetaldehyd einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als ethylenhaltiges Abgas das Lager-Abgas aus der Entlüfung des Zwischenlagers für rohen Acetaldehyd einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als ethylenhaltiges Abgas ein Gemisch aus dem Reaktions-Abgas aus dem Reaktionsteil des katalytischen Verfahrens zur Herstellung von Acetaldehyd und dem Lager-Abgas aus der Entlüftung des Zwischenlagers für rohen Acetaldehyd einsetzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die ethylenhaltigen Abgase aus dem katalytischen Verfahren zur Herstellung von Acetaldehyd auf einen 1 bis 4 bar höheren Druck als den im Oxichlorierungssystem herrschenden Druck von 1,7 bis 5 bar komprimiert.
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