DE2709365A1 - Magnetruehrer - Google Patents
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Description
»ITENifÄNWXUT E
DR.-ING. WOLFF. H. BARTELS
DR-INa HELD. DIPL.-PHYS. WOLFF
q 7 STUTTGART L LANGE STRASSE
MAGNETRt)HRER
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Magnetrührer mit einem im Gefäß mit dem umzurührenden Fluidum leichtbeweglich
gelagerten Rührläufer in Form eines Permanentmagnetstabs, der angeordnet ist, um von einem von außen aufgelegten,
rotierenden Magnetfeld mittels zumindest eines Paares Unter dem Gefäß angebrachte parallelorientierter und mit zueinander
phasenverschobenen Wechselströmen gespeister Magnetspulen mit gegengerichteten magnetomotorischen Kräften in Drehung versetzt
zu werden.
Solche Rührer werden auf verschiedenen Forschungsgebieten verwendet, wo man in einem Probehalter (Becher, Kolben) eine
regelmäßige Konzentration oder eine gleichmäßig verteilte Temperatur (z. B. bei Heizen) in einer Flüssigkeit, eine
schnelle Lösung von Substanzen und Mischung oder Aufschlämmung von Flüssigkeiten wünscht, - um bei längeren Messungen auch
zu verhindern, daß die Schlammsubstanzen zu Boden sinken.
Bei den bisher üblichen Rührern ist das zum Antrieb des
Läufers dienende Magnetdrehfeld von einem unter dem Gefäß placierten Permanentmagnet mit elektrischem Motorantrieb
erzeugt v/orden, der mit dem Läufer zentriert ist, und der diesen magnetisch kuppelt, so daß er mit derselben Drehzahl
rotiert. Diese Konstruktion wird durch das Vorkommen beweglicher mechanischer Teile einem Verschleiß ausgesetzt und
wird weniger betriebssicher, kompliziert eine kontinuierliche Regelung der Drehzahl und ist so umfangreich, daß sie in z.B.
der Spektrofotometrie und der Fluorometrie kaum annewandt,
noch weniger in befindliche Fotometer oder in ähnliche Apparatur einmontiert werden könnte.
Rea -Nr 1'^5 269
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Man hat deshalb vorgeschlagen, daß das Mapnetdrehfeld mit
Hilfe von einem Kreuzspulesystem geschaffen wird, das von einer zweiphasigen Wechselstromquelle mit 90 Phasenverschiebung
gespeist wird. Die vorgeschlagene Konstruktion hat aber die Erwartungen nicht erfüllt. Somit wurde sie sehr
leicht von anderen Magnetfeldern in der Nähe, wie z. B. von Relais, anderen Elektromagneten oder Permanentmagneten, gestört.
Der Läufer hatte eine Neigung, zu springen oder an einem Pol des Elektromagnets festgehalten zu werden. Bei
Änderung der Drehgeschwindigkeit des Antriebsflusses zur Regelung der Drehzahl des Läufers wurde das Drehfeld beunruhigt,
so daß der Läufer leicht aus der Magnetkupplung fiel. Aufgrund der Empfindlichkeit des Führers für naheliegende
fremde Magnetfelder war es außerdem nicht möglich, die Idee zur Umfassung zweier oder mehrerer Rührer nebeneinander zu
entwickeln, da die eigenen Magnetfelder der Läufer miteinander interferierten, so daß die Läufer einen ungleichmäßigen
Lauf zeigten oder einander anzogen.
Diese Faktoren, die eine Verwirklichung eines funktionsfähigen
Rührers nach den vorgeschlagenen Prinzip verhindern, werden von der Erfindung dadurch eliminiert, daß auf einer Stelle in
Linie mit dem Zentrum des Läufers, die im oder in der Mähe des gemeinsamen Mittelpunktes der Spulen liegt, eine Platte
aus Mu-Metall oder einem anderen weich-magnetischen Material,
das im Zusammenhang ähnliche Abschlrmungseigenschaften aufzeigt,
am Boden des Gefäßes angeordnet ist.
Die Erfindung wird unten mit Hinweis auf beigefügte Zeichnungen näher beschrieben, in denen Fig. 1-3 Prinzipscher.en für
eine erste, bzw. eine zweite und eine dritte Ausführungsform
des Magnetrührers gemäß der Erfindung, und Fig. 4 und 5
eine schematische Ansicht von oben bzw. eine Seitenansicht Ober die mechanische Ausführung eines Rührers gemäß der
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dritten AusfiJhrungsform zeigen, wobei die Seitenansicht auch
die Placierung der Probehalter mit entsprechenden Läufern andeutet.
Die prinzipielle Anordnung nach Fig. 1 umfaßt einen konventionellen
Oszillator (einschließlich Verstärker) O mit zwei Triebphasenwicklungen f^ und fp, die zu jeweils einer der
beiden parallelgestellten Magnetspulen S1 bzw. S_ mit einen
gemeinsamen Rück- oder Null-Leiter führen. Symbolisch ist markiert worden, daß die Spulen gegengerichtete magnetomotorische
Kräfte haben. Zwischen den Spulen und vorzugsweise auf einem geringfügig höheren Niveau air, die Oberseite derselben
ist eine Platte aus Mu-Metall angebracht (eine Legierung von
Nickel und Eisen), über dem Zentrum der Platte und nahe derselben
wird der betreffende Probehalter (H in Fig. 5) mit dem als Rührläufer dienenden Permanentmagnetstab, hier bei R angedeutet,
placiert. Die Ströme in den Phasen f1 und fp sind
gegeneinander phasenverschoben. Dies in Kombination mit den gegengesetzten magnetomotorischen Kräften der Spulen resultiert
in so wechselnde magnetische Polaritäten der Spulen, daß diese die Läuferpole abwechselnd anziehenden und abstoPen-
den Magnetflüssen zur Bildung eines den Läufer R mitbringenden,
wandernden oder rotierenden Magnetfeldes aussetzen. Seine
Frequenz, d. h. die Drehzahl des Läufers, kann von dem Oszillator
O geregelt werden.
Die Aufgabe der Mu-Platte ist von größter Bedeutung, da sie
durch Konzentrierung der longitudinalen Strömungslinien der
Spulen in Zusammenspiel mit den Fluß von dem Läufer eine so
starke Zentrierung desselben gibt, daß die Lluferbewegung nicht einmal von sehr naheliegenden fremden Magnetfeldern
gestört wird.
Die Ausführung hat jedoch ihre Mängel, indem die, Bewegungs-
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richtung nicht gesteuert werden kann, und die vorkommenden
toten Punkte können den Läufer zum Stehen bringen oder den Anlauf erschweren.
Durch Ergänzung des einen Spulenpaares S1 und S2 mit einem
zweiten Spulenpaar S, und S1. in Quadrat format ion und mit
denselben Phasen f* und fp wie das erste Paar, wie aus der
Ausführung in Fig. 2 hervorgeht, erhält man ein Magnetdrehfeld mit totpunktsfreiem Umschließen. Hierbei wird der Läufer
R wesentlich in dem gemeinsamen Zentrum der vier Spulen placiert. Die zentrierende Wirkung der Mu-Platte P auf dem
Läufer wird jedoch durch das erhöhte Magnetfeldumschließen so verstärkt, daß die Platte je nach Bedürfnis recht wesentlich von dem geometrischen Mittelpunkt der Spule (mit gestrichelten Linien angedeutet) verschoben werden kann;
alternativ braucht die Spulenformation nicht streng symme-trisch zu sein. Diese Flexibilität kann vom Raumgesichtspunkt
eine große Rolle spielen.
Die beiden oben beschriebenen Ausführungsformen haben einfache Rührer betroffen. Sehr oft hat man jedoch Verwendung
von doppelten Rührern nahe einander, z. B» einerseits von
einem Halter mit Bezugsproben und andererseits von einem Halter mit Untersuchungsproben. Statt doppelte Spulensätze
nach Fig. 1 zu verwenden, d. h. insgesamt acht Spulen, kann man sich durch das in Fig. 3 gezeigte Arrangement ohne Verschlechterung der Funktion mit nur sechs Spulen behelfen,
welche Vereinfachung selbstverständlich zu großem Vorteil vom sowohl Raum- als auch Kostengesichtspunkt ist.
Diese Ersparnis von zwei Spulen geschieht dadurch, daß ein Spulenpaar S- und Sg noch eine Quadratformation zusammen mit
den Spulen S, und Sj. mit einer Mu-Platte Pp im Zentrumgebiet
bildet, und mit derselben Phase fp wie eines der übrigen Paare
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in dem Gezeigten Fall das hintere Spulenpaar 1 und 2, gespeist
wird. Insbesondere bei dieser Aus führungs form - aber gev/is η ermaßen
auch bei dem Doppelriihrer nach Fig. 2 - hat es sich erwiesen, daß eine weitere Verbesserung der Betriebssicherheit
durch Anbringen flußabschirmender Scheiben A aus Mu-Metall
nahe oder auf der Spulenoberseite herbeigeführt werden kann. Diese Scheiben sollen nicht nennensv/ert größer als der Spulenquerschnitt
sein, um den Magnetfluß nicht ungehörig abzuschirmen.
Bezüglich der Größe der Mu-Platten P gilt, daß je kleiner die
Platte ist, desto feiner wird die Zentrierung des Läufers, aber desto schwächer die Zentrierungskraft und umgekehrt. Der Bestwert
wird somit von den übrigen magnetischen Parametern des Rührers abhängig.
Der Doppelrührer in Fig. 3 kann nach dem dort gezeigten Prinzip mit zusätzlichen Spulenpaaren zum Erhalten von drei
oder mehreren Rührern erweitert werden.
Die Fig. 4 und 5 zeigen Beispiele der mechanischen Ausführung
des Doppelrührers nach Fig. 3· Ba findet man die sechs Spulen
S1-Sg einschließlich aufgelegter Mu-Metallscheiben in einen
Block B eingeräumt, der einen Distanzhalter D aus Kunststoff oder anderem unmagnetischen Material zum Tragen der Mu-Metallplatten
P^ und P2 trägt.Bel L sind die beiden ankommenden
Triebphasen und der Rückleiter angedeutet. In der Seitenansicht in Fig. 5 wird auch der untere Teil der Probenhalter
H und Η- mit darin liegenden Läufern R1 und P? angedeutet,
welche auf übliche Weise einen gewölbten Mittelteil für die
Lagerung gegen den Boden des Probehalters haben.
Die oben beschriebenen Ausführungsformen sind nur beabsichtigt,
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als Beispiel möglicher Ausführungen zu dienen. Die Erfindung
ist deshalb nicht auf das oben Gezeigte und Beschriebene begrenzt,sondern verschiedene Mofifikationen innerhalb des
Rahmens der Erfindung dürften dem Fachmann offenbar sein. Insbesondere muß jedoch hervorgehoben werden, daß die
Phasenverschiebung zwischen den beiden Strömen der Triebphasen eine andere als 90° sein kann. Ferner kann der Rührer eine
pumpende Wirkung dadurch erhalten, daß der Magnetstab als Propeller ausgebildet ist, oder daß ein solcher an dem
Magnetstab befestigt ist. Eine auf diese Weise hergestellte Pumpe kann vorteilhaft im Zusammenhang, wo nur verhältnismäßig
geringe Ansprüche an die Pumpleistung gestellt werden, z. B. bei Aquarien, verwendet v/erden.
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i .
Leerseite
Claims (4)
- Magnetrührer mit einem in dem Gefäß (H in Fig. 5) mit dem umzurührenden Fluidum leichtbeweglich gelagerten Rührläufer (R) in Form eines Permanentmagnetstabes, der angeordnet ist, um von einem von außen aufgelegten, rotierenden Magnetfeld mittels zumindest eines Paares unter dem Gefäß (H) angebrachter, parallelorientierter Spulen (S1 und Sp) mit gegengerichteten magnetomotorischen Kräften in Drehung versetzt zu werden, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Stelle in Linie mit dem Zentrum des Läufers (R), die im oder in der Nähe des geneinsamen Mittelpunktes der Spulen liegt, eine Platte (P) aus Mu-Metall oder einem anderen, weich-magnetischen Material, das im Zusammenhang ähnliche Abschirmungseigenschaften aufweist, am Boden des Gefäßes angeordnet ist.
- 2. Magnetrührer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei Paar im wesentlichen in quadratischer Formation placierte und paarweise mit derselben Phase (f* bzw. fp) von einer Wechselspannungsquelle (O) gespeiste Spulen (S1-S11 in Fig.2), in deren gemeinsamen Zentrumbereich die Platte (P) aus Mu-Metall nahe am Boden des Gefäßes angeordnet ist.
- 3. Magnetrührer nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch noch ein Paar Spulen (s,- und Sg in Fig. 3), das zusammen mit dem einen (S- und S1.) der beiden übrigen Paare eine quadratische Formation bildet und mit dem zweiten (S1 und S2) dieser Paare eine gemeinsame Phasenspeisung hat, woneben eine zweite Mu-Metallplatte (P2) in dem Zentrumbereich des neuen Quadrates zur Beeinflussung des Läufers (Rp in Fig. 5) in einem zweiten oberhalb liegenden Gefäß (Hp) placiert ist.
- 4. Magnetrührer nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß Scheiben (A) aus Mu-Metall auch über jede der Spulen (P^-Ρκ bzw. P1 -Pg) deckend placiert sind.709837/0783
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