DE2401412C3 - Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan und Chlorwasserstoff - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlorcyan und Chlorwasserstoff

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DE2401412C3 DE19742401412 DE2401412A DE2401412C3 DE 2401412 C3 DE2401412 C3 DE 2401412C3 DE 19742401412 DE19742401412 DE 19742401412 DE 2401412 A DE2401412 A DE 2401412A DE 2401412 C3 DE2401412 C3 DE 2401412C3
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Description

is ist bekannt. Chlorcyan durch Umsetzung von inwasserstoff mit Chlor in der Gasphase hcrzustel-Die Umsetzung findet in Gegenwart von obcrflänaktiven Katalysatoren wie Aktivkohle (Chem.
412
Abstr I^ [I1'-M -V'3) ''der Graphit (belgische Patentschrift 77')h40) statt.
Das bei der Umsetzung anfüllende Gasgemisch, das in der Hauptsache aus Chlorcyan. Chlorwasserstoff und evil, überschüssigem Chlor besteht, kann in ebenfalls bekannter Weise nach der deutschen Patentschrift I S(WbO"? mit Hufe eines kontinuierlichen Kreislauferfahrens unter Verwendung eines HaIogenkohlenwasserstofies wie Hexachlorhutadien oder Fluor-Chlor Kohlenwasserstoffe durch Absorption und anschließende Destillation so aufgetrennt werden, daü sich als Reaktionsprodukte reiner Chlorwasserstoff sowie Chlorcyan, das gegebenenfalls chlorhaltig sein kann, gewinnen lassen.
Bei der Durchführung des letzteren Verfahrens über einen längeren Zeitraum im technischen Maßstab hat sich jedoch gezeigt, daß sich, bedingt durch Verunreinigungen in den Ausgangsprodukten Chlor und Cyanwasserstoff sowie bedingt durch die Reaktionsfreudiükeit der Endprodukte Chlorcyan und Chlorwasserstoff, mit der /.en im KreislaufJostingsmittel eine Anzahl von Nebenprodukten anreichern Obwohl diese Nebenprodukte nur in geringer Menge auftreter.. beeinflussen sie die Absorptionsfähigkeit des verwendeten Lösungsmittels fur Chlorcyan und gegebenenfalls ("hlor so negativ, daß die Trennung von Chlorcyan und Chlorwasserstoff durch Absorption und inschiießende Destillation unwirtschaftlich wird Darüber hinaus können die in Losung befindlichen abzutrennenden Reaktionsprodukte Chlor und Chlorcyan wie auch die Nebenprodukte weiter reagieren, so daß sich die Absorptionskolonne, die Destillationskolonne, die Rohrleitungen und die Wärmetauscher mit unlöslichen Festsubstanzen zusetzen und eine kontinuierliche Durchfuhrung der Auftrennung von Chlorcyan und Chlorwasserstoff unmöglich wird
Als Nebenprodukte können Phosgen, Carbamylchlorid.Cyanursäure.Cyanurchlorid. Ammonchlond. N-Chlor-chioiformirnidchlorid sowie weitere, in ihrer Konstitution noch unbekannte, zum Teil aber gaschromatografisch nachweisbare Produkte auftreten. Durch das Auftreten flüchtiger Nebenprodukte wie Phosgen wird außerdem das Chlorcyan verunreinigt und kann nicht mehr ohne weiteres zur Herstellung von Cyanurchlorid durch Trimerisation oder zur Herstellung von N.N'-Diphenylguanidin durch Umsetzung mit Anilin verwendet werden.
Es wurden schon eigene Versuche unternommen, die Bildung von Nebenprodukten bereits während der Chlorcyanbildung durch Einsatz eines Cyanwasserstoffs mit einem Wassergehalt S(),01 Gewichtsprozent zu vermeiden.
Des weiteren wurde versucht, die Bildung von Cyanurchlorid und weiteren Nebenprodukten im Kreislauflösungsmittel durch Einsatz eines FeClj-freien Chlorgases gemäß der deutschen Offenlegungsschrift 2 215942 zu verhindern.
Bei der Ausführung im technischen Maßstab zeigte sich jedoch, daß sich zwar die Bildung von Nebenprodukten vermindern, aber auf Dauer nicht vermeiden läßt, so daß auch hier eine Anreicherung von Nebenprodukten mit der Zeit in der Kreislauflösung vor sich geht und schließlich die bereits beschriebenen Störungen auftreten.
Es wurde nun gefunden, daß bei der Herstellung vein Chlorcyan und Chlorwasserstoff durch Umsetzung von Cyanwasserstoff und Chlor in der Gasphase, Auftrennung des entstandenen Gasgemisches in ei-
24 Ol412
rseits Chlorwasserstoff und andererseits chlorhaltis Chlorcyan durch Absorption in Halogenkohlcnisserstoffen, die einen Siedepunkt zwischen dem des llnrcyuns und dem des Cyanurchlorid* besitzen und lickführung des Lösungsmiitels nach Abtrennung s gelösten Chlorcyan-* 'hlorgemisches durch Destiltion in die Absorptionskolonne bei mehrmonatigem ;trieb im technischen Maßstab alle direkt oder im liifc der Zeit durch Sekundärrcaktionen gebildeten \d störenden Nebenprodukte entfernt werfen kam,. enn
a) als Lösungsmittel fur die Absorption mit Trifluormethylgruppen substituierte Aromaten, auch als Gemische untereinander, eingesetzt werden und
r») das den Reaktor zur Chlorierung von Cyanwasserstoff verlassende Ciasgemisch, das aus Chlorcyan. Chlorwasserstoff und Chlor besteht, vor dem Eintritt in die Absorptionskolonne einer Vorbehandlung mit dem unter a) genannten Lo- *<* sungsmittel bei Temperaturen von 80" C bis zum Siedepunkt des betreffenden Losungsmittels unterworfen wird, und
c) ein im Verlauf der Absorption und der Destillation in geringen Mengen gebildetes N-Chlorchlorformimidchlorid im Anschluß an die destillative Abtrennung des Chlor-Chlorcyangemisches durch Begasen des Lösungsmittels mit Chlorwasserstoff in das unlösliche Chlorformimidchloridhydrochlorid übergeführt und abgetrennt wird und oder das N-Chlor-chlorformimidchlorid zusammen mit etwas Chlorcyan und Lösungsmittel der Destillationskolonne seitlich entnommen und in einer nachgeschalteten zweiten Destillationskolonne in Lösungsmittel und reines N-Chlor-chlorformimidchlorid aufgetrennt wird, und daß
d) eine oei der Vorbehandlung anfallende Suspension und gegebenenfalls ein im Sumpf der Destillationskolonne zum Abtreiben des Chlorcyans anfallendes, durch Nebenprodukte verunreinigtes Lösungsmittel ganz oder im Teilstrom einer alkalisch-wäßrigen Behandlung unterworfen wird.
Unter mit Trifluormethylgruppen substituierte Aromaten werden Hexafluorxylole oder kernhalogenierte Benzotrifluoride verstanden wie z.B. Chlorbenzotrifluoride oder Gemische dieser Stoffe.
Besonders bevorzugt sind m-Chlorbenzotrifluorid und m-Hexafluorxylol sowie Gemische aus diesen beiden.
Das anfallende N-Chlor-chlorformimidchlorid kann sowohl in den Chlorcyanreaktor wie auch bei Verbund mit einer Cyanurchloridherstellungsanlage in den Chlorcyantrimerisieningsreaktor geleitet werden.
Zwar ist nach der deutschen Patentschrift 1 809607 bekannt. Halogenkohlenwasserstoffe zum Auftrennen des Gasgemisches aus Chlorcyan und Chlorwasserstoff, das durch Umsetzung von Chlor und Cyanwasserstoff entsteht, zu verwenden.
Bei der Durchführung des Kreislaufverfahrens übe' einen langen Zeitraum hinweg hat sich jedoch gezeigt, daß alle erfindungsgemäß aufgeführten Operationen, besonders die Reinigungsoperationen, sich bei Vei-Wendung der ebenfalls erfindungsgemäß genannten Lösungsmittel ohne Schwierigkeiten durchführen lassen, da nur bei deren Verwendung eine Emulsionsbilduug \ ermieden wird und nur sie völlig inert gegen eine gleichzeitige Einwirkung von Chlor. Chlorcyan, Chlorwasserstoff. Cyanurchlorid und N-Chlor-chlorformimidchlorid sowie gegen wäßrige Alkalien sind und gleichzeitig ein ausreichendes Lösevermögen tut Chlorcyan. Chlor. Cyanurchlorid und N-C hlor-chlorlormimidchlorid besitzen.
Als alkalisch reagierende wäßrige Medien für die Behandlung des Destillats oder der sich in der Vorbehandlung bildenden Suspension kommen wäßrige Lösungen von Alkalien oder Erdalkalien in Frage. Darunter fallen Natrium. Kalium sowie auch Magnesium und Calcium. Sie können in Form ihrer Hydroxide oder deren alkalisch reagierender Salze wie Carbonate oder Acetate, sofern sie genügend wasserlöslich sind, eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind die Alkalihydroxide. Bei der alkalischen Behandlung gehen die Nebenprodukte als solche oder in Form ihrer Verseifungsprodukte in die wäßrige Phase über und lassen sich durch Phasentrennung von dem organischen Lösungsmittel entfernen.
Bei der alkalischen Behandlung ist die nach der Phaicntrennung anfallende organische Phase etwas wasserhaltig, und zwar liegt das Wasser in emulgierter Form vor. Diese Emulsion läßt sich durch Durchleiten der organischen Phase durch übliche feste Emulsionsbroher wie vor allem Kieselsaure - brechen. In einem dem Emulsionsbrecher nachgeschalteten Abscheider wird dann die organische von der wäßrigen Phase quantitativ getrennt. Eine Trocknung des so gewonnenen Lösungsmittels ist im allgemeinen nicht nötig.
Die Behandlung mit den Alkalien, die sowohl in gesättigter wäßriger Lösung wie auch herab bis zu etwa 1 Ciewichtsprozent eingesetzt werden, erfolgt in bekannter Weise in Rührgefäßen oder in Extraktionskolonnen oder entsprechenden Vorrichtungen. Die Verwendung noch verdünnterer Alkalien als 1 gewichtsprozentig, ist zwar prinzipiell möglich, bringt aber keine Vorteile. Die dabei angewandten Temperaturen liegen bei 0 bis 100° C, bevorzugt bei 40 bis 80 C.
Bei Ansendung des vorliegenden Verfahrens zur Herstellung von Chlorcyan kann ein Cyanwasserstoff mit einem verhältnismäßig hohen Wassergehalt eingesetzt werden; bevorzugt wird jedoch ein handelsüblicher Cyanwasserstoff mit einem Wassergehalt von 0,005 bis 1.0 Gewichtsprozent.
Die Reinigungsoperationen können diskontinuierlich oder auch kontinuierlich durchgeführt werden. Außerdem ist es möglich, sowohl die gesamte Kreislauflösung wie nur einen Teilst^om entsprechend den genannten Maßnahmen zu behandeln. Bevorzugt ist die Teilstrombehandlung.
Als Destinations- und Absorptionsvorrichtungen eignen sich alle üblichen Kolonnen mit Füllkörpern oder entsprechenden Einbauten. Für die Trennung der Chlorcyan-Chlorwasserstoff-Gemische wie auch für die Entgeistung des Lösungsmittels und die Reinigungsoperationen ist der Druck unkritisch. Alle Verfahrensstufen lassen sich ohne Schwierigkeiten bei 0,5 bis. 3 ata durchführen, bevorzugt wird jedoch in der Nähe des Atmosphärendrucks gearbeitet. Die Absorption läßt sich bei -20 bis +60° C durchführen, bevorzugt werden Temperaturen von —20 bis + 40° C.
Es ist bekannt, daß bei der Herstellung von Chlorcyan unter Verwendung eines benzolhaltigen Cyan-
Wasserstoffs, der bei iler Herstellung von Acrylnitril nach dem Sohio-Prozeß anfällt, ein Chlorcyan erhalten wird, das bei einer anschließenden Trimerisierung den Aktivkohle-Kontakt in kurzer Zeit vergiftet.
Ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, daß zur Herstellung von Chlorcyan sogar ein Cyanwasserstoff mit einem Benzolgehalt von 5000 ppm ohne aufwendige Reinigung mit hochsiedenden Kohlenwasserstoffen (deutsche Patentschrift 1 271 091 und I 28262?) direkt verwendet werden kann. Selbst nach mehrmonatigem Betrieb in einer nachgeschalteten Chlorcyan-Trimerisierung ist kein Abfall der Aktivkohle-Kontaktaktivität zu beobachten. Der technische Forlschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt einmal in der Gewinnung von reinem Chlorwasserstoft in praktisch quantitativer Ausbeute, ferner in der störungsfreien, kontinuierlichen Gewinnung von Chlorcyan durch Herstellung eines sehr reinen, von Nebenprodukten freien Chlorcyans im technischen Maßstab unter Verwendung eines Cyanwasserstoffs, der 0,005 bis 2 Gewichtsprozent Wasser sowie bis zu 5000 ppm Benzol enthalten kann. Durch dieses Chlorcyan kommt es zu keiner feststellbaren Vergiftung des Aktivkohlekontaktes im nachgeschalteten Chlorcyan-Trimerisierungsreaktor.
Beispiel 1 (Abb. 1)
Gemäß Λ bb. 1 wird über die Leitung α in den Reaktor A ein Gemisch aus 1,1 kg/h Cyanwasserstoff gas mit einem Wassergehalt von 0,5 Gewichtsprozent sowie einem Benzolgehalt von 0.15 Gewichtsprozent und 3.0 kg/h von Eisen(lll)-chlorid freigewaschenem Chlorgas geleitet. Der Reaktor enthält als Katalysator Graphitkörncr. Der Umsatz zu Chlorcyan und Chlorwasserstoff vollzieht sich bei 450 bis 500° C. Die Reaktorabgase werden über die Leitung b in den Wäscher B zur Vorbehandlung eingeleitet und mit 120" C heißem m-Chlorbenzotrifluorid kontaktiert. Über die Leitung c gelangen die gewaschenen Reaktorabgase zunächst in den Quenchteil D, wo sie auf 20n C abgekühlt werden, und anschließend über Leitung e in die Absorptionskolonne E. wo bei 20' C die Abtrennung von Chlorwasserstoff durch Absorption des Chlorcyans und des überschüssigen Chlors in m-Chlorbenzotrifluorid als Lösungsmittel erfolgt.
Die Quenchung D ist so geschaltet, daß mit Hilfe der Leitungen /und g sowie der Pumpe F ein kontinuierlicher Lösungsmittelaustausch zwischen dem Quenchteil D und der Absorptionskolonne E erfolgt.
Der entweichende Chlorwasserstoff wird am Kopf der Absorptionskolonne E durch einen Intensivkühler von mitgeführten Lösungsmittelanteilen befreit und verläßt über die Leitung h das System.
Der Sumpf der Absorptionskolonne E wird zur vollständigen Entfernung von Chlorwasserstoff aus der Absorptionslösung auf etwa 65° C erwärmt.
Die etwa 5 Gewichtsprozent Chorcyan enthaltende Absorptionslösung gelangt über die Pumpe V, die Leitung i und den Vorwärmer G zur Destillationskolonne H, wo eine destillative Trennung in chlorhaltiges Chlorcyan und Lösungsmittel erfolgt.
Der Kopf der Destillationskolonne H ist mit einem Dephlegmator versehen, wo das chlorhaltige Chlorcyan {2^9 kg/h) über die Leitung k gasförmig abge- nommcn wird.
Mit Hilfe eines seitlichen Abzugs wird der Destilla tionskolonne // über die Leitung m eine kleine Menge (durchschnittlich 12.19 g/h) einer Flüssigkeit entzogen, die aus 85 bis 89 Gewichtsprozent N-Chlor-chlorformimidchlorid, 4 bis 8 Gewichtsprozent m-Chiorbenzotrifluorid und 4 bis 8 Gewichtsprozent Chlorcyan besteht. Das Flüssigkeitsgemisch wird der Kolonne K zugeführt, wo eine destillative Auftrennung in chlorcyanhaltiges N-Chlor-chlorformimidchlorid und m-Chlorbenzotrifluorid erfolgt. Das chlorcyanhaltige N-Chlor-chlorfomimidchlorid wird am Kolonncnkopl über die Leitung /1 flüssig abgenommen und über die Vorlage M mit Hilfe der Pumpe /V in den Verdampfer O gedruckt. Das dampfförmige Gemisch wird über die Leitung ο in den Chlorcyanreaktor A recycliert.
Das in den Sümpfen der Destillationskolonnen H und K anlallende m-Chlorbenzotrifluorid wird in den Kühlern /und /. aul 18 bis 20° Cabgekühlt und über die Leitungen / und ρ vereinigt. Mit Hilfe der Pumpe A' wird der größte Teil des Lösungsmittels über die Leitung q direkt auf den Kopf der Absorptionskolonne E recycliert, während ein kleiner Teil über die Leitung ν dem Heißwäscher B zugeführt wird.
Die im Heißwäscher B ausgeschiedenen Nebenprodukte werden in Form einer Suspension in m-Chlorbenzotrifluorid mit der Pumpe C über die Leitung d der Extraktionskolonne P (Pulsationskolonne) zugeführt, wo die unerwünschten Nebenprodukte durch eine Gegenstromextraktion bei 60° C mit Hilfe von wässeriger Natronlauge aus dem Lösungsmittel entfernt werden. Das im Sumpf der Extraktionskolonne P anfallende Lösungsmittel enthält noch geringe Mengen emulgierten Wassers und wird deshalb über die Leitung ν und die Pumpe 7 dem SiIikagelturm U zugeführt, wo die Emulsion gebrochen wird. Das abgeschiedene Wasser wird mit Hilfe des Abscheiders V und der Leitung w abgetrennt, und anschließend das reine Lösungsmittel ohne weitere Behandlung über die Leitung χ auf den Kopf der Absorptionskolonne E recycliert. Die als Extraktionsmittel verwendete Natronlauge wird über die Leitung s, das Zwischengefäß Q und die Pumpe R im Kreis geführt und durch frische lOgewichtsprozentige Natronlauge ergänzt, so daß die im Kreis geführte Natronlauge stets einen Gehalt von g 1 Gewichtsprozent besitzt. Die verbrauchte Natronlauge wird über die Leitung t abgeführt. Der Verbrauch beträgt stündlich 20 bis 30 g Ätznatron.
Sollten sich im Absorptions-Destillations-Kreislauf durch eine Fehlbedienung störende Nebenprodukte anreichern, dann läßt sich über die Leitung r eine rasche Reinigung des Kreislauflösungsmittels erreichen.
Nach einer ununterbrochenen Betriebsdauer von 12 Wochen lief es noch völlig störungsfrei. In einem nachgeschalteten Reaktor zur Trimerisierung von Chlorcyan konnte während der gesamten Betriebsdauer nicht die geringste Desaktivierung des Aktivkohle-Kontaktes festgestellt werden. Da sich jedoch das mit dem Cyanwasserstoff eingeschleppte Benzol in Form von 1.2-Dichlorbenzol, 1.2.4-Trichlorbenzol und höher chlorierter Benzole langsam im Kreislauflösungsmittel anreichert, muß- das Lösungsmittel kontinuierlich ein einem kleinen Teilstrom oder diskontinuierlich von Zeit zu Zeit destillativ von den Halogenbenzolen angereichert werden.
Das durch Destillation abgetrennte N-Chlor-chlorformimidchlorid kann auch direkt in einen Reaktor zur Trimerisierung von Chlorcyan geleitel werden.
Z4 Ul 412
Beispiel 2 (Abb. 1)
Verfährt man gemäß Beispiel 1 (Abb. 1), verwendet aber an Stelle der 10%igen Natronlauge eine 5 %ige wäßrige Lösung von Natriumcarbonat und entlüftet über die Leitung ζ (Abb. 1), dann läuft auch dieses Verfahren nach 8 Betriebswochen noch völlig störungsfrei. Der stündliche Verbrauch an Na1CC), (100%ig) betrug 2b bis 40 g.
Beispiel 3 (Abb. 1)
Verfährt man gemäß Beispiel 1 (Abb. I), verwendet aber an Stelle der 10%igen Natronlauge eine 10%ige wäßrige Lösung von Kaliumhydrogencarbonat und entlüftet über die Leitung ζ (Abb. 1), dann läuft das Verfahren nach 8 Wochen Betriebsdauer noch völlig störungsfrei. Der stündliche Verbrauch an KHCO3 (100%ig) betrug 50 bis 85 g.
Beispiel 4 (Abb. 1)
Verfährt man gemäß Beispiel 1 (Abb. !^verwendet aber an Stelle der Pulsationskolonne P ein Gefäß mit schnell laufendem Rührer sowie ein nachgeschaltetes Phasentrenngefäß, dann läuft das Verfahren nach 6 Wochen ununterbrochener Betriebsdauer noch völlig störungsfrei. Der stündliche Verbrauch an Ätznatron betrug 20 bis 35 g.
Beispiel 5 (Abb. 2)
Es wird gemäß Beispiel 1 verfahren, aber das in geringer Menge im Kreislauf aus Chlorcyan und Chlor gebildete N-Chlor-chlorformimidchlorid wird nicht durch Destiliation, sondern durch Begasung mit Chlorwasserstoff entfernt.
Das im Sumpf der Kolonne H (Abb. 2) anfallende Lösungsmittel wird im Kühler / auf 18 bis 20° C abgekühlt und der größte Teil über die Leitungen / und m mit der Pumpe X in die Begasungskolonne K gepumpt, während ein kleinerer Teil über die Leitung y Kopf der Absorptionskolonne E recycliert.
Im übrigen wird verfahren, wie im Beispiel I beschrieben.
Nach S Wochen ununterbrochener Betriebsdauer lief das Verfahren noch völlig störungsfrei.
Vergleichsbeispiel (Abb. 3)
Verfährt man gemäli Beispiel 1 oder 5, verzichtet aber auf eine Abtrennung des N-Chlor-chlorformimidchlorids aus dem Kreislauflösungsmittel durch Destillation (Beispiel 1) oder Chlorwasserstoffbegasung (Beispiel 5) und recycliert statt dessen den größten Teil des im Sumpf der Destillationskolonne H anfallenden Lösungsmittels nach Abkühlung auf 18 bis 20° C im Kühler / mit Hilfe der Pumpe X und der Leitung q direkt auf derf Kopf der Absorptionskolonne E, während ein kleiner Teilstrom über die Leitung y in die Heißwäsche B geleitet wird, dann setzen sich im Verlauf von 3 Wochen die oberen Schüsse der Absorptionskolonne E mit unlöslichem Chlorformimidchlorid-hydrochlorid zu. Die Anlage muß außer Betrieb genommen und gereinigt werden.
Vergleichsbeispiel (Abb. 4)
Verfährt man gemäß Beispiel 1, verzichtet aber auf eine Vorbehandlung der Abgase des Reaktors A mit m-Chlorbenzotrifluorid und leitet die Reaktorabgase über die Leitung b direkt in den Quenchteil D, dann setzen sich im Verlauf von 15 Betriebstagen sowohl der Quenchteil D als auch die mit dem Quenchteil direkt verbundenen Teile der Absorptionskolonne E mit unlöslichen Verbindungen zu. Die Anlage muß außer Betrieb genommen und gereinigt werden.
Vergleichsbeispiel (Abb. 5)
Verfährt man gemäß Beispiel 1, verzichtet aber sowohl auf eine Heißwäsche der Abgase des Reaktors A als auch auf eine Behandlung des Kreislauflösungsmittels mit wäßrigen Alkalien, indem die Abgase des
direkt in die Heißwäsche B gepumpt wird. Über die 40 Reaktors A direkt über die Leitung b in den Quench-Leitung η wird soviel Chlorwasserstoff eingeleitet, teil D geleitet und das in den Sümpfen der Destilladaß das in der Kolonne befindliche Lösungsmittel m-Chlorbenzotrifluorid stets chlorwasserstoffgesättigt
ist. Der entweichende, überschüssige Chlorwasserstoff wird am Kopf der Begasungskolonne K durch 45 gen /, ρ und q mit Hilfe der Pumpe X direkt auf den einen Intensivkühler von mitgeführten Lösungsmit- Kopf der Absorptionskolonne £ recycliert wird, dann telanteilen befreit und über die Leitung ζ abgeführt. treten im Quenchteil D, in der Absorptionskolonne E Die in der Kolonne K infolge Bildung des unlöslichen und in der Destillationskolonne H Ablagerungen un-Chlorformimidchlorid-hydrochlorids auftretende löslicher Verbindungen auf. Das der Destillationsko-Suspension wird mit der Pumpe L über das Filter M 50 lonne H entnommene Chlorcyan ist außerdem phosgepumpt, wo das Chlorformimidchlorid-hydrochlorid genhaltig. Nach etwa 10 Betriebstagen muß die als kristalliner, weißer Filterkuchen entfernt wird. Das Herstellung von Chlorcyan und Chlorwasserstoff unklare Lösungsmittel wird über die Leitung q auf den terbrochen und die gesamte Anlage gereinigt werden.
tionskolonnen H und K anfallende von N-Chlorchlorformimidchlorid befreite Lösungsmittel nach Abkühlung in den Kühlern / und L über die Leitun
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
609642/275

Claims (1)

  1. Patentansprüche.
    24 Ol
    I. Verfahren iw Herstellung "■•m Chlorcyan und Chlorwasserstoff durch Umsetzung von Cyanwasserstoff und Chlor in der ( iasphase. Abtrennung des entstandenen Gasgemisches in einerseits Chlorwasserstoff und andereren·» chlorhalliges Chlore/van durch Absorption in Halogenkohlenwasserstoffen, die einen Siedepunkt zwi- sehen dem des Chlorcyans und dem des Cyanurchlorid^ besitzen und Rückführung des Lösungsmittels nach Abtrennung dts gelösten Chlorcyan-Chlorgemisches durch Destillation in die Absorptionskolonne, dadurch gekennzeichnet. daß
    a) als Lösungsmittel tür die Absorption mit Tri-Huormethylgruppen sub'.iituierte Aromaten auch als Gemische untereinander, eingesetzt werden und
    h) ölt1* den Reaktor /ur Chlorierung von Cyanwasserstoff verlassende Gasgemisch, das aus Chlorcyan. Chlorwasserstoff und ( hlor besteht, vor dem Fintritt in die Absorptionskolonne einer Vorbehandlung mit dem unter a) genannten Losungsmittel bei Temperaturen von ΛΓ C bis /um Siedepunkt des betreffenden Losungsmittels unterworfen wird, und
    O em im Verlauf der Absorption und der Destillation in geringen Mengen gebildetes N-C hlor-chlorformimidchlorid im Anschluß an die destillative Abtrennung des Chlor-Chlorcyangemisches durch Begasen des Losungsmittels mit Chlorwasserstoff in das unlösliche Chlorforrmmidehloridhydrochlorid übergeführt und abgetrennt wird und/oder das N-Chlor-chlorformirnidchlorid zusammen mit etwas Chlorcyan und Losungsmittel der Destillationskolonne seitlich ι ntnommen und in einer nachgeschalteten zweiten Destillationskolonne in Lösungsmittel und reines N-Chfor-chlorformimidchlorid aufgetrennt wird, und daß
    <J) eine bei der Vorbehandlung anfallende Suspension und gegebenenfalls ein im Sumpf der Destillationskolonne zum Abtreiben des Chlorcyans anfallendes, durch Nebenprodukte verunreinigtes Lösungsmittel ganz oder im Teilstrom einer alkalisch-wäßrigen Behandlung unterworfen wird.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als mit Trifluormethylgruppen substituierte Aromaten m-Chlorbenzotrifluorid und/oder m-Hexafluorxylol eingesetzt werden.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der alkalischen Behandlung anfallende organische Phase durch feste Emulsionsbrecher geleitet wird.
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