-
Gerät zum dreidimensionalen messen, Anreißen
-
und/oder Antasten von Werkstücken Die Erfindung bezieht sich auf
ein Gerät zum dreidimensionalen messen, Anreißen unter Antasten von Werkstücken,versehen
mit einem parallel zu einer Richtplatte auf oder neben letzterer verschiebbaren
Fuß mit zur Richtplatte senkrecht stehender Säule, auf der ein Kreuzschieber verstellbar
ist, in dem ein am Ende einen Aufnahmekopf für meß-, Anreiß- und/oder Antastwerkzeuge
tragender Querarm parallel zur Richtplatte axial verstellbar gelagert ist, wobei
der Querarm im wesentlichen durchgehend hohl ausgebildet ist und in seinem Inneren
eine etwa von seinem einen bis zu seinem anderen Ende reichende, jeweils an den
axialen Stirnenden des Querarmes angreifende Verspannung enthält, durch deren Spannen
der hohle Querarm vorspannbar ist.
-
Bei derartigen bekannten Geräten können alle anzureißenden, messenden
oder anzutastenden Werte an dem Gerät, z.B. mittels an der senkrechten Säule und
an dem Querarm angeordneter Maßstäbe, eingestellt bzw. abgelesen werden. Dabei kann
das Werkstück in der einmal gewählten Stellung auf der Richtplatte verbleiben. Die
Geräte eignen sich z.B. zum messen und Antasten oder auch zum messen, Antasten und
Anreißen zugleich. Dabei
wird angestrebt, das meß-, An.-aiß- oder
Antastwerkzeug in einer bestimmten Einstellung senkrecht zum Querarm und auch in
Richtung des Querarmes parallel zur Richtplatte zu führen. Im erstgenannten Fall
wird das gesamte Gerät durch Führung seines Fußes verschoben, im zweitgenannten
Fall wird der Querarm mehr oder weniger weit gagenuber der senkrecht stehenden Säule
im Kreuzschieber verstellt. Die Xeß-, Anreiß- oder Antastwerkzeuge sind auswechselbar
in den Aufnahmekopf einsetzbar. Sie können verschiedenartig sein. Als Antastwerkzeuge
kommen z.B. hochkomplizierte und relativ weit ausladende, schwere meotaster in Betracht.
Diese werden im Aufnahmekopf je nach maß- oder Tastaufgabe entweder so aufgenommen,
daß die Längsmittelachse des meßtaster vertikal und rechtwinklig zur Richtplatte
verläuft oder auch so, daß die Längsmittelachse des tiießtasters parallel zur Richtplatte
und dabei im wesentlichen rechtwinklig zur Längsmittelachse des Querarmes ausgerichtet
ist.
-
Entsprechend der Größe der Richtplatten, die z.B. zum Ausmessen von
Autokarosserien bis zu 6 m lang und bis zu 2,5 m breit sein können, wird gewünscht,
daß in entsprechender Anpassung der Querarm eine beträchtliche Länge aufweist. Hier
ergibt sich die Schwierigkeit, daß sich der Querarm bei zunehmender Auslage, gemessen
auf der Länge zwischen Kreuzschieber und Aufnahmekopf; verformt, und zwar infolge
des Gewichtes des frei auskragenden Querarmteiles und evtl. zusätzlich infolge der
Gewichte der im Aufnahmekopf jeweils aufgenommenen Werkzeuge. So besteht die Gefahr
der Durchbiegung des frei auskragenden Querarmteiles, was dazu führt, daß das abzulesende
bzw. anzureißende oder anzutastende Höhenmaß dann nicht mehr genau mit der tatsächlichen
Höhenlage des mittelpunktes des Aufnahmekopfes, also des Meßpunktes, übereinstimmt.
Es ist bekannt, diesen Durchbiegungen dadurch Herr zu werden, daß der Querarm in
seinem Inneren eine vom
einen bis zum anderen Ende reichende Verspannung
in Gestalt z.B. dreier Zugstangen enthält, die an den Stirnseiten des Querarmes
angreifen und in dessen Längsrichtung spannbar sind, wobei durch deren stärkeres
und schwächeres Spannen die Gsradheit des hohlen Querarmes beeinflußbar ist. Nicht
gelöst ist jedoch das Problem, daß der Querarm, insbesondere bei freier Auskragung
mit großer Längç38 dann einer Torsion um seine Längsmittelachse unterliegt, wenn
am Aufnahmekopf relativ schwere Werkzeuge und so gehalten sind, daß ihre im Schwerpunkt
angreifende, lotrecht und zur Tischplatte hin gerichtete Gewichtskraft mit einem
Hebelarm in radialem Abstand von der Längsmittelachse des Querarmes an letzterem
angreift. Dieses dann am freien Ende des Querarmes, und zwar im mittelpunkt des
Werkzeugaufnahmekopfes, wirkende moment führt dazu, daß der Querarm zumindest auf
seiner frei auskragenden Länge tordiert wird. Dadurch werden die Meßergebnisse verfälscht.
Dieses Problem besteht vor allem dann, wenn als Werkzeug ein relativ schwerer Meßtaster
im Aufnahmekopf aufgenommen ist, und zwar so, daß die Längsmittelachse des meßtaster
parallel zur Richtplatte und rechtwinklig zur Längsmittelachse des Querarmes ausgerichtet
ist. Derartige meBtaster haben eine relativ große Länge, gemessen vom Mittelpunkt
des Werkzeugaufnahmekopfes,in den sie eingesteckt sind, bis hin zur Tastspitze.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät eingangs genannter
Gattung zu schaffen, bei dem einer Torsion des Querarmes wirksam begegnet ist unter
Beibehaltung aller sonstigen Vorzügs des Gerätes, wobei der Querarm einfach aufgebaut,
gewichtsmäßig leicht und billig ist und mit einfachen Mitteln eine vielfältige Einstellbarkeit
und Anpassbarkeit an unterschiedlich große Torsionsmomente gegeben ist.
-
Die Aufgabe ist bei einem Gerät der eingangs genannten Art gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, daß die Verspannung aus
mindestens einem
Torsionsstab besteht, der am einen Stirnende des Querarmes dreh fest mit letzterem
verbunden ist und der am anderen Stirnende das Quararmes mittels einer Handhabe
relativ zum Querarm um seine Längsachse tordierbar ist und an einem Zwischenelement,
das mit dem Quararmende undrehbar verbunden ist, in der jeweils eingestellten Tordierstellung
angreift und feststellbar ist.
-
Dadurch kann der Querarm entsprechend dem Gewicht des jeweiligen,
einzusetzenden Werkzeuges und somit des dann am Aufnahmekopf wirkenden Torsionsmomentes
stärker oder schwächer in Gaganrichtung vortordiert werden, so daß dann bei im Aufnahmekopf
aufgenommenem Werkzeug und dort dann wirkendem Torsionsmoment die Vortorsion zu
Null gemacht wird und die meospitze des Werkzeuges in maßgenauer Stellung steht
und verbleibt. Diese erfindungsgemäße Vortordierung kann mit einem oderer mehreren,
verhältnismäßig dünnen und leichten Torsionsstab verwirklicht werden. Der Querarm
ist und bleibt dadurch leicht. Ferner ist der Aufwand außerordentlich gering. Da
der Torsionsstab lediglich an den Stirnenden des Querarmes angreift, sind keine
den Querarm durchsetzende Elemente notwendig, die evtl. dessen Querschnittsprofil
da formieren und/oder dessen Gewicht erhöhen könnten und die evtl. auch die Festigkeit
des Querarmes schwächen könnten.
-
Zum bestimmungsgemäßen Gebrauch können die jeweiligen Werkzeuge, die
eine Vortordierung des Querarmes je nach Meßlage empfehlenswert machen, mit zugeordneten
Kennzeichen versehen sein, die einen zugeordneten Vortorsionsgrad, z.B. Torsionswinkel
des Torsionsstabes, vorgeben, der dann schnell und einfach vor dem Einsetzen des
Werkzeuges eingestellt werden kann. Somit ist einer Torsion des Querarmes wirksam
begegnet.
-
Gleichwohl sind alle sonstigen Vorzüge des Gerätes bekannter Bauart
beibehalten. Der Querarm ist einfach aufgebaut und gewichtsmäßiq leicht. Er ist
nach wie vor billig und erfordert keine größeren zusätzlichen Aufwand. Vor allem
ist
mit einfachen Mitteln eine vielfältige Einstellbarkeit und
Anpaßbarkeit an unterschiedlich große, werkzaugsbhängige Torsionsmomente gegeben.
-
Bei einer vortsilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß der hohle
Querarm im Querschnitt klappsymmetrisch, vorzugsweise viereckig, gestaltet ist und
daß der Torsionsstab mit seiner Längsachse auf Höhe der Längsmittelachse des Querarmes
verläuft. Dadurch wird erreicht, daß bei der Vortordierung des Torsionsstabes keine
zusätzlichen Querkräfte oder momente in den Querarm eingeleitet werden. Von Vorteil
ist ferner, daß der Torsionsstab an einer Stelle im Querarm sitzt, wo ohnehin Platz
vorhanden ist. Will man zusätzlich eine Verspannung zur Sicherung der Geradheit
des hohlen Querarmes durch die eingangs beschriebenen Zugstäbe vorsehen, so können
letztere nach wie vor unverändert an gleicher Stelle angeordnet werden. Eine Umkonstruktion
ist somit nicht notwendig. Der Torsionsstab wird lediglich zusätzlich angeordnet.
Er ist zweckmäßigerweise als Zylinderstab ausgebildet.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß
das mit dem Querarm drehfest verbundene Ende des Torsionsstabes an einer Stirnplatte
gehalten ist, die zur Aufnahme des AuFnahmekopfes ausgebildet ist, und daß die Handhabe
des Torsionsstabes und das Zwischenelement am gegenüberliegenden Ende des Querarmes
angeordnet sind. Dies ist mithin das Ende, das zu Einstellzwecken des Torsionsstabes
und damit der Vortorsion jederzeit frei zugänglich ist. An dieser Stelle ist ohne
Zwangshaltung und foinfühlig die jeweils gewünschte Vortorsion einstellbar. Die
Stirnplatte, an der das eine Ende des Torsionsstabes drehfest angreift, ist ohnehin
vorhanden, nämlich als Halterung für den Aufnahmekopf und, bei vorgesehenen Zugspannstäben,
zugleich zur endseitigen Aufnahme letzterer. Die Anordnung
der
Stirnplatte erfordert daher keinen Mehraufwand.
-
Bei einer weiteren vortailhaftan Ausführungsform ist vorgesehen, daß
das Zwischenelement als stirnseitige Formplatte ausgebildet ist, die drehfest mit
dem zugeordneten Stirnende des Querarms verbunden ist,und daß der Torsionsstab eine
Durchgangsbohrung im Zentrum der Formplatte mit Drehspiel durchsetzt. Die Formplatte
kann in ihrer Gestaltung etwa derjenigen der Stirnplatte entsprechen. Sie ist ohnehin
an diesem Querarmende vorgesehen, um den Querarm stirnseitig abzudecken und, bei
vorgesehenen Zugspannstäben eingangs genannter Art, um letztere endseitig aufzunehmen.
Die Formplatte erfordert daher ebenfalls keinen zusätzlichen Aufwand. Dadurch, daß
der Torsionsstab eine Durchgangsbohrung im Zentrum der Formplatte mit Drehspiel
durchsetzt, kann der Torsionsstab relativ zur Formplatte und zum Querarm zur Einstellung
der Vortorsion tordiert werden. Nach dieser Einstellung wird der Torsionsstab im
Bereich der Formplatte in der eingestellten Tordierstellung gegenüber der Formplatte
festgestellt.
-
In vorteilhafter Weiterbildung kann die Stirnplatte am einen Querarmende
und/oder die Formplatte am anderen Querarmende einen der inneren Querschnittskontur
des Querarmes entsprechenden Formansatz aufweisen, mit dem sie vom freien Stirnende
des Querarmes her in dessen Inneres eingreift und darin undrehbar gehalten ist.
Hat das Innere des Querarmes im Querschnitt Viereckgestalt, dann besitzt auch der
Formansatz entsprechende Viereckkontur mit gleichen Maßen, so daß er formschlüssig
und undrehbar im Bereich der Stirnenden des Querarmes an letzterem gehalten ist.
Diese Gestaltung ist besonders einfach und billig.
-
Vorteilhaft ist es, wenn die Formplatte eine Feststellvorrichtung
trägt, mittels der der Torsionsstab in der
Tordierstellung relativ
zur Formplatte feststellbar ist. Dabei kann es vorteilhaft sein, wann die Feststellvorrichtung
im Inneren der Formplatte, von deren Außenseite her jedoch frei zugänglich, angeordnet
ist. Die Feststellvorrichtung steht dabei nicht störend im Wege und ist zugleich
dagegen gesichert, daß sie versehentlich während der Handhabung des Gerätes verstellt
wird. Überdies steht die Feststellvorrichtung dann einer vollständigen Aus schiebung
des Querarmes nicht im Wege.
-
Die Anordnung kann so getroffen sein, daß die Formplatte eine bis
über deren Zentrum hinaus reichende, zur Außenseite hin offene Querbohrung aufweist,
deren Bohrungswandung an einem Rand die Durchgangsbohrung schneidet, die vom Torsionsstab
durchsetzt ist, und daß innerhalb der Querbohrung als Feststellvorrichtung eine
Klemmvorrichtung angeordnet ist, die zumindest ein mittels einer querverlaufenden
Klemmschraube gegen die Umfangsfläche des Torsionsstabes anziehbares Klemmelement
aufweist. Diese Gestaltung ist funktionssicher, schnell von der Klemmstellung in
die Freigabestellung umzustellen und darüber hinaus außerordentlich betriebssicher
und billig. Die Anordnung kann dabei so getroffen sein, daß das Klemmelement aus
einer Scheibe mit Gewindebohrung gebildet ist, in die die Klemmschraube eingreift,
und daß einerseits die Scheibe und andererseits eine zweite, sich am Kopf der Klemmschraube
abstützende Scheibe oder der Schraubenkopf unmittelbar, unter Bildung etwa eines
Keiles, jeweils mit einem Randabschnitt am Torsionsstab anliegen und letzteren bei
Anziehen der Klemmschraube und Verringern der Keilöffnung radial in der Durchgangsbohrung
der Formplatte undrehbar festklemmen. Dabei können der Randabschnitt der Scheibe
und des Schraubenkopfes oder der zweiten Scheibe Im Anlagebereich am Torsionsstab
unter Bildung eines Klemmkeiles abgeschrägt sein. Bei großer Keilöffnung nimmt die
radial auf den Torsionsstab einwirkende, letzteren gegen die
Durchgangsbohrung
in der Formplatte andrückende Kraft ab, so daß der Torsionsstab innerhalb der Durchgangsbohrung
der Formplatte, relativ zu dieser, zur Einstellung gewünschter Vortorsionen frei
drehbar ist. Wird danach die Klemmschraube angezogen, dann verringert sich die Keilöffnung,
was dazu führt, daß auf den Torsionsstab eine radial gerichtete Kraft einwirkt,
die letzteren gegen die Wandung der Durchgangsbohrung der Formplatte anpreßt, so
daß sich der Torsionsstab in der eingestellten Torsionsstellung nicht relativ zur
Durchgangsbohrung der Formplatte und damit relativ zu letzterer zurückdrehen kann.
-
Bei einer weiteren vorteilhaftan Ausführungsform ist vorgesehen, daß
zwischen dem freien, über die Formplatte überstehenden Ende des Torsionsstabes einerseits
und der Formplatte andererseits eine am einen Teil, vorzugsweise dem Torsionsstab,
drehfest gehaltene Tordierwinkelskala und eine zugeordnete, am anderen Teil, vorzugsweise
der Formplatte, drehfeste Bezugsmarkierung vorgesehen sind. Auf diese Weise kann
genau die gewünschte Vortorsion dadurch eingestellt werden, daß der Torsionsstab
mittels seiner Handhabe um einen bestimmten Drehwinkel gedreht wird, der an der
Tordierwinkelskala in Winkelgraden ablesbar ist.
-
Somit kann jedem Werkzeug, das je nach Anordnung im Aufnahmekopf eine
einzustellende Vortordierung notwendig macht, die Größe dieser notwendigen Vortordierung
in Winkelgraden zugeordnet sein, z.B. am Werkzeug in kodierter Form kenntlich gemacht
sein.
-
Die Handhabe kann als querabstehender Handhebel ausgebildet sein.
Letzterer ist leicht und mit geringem Kraftaufwand zur Einstellung einer gewünschten
Vortorsion betätigbar.
-
Ferner kann die Anordnung so getroffen sein, daß das drehfest mit
dem Querarm verbundene Ende des Torsionsstabes in
eine Zentralbohrung
der Stirnplatte eingreift und in letzterer mittels eines den Torsionsstab und die
Stirnplatte radial durchsetzenden Fixierstiftes undrehbar gehalten ist. Diese drehfesta
Verbindung zwischen Stirnplatte und Ende des Torsionsstabes ist besonders einfach
und billig, dabei voll ausreichend.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, daß an der Stirnplatte
am einen stirnseitigen Ende des Querarmes und an der Formplatte am anderen stirnseitigen
Ende zusätzlich zum Torsionsstab zugleich an sich bekannte, im Inneren des Querarmes
vom einen zum anderen Ende verlaufende Zugspannstäbe, mittels denen durch stärkeres
oder schwächeres Spannen die Geradheit des Querarmes beeinflußbar ist, angreifen,
die von außen jeweils über ein Gewinde und eine Spannmutter in ihrer Längsrichtung
spannbar sind. Ohne konstruktive Änderungen oder Anpassungen notwendig zu machen,
kann das Gerät somit auch zusätzlich mit derartigen Zugspannstäben versehen werden,
um bei insbesondere großen frei auskragenden Querarmlängen zusätzlich auch dessen
Geradheit zu sichern.
-
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen gezeigten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht
des Gerätes gemäß einem Ausführungsbeispiel, Fig. 2 einen schematischen horizontalen
Längsschnitt allein des Querarmes entlang der Linie II - II in Fig. 1, mit endseitig
im Aufnahmekopf enthaltenem Meßtaster als Werkzeug, in größerem Maßstab,
Fig.
3 eine Stirnansicht des Querarmes in Richtung des Pfeiles III in Fig. 2, und zwar
mit durchgezogenen Linien.
-
in einer Lage des Querarmes und des Meßtasters bei eingestellter
Vortordierung und mit strichpunktierten Linien in einer Lage des Querarmes und des
Meßtaeters ohne Torsionsverspannung, Fig. 4 einen schematischen Querschnitt des
Querarmes entlang der Linie IV - IV in Fig. 2.
-
In Fig. 1 ist eine stationäre, über einen Fuß 10 abgestützte Richtplatte
11 mit oberer Planfläche 12 gezeigt, auf der zu messende, anzureißende und/oder
anzutastende Werkstücke aufspannbar sind. Innerhalb der Ebene der Planfläche 12
verläuft eine gedachte, gestrichelt angedeutete Linearbezugslinie 13. Die Richtplatte
11 trägt auf der sichtbaren Längsseite, genauso wie auf der gegenüberliegenden nicht
sichtbaren Längsseite, eine obere, winkelförmige Schiene 14 in üblicher Gestaltung,
die hier nicht im Detail erläutert ist1 rund unterhalb der Schiene 14 eine Führungsschiene
15.
-
Auf und entlang der Schiene 14 und Führungsschiene 15 ist ein eß-,
Anreiß- und/oder Antastgerät 16 zum dreidimensionalen Messen, Anreißen oder Antasten
von Werkstücken entlang der Längsseite der Richtplatte 11 verfahrbar, und zwar mit
einem als Schlitten 17 ausgebildeten Fuß mit daran gehaltener, lotrecht zur Planfläche
12 errichteter Säule 18, auf der ein Kreuzschieber 19 in vertikaler Richtung verschiebbar
ist, in dem ein Querarm 20 in horizontaler Richtung und parallel zur Planfläche
12 und dabei rechtwinklig zur Linearbezugslinie 13 verstellbar gehalten ist. Der
Querarm 20 ist im
Inneren durchgehend hohl und an beiden Stirnenden
21 und 22 verschlossen. Am in Fig. 1 rechten Stirnende 22 trägt der Querarm 20 einen
Aufnahmekopf 23 für die darin aufzunehmenden #eß-,'Anreiß- und/oder Antastwerkzeuga.
Beim gezeigten Ausführungsbeispiel ist im Aufnahmekopf 23 ein Meßtaster 24 als Tastwerkzeug
aufgenommen, dessen Längsmittelachse 25 parallel zur Planfläche 12 und Linearbezugslinie
13 der Richtplatte 11 verläuft und, bezogen auf den Querarm 20, zur Längsmittelachse
26 des Querarmes 20 rechtwinklig ausgerichtet ist, wobei sich der Meßtaster 24,
betrachtet bei der Darstellung gemäß Fig. 1 und 2, vom Querarm 20 aus nach rechts
hin erstreckt. Ein derartiges, dreidimensionales Teß-, Anreiß-und/oder Tastgerät
ist vom Grundprinzip her bekannt (DT-PS 1 773 282). Die Gestaltung des Meßtasters
24 ist für sich allein ebenfalls bekannt (DT-OS 25 09 899). Auch die konstruktive
Gestaltung des Aufnahmekopfes 23 als Würfel ist bekannt (DT-PS 1 798 419). Aus diesen
Gründen ist auf eingehendere Beschreibung dieser Teile der besseren Uebersicht wegen
verzichtet.
-
In Fig. 3 ist mit strichpunktierten Linien angedeutet, daß insbesondere
bei freier Auskragung des Querarmes 20 mit großer Länge der Querarm einer Torsion
um seine Längsmittelachse 26 unterliegt, wenn, wie gezeigt, am Aufnahmekopf 23 als
Werkzeug ein relativ schwerer Meßtaster 24 und derart gehalten ist, daß dessen im
Schwerpunkt angreifende, zur Richtplatte 11 hin lotrecht gerichtete Gewichtskraft
mit einem Hebelarm in radialem Abstand von der Längsmittelachse 26 des Querarmes
20 angreift. Dieses Moment ist in Fig. 2 und 3 mit Pfeil 27 angedeutet. Es führt
am freien Ende des Querarmes 20 dazu, daß letzterer tordiert wird. Der Meßtaster
24 nimmt dabei die in Fig. 3 mit strichpunktierten Linien angedeutete Position ein.
Dabei verläuft die Längsmittelachse 25 des Meßtasters 24 nicht mehr parallel zur
Planfläche 12 der Richtplatte 11, sondern gegenüber einer
Horizontalen
um z.B. 100 nach unten geneigt, wie mit 25' in Fig. 3 angedeutet ist. Dadurch werden
die Meßergebnisse verfälscht.
-
Die Erfindung schafft hier Abhilfe dadurch, daß der Querarm 20 in
seinem Inneren eine vom einen bis zum anderen Ende reichende, jeweils an den axialen
Stirnenden 21 und 22 das Querarmes 20 angreifende Verspannung enthält, durch deren
Spannen der hohle Querarm 20 vorspannbar ist. Diese Verspannung besteht aus einem
Torsionsstab 28, der als Zylinderstab gestaltet ist. Der Torsionsstab 28 ist am
in Fig. 1 und 2 rechten Stirnende 22 des Querarmes 20 drehfest mit letzterem verbunden.
Am anderen Stirnende 21 des Querarmes 20 ist der Torsionsstab 28 mittels einer Handhabe
in Gestalt eines quer abstehenden Handhebels 29 relativ zum Querarm 20 um seine
Längsachse 30 tordierbar. Dabei greift der Torsionsstab 28 in diesem Endbereich
an einem Zwischenelement in Gestalt einer Formplatte 31, die mit dem Querarmende
undrehbar verbunden ist, in der jeweils eingestellten Tordierstellung an und ist
an der Formplatte 31 in dieser Tordierstellung feststellbar. Der Torsionsstab 28
durchsetzt eine Durchgangsbohrung 32 im Zentrum der Formplatte 31 mit Drehspiel.
-
Die Formplatte 31 enthält im Inneren, von der Außenseite her jedoch
frei zugänglich, eine als Klemmvorrichtung ausgebildete Feststellvorrichtung, mittels
der der Torsionsstab 28 in der jeweiligen Tordierstellung relativ zur Formplatte
31 feststellbar ist. Dazu weist die Formplatte 31 eine bis über deren Zentrum hinausreichende,
zur Außenseite hin offene Querbohrung 33 auf, deren Bohrungawandung an einem Rand
die Durchgangsbohrung 32 schneidet, die vom Torsionsstab 28 durchsetzt ist. Die
Klemmvorrichtung ist innerhalb der Querbohrung 33 angeordnet. Sie weist zumindest
ein mittels einer querverlaufenden Klemmschraube 34
gegen die Umfangs
fläche des Torsionsstabes 28 anziehbaras Klemmelement in Gestalt einer Scheibe 35
mit Gewindebohrung auf, in die die Klemmschrauba 34 mit ihrem Gewindeschaft eingreift.
Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß einerseits die Scheibe 35 und andererseits
unmittelbar der Schraubenkopf 36 der Klemmschraube 34, unter Bildung eines Keiles,
jeweils mit einem Randabschnitt 37 bzw. 38 am Torsionsstab 28 anliegen und letzteren
bei Anziehen der Klemmschraube 34 und Verringern der Keilöffnung radial in der Durchgangsbohrung
32 der Formplatte 31 undrehbar festklemmen. Zu diesem Zweck ist der jeweilige Randabschnitt
37 bzw. 38 im Anlagebereich am Torsionsstab 28 unter Bildung des Klemmkeiles zusätzlich
abgeschrägt (Fig. 4).
-
Auf die Außenfläche der Formplatte 31 aufgesetzt ist eine Abschlußplatte
39 mit Zentralbohrung 40, die mit großem Spiel vom Torsionsstab 28 durchsetzt ist.
Zwischen dem freien, über die Formplatte 31 mit Abschlußplatte 39 überstehenden
Ende des Torsionsstabes 28 einerseits und der Formplatte 31 mit Abschlußplatte 39
andererseits ist eine Tordierwinkelskala 41 und eine zugesordnete Bezugsmarkierung
42 vorgesehen. Die Tordierwinkelekale 41 sitzt drehfest auf dem Torsionsstab 28,
während die Bezugsmarkierung 42 auf der Außenfläche der Abschlußplatte 39 angebracht
ist. Auch umgekehrte Anordnung ist möglich.
-
Wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich ist, ist der im Inneren hohle
Querarm 20 im Querschnitt klappsymmetrisch und dabei viereckig gestaltet. Der Torsionsstab
28 verläuft im Zentrum des Querarmes 20 und derart, daß die Längsachse 30 des Torsionsstabes
28 mit der Längsmittelachse 26 des Querarmes 20 zusammenfällt.
-
Im Bereich des in Fig. 1 und 2 rechten Stirnendes 22 des Querarmes
20, wo dar Torsionsstab 28 drehfest mit dem Stirnende 22 des Querarmes 20 verbunden
ist, ist der Torsionsstab 28 an einer Stirnplatte 43 gehalten, die zugleich zur
Aufnahme des Aufnahmekopfes 23 ausgebildet ist. Diese Stirnplatte 43 am einen Querarmende
22 und die Formplatte 31 am in Fig. 1 und 2 linken Querarmende 21 weisen jeweils
einen viereckigen Form ansatz 44 bzw. 45 auf, der jeweils der inneren Quarschnittakontur
des Querarmes 20 entspricht.
-
Jeder Formansatz 44 bzw. 45 hat also ebenfalls Viereckkontur und die
gleichen Abmessungen wie der Querarm 20 im Inneren an beiden Enden 22 bzw. 21. Die
Stirnplatte 43 greift mit ihrem Formansatz 44 vom freien Stirnende 22 des Querarmes
20 her in dessen Inneres ein und ist darin undrehbar gehalten. In gleicher Weise
greift die Formplatte 31 mit ihrem Formansatz 45 vom freien Stirnende 21 des Quararmes
20 her in dessen Inneres ein und ist darin ebenfalls undrehbar gehalten. Beide Platten
können zusätzlich in Achsrichtung des Querarmes 20 mit letzterem verschraubt sein.
-
Das drehfest mit dem Querarm 20 verbundene, in Fig. 1 und 2 rechte
Ende des Torsionsstabes 28 greift in eine Zentralbohrung 46 der Stirnplatte 43 ein
und ist in letzterer mittels eines sowohl den Torsionsstab 28 als auch die Stirnplatte
43 radial durchsetzenden Fixierstiftes 47 undrehbar gehalten.
-
Wie ferner Fig. 2 und 3 zeigen, sind im Inneren des Querarmes 20 drei
vom einen Ende 21 zum anderen Ende 22 verlaufende Zugspannstäbe 48, 49 und 50 enthalten,
die jeweils mit ihren Enden einerseits an der Formplatte 31 am einen Ende 21 des
Querarmes und andererseits an der Stirnplatte 43 am anderen Ende 22 des Querarmes
20 angreifen. Mittels der Zugspannstäbe 48 - 50 ist durch stärkeres oder schwächeres
Spannen
bei gelockerter Klemmschraube 34 die Geradheit des Querarmes 20 beeinflußbar. Die
Zugspannstäbe 48 - 50 sind in herkömmlicher Weise von außen jeweils über ein Gewinde
und eine Spannmutter in ihrer Längsrichtung spannbar.
-
Nachfolgend ist die Wirkungsweise des Gerätes 16 hinsichtlich der
Möglichkeit der Einstellung einer Vortordierung erläutert. Wenn am Aufnahmekopf
23 ein relativ schweres Werkzeug, z.B. ein Meßtaster 24, und dabei so gehalten werden
soll, daß seine im Schwerpunkt angreifende, zur Richtplatte 11 hin gerichtete Gewichtskraft
mit einem Hebelarm in radialem Abstand von der Längsmittelachse 26 des Querarmes
20 an letzterem angreift, dann ist eine Vortordierung des Querarmes 20 angezeigt,
bevor das Werkzeug, z.B. der Meßtaster 24, am Aufnahmekopf 23 angebracht wird. Zur
leichten und schnellen Handhabung kann das betreffende Werkzeug, also z.B. der Meßtaster
24, mit einer entsprechenden Kodierung, z.B. einer Winkelangabe, versehen sein,
die dem Einrichter des Gerätes 16 anzeigt, in welcher Richtung und mit welchen Winkelgraden
eine diesem Werkzeug entsprechende Vortordierung des Querarmes 20 vorgenommen werden
soll. Geht man davon aus, daß als Werkzeug der Meßtaster 24 in der in Fig. 1 - 3
gezeigten Relativposition am Aufnahmekopf 23 angebracht werden soll, so ist eine
Vortordierung des Querarmes 20 durch Drehverstellung des Torsionsstabes 28 in Richtung
des Pfeiles 51 (Fig. 2, 3) notwendig. Hierzu wird bei gelockerter Klemmschraube
34 der Torsionsstab 28 durch Angreifen am Handhebel 29 in Pfeilrichtung 51, also
in dem zu erwartenden Torsionsmoment unter Last entgegengesetzter Richtung, gedreht,
wobei der Drehwinkel an der Tordierwinkelskala 41 einstellbar und ablesbar ist.
Infolge gelockerter Klemmschraube 34 kann sich dabei der Torsionsstab 28 am in Fig.
1 linken Ende 21 relativ zum Querarm 20 drehen. Ist der geforderte Tordierwinkel,
z.B. von 100, eingestellt,
so wird bei festgehaltenem Handhebel
29 in dieser Position mittels eines in die Querbohrung 31 von außen eingeführten
Werkzeuges die Klemmschraube 36 festgezogen. Dadurch verä.ndert sich die Größe des
Klemmkeiles zwischen den beiden Randabschnitten 37 und 38 der Scheibe 35 bzw. des
Schraubsnkopfes 36, so daß der Torsionsstab 28 im Keilbereich in radialer Richtung
gegen die Durchgangsbohrung 32 in der Formplatte 31 gedrückt und festgespannt wird.
Nun ist der Torsionsstab 28 auch im Bereich der Formplatte 31 mit letzterer in der
eingestellten Torsionsstellung drehfest verbunden. Der Querarm 20 ist entsprechend
vortordiert.
-
Soweit diese Torsion überhaupt sichtbar ist, äußert sich diese dadurch,
daß im Bereich des in Fig. 1 und 2 rechten Stirnendes 22 der Querarm 20 relativ
zum linken Stirnende 21 in der Ansicht gemäß Fig. 3 im Gegenuhrzeigersinn etwas
gedreht ist. Wird nun der Meßtaster 24 in der in Fig. 1 - 3 gezeigten Position im
Aufnahmekopf 23 aufgenommen, so wird die Vortorsion des Querarmes 20 durch das jetzt
am rechten Ende 22 des Querarmes 20 wirkende Torsionsmoment bei Last wieder aufgehoben.
Dadurch wird erreicht, daß die Längsmittelachse 25 des meßtaster 24 genau parallel
zur Planfläche 12 der Richtplatte 11 verläuft und nicht etwa - was ohne Möglichkeit
der Vortordierung des Querarmes 20 passiert -bei der Betrachtung gemäß Fig. 3 von
links nach rechts bergab verläuft, wie dies für die strichpunktierte Lage in Fig.
3 mit 25' angedeutet ist. Der Querarm 20 kann also entsprechend dem Gewicht des
jeweiligen Werkzeuges, z.B. meßtaster 24, und somit des am Aufnahmekopf 23 unter
Last wirkenden Torsionsmomentes stärker oder schwächer entgegen der Wirkungsrichtung
des Torsionsmomentes vortordiert werden, so daß dann bei im Aufnahmekopf 23 aufgenommenem
Werkzeug und dort dann wirkendem Torsionsmoment die eingestellteVortorsion zu Null
gemacht wird und die Meßspitze des Werkzeuges, z.B. Meßtasters 24, in maßgenauer
Stellung steht und verbleibt. Es ist also einer Torsion des Querarmes 20
unter
Last wirksam begegnet. Dabei ist der Querarm 20 nach wie vor einfach aufgebaut,
gewichtsmäßig leicht und billig.
-
Mit einfachen mitteln ist eine vielfältige Einstellbarkeit und Anpaßbarkeit
an unterschiedlich große Torsionsmomente erreicht.
-
L e e r s e i t e