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der das Hydroxylamin nicht in der Salzform vorliegen soll,
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vorzugsweise innerhalb etwa 1 Minute bis etwa 1 Stunde, besonders
bevorzugt 5 bis 30 Minuten lang bei vorzugsweise 30 - 1000C, und besonders bevorzugt
bei 40 bis 900C, behandelt und anschließend mit einer Metallsalzlösung unter Komplexbildung
umsetzt.
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Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, direkt nach
der Umsetzung mit Hydroxylamin eine Behandlung mit einer starken bis mittelstarken
Säure, z.B. vorzugsweise Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure oder einer organischen
Säure wie z.B. Ameisensäure, Oxalsäure, Essigsäure durchzuführen. Die Behandlungstemperatur
liegt dabei zwischen Zimmertemperatur und 1000C, vorzugsweise bei 70-900C, die Behandlungsdauer
beträgt zweckmäßig wenige Sekunden bis 15 Minuten, vorzugsweise 2 bis 6 Minuten.
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Bei dem bereits vorgeschlagenen Verfahren hat sich nämlich gezeigt,
daß eine Nachbehandlung der komplexbildenden Gruppen mit Säuren nicht nur zu einer
Aufhellung des Materials, sondern zu einer augenblicklichen und intensiven Komplexbildung
bei der sich anschließenden Behandlung mit Metallsalzen bereits bei Raumtemperatur
führt. Unterläßt man die Säurebehandlung, was aber unvorteilhaft ist, so erfolgt
eine Komplexierung erst nach Auflockerung der Struktur der Formmassen die aber bereits
mit einer Zerstörung des Materials verbunden ist.
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Es wurde nun gefunden, daß die Säurebehandlung entfallen kann, wenn
man die Polymerisate in Form der festen Polymerisate bzw. Formkörpern daraus oder
die Lösungen dieser Polymerisate in polaren organischen Lösungsmitteln zuerst mit
Hydroxylamin und einem organischen Amin und danach mit einer Metallsalzlösung behandelt.
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Halogenfreie, schwerbrennbare Formmassen aus Acrylnitrilpolymerisaten
Die Erfindung betrifft halonenfreie, schwerbrennbare Formmassen aus Acrylnitrilpolymerisaten
und ein Verfahren zu deren Herstellung.
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Es ist bekannt, daß Polymere aus Vinylverbindungen durch Copolymerisation
von halogenhaltigen Stoffen, insbesondere Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid vor
allem in Kombination mit Phosphorverbindungen flammfest bzw. schwerbrennbar gemacht
werden können. Ein Nachteil dabei ist allerdings der hohe Gehalt an Halogenverbindungen
in den Copolymerisaten, der zwar eine Schwerbrennbarkeit mit sich bringt, aber auch
zu einer unerwünschten Abspaltung von Halogenwasserstoffen schon während des Verspinnens
und beim Verbrennen führt.
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Es ist deshalb bereits vorgeschlagen worden (deutsche Patentanmeldung
P 2 658 907.1) halogenfreie, schwerbrennbare Acrylnitrilpolymerisate bzw. Formkörper
daraus in der Weise herzustellen, daß man die Polymerisate bzw. die daraus bestehenden
geformten Gebilde mit einer Hydroxylaminlösung, in
Die Erfindung
betrifft daher halogenfreie, schwerbrennbare Acrylnitrilpolymerisate, bzw. Formmassen
daraus, erhältlich durch Umsetzung der Polymerisate, bzw. der Formmassen, mit einer
Hydroxylaminlösung und mindestens einem organischen Amin und anschließende Umsetzung
unter Komplexbildung mit einer Metallsalzlösung.
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Die eingesetzten Polymerisate bzw. die Formkörper daraus können Acrylnitrilhomo-
oder -copolymerisate sein. Im Falle der Copolymerisate können die erfindungsgemäßen
flammfesten Artikel dann besonders gut hergestellt werden, wenn zumindest eines
der enthaltenen Comonomeren besonders leicht mit Hydroxylamin reagiert. Dies ist
z.B. bei den Comonomeren Diketen, (Meth)acrylamiden und (Meth)acrylsäureestern und
ungesättigten Carbonsäureanhydriden, wie Maleinsäureanhydrid der Fall.
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Es werden daher bevorzugt Acrylnitrilcopolymerisate genommen, die
etwa 0,1 - 30 Gew.-% (Meth)acrylsäureester und/oder 0,1 bis 10 Gew.-% (Meth)acrylamid
und/oder 0,1 bis 6 Gew.-% Diketen, und/oder 0,1 - 10 Gew.-% ungesättigte Anhydride
copolymerisiert enthalten.
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Selbstverständlich können diese Comonomeren, die nur beispielhaft
und bevorzugt genannt sind, auch zusammen oder in Kombination mit weiteren in dieser
Technik einschlägig bekannten äthylenisch ungesättigten Comonomeren im Polymerisat
vorhanden sein, wie z.B. Methallylsulfonsäure und ihre Salze, vorzugsweise Alkali-
und Ammoniumsalze.
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Geht man von Acrylnitril und Comonomeren ohne Diketen aus, so arbeitet
man nach den üblichen Verfahren der Fällungs-, Lösungs- und Emulsionspolymerisation
in Gegenwart der bekannten Startersysteme, wie Redoxkatalysatoren oder radikalische
Katalysatoren.
Wird Acrylnitril mit Diketen und eventuell anderen Monomeren copolymerisiert, so
geht man vorzugsweise wie folgt vor: Man legt vorzugsweise das Acrylnitril und eventuell
andere copolymerisationsfähige Verbindungen in Wasser vor. Bei einem pH-Wert von
3-4 und einer Temperatur zwischen 30 und 700C wird die Reaktion mit Redoxkatalysatoren,
wie z.B. Natrium-, Kalium-, Ammoniumperoxodisulfat/Natrium-, Kaliumbisulfit gestartet.
Das Molverhältnis von Alkali-, Ammoniumperoxodisulfat/Bisulfit beträgt 5:1 bis 1:5.
Erst nach erfolgtem Start beginnt das Hinzufügen der gewünschten Diketenmenge. Zur
Vervollständigung der Reaktion läßt man bei dem oben angegebenen pH-Wert und bei
der Anfangstemperatur nachrühren. Die Aufarbeitung erfolgt durch Absaugen, Nachwaschen
und Trocknen des Polymeren. Die Produkte zeichnen sich durch einen hervorragenden
Rohton aus. Die K-Werte liegen zwischen 70 und 90, die Ausbeuten bei 80 bis 90 Prozent.
Die eingebaute Menge an Diketen ist dabei zwischen 0,1 - 6 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmenge der Monomeren, variierbar. Die bei der Fällungspolymerisation erhaltenen
Polymerisate bestehen vorzugsweise aus 80 - 94 Gew.-% Acrylnitril, 0,1 - 6 Gew.-%
Diketen und bis zu 14 Gew.-% weiteren copolymerisationsfähigen Comonomeren.
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Die Copolymerisation von Acrylnitril mit Diketen und anderen copolymerisationsfähigen
Verbindungen kann jedoch nicht nur in Wasser, sondern auch in stark polaren organischen
Lösungsmitteln erfolgen. Auch in diesen Fällen wird die Reaktion wie bei der Fällungspolymerisation
mit Hilfe von Redoxkatalysatoren gestartet. Als stark polare organische Lösungsmittel
sind z.B. Dimethylformamid, Dimethylacetamid, N-Methylpyrrolidon und Dimethylsulfoxid
verwendbar. Als Redoxkatalysatoren kommen die gleichen Startersysteme wie bei der
Fällungspolymerisation zum Einsatz.
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Nimmt man an Stelle von Diketen als Comonomerem (Meth)-acrylsäureester,
so kann die Menge an Ester im Copolymerisat in weiten Grenzen variieren. Die Menge
an (Meth)-acrylsäureestern in dem Acrylnitril-copolymerisat beträgt aber vorzugsweise
3-15 Gew.-%. Als (Meth-)acrylsäureester nimmt man z.B.
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Acrylsäuremethylester, Acrylsäureäthylester, Acrylsäurebutylester,
Methacrylsäuremethylester, Methacrylsäurebutylester.
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Die Polymerisation erfolgt nazh bekannten Verfahren. Es besteht ferner
die Möglichkeit von Copolymerisaten aus Acrylnitril und Acrylamid sowie von Homopolymerisaten
des Acrylnitrils auszugehen. Als weitere Comonomere des Acrylnitrils können ferner
polymerisationsfähige, ungesättigte Carbonsäureanhydride, wie z.B. Maleinsäureanhydrid,
in einer Menge von 0,1 - 10 Gew.-%, bezogen auf die Menge des Copolymerisats, verwendet
werden. In diesen Fällen erfolgt die Polymerisation vorzugsweise in organischen
Lösungsmitteln wie Dimethylformamid, Dimethylacetamid.
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Diese Polymerisate bzw. Formmassen daraus werden dann mit organischen
Aminen und Hydroxylaminsalzen zu farblosen Produkten umgesetzt, die ihrerseits ohne
Schwierigkeiten mit Hilfe von Metallsalzen komplexiert werden.
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Es kann aber auch eine Lösung aus den oben erwähnten Polymerisaten
mit organischen Aminen und Hydroxylamin versetzt werden können.
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Diese Lösung wird zu Formkörpern'vorzugsweise Fäden und Fasern verformt,
die durch Durchleiten durch eine Metallsalzlösung sehr leicht komplexiert werden
können.
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Im einzelnen gestaltet sich die Flammfestausrüstung wie folgt: Die
durch Extrudieren von Lösungen aus den oben angegebenen Polymerisaten erhaltenen
Formmassen wie z.B. Fasern, Fäden, Folien, Uberzüge, bzw. das daraus gewonnene Material,
wie Gewebe,
Gewirke, werden mit Hydroxylaminsalz und organischen
Basen anschließend mit einem Metallsalz behandelt. Die Behandlungstemperatur mit
Hydroxylaminsalz und organischen Basen liegt zwischen 10-900C, die Reaktionsdauer
bei 0,5 -20 Minuten. Das Mengenverhältnis zwischen Hydroxylaminsalz und organischen
Basen wird so gewählt, daß der pH-Wert bei 6 bis 14 liegt, vorzugsweise bei 7 bis
9.
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Als organische Basen sind bevorzugt Triäthylamin, Diäthylentriamin,
Triäthylentetramin, Anilin, Morpholin, Pyridin, Piperidin, Dimethylpiperazin, Triäthylendiamin
zu nennen.
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Die Dauer der sich anschließenden Umsetzung mit dem Metallsalz richtet
sich nach dem gewünschten Ausmaß der Komplexbildung. Sie kann bis zu 10 Minuten
betragen. Die Konzentration der Metallsalzlösung liegt dabei vorzugsweise im Bereich
von 0,1 bis 10 Gew.-%, wobei man besonders bevorzugt 1 - 6 %ige Salzlösung einsetzt.
Die Temperatur der Metallsalzlösung beträgt im allgemeinen 0-900C, vorzugsweise
10-700C.
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Man kann aber auch schwerbrennbare Produkte erhalten, indem man das
Hydroxylaminsalz und die organische Base zu einer Lösung der Polymerisate, z.B.
zu einer Spinnlösung hinzugibt, die man nach erfolgter Umsetzung extrudiert. Nach
Erhalt der Formmassen werden diese wie oben angegeben mit dem Metallsalz behandelt.
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Eine weitere Möglichkeit zur Gewinnung von schwerbrennbaren Formmassen
auf Basis von Polyacrylnitril besteht darin, daß nach dem Zusetzen mit dem Polymerisat
Granulate durch Ausfällen dieser Lösung erhalten werden. Die dabei gebildeten Schnitzel
können anschließend nach bekannten Verfahren, z.B.
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durch Auflösung und Extrudieren zu dem gewünschten Material verformt
und komplexiert werden.
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Beabsichtigt man, eine schwerbrennbare, bzw. unbrennbare Faser herzustellen,
so kann man das Hydroxylaminsalz und die organischen Basen nicht nur zu der Spinnlösung,
sondern auch direkt nach dem Extrudieren, d.h. bei einem Naßspinnprozeß z.B. im
Fällbad hinzusetzen. Trotz der kurzen Durchlaufzeit der Fäden durch ein solches
Fällbad tritt eine Reaktion des Polymerisates mit dem Hydroxylamin auf. Die im Zuge
der Nachbehandlung auftretenden erhöhten Temperaturen vervollständigen die Umsetzung.
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Durch die Behandlung der Polymerisate, Formmassen bzw. Lösungen mit
organischen Aminen und Hydroxylamin werden farblose Produkte erhalten, die sich
außerordentlich leicht komplexieren lassen. Als Metallsalz kann, außer Alkalisalzen
im Prinzip jedes zur Komplexbildung befähigte Metallsalz verwendet werden, d.h.
Salze aus Metallen, die sich in der 2.bis 8. Gruppe des PSE finden, z.B. Eisen-,
Kobalt-, Zink und Magnesiumsalze. Vorzugsweise werden Zinn-, Wismut-, Antimon- und
Titansalze eingesetzt. Hierbei nimmt man Lösungen dieser Salze in Wasser, organischen
oder wäßrigorganischen Lösungsmitteln wie z.B. Methanol, Äthanol, Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid. Die aufgenommenen Metallmengen bewegen sich je nach Art des Metalls
zwischen 0,1 und 10 Gew.-%.
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Bei den oben beschriebenen Reaktionen bilden die nach Behandlung mit
Hydroxylamin entstandenen Amidoximgruppen bzw. Hydroxamsäuregruppen mit den Metallsalzen
Chelatbindungen, die zu einer Vernetzung und somit einer Unlöslichkeit der Formmassen
führen. Die so behandelten Produkte sind schwerbrennbar oderunbrennbar, auch ohne
daß sie Halogen- und/ oder
Phosphorverbindungen enthalten. In der
Flamme behalten die Materialien ihre Struktur unter Bildung von Metalloxiden ohne
Abgabe von z.B. Halogenwasserstoffen.
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Erfindungsgemäß lassen sich in einfacher Weise ausgezeichnete flammbeständige
Artikel herstellen, wie z.B. Fäden, Fasern, Filme und Überzüge.
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Führt man erfindungsgemäß die Komplexierung mit Salzen des Zinn, Antimon
oder Wismut durch, so werden schwerbrennbare bzw. unbrennbare Produkte erhalten
die farblos sind, was für eine Reihe von Einsatzzwecken besonders wünschenswert
ist.
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Ist es dagegen im Hinblick auf die Verwendung der unbrennbaren Produkte
von Vorteil, besonders hydrolysebeständige Komplexe zu haben, so stellt man vorzugsweise
die Zinn-, Titan- und Zirkonkomplexe her.
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Es ist daher ein besonderer Vorteil, daß erfindungsgemäß über die
Wahl des jeweiligen Metallsalzes eine Abstimmung der Eigenschaften auf das Einsatzgebiet
und die daraus resultierenden speziellen Bedürfnisse erfolgeii kann.
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In den nachfclgenden Beispielen verhalten sich, wenn nicht anders
vermerkt, die angegebenen Gewichtsteile zu Volumenteilen wie Gramm zu Milliliter
Beispiele
Herstellung verschiedener Polymerisate: Beispiel A In Stickstoffatmosphäre bei 55°C
und pH-Wert 3,6 wurden in 7000 Vol.-Teilen Wasser 695 Vol.-Teile Acrylnitril unter
Rühren mit 4,4 Gew.-Teilen Kaliumperoxodisulfat und 22 g Natriumbisulfit gestartet.
Nach zwei Stunden war die Reaktion beendet. Man saugte das Polymerisat ab, wusch
mit Methanol und Wasser und trocknete im Vakuum bei 600C.
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Ausbeute: 436 Gew.-Teile, K-Wert: 81,5 Beispiel B In Stickstoffatmosphäre
bei 55°C und pH-Wert 3,9 wurden in 7000 Vol.-Teilen Wasser 657 Vol.-Teile Acrylnitril
und 28,8 Vol.-Teile Acrylsäuremethylester mit 2 Gew.-Teilen Kaliumperoxodisulfat
und 8 Gew.-Teilen Natriumbisulfit gestartet. Nach 4 1/2 Stunden war die Reaktion
beendet. Es erfolgte Aufarbeitung analog Beispiel A.
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Ausbeute: 410 Gew.-Teile, K-Wert: 79 Beispiel C In Stickstoffatmosphäre
bei 55°C und pH-Wert 3,0 wurden in 7000 Vol.-Teilen Wasser 618 Vol.-Teile Acrylnitril,
56 Gew.-Teile Acrylamid und 6 Gew.-Teile Methallylsulfonat mit 4 Gew.-Teilen Kaliumperoxodisulfat
und 16 Gew.-Teilen Natriumbisulfit gestartet. Nach 5 1/2 Stunden war die Reaktion
beendet. Es erfolgte Aufarbeitung wie in Beispiel A.
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Ausbeute: 481 Gew.-Teile, K-Wert: 82,5
Beispiel D
Unter Stickstoff wurden in 900 Vol.-Teilen Wasser 81 Vol.-Teile Acrylnitril vorgelegt
und der pH-Wert auf 3,8 eingestellt. Man startete bei 500C mit Hilfe von 0,7 Gew.-Teilen
Kaliumpersulfat und 28 Gew.-Teilen Natriumbisulfit. Nach beendeter Reaktion ließ
man unter Stickstoff innerhalb 20 Minuten 4,9 Gew.-Teile Diketen zutropfen. Nach
4 1/2 stündigem Rühren war die Reaktion beendet. Anschließend wurde abgesaugt, neutral
gewaschen und das Produkt im Vakuum getrocknet. Die Ausbeute betrug 58 Gew.-Teile
(85 %), der K-Wert: 84.
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Die Sauerstoffanalyse ergab einen Diketengehalt von ca. 5 %.
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Beispiel E In 900 Vol.-Teilen Wasser wurden unter Stickstoff 81 Vol.-Teile
Acrylnitril und 2,2 Vol.-Teile Acrylsäuremethylester vorgelegt. Bei 550C und einem
pH-Wert von 3,8 startete man mit 0,5 Gew.-Teilen Kaliumpersulfat und 2 Gew.-Teilen
Natriumbisulfit. Anschließend wurden während 30 Min. 2,8 Gew.-Teile Diketen zugetropft.
Nach 4 1/2 Stunden erfolgte übliche Aufarbeitung.
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Ausbeute: 55 Gew.-Teile (80 %), K-Wert: 84.
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Beispiel F Es wurden unter Stickstoff 625 Vol.-Teile Acrylnitril und
28 Gew.-Teile Acrylamid in 7000 Vol.-Teilen Wasser bei 550C vorgelegt und der pH-Wert
von 3,8 eingestellt. Man startete mit Hilfe von 3,5 Gew.-Teilen Kaliumpersulfat
und 14 Gew.-Teilen Natriumbisulfit. Anschließend wurden innerhalb 35 Minuten 28
Gew.-Teile Diketen zugetropft. Nach 5 stündigem Rühren erfolgte die übliche Aufarbeitung.
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Ausbeute: 464 Gew.-Teile (83 %), K-Wert: 85.
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Beispiel G Unter Stickstoff wurden in 1800 Gew.-Teilen Dimethylformamid
1090 Gew.-Teile Acrylnitril, 72 VoJ.-Teil Acrylsäuremethylester und 50 Gew.-Teile
Diketen vorgelegt und nach folgendem Schema gestartet:
Zeit [Mini Acetylaceton Ammoniumperoxodisulfat |
[Vol.-Teile] [Gew.-Teile] |
G 3.5 S.5 3,5 |
9G 1,5 3 |
160 1,5 3 |
240 0,5 1,5 |
Nach 20 Stunden war die Reaktion beendet. Durch Abdestillieren nicht umgesetzter
Monomerer (21 t) und entsprechendem Verdünnen mit Dimethylformamid erhielt man eine
unmittelbar verspinnbare Lösung (450 p/200C).
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Beispiel H Eine Lösung aus 604 Vol.-Teilen Acrylnitril, 28 Gew.-Teilen
Acrylamid, 28 Gew.-Teilen Acrylamid-N-methylolmethyläther und 17,5 Vol.-Teilen Acrylsäuremethylester
in 7000 Vol.-Teilen Wasser wurde mit verdünnter Schwefelsäure versetzt, bis der
pH-Wert 3,5 betrug. Unter Stickstoff und bei 55°C setzte man zu der Lösung 3,5 Gew.-Teile
Kaliumbisulfit und 14 Gew.-Teile Natriumpersulfat hinzu. Die Polymerisationsdauer
betrug 4 1/2 Stunden. Es wurde abgesaugt und neutral gewaschen. Nach dem Trocknen
bei 600C betrug die Ausbeute 400 Gew.-Teile, K-Wert: 83.
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Beispiel 1 In 7000 Vol.-Teilen Wasser wurden 525 Gew.-Teile Acrylnitril,
39,2 Gew.-Teile Acrylsäuremethylester und 5,6 Gew.-Teile Methallylsulfonat vorgelegt.
Der pH-Wert wurde auf 3,5 eingestellt. Es wurde bei 50°C und unter Stickstoff gearbeitet.
Die Polymerisation wurde mit Hilfe von 55 Gew.-Teile Kaliumpersulfat und 22 Gew.-Teilen
Natriumbisulfit gestartet. Es wurde 5 Stunden nachgerührt. Nach dem Absaugen, Auswaschen
und Trocknen des Produktes betrug die Ausbeute 486 Gew.-Teile, K-Wert: 82.
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Beispiel K Es wurden 498,4 Gew.-Teile Acrylnitril, 56 Gew.-Teile Acrylsäuremethylester,
5,6 Gew.-Teile Methallylsulfonat in 7000 Vol.-Teilen Wasser vorgelegt. Bei einem
pH-Wert von 3,5 wurde unter Stickstoff mit Hilfe von 5,5 Gew.-Teilen Kaliumpersulfat
und 22 Gew.Teilen Natriumbisulfit gestartet. Die Reaktionstemperatur betrug 500C.
Nach 5-stündigem Rühren wurde abgesaugt, neutral gewaschen und getrocknet.
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Ausbeute: 457 Gew.-Teile, K-Wert: 90 Beispiel L In einer Stickstoffatmosphäre
bei 550C und einem pH-Wert von 3,5 wurden in 200.000 Vol.-Teilen Wasser 13.950 Gew.-Teile
Acrylnitril und 1050 Gew.-Teile Acrylsäuremethylester mit 235 Gew.-Teilen Kaliumperoxidisulfat
und 940 Gew.-Teile Natriumbisulfit gestartet. Nach 5 Stunden war die Reaktion beendet;
das Polymerisat wurde abgesaugt, mit Wasser und Methanol gewaschen und im Vakuum
bei 600C getrocknet.
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Ausbeute: 11.200 Gew.-Teile, K-Wert: 80
Beispiel
M: In 200.000 Vol.-Teilen Wasser wurden unter Stickstoff 13.500 Gew.-Teile Acrylnitril
und 1.500 Gew.-Teile Acrylsäuremethylester vorgelegt. Bei 550C und einem pH-Wert
von 3,8 startete man mit 230 Gew.-Teilen Kaliumpersulfat und 920 Gew.-Teilen Natriumbisulfit.
Zur Vervollständigung der Reaktion wurde noch 5 Stunden gerührt. Die Aufarbeitung
erfolgte analog Beispiel L.
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Ausbeute: 12.550 Gew.-Teile, K-Wert: 79 Beispiel 1: Die nach den Beispielen
A-M gewonnenen Polymerisate wurden in Dimethylformamid aufgelöst, wobei Konzentrationen
zwischen 17-40 Gew.-% eingestellt wurden. Die so erhaltenen Lösungen wurden dann
nach folgenden Verfahren behandelt.
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a) Nach dem Verspinnen der Lösungen zu Fäden und Nachbehandeln der
Fäden wurden diese mit einer Lösung aus Hydroxylaminhydrochlorid, einer organischen
Base und Wasser behandelt, die einen pH-Wert zwischen 7 und 12 aufwies. Der Gehalt
der organischen Base ergibt sich aus dem pH-Wert der Spalte 2, d.h.
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es wird Hydroxylaminhydrochlorid und Amin so verengt, daß der angegebene
pH-Wert entsteht. Nach Waschen und Trocknen erfolgte Umsetzung mit Metallsalz. Verfahrensbedingungen
und Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 1 aufgeführt.
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Tabelle 1
Poly- Organische Base Reaktionsdauer Metallsalz Reaktions-
Metallge- Komplex- Brennbarkeit |
merisat in NH2OH*HCl in wäßr.Lö- dauer und halt in farbe |
pH-Wert X und sung Temperatur Gew.-% |
70°C 5 Gew.% in Metall- |
salzlösung |
+ |
A Dabco pH=11,6, 6 Std. Zinn(II)chlorid 10 Min. bei 1,6 farblos
sehr schwer brennbar |
20°C |
B Pyridin =11,2, 4 Std. Titan(IV)sul- 10 Min. bei 2,1 gelb
sehr schwer brennbar |
fat 20°C |
C Triäthylamin =11,2, 7 Std. Wismut(III)- 8 Min. bei 1,5 farblos
sehr schwer brennbar |
chlorid 30°C |
D 2-Aminopyridin =11,4, 8 Std. Eisen(III) 8 Min. bei 2,5 rotbraun
schwer brennbar |
chlorid 35°C |
E Piperidin =11,4, 8 Std. Zinn(II)- 12 Min. bei 1,8 farblos
unbrennbar |
chlorid 30°C |
F Morpholin =11,1, 8 Std. Kupfer(II)- 10 Min. bei 2,7 grün
sehr schwer brennbar |
chlorid 20°C |
G Dimethylpipera- =11,5, 7 Std. Nickel(II)- 10 Min. bei 1,9
grün sehr schwer brennbar |
zin chlorid 25°C |
H Dabco =11,3, 7 Std. Titan(IV)sul- 10 Min. bei 2,4 gelb unbrennbar |
fat 30°C |
I Dabco =11,3, 7 Std. Titan(IV)sul- 5 Min. bei 2,0 gelb sehr
schwer brennbar |
fat 25°C |
J Diäthylentri- =11,2, 7 Std. Eisen(III)- 10 Min. bei 2,4 braun
unbrennbar |
amin chlorid 40°C |
" =11,2, 7 Std, Kupfer(II)- 15 Min. bei 2,6 grün unbrennbar |
chlorid 50°C |
" =11,2, 7 Std. Wismut(III)- 10 Min. bei 1,8 farblos unbrennbar |
chlorid 50°C |
" =11,2, 7Std. Zinn(II)chlo- 10 Min. bei 1,9 farblos unbrennbar |
rid 50°C |
=11,2, 7 Std. Titan(IV)- 10 Min. bei 2,2 gelb unbrennbar |
sulfat |
Poly- Organische Base Reaktionsdauer Metallsalz Reaktions-
Metallge- Komplex- Brennbarkeit |
merisat in NH2OH*HCl bei dauer und halt in farbe |
in wäßr. Lö- |
pH-Wert X und Temperatur Gew.-% |
sung |
70°C |
5 Gew.% in Metall- |
salzlösung |
K Pyridin =11,4, 6 Std. Zinn(II)chlorid 8 Min. bei 1,9 farblos
unbrennbar |
30°C |
L Diäthylen- =11,2, 7 Std. Eisen(III)- 10 Min. bei 2,3 braun
sehr schwer brennbar |
triamin chlorid 50°C |
" =11,2, 7 Std. Kupfer(II)- 15 Min. bei 2,5 grün unbrennbar |
chlorid 60°C |
" =11,2, 6 Std. Wismut(IV)- 5 Min. bei 1,9 farblos unbrennbar |
chlorid 60°C |
" =11,2, 6 Std. Zinn(II)chlorid 5 Min. bei 1,8 frarblos unbrennbar |
60°C |
" =11,2, 6 Std. Titan(IV)sul- 10 Min. bei 2,0 gelb unbrennbar |
fat 40°C |
M " =11,2, 7 Std. Eisen(III)- 10 Min. bei 2,3 braun sehr schwer
brennbar |
chlorid 50°C |
" =11,2, 7 Std. Kupfer(II)- 15 Min. bei 2,4 grün unbrennbar |
chlorid 50°C |
" =11,2, 7 Std. Wismut(III)- 5 Min. bei 1.9 farblos unbrennbar |
chlorid 60°C |
" =11,2, 6 Std. Zinn(II)chlorid 5 Min. bei 1,7 farblos unbrennbar |
60°C |
" =11,2, 6 Std. Titan(IV)sulfat 10 Min. bei 2,1 gelb unbrennbar |
30°C |
+ Dabco = Diaza-bicyclo[2.2.2]octan (Triäthylendiamin)
b) Vor dem
Verspinnen wurde die Spinnlösung in gängigen Lösungsmitteln und Konzentrationen
mit Hydroxylaminhydrochlorid und einer organischen Base versetzt. Dabei bewirkten
die üblichen Löse- und Standzeiten und die Temperatur der so behandelten Spinnlösung
die gewünschte chemische Reaktion.
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Nach dem Verspinnen und Nachbehandeln wurden die erhaltenen Fäden
mit einer Metallsalzlösung komplexiert. Die Bedingungen und Ergebnisse sind in der
nachfolgenden Tabelle aufgeführt.
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T a b e l l e 2
Spinnlösung aus Poly- Org. Base in NH2OH*HCl in Metallsalz
Reaktions- Metallge- Brennbarkeit |
merisat Gew.-% bez. auf Gew.-% bez. auf in 5 Gew.% dauer und
halt in |
Polymerisat Polymerisat wäßr.Lösung Temperatur Gew.-% |
im Metall- |
salz 4 gew.-% |
25 Gew.-% A in DMF+1 17,0(Dabco) 12,0 Antimon(III)- 5 Min.,
60°C 1,7 unbrennbar |
chlorid |
23 Gew.-% B in DMF 17,4 " 12,3 " 8 Min., 60°C 1,7 " |
20 Gew.-% C in DMA+2 16,3 " 12,0 " 5 Min., 70°C 1,6 " |
25 Gew.-% D in DMF 17,1 " 11,8 Titan(IV)sul- 5 Min., 75°C 2,3
" |
fat |
25 Gew.-% E in DMF 17,0(Pyridin) 11,8 " 10 Min., 60°C 2,2 sehr
schwer |
brennbar |
20 Gew.-% F in DMA 16,0 " 12,0 Wismut(III)- 10 Min., 60°C 1,4
sehr schwer |
chlorid brennbar |
24 Gew.-% G in DMF 17,5 " 12,0 " 5 Min., 60°C 1,3 " |
24 Gew.-% H in DMF 17,5(Tri-n- 12,6 " 5 Min., 70°C 1,4 unbrennbar |
butylamin) |
25 Gew.-% I in DMF 16,0 " 12,4 Zinn(II)chlorid 5 Min., 80°C
1,1 " |
25 Gew.-% K in DMF 16,0 " 12,3 " 3 Min., 80°C 1,4 " |
25 Gew.-% L in DMF 16,0 " 12,0 Antimon(III)- 5 Min., 50°C 2,1
unbrennbar |
chlorid |
25 Gew.-% M in DMF 16,0 " 12,0 Zinn(II)chlorid 5 Min., 40°C
1,3 " |
+1 DMA = Dimethylformamid +2 DMA = Dimethylacetamid Die Farbe der Komplexe entspricht
den obigen Beschreibungen
Beispiel 2 Die nach den Beispielen A-M
gewonnenen Polymerisate wurden in Dimethylformamid aufgelöst. Die Konzentrationen
dieser Lösungen betrugen 20-50 Gew.-%. Man behandelte unmittelbar die Lösungen mit
Hydroxylaminsalz und einer organischen Base, analog Beispiel 1 b, so daß die gewünschte
chemische Reaktion stattfand.
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Anschließend fällte man das Polymere mit Hilfe geeigneter Fällmittel
aus. Nach Waschen und Trocknen erhielt man ein Granulat, welches nach üblichen Verarbeitungsmethoden
zu Folien, Filmen, Fäden, Überzügen usw. verformt wurde und anschließend unter den
in Tabelle 2 aufgeführten Bedingungen komplexiert wurden. Die erzielten Ergebnisse
entsprechen denen aus Tabelle 2.
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Beispiel 3 Die nach den Beispielen A-M gewonnenen Polymerisate werden
in Dimethylformamid aufgelöst und nach einem üblichen Verfahren zu Fäden naß versponnen.
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Dem Fällbad setzte man Hydroxylaminsalz und eine organische Base zu.
Die nach üblicher Nachbehandlung erhaltenen Fäden ergaben nach Behandlung mit einer
Metallsalzlösung schwerbrennbare Fäden entsprechend Tabelle 1.
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Die Verweilzeit der Fäden im Fällbad betrug 40 sec., die Fällbadtemperatur
war 400C.
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Beispiel 4 Gemäß dem Verfahren des Beispiels 1 b wurde das Polymerisat
aus Beispiel I behandelt und auf übliche Weise zu Stapelfasern 3,3 dtex verarbeitet,
die zu Garnen verschiedener metrischer Garnnummern versponnen werden. Daraus hergestellte
Strickstücke werden nach den Bedingungen der Tabelle 1 b mit Antimontrichlorid behandelt.
Der Brenntest nach DIN 53 906 ergab folgende Werte: Brennzeit Fsec.7 Brennstrecke
£com/ Brennzeit £sec.J incl. 3 sec. Zün. max. 35 cm incl. 15 sec. Zündzeit 3 unter
0,5 24 3 unter 0,5 21 3 unter 0,5 21