DE271797C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

■ ■ ■ - M 271797 KLASSE 38h. GRUPPE

Zusatz zum Patent 247694.*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. November 1912 ab. Längste Dauer: 29.JuIi 1926.

In der deutschen Patentschrift 248065 ist zum Konservieren und Schwerentflammbarmachen von Holz ein Tränken mit Lösungen von Ammonium- und Magnesiumsalzen unter Verwendung von naphtalinmonosulfosauren oder nitronaphtalinsulfosauren Salzen als Konservierungsmittel empfohlen worden. Es hat sich nun gezeigt, daß nicht nur die Nitroverbindungen von naphtalinsulfosauren Salzen, also kohlenwasserstoffsulfosauren Salzen, sondern auch die entsprechenden Abkömmlinge der Oxykohlenwasserstoffsulfosäuren anwendbar sind. Das Dinitrokresolkalium ist allerdings bereits als Antiseptikum zur Verhütung von Schimmelbildung u. dgl. empfohlen worden. Diese Verbindung (Antinonin) ist aber außerordentlich leicht entzündlich und kann nach dem Eintrocknen leicht zu Explosionen Veranlassung geben. Diese Ubelstände zeigen dagegen die nitrooxykohleriwasserstoffsulfosauren Salze nicht. Es war nicht zu erwarten, daß diese Salze, die bisher für diese Zwecke nicht verwendet worden sind, genügende antiseptische Wirkung bei gleichzeitiger Vermeidung der Entzündlichkeit bieten würden. Die Verwendbarkeit ist daher überraschend. Die Anwendung kann in der in der Patentschrift 248065 vorgeschlagenen Weise erfolgen. Beispielsweise wird Holz nach einem der bekannten Imprägnierverfahren unter Anwendung von Druck und Vakuum mit einer heißen Lösung von 200 kg Magnesiumsulfat, 100 kg Ammonsulfat, 20 kg nitrooxykohlenwasserstoffsulfosaurem Zink in 1000 kg Wasser verwendet. Es können auch verschiedene Metallsalze miteinander gemischt werden. Man kann beispielsweise das Zinksalz und das Magnesiumsalz der Sulfosäuren gemeinsam anwenden. Die Herstellung der Salze geschieht in der bekannten Weise.

Gegenüber den in zur Holzimprägnierung in Mischung mit Ammonium- und Magnesiumsalzen bereits verwendeten nitrokohlenwasserstoffsulfosauren Salzen bieten die nitrophenolsulfosauren Salze den Vorteil der wesentlich geringeren Auswaschbarkeit. Infolgedessen widerstehen die Imprägnierungen mit nitrophenolsulfosauren Salzen wesentlich länger der auswaschenden Wirkung von Regen u. dgl. Die schwierigere Auswaschbarkeit der Salze der Nitrophenolsulfosäuren beruht nicht etwa auf der geringeren Löslichkeit in Wasser. Die Löslichkeit in Wasser unterscheidet sich nicht wesentlich von der Löslichkeit der Salze der Nitrokohlen wasserstoff sulfosäuren oder der Nitrophenole. Augenscheinlich beruht die schwierige Auswaschbarkeit darauf, daß die Salze der Nitrophenolsulfosäuren mit den Bestandteilen des Holzes eine Verbindung (chemische oder Adsorptionsverbindung) eingehen. Außerdem besitzen die Salze der Nitrophenolsulfosäuren geringe Explosibilität.

*) Früheres Zusatzpatent: 248065.

Beispiele.

ι. Das Holz wird unter Anwendung von Druck und Vakuum mit einer heißen Lösung von 200 kg Magnesiumsulfat, ioo kg Ammonsulfat und 20 kg nitrophenolsulfosaurem Zink in iooo kg Wasser getränkt.

2. Das Holz wird mit einer heißen Lösung von 200 kg Magnesiumsulfat, ioo kg Ammonsulfat und 20 kg dinitrokresolsulfosaurem Magnesium in 1000 kg Wasser getränkt.

3. Als Tränkungsflüssigkeit wird verwendet eine heiße Lösung von 200 kg Magnesiumsulfat, 100 kg Ammonsulfat und 20 kg einer solchen Mischung von mono- und dinitrophenolsulfosauren Salzen, welche entsteht, wenn man prozentige rohe Karbolsäure sulfuriert, nitriert und das Produkt mit z. B. Zinkoxyd, Magnesia, Magnesiumcarbonat, Calciumhydroxyd, Calciumcarbonat, Kupferoxyd neutralisiert in 1000 kg Wasser.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Abänderung des Verfahrens nach Patent 247694 zum Konservieren und Schwerentflammbarmachen von Holz durch Tränken mit Lösungen von Ammonium- und Magnesiumsalzen und einemAntiseptikum, darin bestehend, daß als Konservierungsmittel die Salze von Nitrooxykohlenwasserstoffsulfosäuren verwendet werden.