DE2710713B2 - Verfahren zur Vermeidung von Anfangsfehlern beim Mehrdraht-Längsnahtschweißen von Rohren - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermeidung von Anfangsfehlern beim Mehrdrahtschweißen, vorzugsweise UP-Schweißen von Rohrlängen mit hoher Schweißgeschwindigkeit, wobei dem Werkstück ein Anlaufstück vorgesetzt ist, auf dem mit der Schweißnaht begonnen wird.

Die Anwendung des Mehrdrahtschweißens, z. B. mit drei bzw. vier Elektroden, brachte eine erhebliche Erhöhung der Schweißgeschwindigkeit, die wiederum zu Anfangsfehlern führt, welche bei Eindrahtschweißung oder langsamere Schweißgeschwindigkeit nicht auftreten.

So entsteht beispielsweise hinter den Schweißköpfen eine unerwünschte Nahtgeometrie, d. h. eine schmale Naht mit steiler Nahtflanke, die sich beim Schweißverlauf zwar abbaut, beim Rohranfaiig jedoch zu Fehlern führt, die entweder durch Ausbessern der Naht beseitigt werden müssen, oder die ein Abtrennen des Rohranfangs erforderlich machen.

Eine Verlangsamung der Schweißgeschwindigkeit hat zu nicht befriedigenden Ergebnisse;) geführt, da hierbei die Gefahr der Materialdurchbrüche nicht ausgeschlossen werden kann.

Bei diesen Nachteilen kommt noch hinzu, daß sich bei dem Nachschweißen der Personal/Zeitaufwand, bei langsamerem Schweißen der Zeitaufwand und beim Abtrennen des Rohrendes sowohl der Personal- als auch der Material- und Zeitaufwand erhöht.

Zur Beseitigung dieser Nachteile ist es bekannt, dem Werkstück ein Anlaufstück vorzusetzen, so daß die endgültige Nahtgeometrie bei Erreichen des eigentlichen Werkstückes ausgebildet ist (DE-AS 10 32 863).

Hierbei müssen allerdings die Anlaufstücke je nach Schweißgeschwindigkeit eine erhebliche Länge aufweisen.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, mit dem die bei hoher Schweißgeschwindigkeit beim Mehrdrahtschweißen auftretende unzulässiga Nahtgeometrie mindestens so weit reduziert wird, daß die fertige Schweißnaht am Rohranfang bereits die gewünschte Nahtgeometrie aufweist, ohne daß die Anlaufstücke eine erhebliche Länge aufweisen.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Verfahren vorgeschlagen, wie es im Patentanspruch angegeben ist

Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird erreicht, daß die erforderliche Schweißnahtgeometrie bei Beginn der eigentlichen Rohrschweißnaht bereits vorhanden ist.

Die Vorlaufstrecke beträgt etwa 50 bis 500 mm und

wird vor dem Biegen des Bleches an beiden Außenecken derart angeordnet, daß die Schweißnahtvorbereitung an den Blechkanten des ungebogenen Bleches auch das Anfahrstück einbezieht.

In den Zeichnungen werden das Ausgangsblech, das gebogene Rohr und Querschnitte durch die Schweißnaht scbematisch dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 das Ausgangsblech mit den angeschweißten An- und Auslaufstücken in perspektivischer Darstellung, F i g. 2 ein fertiges Rohrstück mit der unerwünschten Nahtgeometrie,

Fig.3 einen Querschnitt durch die Schweißnaht in Höhe der unerwünschten und einen Querschnitt in Höhe der erforderlichen Schweißnahtgeometrie in größerem Maßstab.

In Fig. 1 ist das Blech 1 mit vier An- bzw. Auslaufstücken 2 versehen, die an das Blech 1 angeschweißt sind und ebenso wie das Blech 1 mit den vorgefertigten Schweißkanten 3 für die Schweißnaht ausgestattet sind.

Das in F i g. 2 dargestellte fertig geschweißte Rohrstück zeigt die über die Anlaufstücke reichende unerwünschte Nahtgeometrie 4.

In F i g. 3 ist die Schweißnaht 6 im Querschnitt sowohl mit der unerwünschten Nahtgeometrie 4 als auch mit der erforderlichen Nahtgeometrie 5 gezeigt.
Die Verwendung eines ausreichend langen Anfahrstückes ist verfahrenstechnisch nicht möglich, da abgesehen von den unwirtschaftlichen Materialabfällen die Gesamtanlagen, d. h. sowohl Biegepresse als auch die eigentliche Schweißanlage, um diese Maße verlängert werden müßten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Vermeidung von Anfangsfehlern beim Mehrdrahtschweißen, vorzugsweise UP-Schweißen von Rohriängen mit hoher Schweißgeschwindigkeit, wobei dem Werkstück ein Anlaufstück vorgesetzt ist, auf dem mit der Schweißnaht begonnen wird,

   dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißgeschwindigkeit gleichmäßig oder abgestuft von 0 auf die Nenngeschwindigkeit derart erhöht wird, daß die Nenngeschwindigksit mit Beginn des Werkstückes erreicht ist