DE2715472C2 - Zerlegbarer Schrank - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen zerlegbaren Schrank zur Aufbewahrung von Werkzeugen, Geräten, Behältern oder dergleichen gemäß Oberbegriff von Patentanspruch I.

Für derartige Zwecke sind nicht nur Wandschränke aus Stahlblech, Holz und Hartfaserplatten bekannt, die in fertig montiertem Zustand geliefert, gelagert und transportiert werden, sondern auch zerlegbare Ausführungen aus Kunststoff, die erst am Ort ihrer Verwendung zusammengesetzt und montiert werden. Dabei ist jedoch eine Anbringung von Türflügeln überhaupt nicht vorgesehen, weil die Kästen nach vorn offen sind (DE-AS 19 55 922), oder es werden irgendwelche Befestigungselemente für Türen in die Kunststoffmasse der Wandplatten eingebettet (DE-GM 69 32 477). Diese bestehen aber meistens aus Metall und die Haftung zwischen diesen beiden sehr unterschiedlichen Werkstoffen ist nicht zuverlässig und kann sich insbesondere durch Erschütterungen leicht lösen.

Aufgabe der Erfindung ist von daher, bei einem Schrank für die vorstehend erwähnten Verwendungsmöglichkeiten, welcher leicht zu montieren und zu demontieren ist, so daß er bei Nichtgebrauch in zerlegtem Zustand gelagert und transportiert werden kann, um dann, bei Bedarf von, Benutzer in einfacher Weise ohne besondere Werkzeuge oder sonstige Hilfsmittel zusammensetzbar ist. die Anlenkung der Türflügel einfach montierbar und funktionssicher zu machen, ohne von der mehr oder weniger sicheren Haftung /wischen Kunststoff und Metall abhängig zu sein.

Zur Lösung der Aufgabe sind erfindungsgemäß die Merkmale, die im kennzeichnenden Teil von Patentanspruch 1 angegeben sind, vorgesehen.

Zweckmäßige Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Durch eine solche Ausbildung wird die Anlenkung der Türflügel an den vorderen Vertikalrändern der Seilenwände wesentlich erleichtert, indem die Türflügel einfach so angesetzt werden, daß die Scharnierösen in die Seitenwandausnehmungen eingreifen, und dann nur noch eine Stange durch die Längsbohrung und gleichzeitig durch alle Scharnierösen eingeschoben zu werden to braucht. Funktionsmäßig besteht dabei der Vorteil, daß die Stange zwischen den Scharnierausnehmungen gegen radialen Zug oder Druck rechtwinklig zu ihrer Längsachse mechanisch gehalten wird und somit die Funktionssicherheit der Türanlenkung nicht von einer unzuverlässigen Haftung zwischen Metall und Kunststoffabhängigist.

Die erforderlichen Einzelteile können in gleichbleibenden Abmessungen aus geeigneten Kunststoffmaterialien in größeren Serien hergestellt werden, was die Produktionskosten verhältnismäßig niedrig hält und dem Benutzer die Möglichkeit gibt, einen einmal erworbenen und installierten Schrank durch Anbau anderer Teile nach Art eines Baukastens beliebig zu verändern. Die verhältnismäßig geringe Zahl unterschiedlicher, ri hierfür auf Lager zu haltender Elemente erleichtert die Übersicht und Lagerhaltung sehr vorteilhaft.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform eines Schrankes mit erfindungsgemäß ausgebildeten T'irflügelanlenkungen im auseinandergezogenen so Zustand seiner Einzelteile dargestellt.

Danach besitzt dieser Schrank zunächst eine Rückwand 1, welche beispielsweise aus einem mechanisch bcarbeitbaren, insbesondere durchbohrbaren Material besteht, etwa aus einem extrudierten Strukturschaumstoff, und mittels Schrauben 23 und Unterlegscheiben 24 an einer Wand befestigbar ist. Diese Rückwand 1 ist entlang ihres oberen und unteren Querrandes mit wenigstens je einer Horizontalnut versehen, deren Profilschnitt sich vorzugsweise nach innen, beispielsweise 4n schwalbenschwanzartig oder T-förmig erweitert. In diese Horizontalnuten sind horizontale Platten 2 und 3 mit einem entsprechend profilierten Rand einsetzbar. Von diesen Platten, welche in einfacher Weise aus gleich ausgebildeten Profilabschnitten bestehen können, dient ■45 die untere Platte 2 als Schrankboden und die obere Platte 3 als Schrankabdeckung. Die Halteeinrichtungen für die Platten in den Horizontalnuten der Rückwand t können beispielsweise aus Nasen an der rückwärtiger Außenseite eines Randes an der Plattenlängskante be ^r,o stehen, welche lösbar in die Horizontalnuten der Rück wand einsetzbar sind. Aus fertigungstechnischen Grün den ist es auch vorteilhaft, die Halteeinrichtungen fü die Platten als eine durchgehende, entsprechend dei Horizontalnuten in der Rückwand profilierte Rippe K auf der rückwärtigen Außenseite eines Plattenlängsran des auszubilden, welche in eine der Horizontalnutei cinsetzbar ist.

Die Seitcnwände 4 und 5 des Schrankes sind bei den dargestellten Ausführungsbeispiel ebenfalls gleich aus μ gebildet und von beiden Seiten an die Seitenränder de Rückwand 1 und an die Schmalseiten der Platten 2 und ansetzbar. Dabei werden diese Seitenwände für ein stabile Verbindung entweder entlang ihres oberen un> unteren Horizontalrandcs mit den Schmalseiten de Platten, erforderlichenfalls auch mit den Rückwandse tenrändern verschraubt oder aber entlang ihres obere und unteren llorizontalrandes mit nutenförmigen Au' nehmungen 25 verschen, in welche die .Seitenränder de

Platten 2 und 3 eingreifen. Derartige Ausnehmungen 25 können dabei sowohl auf der Innenseite als auch auf der Außenseite der Seitenwände 4 und 5 vorgesehen werden, wcbei die äußeren Ausnehmungen zur Aufnahme der Seitenränder von Boden- und Abdeckplatten unmittelbar benachbarter Schranke dienen, die als Anbauschränke einen bereits vorhandenen Schrank beiderseitig baukastenartig erweitern bzw. ergänzen. Man kann daoei in diesem Fall dann wenigstens eine Seitenwand bei den angebauten Zusatzschränken einsparen.

Die Seitenwände 4 und 5 selbst können aus einem Stück bestehen oder, wie bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel, aus einem stabilen Rahmen 11 und einem in die Rahmenaussparung einsetzbaren Einsatz 12. Die erwähnten Ausnehmungen 25 zur Aufnahme der Plattenseitenränder sind dann in den oberen und unteren Querholmen des Rahmens angeordnet, wie es in der Zeichnung erkennbar ist. Diese letztere Ausbildung bietet sich insbesondere dann an, wenn die Innenflächen der Seitenwände mit veränderbaren Halteeinrichtungen für aufzunehmende Gegenstände versehen werden sollen. Man kann dann diese Einsätze für sich herausnehmen und die Halteeinrichtungen anbringen und verändern, ohne den ganzen Schrank demontieren zu müssen.

In jedem Fall, ob diese Seitenwände nun ein- oder mehrteilig ausgeführt sind, besitzen sie an ihren vorderen Vertikalrändern mehrere Ausnehmungen 6 zur lösbaren Aufnahme von Scharnieren 7 für Türflügel 8 und 9. Zur lösbaren Halterung dieser Scharniere 7 ist eine parallel zu dem vorderen Vertikalrand der Seitenwände verlaufende Längsbohrung 13 angebracht, welche zwischen dem oberen und dem unteren Querrand der Seitenwände durchgehend geführt und dabei koaxial zu den Scharnierausnehmungen ausgerichtet ist, so daß sie diese konzentrisch durchquert. In diese Längsbohrung 13 ist eine Scharnierstange 15, vorzugsweise aus Metall, einschiebbar. Bei in den Ausnehmungen 6 eingesetzten Scharnieren 7 geht die Stange 15 gleichzeitig durch koaxiale Bohrungen 15 in den Scharnieren und hält diese dadurch in ihren Ausnehmungen. Die Stange 15 bildet auf diese Weise gleichzeitig den Drehzapfen für alle Scharniere, um welche diese mittels ihrer Bohrung 14 schwenkbar sind.

Zur Sicherung dieser Scharnierstange 15 ist die Längsbohrung 13 an beiden Enden mittels einsel/.barer Kappen 16 verschlossen.

Die Türflügel 8 und 9 bestehen bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus mehreren Formteilen, und zwar aus dem eigentlichen Türblatt 17, welches am oberen und unteren Horizontalrand mit je einer Kantenleiste 18 und an seinem freien Vertikalrand mit einer Griffle^;ste 19 versehen ist. Um die Türflügel zur Vermeidung des Eindringens von Staub und Feuchtigkeit geschlossen zu halten, sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel Klammern 20 vorgesehen, die in einfacher Weise aus elastisch federnden, an der Innenseite der Türflügel 8 und 9 herausstehenden Lamellen bestehen. Diese Klammern 20 sind dabei zweckmäßigerweise am oberen und unteren Ende der vertikalen Griffleiste 19 angeordnet und greifen bei geschlossenen Türflügeln hinter entsprechend ausgebildete, in der Zeichnung nicht dargestellte Nasen an der oberen und unteren Horizontalplatte.

Gehalten werden die Türflügel 8 und 9 von den Bändern der in den Seitenwandausnehmungen 6 schwenkbar gelagerten Scharnieren 7. Die Verbindung erfolgt dabei entweder durch Schrauben 23, die durch das jewcilise Scharnierband ill die Schmalseite des Türblattcs 17 eingeschraubt werden, wie eH bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel vorgesehen ist, oder durch einfaches Eindrücken dieser Scharnierbänder in entsprechend angeordnete und ausgebildete Bohrungen oder Nuten am Türblatt.

In jedem Fall sind diese Scharniere V jedoch so ausgebildet, daß ihre Drehzapfenbohrung 14 sich exzentrisch zur Türflügelebene befindet und das Scharnierband tangential hierzu angeordnet ist. Der Zweck und Vorteil

ίο dieser besonderen Ausbildung der Scharniere besteht darin, daß sich der Türflügel nach dem Aufschwenken um 180° immer vor einer durch die Scharnierstange 15 gehenden Vertikalebene befindet und dadurch nicht mit einem benachbarten Anbauschrank gleicher Ausbildung kollidiert, auch wenn dessen Türflügel mit gleichen, jedoch spiegelbildlich verdreht eingesetzten Scharnieren an derselben Seitenwandvorderkante angelenkt ist. In diesem Fall sind mehrere Ausnehmungen 6 vorzusehen, deren Scharniere dann jeweils abwechsclnd dem einen oder anderen Türflügel zugeordnet werden können.

Zur Verbindung und gegenseitigen Ausrichtung zweier benachbarter Anbauschränkc der vorstehend beschriebenen Art, die mit jeweils eigenen Seitenwänden aneinanderliegen, ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Yerbindungsleiste 21 mit paarweise einander gegenüberliegenden, spiegelbildlich ausgebildeten Zapfen 22 vorgesehen, welche in entsprechend angeordnete und ausgebildete Bohrungen 26 auf der

jo Außenseite der Seitenwände 4 und 5 eindrückbar sind.

Durch die weitgehende Verwendungsmöglichkeit geeigneter, vorzugsweise geschäumter Kunststoffe für die Fertigung der Schrankteile entsteht keine Rostbildung, kein Verzug und kein Quellen des Materials. Es erfolgt

j5 kein Ausreißen und kein Ausfransen bei Überbelastung, wie bei Hartfaserplatten, insbesondere bei Feuchtigkeitseinwirkung.

Durch eine Lackierung kann man UV-Stabilität erreichen und statische Aufladung verhindern. Auch eine

w bessere Resistenz gegen öle und Fette, die möglicherweise an Werkzeugen haften, kann durch eine solche Oberflächenbehandlung erzielt werden.

Durch geeignete Zuschlagstoffe, wie Glasfasern, Stahlwolle od. dgl. zu dem Fertigungsmaterial, kann die mechanische Belastbarkeit des Schrankes beträchtlich erhöht werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Zerlegbarer Schrank zur Aufbewahrung von Werkzeugen, Geräten. Behältern oder dergleichen mit einer vertikalen Rückwand und mit zwei, an diese Rückwand mit einem entsprechend profilierten Rand ansetzbaren, horizontalen Platten als Boden und Abdeckung sowie mit zwei rechtwinklig hierzu von je einer Außenseite her lösbar ansetzbaren und wenigstens entlang ihres oberen und unteren Randes an den Schmalseiten der Boden- und Abdeckplatte gehaltenen Seitenwänden, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitcnwände (4, 5) an ihren vorderen Vertikalrändern mit Ausnehmungen (6) zur Aufnahme von Scharnieren (7) von Türflügeln (8,9) sowie mit einer parallel zu dem vorderen Vertikalrand der Seitenwände durchgehend verlaufenden, die Scharnierausnehmungcn durchquerenden Längsbchrung (13) versehen sind, in welche eine durch Bohrungen (t4) in den eingesetzten Scharnieren gehende und diese in den Ausnehmungen haltende Stange (15) einschiebbar ist.

2. Schrank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharniere (7) mit einer zur Türflügelebene exzentrischen Drehzapfenbohrung (14) und einem tangential hierzu angeordneten Scharnierband versehen sind.

3. Schrank nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß in die beiden Enden der Längsbohrung (13) Verschlußkappen (16) einsetzbar sind.