DE2717236C2 - Walzenpresse zum Verdichten von feinkörnigem Material - Google Patents
Walzenpresse zum Verdichten von feinkörnigem MaterialInfo
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf eine Walzenpresse zum Verdichten von feinkörnigem Material wie Erze,
Kohle oder sonstige abrasiv wirkende Mineralien mit einer Zuführung für das Material in den zwischen zwei
Walzen gebildeten Walzspalt.
Bei derartigen Vorrichtungen wird ein feinkörniges Aufgabematerial durch die Mitnahmewirkung der Walzen,
die z. B. bei einem Glattwalzwerk durch die Haftreibung entsteht, in den Walzspalt eingezogen. Dabei
findet eine Verdichtung statt, wobei es zur Bildung eines Agglomerates kommt. Die Festigkeit dieses Agglomerates
wird überwiegend bestimmt durch die Korngröße, den Preßdruck und gegebenenfalls den Bindemittelgehalt
des Aufgabematerials.
Walzenumfangsgeschwindigkeit, Größe des Walz-Spaltes
und des Walzeneinzugswinkels sind bekanntermaßen neben einer gleichmäßigen Beschickung die für
den Durchsatz einer Walzenpresse entscheidenden Einflußgrößen. Der Walzeneinzugswinkel entspricht einem
Winkel, den zwei Tangenten miteinander bilden, die an denjenigen Punkten der Umfange der zwei Walzen eines
Walzenpaares angelegt sind, von denen infolge der Reibung das zwischen den Walzen befindliche Aufgabematerial
nicht mehr zurückgleiten kann, sondern zum Walzspalt gefördert wird. Durch den Walzeneinzugswinkel
ist somit jeweils ein bestimmter Punkt auf einem Walzenumfang festgelegt Diese so definierten Punkte
der beiden Walzen eines Walzenpaares legen den Beginn des durch die Walzenpresse bedingten Verdichtungsvorganges
und das Verdichtungsverhältnis fest Unter dem Begriff Verdichtungsverhältnis wird das
Verhältnis des Rauminhaltes der lockeren Massen zu dem der Massen des Preßraumes während des Verdichtungshöchstdruckes
verstanden oder auch vereinfacht das Verhältnis zweier Strecken zueinander, nämlich des
Abstandes der beiden durch den Walzeneinzugswinkel definierten Punkte auf den betreffenden Walzenumfängen
zum Walzspalt
Es wirkt sich störend auf den Preßvorgang aus, daß die im Aufgabemater'.al enthaltenen Gase während des
Verdichtungsvorganges aus dem Aufgabematerial entweichen und dabei den Materialzuführungsstrom im Bereich
des Walzspaltes nahezu fließbettartig auflockern. Das Aufgabematerial hat deshalb besonders in der Mitte
des Walzspaltes das Bestreben, entgegen der Walzendrehrichtung zusammen mit den durch die Verdichtung
ausgetriebenen Gasen zurückzufließen. Dabei hängt die Intensität dieses Zurückfließens von der Größe des
Strömungswiderstandes in dieser Richtung ?b und tritt insbesondere bei kurzen Verdichtungswegen, d. h. im
allgemeinen bei kleinen Walzendurchmessern auf. Auf diese Weise wird der Durchsatz der Walzenpresse beeinträchtigt.
Eine weitgehende Verhinderung dieses Zurückfließens und damit eine Verbesserung der Einzugsverhältnisse
kann durch die Vorsehung langer Verdichtungswege erreicht werden. Dazu sind bei gegebenem Walzspalt
jedoch verhältnismäßig große Walzendurchmesser erforderlich, so daß relativ schwere Maschinen entstehen.
Es ist bekannt (z. B. DE-AS 10 36 142) zur Verbesserung der Einzugsverhältnisse geregelte Zwangszuführungseinrichtungen,
wie z. B. Stopfschnecken vorzusehen, die eine Vorverdichtung des Aufgabematerials und
eine teilweise Entgasung bewirken. Ebenso beschreibt die DE-AS 22 58 580 eine Walzenbrikettpresse für feinkörnige
Materialien, welche aus zwei mit Abstand voneinander angeordneten Walzen besteht, wobei deren
Walzspalt ein Verdichtungselement vorgeschaltet ist, welches aus zwei Schnecken besteht, deren Förderrichtung
unter spitzen Winkeln symmetrisch zur senkrechten Achse des Walzensystems verlaufen. Auf diese Weise
soll durch einen erhöhte konstanten Zuführungsdruck ein Zurückfließen verhindert und somit der
Durchsatz gefördert werden. Stopfschnecken arbeiten zwar zufriedenstellend jedoch sind ihrer Verwendung
bei stark abrasiv wirkenden Aufgabematerialien wie z. B. Erzen aufgrund häufiger Reparatur- und Wartungsarbeiten
Grenzen gesetzt, da sonst die Wirtschaftlichkeit der Walzenpresse belastet wird.
Aus der FR-PS 4 90 179 ist eine Vorrichtung zum Verdichten bzw. Kompakteren von pulverförmigen
Materialien wie z. B. Ruß bekannt, bei welcher diese Materialien in einem, in Richtung auf einen Walzspalt
hin sich konisch verjüngenden, beidseitig durch mit den Walzen umlaufende Bänder begrenzten Kanal geführt
werden. Die Bänder bestehen aus einem gasdurchlässigen Material wie z. B. Baumwolle oder anderen textlien
Werksteffen, so daß das während der Verdichtung aus den zu kompaktierenden Materialien entweichende Gas
unmittelbar durch die den Walzspalt bzw. -kanal beid-
seitig begrenzenden Bander hindurch austreten kann. Zu diesem Zweck sind auch die bekannten, die eigentliche
Walzenpresse bildenden Walzen perforiert. Ein langer Verdichtungsweg zur Verbesserung der Einzugsverhältnisse wird hier durch zwei, jeweils einseitig mit
dem Walzgut beaufschlagte Bänder erreicht wobei diese Bänder auf ihrer gesamten den Walzspalt bildenden
Länge durch Führungsbleche unterstützt werden müssen.
Diese bekannten Walzenpressen weisen somit technologische und/oder wirtschaftliche Nachteile auf. Die
Entgasungsvorgänge entfalten ihre störende Wirkung insbesondere in den mittleren Bereichen des; Walzspaltes
und bewirken hier ein fließbettartiges Auflockern und entgegen der Einzugsrichtung ein Zurückströmen
der zu verdichtenden Materialien, woraus eine inhomogene Dichteverteilung in dem Walzgut entsteht. Entgajungsvorgänge
während der Verdichtung begrenzen den Durchsatz und stellen Probleme, d;j mit den bekannten
Mitteln nicht voll zufriedenstellend gelöst sind.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, bei Walzenpressen, die der Verdichtung von feinkörnigen
Materialien wie Erze, Kohle oder sonstigen a brasiv wirkenden Mineralien dienen, die Einzugsverhält.nisse, welche
durch Entgasungsvorgänge während der Verdichtung beeinträchtigt werden, auf einfache Weise zu verbessern,
so daß sich nicht nur ein erhöhter Durchsatz, sondern auch ein Walzgut von gleichmäßiger Dichte
und Festigkeit ergibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein etwa mittig im Materialzuführungsstroin befindliches,
durch den Walzspalt mit hindurchlaufendes, endloses Materialmitnehmerband. Das Materialmitnehmerband
unterstützt auf eine einfache Weise die Förderwirkung der Walzen, die auf der von der jeweiligen Materialpaarung
abhängigen Reibung beruht. Die Förderwirkung kann bereits weit vor dem Walzspalt, bzw. der
durch den Walzeneinzugswinkel definierten Stelle des Beginns der Verdichtung einsetzen. Besondere Vorteile
ergeben sich, wenn das Materialmitnehmerband sich mittig im Materiaizuführungsstrom befindet und den
Walzspalt durchläuft. Die Übertragung der Förderwirkung von der Oberfläche der rotierenden Walze, an der
eine erste Schicht durch Haftreibung unmittelbar mitgenommen wird, auf weiter von der bewegten Walzenoberfläche
entfernt gelegene Schichten beruht teils auf Reibung der einzelnen Körner untereinander, teils auf
Formschluß, wobei jedoch auch die Gestalt der Körner eine Rolle spielt. Insgesamt nimmt jedoch die Mitnahmewirkung
der Walzen mit zunehmender Entfernung von der bewegten Oberfläche ab. so daß es gerade in
der Mitte des Walzspaltes zu dem bereits beschriebenen, durch die Bewegung der verdrängten G;_i;e bewirkten,
unerwünschten Zurückfließen des Aufgabematerials oder auch zu Gaseinschlüssen kommt.
Ein Materialmitnehmerband. das ungefähr durch die Mitte des Walzspaltes geführt ist, unterstützt daher
durch seine reibungsbedingte Mitnahmewirkung die Förderung des Aufgabematerials an einer sonst kritischen
Stelle in vorteilhafter Weise. Es ergibt sich die bo Möglichkeit, bei unverändertem Walzspalt den Preßdruck
und den Durchsatz wesentlich zu steigern.
Ein aus der DH-PS 4 10 02b bekanntes endloses Lochband,
welches zwei Formwalzen durchläuft, hat die Aufgabe einer gleichmäßigen Formgebung von plastischen
h/w. teigförmig formbaren Massen zu Körnern. Pillen
und dergleichen, insbesondere für Nahrzwerke, dient
jedoch nicht der Verdichtung von feinkörnigem Material
unter verbesserten Einzugsverhältnissen und Entgasungsvorgängen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung der Walzenpresse mit einem trichterförmigen Einlaufteil und einem
daran anschließenden Zuführschacht ist vorgesehen, daß das Materialmitnehmerband von einer Seite des
Zuführschachtes von außerhalb desselben her durch eine schlitzartige öffnung mittig zu und senkrecht über
den Walzspalt eingeführt wird und der Zuführschacht oberhalb der schlitzartigen Öffnung in zwei Zweigleitungen
seitlich gespreizt ausgebildet ist, welche Zweigleitungen unterhalb der schlitzartigen öffnung das nur
im unteren Teil des Zuführschachtes laufende Materialmitnehmerband von seinen Seitenkanten her beidseits
mit Material umschütten. Diese konstruktive Ausbildung eröffnet in vorteilhafter Weise die Möglichkeit,
eine gleichmäßige Dichteverteilung des Materialstromes über die Breite des Materialmitnehmerbandes zu
realisieren. Durch eine einfache zweckentsprechende geomeirische Ausgestaltung des Zuführschachtes kann
das Materialmitnehmerband in den Zuführschacht eingeführt werden, ohne die Zufuhr des Aufgabematerials
zu behindern.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
— in Richtung der Walzenachsen gesehen — mehrere, mit Abstand voneinander angeordnete Materialmitnehmerbänder
durch den Walzspalt geführt sind und daß jedem Materialmitnehmerband eine Materialzuführung
gemäß Anspruch 2 zugeordnet ist.
Diese Maßnahme erleichtert die Entgasung des Aufgabematerialstromes
während des Verdichtungsvorganges, dessen Effizienz von den Strömungsverhältnissen
bestimmt wird, denen die während der Verdichtung ausströmenden Gase unterliegen. Die Strömungsverhältnisse
der Gase innerhalb des Aufgabematerials begrenzen nännlich die axiale Breite des zugeführten Materialstromes,
in dessen mittlerem Bereich die Gase vorzugsweise entgegen der Walzendrehrichtung entweichen.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung von mehreren Materialmitnehmerbändern, denen jeweils eine
eigene Materialzuführung zugeordnet ist, die die Materialmitnehrnerbänder
jeweils beidseitig mit dem Aufgabematerial beaufschlagt, entstehen zwischen den Materialmitnehmerbändern
— in '.ichtung der Walzenachsen gesehen — Zonen geringerer Dichte, die sich längs
des gesamten Verdichtungsweges erstrecken. Die während der Verdichtung ausgetriebenen Gase entweichen
zunächst axial in diese Zonen und werden anschließend in Richtung der Walzendrehrichtung abgeführt. Der Beschickungsvorgang
wird auf diese Weise nicht durch entgegen der Walzendrehrichtung ausströmende Gase
behindert. Außerdem ergibt sich sehr vorteilhaft die Möglichkeit, die Walzenbreite unabhängig von den Entgasungsverhältnissen
zu wählen. Das in die Zonen geringerer Dichte eingebrachte, ungenügend gepreßte Aufgabematerial kann in einer nachgeschalteten Sortiereinrichtung
anschließend abgetrennt und der Materialzuführung der Walzenpresse im Rücklauf erneut zugeführt
werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß das Materialmitnehmerband aus einem metallischen Werksioff besteht und über Umlenkrollcn geführt
ist. Der Werkstoff des Materialmitnchmerbandes muß den durch das jeweilige verdichtende Material bedingten
mechanischen Beanspruchungen entsprechend gewählt werden. Eine besondere Eignung besitzen Mctallbändcr,
die als endlose Bänder über Umlenkroilen geführt sind und so eine leichte Austauschbarkeit gewähr-
leisten.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Materialmitnehmerbänder
profiliert bzw. mit Ausnehmungen versehen. Es können jedoch auch Bänder mit glatter
Oberfläche verwendet werden. Somit sind mehrere Varianten bei der Gestaltung des Profiles der Oberfläche
des bei der Verdichtung zunächst entstehenden Stranges möglich. So kann je nach der Art der Anordnung des
oder der Materialmitnehmerbänder und der Walzen ein Strang gepreßt werden, der auf einer oder auf beiden
Seiten Kerben, Mulden oder dergleichen aufweist. Eine im Anschluß an den Preßvorgang notwendige Zerteilung
des Stranges wird auf diese Weise erleichtert. Gleichzeitig erhöht eine Profilierung der entsprechenden
Oberfläche des Materialmitnehmerbandes seine Förderwirkung, bzw. wird der Durchsatz der Walzenpresse
durch die Ausnehmungen im Materialmitnehmerband gesteigert. Die Ausnehmungen können z. B.
durchgehend ausgeführt sein, so daß das Materialmitnehmerband eine gitterartige Struktur erhält, in deren
Zwischenräumen der Preßvorgang abläuft. Es kommen aber auch ein- und zweiseitige, lediglich oberflächlich
vorhandene Ausnehmungen in Betracht, deren Zweck eine Erhöhung des Reibwertes ist.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden, in den Zeichnungen
schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen. Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemaße Walzenpresse in schematischer
Darstellung,
Fig. 2 eine Ansicht H-II gemäß Fig. 1 der erfindungsgemäßen
Walzenpresse.
F i g. 3 eine Draufsicht IH-IIl gemäß F i g. 1 eines Teiles
der erfindungsgemäßen Walzenpresse,
Fig.4 eine Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen
Walzenpresse in schematischer Darstellung,
F i g. 5 einen teilweisen Schnitt V-V gemäß F i g. 4 einer erfindungsgemäßen Walzenpresse in stark vereinfachter
Darstellung,
F i g. 6 einen Schnitt einer weiteren erfindungsgemäßen Walzenpresse in stark vereinfachter Darstellung.
Fig. 7 eine Ansicht VII eines Teiles der Fig. 6 in vergrößerter Darstellung,
Fi g. 8 einen Schnitt VIIl-VIII durch das Materialmiinehmerband
gemäß F i g. 7.
Im einzelnen zeigen die Fig. 1 bis 3 eine erfindungsgemäße
Walzenpresse 1 mit einer im oberen Bereich angeordneten Materialzuführung 2, die mit einem trichterförmigen
Einlaufteil 3 versehen ist. Die Materialzuführung 2 weist unmittelbar unterhalb des trichterförmigen
Einlaufteiles 3 zwei voneinander strebende Zweigleitungen 4 auf, die sich anschließend wieder vereinigen
und einen Zuführschacht 5 bilden. Innerhalb des stark vereinfacht dargestellten Gehäuses 6, das im unteren
Bereich einen Materialauslaß 7 zeigt, befinden sich die gestrichelt gezeichneten Preßwalzen 8.
Die Materialzuführung 2 weist im Bereich der voneinander strebenden Zweigleitungen 4 eine schlitzartige
Öffnung 9 auf, die sich in Richtung der Walzenachsen oberhalb der Mitte des Walzspaltes 10 erstrecken.
Durch diese schlitzartige Öffnung 9 und den Materialauslaß 7 sowie über vier Umlenkrollen 11 ist ein endloses
Materialmitnehmerband 12 geführt, das den Walzspalt 10 etwa in der Mitte passiert. Ein Gurtförderer 13
fördert feinkörniges Aufgabematerial 14 in das trichterförmige Einlaufteil 3, von wo aus das Aufgabematerial
14 unter Schwerkraftwirkung über die Zweigleitungen 4 in einen Bereich 15 gelangt. In diesem Bereich 15 setzt
die Wirkung des Materialmitnehmerbandes 12 ein. dessen Antrieb reibschlüssig in Drehrichtung der Preßwalzen
8 erfolgt. Das Aufgabematerial 14 wird durch die Mitnahmewirkung der Preßwalzen und des Materialmitnehmerbandes
12 in den Walzspalt 10 eingezogen und dabei verdichtet. Während der Verdichtung findet
eine Entgasung axial in Richtung der Pfeile 16 statt. Durch eine den Strömungsverhältnissen angepaßte Dimensionierung
der Breite 17 des Materialmitnehmerbandes 12 wird erreicht, daß der axiale Entgasungsvorgang
auch für die mittleren Bereiche des Materialstromes noch möglich ist. Auf diese Weise ist gewährleistet,
daß der Beschickungsvorgang nicht durch entgegen der Drehrichtung ausströmende Gase beeinträchtigt wird.
Durch den Preßvorgang entsteht zu beiden Seiten des Materialmitnehmerbandes 12 ein strangförmiges Agglomerat
18, das nach Passieren des Materialauslasses 7 in Form von groben Stücken 181 von zwei Gurtförderern
19 abtransportiert wird. Um eventuelle Ansätze auf dem Materialmitnehmerband 12 zu vermeiden, können
geeignete Ablösevorrichtungen, wie z. B. Schaber 20. vorgesehen werden.
Das ungefähr mittig in den Walzspalt eingeführte, reibschlüssig angetriebene Materialmitnehmerband 12
verstärkt in vorteilhafter Weise den Materialeinzug in den Walzspalt 10, so daß der Preßdruck, die Dichte und
die Menge des ausgetragenen Produktes entscheidend gegenüber herkömmlichen Walzenpressen bei sonst unveränderten
Verhältnissen erhöht werden. Dabei läßt diese Verbesserung der Walzeneinzugsverhältnisse die
Außenmaße der Walzenpresse weitgehend unverändert.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Variante einer erfindungsgemäßen
Walzenpresse 21. mit drei Materialzuführungen 2, die jeweils im oberen Bereich trichterförmige
Einlaufteile 3 und im unteren Bereich Zuführschächte 5 aufweisen. Unmittelbar unterhalb der trichterförmigen
Einlaufteile 3 schließen sich, in Flußrichtung des Aufgabematerials 14 gesehen, voneinander
strebende Zweigleitungen 4 an, die sich vor den jeweiligen Zuführschächten 5 wieder vereinigen. Die Preßwalzen
22 sind in bekannter Weise in einem Gehäuse 23 gelagert, das mit drei, den jeweiligen Materialzuführungen
zugeordneten Materialauslässen 7 versehen ist. Jede der drei Materialzuführungen 2 ist durch eine schlitzartige,
unterhalb der voneinander strebenden Zweigleitungen 4 sich in Richtung der Walzenachsen erstreckende,
etwa oberhalb der Mitte des Walzspaltes 10 angeordnete Öffnung 9 gekennzeichnet. Durch die jeweiligen
Öffnungen 9 und die Materialauslässe 7 der Materialzuführungen 2 ist jeweils ein Materialmitnehmerband
12 analog zu der in Fi g. 1, 2 und 3 beschriebenen Ausführungsform
geführt.
Das über den Gurtförderer 13 den jeweiligen Materialzuführungen 2 zugeführte Aufgabematerial 14 wird
durch das Materialmitnehmerband 12 und die Preßwalzen 22 in den Walzspalt 10 eingezogen und verdichtet,
wobei die durch den Verdichtungsvorgang ausgetriebenen Gase zunächst achsparallel austreten und anschließend
in Richtung der Walzendrehung abgeführt werden. Das durch die Verdichtung entstehende strangförmige
Agglomerat wird nach Passieren des Materialauslasses 7 vom Materialmitnehmerband mit geeigneten
Mitteln abgelöst und über beidseitig angeordnete Gurtförderer 24 in groben Stücken 181 abtransportiert
Der axiale Abstand 25 der Materialmitnehmerbänder 12 voneinander ist zweckmäßig so zu wählen, daß eine
ungehinderte Entgasung des Aufgabematerials wäh-
rend der Verdichtung sichergestellt ist. Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführung besteht
darin, daß auch Preßwalzen von großer axialer Erstrekkung wirkungsvoll für den Preßvorgang eingesetzt werden
können. In der erfindungsgemäßen Anordnung von mehreren Materialmitnehmerbändern 12 liegt deshalb
eine weitere, den Durchsatz im Sinne der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabenstellung fördernde Maßnahme.
Die Fig. 6 zeigt in stark vereinfachter Form eine ebenfalls erfindungsgemäße Walzenpresse, deren Materialmitnehmerband
12 mit durchgehenden Ausnehmungen 31 versehen ist, wobei das Materialmitnebmerband
12 mit seinen, dem zu verdichtenden Material zugekehrten Seiten im Walzspalt 10 an den Wal/enmantelflächen
anliegt. Der Preßvorgang findet in den Ausnehmungen 31 statt, die in den F i g. 7 und 8 genauer dargestellt sind.
Auch hier muß durch eine zweckmäßige Wahl der ßreite 32 des Mitnehmerbandes 12 für eine ausreichende
Entgasung gesorgt werden.
Ein Band 12 mit durchgehenden Ausnehmungen 31, wie in den F i g. 6 bis 8 dargestellt, kann als Gliederband
ausgebildet sein, dessen einzelne Glieder durch Gelenke
ίο 33 beweglich miteinander vprbunden sind und welches
als endloses Band über Stachelwalzen geführt ist, die gleichzeitig auch den Auswurf der in den Ausnehmungen
31 gebildeten Agglomerate bewirken.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Walzenpresse zum Verdichten von feinkörnigem Material wie Erze, Kohle oder sonstige abrasiv
wirkende Mineralien, mit einer Zuführung für das Material in den zwischen zwei Walzen gebildeten
Walzspalt, gekennzeichnet durch ein etwa mittig im Materialzuführungsstrom befindliches,
durch den Walzspalt (10) mit hindurchlaufendes, endloses Materialmitnehmerband (12).
2. Walzenpresse nach Anspruch 1 mit einem trichterförmigen
Einlaufteil und einem daran anschließenden Zuführschacht, dadurch gekennzeichnet, daß
das Materialmitnehmerband (12) von einer Seite des Zuführschachtes (S) von außerhalb desselben her
durch eine schlitzartige öffnung (9) mittig zu und senkrecht über den Walzspalt (10) eingeführt wird
und der Zuführschacht (5) oberhalb der schlitzartigen öffnung (9) in zwei Zweigleitungen (4) seitlich
gespreizt ausgebildet ist, welche Zweigleitungen (4) unterhalb der schlitzartigen öffnung (9) das nur im
unteren Teil des Zuführschachtes (5) laufende Materialmitnehmerband
(12) von seinen Seitenkanten her beidseits mit Material umschütten.
3. Walzenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß — in Richtung der Walzenachse
gesehen — mehrere, mit Abstand voneinander angeordnete Materialmitnehmerbänder (12) durch
den Walzspalt (10) geführt sind und daß jedem Materialmitnehmerband (12) eine Materialzuführung
(2) gemäß Anspruch 2 zugeordnet ist.
4. Walzenpresse nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Materialmitnehmerband (12) aus einem metallischen Werkstoff besteht und über Umlenkrollen (11) geführt
ist.
5. Walzenpresse nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Materialmitnehmerbänder (12) profiliert bzw. mit Ausnehmungen (31) versehen sind.
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ID=6006650
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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- 1978-04-17 DD DD20483178A patent/DD136027A5/de unknown
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