DE2710158A1 - Nasstransferdruckverfahren - Google Patents
NasstransferdruckverfahrenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Durchführung des Naßtransferdrucks mit Hilfe von anionischen Reaktiv-Farbstoffen,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man solche Reaktivfarbstoffe verwendet, die bei pH 10 und 600C eine
—2 —1 Reaktionskonstante von mindestens 1x10 min aufweisen
(vgl. Venkataraman "The Chemistry of Synthetic Dyes, Bd. VI, S. 352").
Bei diesen Farbstoffen handelt es sich um sogenannte "Kaltfärber",
d.h. Farbstoffe mit besonders hoher Reaktivität. Geeignete Farbstoffe dieses Typs sind insbesondere solche
Farbstoffe, die einen fluorhaltigen N-Heterocyclus als Reaktivkomponente enthalten.
Beispielsweise seien genannt
1) Monochlor-difluor-pyrimidinfarbstoffe, wie sie in GB-PS
1 435 256, US-PS 3 669 951, 3 822 263 und 3 910 758 beschrieben sind, sowie Monofluortriazinfarbstoffe, wie sie in US-PS
3 558 620 und 3 558 621 sowie GB-PS 1 188 606 und DT-OS
2 556 640 beschrieben sind.
Le A 17 889
809837/0188
Der Naßtransferdruck selbst ist allgemein bekannt (US-PS 2 911 280 und 3 666 397; DT-OS 2 418 283, 2 406 186,
2 122 805, 2 333 379; GB-PS 1 284 824).
Dabei wird ein mit anionischen Farbstoffen bedruckter Hilfsträger (vorzugsweise Papierbahnen) bei 100-120°C in engen
Kontakt mit dem vorher durch Netzflotten angefeuchteten flächenförmigen Substrat gebracht, der Hilfsträger entfernt
und das Substrat gegebenenfalls einer Nachwäsche unterzogen.
Die Farbstoffe werden in Form von Drucktinten üblicher Zusammensetzung (Lösungen bzw. Dispersionen der Farbstoffe
in bindemittelhaltigen wäßrigen Medien oder organischen Lösungsmitteln) auf die Hilfsträger (Papier, Metallfolien
und dgl.) aufgedruckt. Es versteht sich von selbst, daß beim Einsatz von Reaktivfarbstoffen solche Lösungsmittel
und Bindemittel verwendet wurden, die gegenüber diesen Farbstoffen inert sind. Auch empfiehlt es sich in diesem Falle,
die Papierhilfsträger vorher mit einem dünnen Silikonstrich zu versehen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zu bedruckenden
Substrate können in Form von Geweben, Gewirken, Vliesen, Folien und anderen Flächengebilden aus mit anionischen
Reaktivfarbstoffen färbbaren Materialien vorliegen.
Solche Materialien sind vor allem Cellulosematerialien (Baumwolle, Viskose, Leinen), sowie natürliche und
synthetische Polyamide (Wolle, Seide, Polyamid-6, Polyamid-6,6 u.a.) Bevorzugt sind Cellulosematerilien, insbesondere
Baumwolle.
Le A 17 889 - 2 -
809837/0188
2 710 ISO
Die Kontaktzeit zwischen Hilfsträger und Substrat beträgt bei 1OO-12O°C 30 bis 120 Sekunden.
Durch Erhöhung der Alkalität der Netzflotte, welche gewöhnlicherweise
das zur Fixierung notwendige Alkali enthält, kann die Reaktion zwischen Farbstoff und OH-Gruppen
der Cellulose in gewissem Umfange erhöht werden. Die Neigung der Cellulosefaser, mit steigender Alkalität unter Temperatureinwirkung
zu vergilben, beschränkt jedoch die Zugabe von Alkali (max. ca. 30 g/l Soda calc).
Geeignete Alkalispender, die der Netzflotte zugesetzt werden können, sind z.B. Natriumbicarbonat, Natriumcarbonat, Trinatriumphosphat,
trichloressigsaures Natrium, Natriummethylat, Äthylencarbonat u.a. oder deren Mischungen.
Ferner werden wesentlich höhere Farbausbeuten erzielt, wenn man der Netzflotte oder der zum Bedrucken der Hilfsträger
benutzten Druckpaste Elektrolyte, vorzugsweise solche mit 1- oder 2-wertigen Anionen zusetzt oder den Hilfsträger
vor dem Druck mit Zubereitungen, die solche Elektrolyte enthalten, präpariert.
Geeignete Elektrolyte sind z.B. Kochsalz und Glaubersalz.
Ein bemerkenswerter Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
gegenüber bisher bekannten Naetransverfahren mit Reaktivfarbstoffen besteht darin, daß auch ohne Nachfixierung
durch Dämpfen oder Trockenhitze hohe Farbausbeuten erzielt werden.
Le A 17 889 - 3 -
809837/0188
27 ΊΟ
a) Druckpaste (wäßrig):
Farbstoff gemäß GB-PS 1 188 6o6, B.31 50 g
Harnstoff 50 g
Na-Alginat/Wasser 900 g
1000 | g | |
b) Netzflotte (als Emulsion): | ||
Na-AIginat 4 % wäßr. Lösung | 1OO | g |
Wasser | 690 | g |
Emulgator auf Basis von oxäthyliertem | ||
Oxidiphenyl | 10 | g |
Testbenzin | 2OO | g |
Soda calc. | 20 | g |
Der Hilfsträger wird mit der Farbpaste 1a) bedruckt und
getrocknet.
Die anzufärbende Baumwolle wird mit der Netzflotte 1b) geklotzt (Flottenaufnahme 150 %) und ohne Zwischentrocknung
mit dem bedruckten Hilfsträger in einer Presse bei 105 C unter einem Druck von 4 bar 1 Min. lang in Kontakt gebracht
.
Nach Verlassen der Presse wird der Hilfsträger abgetrennt und die Ware gespült. Ein Druck von hoher Farbstärke und
guten Allgemeinechtheiten, insbesondere guter Sodakochechtheit, wird erhalten. Ähnliche Resultate werden mit den in den
nachfolgenden Beispielen angegebenen Rezepturen erhalten.
Le A 17 889 - 4 -
609837/0188
a) Druckpaste
Farbstoff gemäß GB-PS -| 188 606, B. 6 10Og
Toluol 840 g
Äthylcellulose N 22 60 g
10OO g Wird 30 Min. in einer Perlmühle dispergiert.
b) Netzflotte:
Emulsion wie 1b) 960 g
+ Na-Methylat 40 g
1000 g
Transfer- und Fixierbedingungen wie unter 1)
a) Druckpaste:
Farbstoff gemäß GB-PS 1 188 606, B. 15 50 g
Harnstoff 50 g
Na-Alginat/Halbemulsion 900 g
1000 g
b) Netzflotte:
Emulsion wie 1b) 910 g
NaCl 50 g
Soda calc. 10 g
Ethylencarbonat 30 g
10O0 g Transfer- und Fixierbedingungen wie unter 1)
Le A 17 889 - 5 -
809837/0188
a) Druckpaste:
Farbstoff gemäß ÖB-PS 1 188 606, B.15 60 g
Äthanol 89Og
in der Kugelmühle gemahlen.
b) Netzflotte
Lösung eines Polyammoniumacrylats 970 g Na-bicarbonat 30 g
Transfer im Kalander unter üblichen Bedingungen bei 105 C, 40 see., 3 bar.
a) Druckpaste
Farbstoff No. I gemäß GB-PS 1435256 50 g Na-Alginat 3 %ig Lsg. 95Og
b) Netzflotte: Emulsion wie 1b)
+ Trinatrium-phosphat 20 g/l
Transfer- und Fixierbedingungen wie unter 1)
Beispiel 6
a) Druckpaste:
Le A 17 889 - 6 -
809837/0188
2710Ί58
Reactive Red 123 ο 20 g
Na-Alginat 4 % Lsg. 860 g
Harnstoff 50 g
NaCl 30 g
b) Netzflotte: wie 1 b)
Transfer- und Fixierbedingungen wie unter 1).
Beispiel 7
a) Druckpaste:
Farbstoff No. Ill gemäß GB-PS 1 435 256 30 g Harnstoff 20 g
Na-Alginat 4 % Lsg. 95O g
b) Netzflotte: wie Ib) +50 g/l Na3SO4
Transferbedingungen wie unter 1).
Le A 17 889 - 7 -
809837/0188
Claims (6)
1) Verfahren zur Durchführung des Naßtransferdruckes mit
Hilfe von anionischen Reaktivfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man solche Reaktivfarbstoffe verwendet,
die bei pH 10 und 60 C eine Reaktionskonstante von
2 -1
mindestens 1x1O~ min aufweisen.
mindestens 1x1O~ min aufweisen.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Netzflotten oder die Druckpasten zum Bedrucken der Hilfsträger Elektrolyte enthalten.
3) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Farbstoffe mit einer Monochlordif luor pyriraidin
Reaktivgruppe verwendet.
4) Verfahren rictch Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Farbstoffe mit einer Monofluortriazin-Reaktivgruppe
verwendet.
5) Flächengebilde bedruckt gemäß Verfahren des Anspruchs
6) Cellulosefasermaterialien bedruckt gemäß Verfahren des Anspruchs 1.
Le A 17 889 - 8 -
809837/0188
Priority Applications (6)
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FR7806664A FR2383262A1 (fr) | 1977-03-09 | 1978-03-08 | Procede perfectionne pour l'impression par transfert au mouille |
BE185770A BE864697A (fr) | 1977-03-09 | 1978-03-09 | Procede humide d'impression avec transfert |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE19772710158 DE2710158A1 (de) | 1977-03-09 | 1977-03-09 | Nasstransferdruckverfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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Country Status (6)
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DE (1) | DE2710158A1 (de) |
FR (1) | FR2383262A1 (de) |
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1978
- 1978-03-06 GB GB878178A patent/GB1599858A/en not_active Expired
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- 1978-03-09 BE BE185770A patent/BE864697A/xx unknown
-
1982
- 1982-02-18 HK HK7582A patent/HK7582A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE864697A (fr) | 1978-09-11 |
GB1599858A (en) | 1981-10-07 |
JPS53111181A (en) | 1978-09-28 |
FR2383262A1 (fr) | 1978-10-06 |
HK7582A (en) | 1982-02-26 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |