DE2714576C2

DE2714576C2 - Kunststoffrohrteil für Abflußrohrsysteme

Info

Publication number: DE2714576C2
Application number: DE2714576A
Authority: DE
Inventors: Jürgen 5430 Ibbenbüren Graafmann; Eberhart 4477 Twist Setzer
Original assignee: Wavin BV
Current assignee: Wavin BV
Priority date: 1977-04-01
Filing date: 1977-04-01
Publication date: 1983-11-17
Also published as: IE780658L; GB1594773A; NL7803343A; SE7803628L; DE2714576A1; FR2385968A1; AT367530B; ATA230578A; JPS5415523A; IE46520B1; DK144478A; CH628721A5

Description

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Die Erfindung betrifft ein für ein Abflußrohrsystem vorgesehenes Rohrteil aus festem, porenlosem Kunststoff nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Die bekanrten Rohrteile dieser Art (DE-GM 19 97 971; DE-GM 66 01 423), die durch Muffenverbindungen mit weiteren Kohrtenen und Formstücken zu Abflußrohrsystemen verbunden «erden, finden wegen der niedrigen Gestehungskosten dieser Rohrteile vielfältige Verwendung. Die Schalldämmung ist jedoch bei derartigen, aus Kunststoffrohrteilen zusammengesetzten Abflußrohrsystemen im Vergleich zu Rohrsystemen aus solchen Rohrteilen, die aus Eisenguß oder Asbestzement bestehen, äußerst unbefriedigend.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein für ein Abflußrohrsystem vorgesehenes Rohrteil der eingengs angegebenen Art zu schaffen, das eine zuverlässige Schalldämmung im mit weiteren Rohrteilen zu einem Abflußrohrsystem verbundenen Betriebszustand gewährleistet.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch eine Ausgestaltung des Rohrteils gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst. Bei dieser Ausgestaltung ist durch die auf der Außenseite des Rohrteils angeordnete Schalldämmschicht aus einem offenporigen, weichen Schaumkunststoff eine gute, zuverlässige Schalldämmung eines aus den erfindungsgemäßen Rohrteilen zusammengesetzten Abflußrohrsystems in Verbindung mit dem in die Schalldämmschicht eingearbeiteten anorganischen Füllstoff erreicht, der der Schalldämmschicht Masse vermittelt. Auf diese Weise ist eine besonders gute Gesamtschalldämpfung erreicht, die eine bedeutende Verringerung der sonst üblichen Geräuschbelästigung in Abflußrehrsystemen aus Kunststoffrohren zur Folge hat. Dabei kann die Schalldämmschicht auf einfache Weise direkt auf das Rohrteil unter Ausbildung der geschlossenen Oberflächenhaut aufgeschäumt werden, die der Schalldämmschicht die zum Erhalt der Dämmwirkung über lange Gebrauchsdauer hinweg nötige Haltbarkeit verleiht.

Es sind zwar schon wärme- und schallisolierte Rohrleitungen mit einem auf die Rohrteile hart aufgeschäumten porösen Kunststoff bekanntgeworden (DE-GM 18 78 659), jedoch handelt es sich hierbei um Rohrleitungen für Heißluft-Heizungsanlagen, deren Rohrteile aus einer geeigneten Asbestmasse bestehen, die infolge einer hartelastischen Struktur und relativ rauhen Oberfläche eine hohe Schallisolierung ergibt Der auf das Asbestrohr hart aufgeschäumte poröse Kunststoff dient dabei der Wärmeisolierung des Rohrteils, dessen Außenwand von einem Metallmantel gebildet ist.

Schließlich sind Rohrleitungen bekannt (FR-PS 22 29 012), die als gesondertes Bauteil ein in die Rohrleitung eingesetztes schallisoliertes Rohrteil aufweisen. Es handelt sich hierbei um Metallrohrleitungen, in denen z. B. durch ein Gebläse erzeugte Luft- bzw. Gasströme gefördert werden. Das gesondert in die Leitung einzubauende Metallrohrteil kann hierbei eine schalldämmende Innenauskleidung z. B. aus Glasfasern aufweisen und trägt in seinem Inneren einen stromlinienförmigen Körper zur Erzeugung eines Venturirohreffektes, der zur Schalldämmung aus einem offeiüporigen oder geschlossenporigen Schaumkunststoff besteht. Eine Verwendung eines derartigen Schalldämmuingsrohrteils zur Bildung eines flüssigkeitsführenden Rohrstranges in einem Abflußrohrsystem durch einen Zusammenbau gleichartiger Rohrteile ist bei dieser bekannten Ausgestaltung weder beabsichtigt noch möglich.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 4, wobei sich versteht, daß Weichpolyurethanschaum sowie Kalziumkarbonat und Schwerspat für sich bekannt sind.

Versuche haben gezeigt, daß mit Hilfe von 1 cm dicken Schalldämmschichten aus einem Weichpolyurethanschaum mit 150 Gew.-% Schwerspat eine Schalldämmung bis zu einem zulässigen Wert von z. B. 30 Dezibel erreichbar ist.

In der Tabelle A sind die Ergebnisse von Messungen, die an einer Anzahl von Rehren a;:s Polyvinylchlorid mit einer Wanddicke von 3,2 mm und einem Außendurchmesser von 110 mm durchgeführt wurden, wiedergegeben.

Die Ergebnisse wurden durch Messungen in einem Schallraum mit einer Bodenoberfläche von 1,25 χ 1,25 m und einer Höhe von 2,5 m erhalten. Dieser Raum war allseitig mit schalldämmendem Material verkleidet. In die Leitung wurde 27 I Wasser pro Minute eingeführt. Gemessen wurde das vom Abwasser herrührende Fließgeräusch mittels eines Schallpegelmeßgerätes der Firma Brüel & Kjoer, Kopenhagen, Typ 2209, mit eingeschaltetem Filter A. Zusätzlich wurde das Geräusch noch auf Tonband festgehalten.

Von den Versuchsrohren seien noch folgende Einzelheiten erwähnt:

1. Rohr aus Eisenguß mit 110 mm Durchmesser;

2. Rohr aus Polyvinylchlorid mit 110 mm Durchmesser, Wanddicke 3,2 mm, Abzweig unter 87°, mit einer 10 mm dicken Schicht aus Weichpolyurethanschaum mit 200 Gew.-% Schwerspat;

3. Rohr aus Polyvinylchlorid, Außendurchmesser 110 mm, Wanddicke 3,2 mm, mit Abzweig unter 87°, mit einer 10 mm dicken integralen Weichpolyurethanschaumschicht;

4. Rohr aus Polyvinylchlorid, Außendurchmesser 110 mm, Wanddicke 3,2 mm, mit einem Abzweig unter 87°, mit einer 10 mm dicken elastischen Schaumschicht mit 150 Gew.-% Schwerspat;

5. Rohr aus Polyvinylclorid, Außendurchmesser 110 mm, Wanddicke 3,2 mm, mit einem Abzweig unter87°,ohne Isolierung;

6. Rohr aus Polyvinylchlorid, Außendurchmesser 110 mm, Wanddicke 3,2 mm, mit Swept-Entry-Abzweig unter einem Winkel von 87°, ohne Isolierung;

7. Rohr aus Polyvinylchlorid, Außendurchmesser 110 mm, Wanddicke 32 mm, ohne Abzweig, ohne Isolierung.

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H Aus den in Tabelle A aufgeführten Ergebnissen geht

S hervor, daß bei Anwendung von Schichten aus || Weichschaum mit hohem spezifischem Gewicht eine % befriedigende Lärmminderung bei relativ geringer H Wandstärke erreicht wird.

H Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der

% Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung beschrie-(? ben, in deren einziger Figur mehrere Rohrteile aus ^; Polyvinylchlorid mit einer äußeren Schalldämmschicht ö ip. einem Abflußrohrsystem veranschaulicht sind. Dabei Π sind die Rohrteile selbst sämtlich in Ansicht dargestellt, l| während die Schalldämmschicht in einem Axialschnitt f gezeigt ist

'■·'·,. Die Zeichnung zeigt einen Abschnitt eines Rohrlei-

?; tungssystems mit einem geraden Rohrteil 1 mit einem % Muffenende 2, mit dem ein 87°-Abzweigstück 8 % verbunden ist, das an seinem oberen Ende seinerseits i; mit einem Muffenende 2 zur Aufnahme eines weiteren '^:$\ Rohrteils versehen ist. Der Abzweigteil 8a des ' Abzweigstücks 8 ist als Muffenende ausgebildet, in dem das Einsteckende eines weiteren geraden Rohrteils 9 ' . aufgenommen ist.

Das nicht mit der Muffe 2 versehene Ende bzw. Einsteckende des Kunststoffrohrteils 1 ist in einem J5 Muffenende ?.' eines 45° -Abzweigstücks 6 mit Abzweigteil 6a aufgenommen, der seinerseits mit einem Muffenende 2" versehen ist. Das Einsteckende 7 des Abzweigstücks 6 ist in der Muffe 2 eines weiteren geraden RoVteils 10 aufgenommen. Das untere -to Ensteckende des Rohrteils 10 ist in der Muffe 2 eines Bogenstücks 11 mit einem Krümmungswinkel bzw. einer Bogenlänge von etwa 90° aufgenommen. Das Einsteckende des Bogenstücks 11 ist wiederum in dem Muffenende 2 eines geraden Rohrstücks 12 aufgenommen.

. In den Muffenenden 2, 2', 2" ist jeweils eine innere Rille 3 zur Aufnahme eines Dichtungsringes geformt, wobei die Rille 3 durch Verformung des Muffenendes 2, 2', 2" gebildet ist, so daß an der Außenseite der Muffenenden jeweils ein rundumlaufender Bund 5 vorhanden ist

Auf der Außenseite der Kunststoffrohrteile, d. h. der geraden Rohiteile 1,9, 10,12 sowie der Abzweigstücke 6, 8 und des Bogenstücks 11, befindet sich jeweils eine schalldämmende Schicht 4 aus Integralpolyurethanweichschaum mit Schwerspat in einer Menge von 200 Gew.-% bezogen auf das Schaumgewicht wobei das Volumengewicht 800 kg/m³ beträgt Der Schaum besitzt an beiden Seiten eine geschlossenporige Polyurethanhaut Die Dicke der schalldämmenden Schicht 4 ist im wesentlichen gleich dem Außendurchmesser der auf den Muffenenden 2,2', 2" außen rundumiaafenden Bunde 5. Mit einer derartigen schalldämmendew Schicht wird eine ausgezeichnete Schalldämmung beim Fließen von Wasser durch die Leitung erreicht Es kann sich empfehlen, dem Polyurethan feuerhemmende Mittel zuzugeben.

Tabelle A

Anlage Rohr- Abzweig 87° Isolierung Schall-

^materiaI Schaum Schwer-^werte

spat dB

1	Guß	ja			34
2	PVC	ja	I.W.	200	32
3	PVC	ja	I.W.	-	35-36
4	PVC	ja	E.S.	150	?-6
5	PVC	ja	-	-	42-43
6	PVC	Swept-Entry	-	-	42
7	PVC	nein	_	-	36-37

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche: . .

1. Fur ein Abflußrohrsystem vorgesehenes Rohrteil aus festem, porenlosem Kunststoff, das durch Muffenverbmdungen mit weiteren Rohrteilen verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrteil (1) auf der Außenseite eine Schalldämmschicht (4) aus einem offenporigen, weichen Schaumkunststoff mit einem anorganischen Füllstoff aufweist und daß der Schaumkunststoff eine geschlossene Außenfläche hat.

2. Rohrteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalldämmschicht (4) aus einem Weichpolyurethanschaum besteht. ^IS

3. Rohrteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der anorganische Füllstoff der Schalldämmschicht (4) Kalziumcarbonat oder Schwerspat ist.

4. Rcfhrteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des anorganischen Füllstoffes 150 bis 250 Gew.-% des Schaumkunststoffes beträgt.