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Festhalteeinrichtung für Ladegut auf Kraftfahrzeugen
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Die Erfindung betrifft eine Festhalteeinrichtung für Ladegut auf
Kraftfahrzeugen, wie beispielsweise zum Festhalten von Behältern, Kisten oder dergl.
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In vielen Fällen, in denen das Ladegut auf Kraftfahrzeugen einfach
auf der Ladefläche abgesetzt wird, wie das an sich üblich ist, kann es während der
Fahrt leicht zu einem Verschieben des Ladeguts kommen, was oft unerwünscht ist,
insbesondere dann, wenn dadurch die Lastverteilung ungünstig verändert wird. Außerdem
kommt es bei lose auf der Ladefläche abgesetztem Ladegut durch das Verrutschen und
durch zeitweises Abheben des Ladeguts von der Ladefläche infolge von Stößen bei
der Fahrt zu einer Geräuschentwicklung, die in manchen Fällen beträchtlich sein
kann.
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Insbesondere dann, wenn von einem Fahrzeug ein einziger, großer Behälter
transportiert wird, wie das bei den
sog. Absetzkippern, wie den
MEILLER-Absetzkippern, der Fall ist, bei denen der große Behälter mittels einer
Ladeeinrichtung vom Erdboden hochgehoben, über die Ladefläche geschwenkt und auf
letzterer lose abgesetzt wird, ist eine Verschiebung eines solchen Behälters unerwünscht.
Denn wenn dieser Behälter mit schwerem Gut gefüllt ist, wird durch eine solche Verschiebung
die Lastverteilung verändert, und wenn der Behälter leer ist, kommt es zu einer
starken Geräuschentwicklung, da die in Frage stehenden Behälter meist aus Stahlblech
hergestellt sind und auf einer Ladefläche aus Stahlblech abgesetzt werden.
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Mit der Erfindung soll eine Festhalteeinrichtung für Ladegut auf
Kraftfahrzeugen zur Verfügung gestellt werden, mit der sowohl ein Verschieben der
Ladung während der Fahrt verhindert als auch eine Geräuschentwicklung, die sich
durch verrutschezxies oder sich zeitweise von der Ladefläche abhebendes Ladegut
ergeben könnte, gedämpft oder ganz ausgeschaltet wird.
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Die Festhalteeinrichtung weist zu diesem Zweck erfindungsgemäß wenigstens
eine am Kraftfahrzeug angebracht Druckvorrichtung auf, die mindestens ein mit dem
Ladegut in Eingriff bringbares Druckübertragungsteil zur Übertragung einer Haltekraft
auf das Ladegut besitzt.
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Mit einer so ausgebildeten Festhalteeinrichtung kann das Ladegut;
z.B. ein Behälter oder eine Kiste, von einer Seite her an eine Seitenwand der Ladefläche
oder einen an der Ladefläche vorgesehenen Anschlag gedrückt werden, so daß das jeweilige
Ladegut durch die Haltekraft zwischen dem DruckUbertragungsteil und der vorgenannten
Wand der Ladefläche, einem Anschlag oder dergl. festgehalten wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zwei einander
gegenüberliegende Druckvorrichtungen mit wenigstens Je einem Druckübertragungsteil
zur tibertragung einer Haltekraft auf zwei gegenüberliegende Seiten des Ladeguts
vorgesehen.
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Bei dieser Ausführungsform der erfindungsgemäßen Festhalteeinrichtung
wird das Ladegut gewissermaßen zwischen den Druckübertragungsteilen der beiden einander
gegenüberliegenden Druckvorrichtungen durch die Haltekraft eingeklemmt und so festgehalten.
Hierbei kann das Ladegut, z.B. ein Behälter, durch die beiden Druckvorrichtungen
in die Mitte der Ladefläche geschoben werden. Das läßt sich insbesondere dann leicht
bewerkstelligen, wenn die beiden einander gegenüberliegenden Druckvorrichtungen
synchron betätigt werden, also die Druck-Ubertragungsteile so auf das Ladegut zu
bewegt werden, daß sie Jeweils immer den gleichen Abstand von dem Rand der Ladefläche
haben, von dem aus sie betätigt werden.
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Wenn auch die erforderliche Haltekraft, mit der das Ladegut beaufschlagt
wird, mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch in der verschiedensten Art und Weise
durch eine entsprechend ausgebildete Druckvorrichtung erzeugt werden kann, ist es
besonders zu bevorzugten, die Festhaltekraft bei der erfindungsgemäßen Festhalteeinrichtung
pneumatisch durch ein Luftkissen zu erzeugen, so daß also die Druckvorrichtung vorzugsweise
ein Luftkissen auSweist oder ist. Das Luftkissen kann aus gummiertem Textilgewebe
hergestellt sein, und es kann weiterhin an einer am Kraftfahrzeug starr angebrachten
Druckplatte befestigt sein.
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Als Druckübertragungsteil kann an sich bereits die dem Ladegut zugewandte
Seite des Luftkissens dienen, insbesondere
dann, wenn sie mit einer
entsprechenden Verstärkung oder Bewehrung versehen ist. Vorzugsweise jedoch ist
das Druckübertragungsteil ein Druckbalken, und es kann an einem oder mehreren Schwenkhebeln
befestigt sein, die durch die Druckvorrichtung in ihre Arbeitsstellung zum Ladegut
hin verschwenkbar sind.
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Im einzelnen ist vorgesehen, daß das Druckübertragungsteil, also
insbesondere ein Druckbalken, gelenkig an dem Schwenkhebel bzw. den Schwenkhebeln
befestigt ist und daß der bzw. die Schwenkhebel in Gelenklagern am Kraftfahrzeug
gelagert ist bzw. sind. An dem Schwenkhebel bzw. zwischen den Schwenkhebeln kann
eine Platte angebracht sein, an der die Druckvorrichtung angreift. Diese Platte
bildet in dem Fall, in welchem die Druckvorrichtung ein Luftkissen ist, das an einer
am Kraftfahrzeug starr angebrachten Druckplatte befestigt ist, eine Gegenplatte
für dieses Luftkissen.
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Wenn die Druckvorrichtung durch den darauf einwirkenden Druck nur
einseitig betätigbar, also in Richtung auf das Ladegut ausfahrbar ist, dann können
eine oder mehrere Rückholfedern vorgesehen sein, die das Druckübertragungsteil im
drucklosen Zustand der Druckvorrichtung in seine Ruhestellung zurückziehen. Im Falle
der vorerwähnten Ausführungsform, bei der die erfindungsgemäße Festhalteeinrichtung
einen oder mehrere Schwenkhebel aufweist, sind die Rückholfedern zu diesem Zweck
zwischen dem Kraftfahrzeug einerseits und dem Schwenkhebel bzw. den Schwenkhebeln
andererseits vorgesehen, so daß sie die Schwenkhebel in ihre Ruhestellung zurückholen
können, wenn die Druckvorrichtung, z.B. das Luftkissen, drucklos ist.
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Schließlich kann die Festhalteeinrichtung so ausgebildet sein, daß
das Druckübertragungsteil eine oder mehrere
nach unten geneigte
bzw. gerichtete Anlageflächen für die Anlage an einer oder mehreren entsprechend
nach oben geneigten bzw. gerichteten Gegenflächen am Ladegut aufweist, so daß zusätzlich
eine Kraft nach unten erzeugt wird, die ein Abheben des Ladeguts von der Auflagefläche
sicher verhindert.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines besonders bevorzugten
Ausführungsbeispiels und einer etwas abgewandelten Ausführungsform desselben unter
Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 der Zeichnung näher erläutert; es zeigen: Fig. 1
eine Rückansicht eines Absetzkippers mit einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Festhalteeinrichtung, die zwei einander gegenüberliegende Druckvorrichtungen mit
je einem Druckübertragungsteil aufweist, wobei die beiden Druckübertragungsteile
zwischen sich einen Behälter festhalten; und Fig. 2 den linken Teil der Festhalteeinrichtung
der Fig. 1 in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab und in perspektivischer Ansicht.
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Der in Fig. 1 in einer Rückansicht dargestellte Absetzkipper besitzt
eine Ladebrücke, von der nur die seitlichen Schwenkbalken 1 zu sehen sind und die
dazu dient, einen Behälter 2, z.B. vom Erdboden aus, von der Hinterseite des Absetzkippers
aus auf die Ladefläche 3 zu heben und dort für den Transport abzusetzen. Dieser
Absetzkipper kann insbesondere ein rtEILLER-Absetzkipper vom Typ AK 3000, AK 4000
bis zu AK 14 000 sein, wobei die jeweilige Zahl der ungefähren Last in Kilogramm
entspricht, welche der Absetzkipper befördern bzw. aufnehmen und absetzen kann.
Die jeweiligen Behälter können bis ca. 20 m3 Inhalt haben und beispielsweise zum
Transport von Baumaterialien, Abfallprodukten, Schrott, Chemikalien oder dergl.
dienen.
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Der Absetzkipper der Fig. 1 besitzt eine Festhalteeinrichtung, die
aus zwei gleichen Teilen besteht, nämlich einer ersten Festhalteeinheit 4 und einer
zweiten Festhalteeinheit 5. Diese Festhalteeinheiten 4, 5 sind seitlich an der Ladebrücke
1 bzw. am Rand der Ladefläche 3 angebracht, und zwar einander gegenüberliegend,
so daß sie in ihrer Arbeitsstellung gegen je eine Seitenfläche des Behälters 2 drücken,
wodurch dieser gegen seitliches Verrutschen gesichert wird, und wodurch man gleichzeitig
eine Dämpfung bzw.
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Minderung der Gerausche erzielt, die durch ein Zusammenwirken zwischen
Behälter und Ladefläche bei der Fahrt entstehen können.
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Die hauptsächlichen Bauteile der Festhalteeinheiten 4, 5 sind je
ein Druckbalken 6, 7, der als DruckUbertragungsteil dient und eine Haltekraft auf
den Behälter 2 überträgt, wozu jeder Druckbalken 6, 7 an einer Seitenfläche des
Behälters 2 angreift. Die Haltekraft wird pneumatisch mittels je eines Luftkissens
8, 9 erzeugt, das, wenn es aufgeblasen wird, die Druckbalken 6, 7 mittels je eines
weiter unten erläuterten Mechanismus 10, 11 verschwenkt.
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Da jeder der beiden Druckbalken 6, 7 gelenkig am oberen Ende des
Mechanismus 10 bzw. 11 angebracht ist, paßt sich seine Angriffsfläche, über die
er mit der Seitenwand des Behälters 2 in Eingriff tritt, in ihrer Lage dieser Seitenwand
an.
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Die Druckbalken 6, 7 können, so wie im linken Teil der Fig. 1 bei
der Festhalteeinheit 4 dargestellt ist, einen senkrecht auf die Seitenflächen des
Behälters 2 wirkenden Druck ausüben, so daß der Behälter 2 nur mit einer zur Ladefläche
3 parallelen Festhaltekraft beaufschlagt wird. Es ist
Jedoch auch
möglich, wie im rechten Teil der Fig. 1 bei der Festhalteeinheit 5 gezeigt ist,
den Druckbalken 7 mit einer odqr auch mehreren nach unten geneigten Anlageflächen
12 zu versehen, und zwar in Verbindung mit einer am Behälter 2 oder einem beliebigen
anderen Ladegut angebrachten Schrägfläche 13, die beispielsweise an einer Ausnehmung
oder an einer am Behälter 2 befindlichen Gegenleiste für den Druckbalken vorgesehen
ist. Auf diese Weise kann zusätzlich eine nach unten gerichtete Kraft erzeugt werden,
die ein Abheben des Ladegutes von der Ladefläche 3 sicher verhindert.
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In Fig. 2 ist nur die Festhalteeinheit 4 in näheren Einzelheiten
veranschaulicht, da die Festhalteeinheit 5 in gleicher Weise, lediglich spiegelbildlich
dazu, aufgebaut ist.
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Im einzelnen ist in Fig. 2 der Druckbalken 6 gezeigt, der an seiner
dem Ladegut abgewandten Rückseite über je ein Schwenklager 14, 15 am oberen Ende
je eines Schwenkhebels 16, 17 befestigt ist. Die Schwenkhebel 16, 17 sind an ihrem
unteren Ende mit Dreh- bzw. Gelenklagern 18, 19 am Kraftfahrzeug gelagert, und zwar
am seitlichen Rand der Ladefläche 3.
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Auf diese Weise läßt sich, da die Schwenkachse der Dreh- bzw.
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Gelenklager 14, 15 und 18, 19 parallel zum Seitenrand der Ladefläche
verläuft, eine gute Anpassung an die jeweilige Breite und Seitenflächengestaltung
des Ladeguts, z.B. des Behälters 2, erzielen.
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Die beiden parallelen Schwenkhebel 16, 17 sind mittels einer sich
zwischen ihnen und parallel zu den Schwenkachsen der Lager 14, 15 und 18, 19 erstreckenden
Platte 20 verbunden, die eine Gegenplatte zu einer starr am Kraftfahrzeug angebrachten
Platte 21 bildet. Die Platte 21 ist über
Holme 22, 23 so befestigt,
daß sie sich gegenüber der Platte 20 befindet und sich im wesentlichen parallel
zum Seitenrand der Ladefläche 3 sowie senkrecht zur Ladefläche 3 erstreckt.
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Zwischen der Platte 21, die auch als Druckplatte bezeichnet werden
kann, und der Gegenplatte 20 ist das Luftkissen 8 vorgesehen, und zwar ist es an
der Druckplatte 21 befestigt und drückt auf die Gegenplatte 20. Auf diese Weise
erzeugt das beispielsweise aus gummiertem Textilgewebe bestehende Luftkissen 8 die
Anpreß- bzw. Haltekraft, die über den Druckbalken 6 auf den Behälter 2 einwirkt.
An den äußersten, über die Gelenklager 18, 19 hinaus verlängerten Enden 24 bzw.
25 der Schwenkhebel 16, 17 sind Rückholfedern 26 bzw.
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27 mit ihrem einen Ende befestigt, die mit ihrem jeweils anderen Ende
28 bzw. 29 am Kraftfahrzeug angebracht sind. Diese Rückholfedern stellen bei drucklosem
Luftkissen 8 sicher, daß die Schwenkhebel 16, 17 in ihre Ruhestellung zurückgeschwenkt
werden und hierbei das Ladegut, z.B. der Behälter 2, von dem jeweiligen Druckbalken
freigegeben wird.
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Die Verwendung eines Luftkissens hat bei der dargestellten Ausführungsform
den Vorteil, daß das Ladegut bzw.
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der Behälter 2 gleichzeitig in die Mitte der Ladefläche 3 geschoben
wird. Mit zunehmendem Schwenkwinkel der Schwenkhebel 16, 17, d.h. mit zunehmender
Entfernung der beiden Platten 20, 21 wird die Auflagefläche des Luftkissens 24 und
damit die Andrückkraft kleiner.
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Die Druckluft für das Luftkissen kann beispielsweise aus einem bei
MEILLER-Absetzkippern bereits vorhandenen Zusatz-Luftkessel entnommen werden. Ein
Druckminderventil reduziert den Luftdruck auf den erforderlichen Wert.
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Ein luftgesteuertes Schieberventil
ermöglicht kurze
Leitungen zwischen dem Druckluftbehälter und dem Luftkissen und damit kurze Andrückeiten,
insbesondere in Verbindung mit einer Steuerleitung von kleinem Querschnitt. Ein
Schnellentlilftungsventil und starke Rückholfedern 26, 27 stellen eine schnelle
Öffnung der Festhalteeinrichtung sicher.
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Vorzugsweise ist das luftgesteuerte Schieberventil so geschaltet,
daß die Festhalteeinrichtung bei druckloser Steuerleitung mit Druck beaufschlagt
ist. Die Steuerung selbst kann je nach Wunsch über ein handbetätigtes Steuerventil
im Fahrerhaus oder auch automatisch, z.B. von einer Nebenantriebsschaltung aus,
erfolgen.
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Es sei schließlich noch darauf hingewiesen, daß je nach Art des festzuhaltenden
Ladeguts bzw. je nach den Anforderungen, die an ein sicheres Festhalten dieses Ladeguts
gestellt werden, mehrere Druckbalken-Paare bzw. mehrere Paare von Festhalteeinheiten
an verschiedenen Stellen des Kraftfahrzeugs, insbesondere an verschiedenen Stellen
des Randes der Ladefläche, vorgesehen sein können.