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a) vor dem Stütztisch (4) eine Vorrichtung zum Befeuchten der Zellstoffbahn angeordnet ist, die
mindestens ein Paar Strahldüsen (3) enthält, von denen jeweils eine über einer der beiden Seiten
der Zellstoffbahn angeordnet ist und der Oberfläche der Zellstoffbahn gleichmäßig
Feuchtigkeit zuführt,
b) die Oberfläche des Stütztisches (4) kammartig ausgebildet und mit Vorsprüngen (5) versehen «
ist,
c) über dem Stütztisch (4) eine Vorschubwalze (7) angeordnet ist, deren Drehachse parallel zu der
Oberfläche des Stütztisches (4) und zu der Drehachse der Zerkleinerungstrommel (8) liegt,
d) auf der Zerkleinerungstrommel (8) scheibenförmig gezahnte Auflockerungselemente (9, 10)
kleineren und größeren Durchmessers derart angeordnet sind, daß in regelmäßiger Folge
zwischen zwei gezahnten Elementen größeren « Durchmessers (9) mindestens ein gezahntes
Element kleineren Durchmessers (10) angeordnet ist,
e) in die Zwischenräume zwischen den Auflockerungselementen (9) Andrückflächen (11) der so
Vorschubwalze (7) und die Vorsprünge (5) der kammförmigen Oberfläche des Stütztisches (4)
eingreifen, wobei die Auflockerungselemente (9,10), die Vorschubwalze (7) und die Vorsprünge
(5) gegeneinander so angeordnet sind, daß sie die Zellstoffbahn in im wesentlichen
gleichgroße Teilchen zerkleinern.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckflächen (11) der Vorschub- 6"
walze (7) als ein Satz unbeweglicher, auf einer gemeinsamen Achse angeordneter Scheiben (11)
ausgeführt sind, wobei jede dieser Scheiben (H) in einen Zwischenraum zwischen den scheibenförmigen
gezahnten Auflockerungselementen (9) eingreift, und daß die Vorsprünge (6) des Stütztisches
(4) im Bereich der Scheiben (11) eine diesen zugekehrte bogenförmige Oberfläche mit einem
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zerfasern einer aus Zellstoff bestehenden Bahn, sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Zellstoffasern, d. h. Fasern, deren faserbildendes Material Zellulose ist und die vorwiegend aus Zellulose
bestehen, sind für die Papierindustrie erforderlich und können zur Herstellung von sanitärhygienischen und
Haushaltserzeugnissen sowie für die Bahnformung im Trockenverfahren effektiv genutzt werden.
Hierunter fallen sowohl durch chemisch-mechanischen Aufschluß gewonnene Halbzellstoffe als auch
durch chemischen Aufschluß erhaltene Zellstoffe, die zu den Halbstoffen gehören.
Aus der US-PS 35 96 840 ist ein Verfahren zur Auftrennung von Zellstoff in einzelne Fasern bekannt,
bei dem ein Ballen eines blattförmigen Zellstoffes in einen Reißer eingeführt wird, der eine kontinuierliche
Zufuhr der Blätter in eine Einrichtung zur Zerkleinerung bewirkt, in der die Blätter in Zellstoffstücke verschiedener
Abmessungen zerkleinert werden. Der zerkleinerte Zellstoff wird weiter in einen Sammelbunker eingeführt,
aus dem er in Scheibenmühlen gelangt. In den Scheibenmühlen führt man die Trennung der Zellstoffstücke
in einzelne Fasern durch, was durch Einwirkung der harten Oberflächen der zermahlenden Scheiben auf
die Zellstoffstücke erfolgt, und zum Zerreißen der Fasern und zur Bildung einer beträchtlichen Menge (bis
10 bis 15%) verdichteter Klumpen, der sogenannten »Knötchen« führt. Die auf diese Weise erhaltenen
Zellstoffasern fördert man pneumatisch in eine Maschine zur Herstellung von sanitärhygienischen Erzeugnissen.
Der Hauptnachteil dieses Verfahrens ist die ungleichmäßige Trennung des Zellstoffs in Fasern und
folglich eine niedrige Qualität des zerfaserten Zellstoffs, da die Fasermasse eine große Menge an »Knöichen«
und an Teilchen des nicht aufgetrennten Zellstoffs enthält und die Fasern bei der Trennung wesentlich
gekürzt werden.
Die genannten Nachteile führen zur Verringerung der Saugfähigkeit der erhaltenen Zellstoffasern und folglich
zu einem erhöhten Verbrauch in den sanitärhygienischen Erzeugnissen.
Aus der US-PS 34 82 287 ist ein Verfahren der Trennung einer Zellstoffmasse in Fasern bekannt, das in
der Zufuhr der Zellstoffmasse in Luftstrahlen von hoher Geschwindigkeit, in ihrem Erfassen und Mitreißen
durch den Luftstrom, der durch die genannten Strahlen gebildet wird, in ihrer Trennung in Fasern unter der
Einwirkung turbulenter Pulsationen, die im Strom entstehen, und in der darauffolgenden Absonderung
einzelner Zellstoffasern aus dem Strom in einem Inertialklassierer besteht.
Die Einrichtung zur Durchführung dieses bekannten Verfahrens enthält einen Fülltrichter, durch den die
Zellstoffmasse in eine Einrichtung zu ihrer Trennung in Fasern in Luftstrahlen eingeführt wird, Strahldüsen und
einen Ringkanal, der für die Förderung und Trennung der Masse in Fasern und ihre Klassierung bestimmt ist,
sowie auch einen Stutzen zur Ableitung der ausreichend in Einzelfasern getrennten Masse zur weiteren Verwendung.
Das genannte Verfahren gibt die Möglichkeit, eine
Zellstoffmasse in Fasern zu trennen, ohne sie zu kurzen, ( und die Menge der darin enthaltenen »Knötchen« zu
ι reduzieren. In diesem Verfahren fehlen Vorgänge zur k Vorbereitung der Zellstoffmasse vor ihrer Trennung in
Fasern. Der genannte Nachteil des bekannten Verfahrens führt zu einer ungleichmäßigen Trennung der
ι Zellstoffmasse in Fasern und folglich zu einer niedrigen Qualität des in Form von einzelnen Fasern erhaltenen
j Zellstoffe, da sie eine bedeutende Menge an Teilchen t nicht aufgetrennten Stoffs enthält, wodurch die Qualität ι ο
j der daraus herzustellenden Produkte herabgesetzt wird. ■ Die Einrirhtung, die das beschriebene Verfahren
( verwirklicht, enthält keine Mittel zur Vorbereitung der
zur Trennung gelangenden Zellstoffmasse. Die in dieser '■ Vorrichtung erhaltenen Fasern enthalten neben dem
gleichmäßigen Produkt auch nicht aufgetrennte Teilchen.
Aus der US-PS 36 06 175 ist es ferner bekannt, ein Halbstoffband oder -blatt aus Zellstoff dadurch in
einzelne Fasern zu trennen, daß man es tangential einer :<> ι mit Zähnen versehenen Brechtrommel zufahrt, wobei
das Halbstoffband von einem Stütztisch geführt wird, der in etwa wie die Oberfläche der Brechtrommel
gekrümmt ist, sich dabei jedoch dieser Oberfläche so nähert, daß ein anfänglich vorhandener Spalt gegen Null >5
geht. Dadurch wird das Halbstoffband gegen die Zähne der Brechtrommel gedrückt und zerrissen.
Abgesehen davon, daß bei einer solchen Vorrichtung besondere Vorkehrungen gegen einen Verschleiß der
Zähne und des Stütztisches erforderlich sind, liefert in
diese Vorrichtung ebenfalls Fasern ungleichmäßiger Länge.
Aus der US-PS 38 24 652 und der DE-OS 22 45 936 ist ferner ein Verfahren bekannt, bei dem ein Halbstoffband
radial an eine in einem Gehäuse angeordnete J5 Trommel mit Schlagelementen herangeführt wird. Die
in dieses Verfahren eingehenden Bänder müssen getrocknet sein. Durch das Auftreffen der Schlagelemente
auf die Vorderkante eines Zellstoffblattes wird nicht erreicht, daß Fasern einheitlicher Länge erhalten
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches Verfahren zum Zerfasern einer aus Zellstoff bestehenden
Bahn zu entwickeln, bei dem völlig aufgetrennte Zellstoffasern von im wesentlichen gleicher Länge
erhalten werden, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens anzugeben, die bei einer
' einfachen Konstruktion eine hohe Effektivität aufweist und die gleichmäßige Trennung der Zellstoffbahn in
einzelne Fasern sichert.
' Die Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Zerfasern
einer aus Zellstoff bestehenden Bahn, bei dem die Bahn zunächst in kleinere Teilchen zerlegt wird, die
anschließend durch Luftstrahlen weiter in einzelne Fasern zertrennt werden, erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß vor dem Zerfasern die Bahn durch ein Dampf-Luft-Gemisch auf einen gleichmäßigen Feuchtigkeitsgehalt
zwischen 15 und 60% gebracht und anschließend in gleich große flockige Teilchen zerlegt
wird, worauf das Auftrennen in Einzelfasern erfolgt. bo
Es ist vorteilhaft, die Zellstoffbahn mit gleichmäßiger Geschwindigkeit durch die Dampfstrahlen zu führen.
Dieses Verfahren wird mit Hilfe einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einer Vorschubeinrichtung
für die Bahn, hinter der ein Stütztisch und b> eine Zerkleinerungstrommel für die Zellstoffbahn und
eine Vorrichtung zur Trennung der Zellstoffteilchen durch Luftstrahlen in einzelne Fasern angeordnet ist,
verwirklicht, bei der
a) vor dem Stütztisch eine Vorrichtung zum Befeuchten
der Zellstoffbahn angeordnet ist, die mindestens ein Paar Strahldüsen enthält, von denen
jeweils eine über einer der beiden Seiten der Zellstoffbahn angeordnet ist und der Oberfläche
der Zellstoffbahn gleichmäßig Feuchtigkeit zuführt,
b) die Oberfläche des Stütztisches kammartig ausgebildet und mit Vorsprüngen versehen ist,
c) über dem Stütztisch eine Vorschubwalze angeordnet ist, deren Drehachse parallel zu der Oberfläche
des Stütztisches und zu der Drehachse der Zerkleinerungstrommel liegt,
d) auf der Zerkleinerungstrommel scheibenförmig gezahnte Auflockerungselemente kleineren und
größeren Durchmessers derart angeordet sind, daß in regelmäßiger Folge zwischen zwei gezahnten
Elementen größeren Durchmessers mindestens ein gezahntes Element kleineren Durchmessers angeordnet
ist,
e) in die Zwischenräume zwischen den Auflockerungselementen Andrückflächen der Vorschubwalze
und die Vorsprünge der kammförmigen Oberfläche des Stütztisches eingreifen, wobei die
Auflockerungselemente, die Vorschubwalze und die Vorsprünge gegeneinander so angeordnet sind,
daß sie die Zellstoffbahn in im wesentlichen gleichgroße Teilchen zerkleinern.
Es ist vorteilhaft, wenn die Andruckflächen der Vorschubwalze als ein Satz unbeweglicher, auf einer
gemeinsamen Achse angeordneter Scheiben ausgeführt sind, wobei jede dieser Scheiben in einen Zwischenraum
zwischen den scheibenförmigen gezahnten Auflockerungselementen eingreift, und daß die Vorsprünge des
Stütztisches im Bereich der Scheiben eine diesen zugekehrte bogenförmige Oberfläche mit einem Radius
aufweist, der um die Dicke der Zellstoffbahn größer ist als der Radius der Scheiben.
Vor der Trennung des Zellstoffbandes in einzelne Fasern in Luftstrahlen von hoher Geschwindigkeit wird
der Zellstoff im voraus kurzfristig durch die Zufuhr von Dampfstrahlen gleichmäßig über die ganze Oberfläche
befeuchtet. Die in einem Dampfstrahl enthaltenen Feuchtigkeitsteilchen dringen unter der Einwirkung des
dynamischen Strahldrucks in den Zwischenfaserraum und befeuchten den Zellstoff gleichmäßig in seiner
ganzen Stärke. Eine gleichmäßige Bearbeitung der gesamten Oberfläche des Zellstoffs mit Dampfstrahlen
wird durch seine ununterbrochene und ständige Zufuhr in die genannten Strahlen gewährleistet. Dieses
Befeuchtungsprinzip bietet die Möglichkeit, den Zellstoff bis zum erforderlichen Gehalt an Feuchtigkeit im
Zwischenfaserraum zu benetzen, der 15 bis 60% beträgt.
Die Befeuchtung des Zellstoffs bis zum genannten Zwischenfaserfeuchtigkeitsgehalt schwächt bedeutend
die Bindekraft zwischen den Fasern, was seine gleichmäßige und effektive Zerkleinerung in Flocken
fördert und die darauffolgende Trennung in einzelne Fasern in den Luftstrahlen erleichtert. Die kurze Zeit
der Feuchtigkeitseinwirkung sichert, daß die Fasern während der Benetzung nicht quellen. Der Befeuchtungsgrad
wird im einzelnen durch die jeweilige Zellstoffart und durch die Arbeitsweise bei der weiteren
Bearlsitung bestimmt.
Die weitere Zerkleinerung des befeuchteten Zellstoffs führt man bis zum flockigen Zustand auf solche
Weise durch, daß annähernd gleich große Teilchen des Zellstoffs gebildet werden. Danach wird der vorher
befeuchtete und gleichmäßig zerkleinerte Zellstoff direkt in die Luftstrahlen eingeführt, in denen seine
Trennung in einzelne Fasern und gleichzeitig sein > Trocknen erfolgen. Die Einführung der Feuchtigkeit
während der Benetzung nur von der Oberfläche der Zellstoffasern her sichert ihr schnelles Trocknen in den
Luftstrahlen während der Trennung.
Auf diese Weise werden in der Erfindung die mi
Besonderheiten sowohl des Trennungsprozesses in Luftstrahlen genutzt als auch die Besonderheiten des zu
bearbeitenden Stoffes berücksichtigt.
Die durchgeführten Untersuchungen der Gleichmäßigkeit der Zellstoffasern der erhaltenen Fasermasse π
zeigten eine hohe Effektivität des vorgeschlagenen Verfahrens.
Zur Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens wird auch eine neue konstruktive Lösung einer
Vorrichtung vorgeschlagen. -'»
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem Mechanismus für den Vorschub und die Zufuhr
der Zellstoffbahn, einer Vorrichtung für ihre Befeuchtung, einer Vorrichtung für die Zerkleinerung des
befeuchteten Zellstoffs und einer Vorrichtung für r. dessen Trennung in den Luftstrahlen.
Der Mechanismus für den Vorschub und die Zufuhr der Zellstoffbahn sichert eine kontinuierliche und in der
Zeit konstante Geschwindigkeit der Zufuhr des Zellstoffs in den Befeuchter und setzt sich aus einem «ι
Förderer mit einem Antrieb zusammen.
Die Vorrichtung zur Befeuchtung weist mindestens ein Paar Strahldüsen auf, wobei mindestens je eine Düse
auf jeder Oberflächenseite des Zellstoffs angeordnet ist. Die Strahldüsen sind so angeordnet, daß der Dampf J5
senkrecht zur Oberfläche des Zellstoffs ausströmt und eine gleichmäßige Befeuchtung der gesamten Oberfläche
des Zellstoffs sichert.
Die Vorrichtung für die Zerkleinerung der befeuchteten Zellstoffbahn enthält einen Stütztisch mit einer w
kammartig ausgebildeten Oberfläche, eine Vorschubwalze und eine Zerkleinerungstrommel, die so ausgeführt
und angeordnet sind, daß die genannte Vorrichtung die Zerkleinerung der befeuchteten Zellstoffbahn
in fast gleich große flockige Teilchen sichert.
Das Mittel, das den Zellstoff in Fasern trennt, enthält einen ringförmigen Hohlraum mit Düsen, die die
Trennung des Zellstoffs in Fasern in den Luftstrahlen sichern.
Das vorgeschlagene Verfahren bietet somit die Möglichkeit, Zellstoffe effektiv in einzelne Fasern zu
trennen, die einen hohen Grad der Gleichmäßigkeit und
Qualität aufweisen. Die Anlage wir Durchführung dieses
Verfahrens weist eine einfache und zuverlässige konstruktive Ausgestaltung auf, die die erforderliche
technologische Arbeitsweise des Prozesses gewährleistet
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die Zeichnungen
näher erläutert Es zeigt ho
F i g. 1 eine schematische Gesamtansicht einer Vorrichtung,
F i g. 2 die vorgeschlagene Vorrichtung, Draufsicht, F i g. 3 einen Kamm und die Zähne der Zerkleinerungstrommel,
Draufsicht. ηί
Die in den Zeichnungen dargestellte Vorrichtung (F i g. 1 und 2) enthält einen Förderer 1 mit einer über
ihm liegenden Andrückwalze 2, dahinter in Bewegungsrichtung der Bahn angeordnete Strahldüsen 3, einen
Stütztisch 4 mit Vorsprüngen 5 und 6 (Fig. 3), eine Vorschubwalze 7 sowie eine Zerkleinerungstrommel 8,
auf der unbeweglich scheibenförmige gezahnte Auflockerungselemente 9 eines größeren Durchmessers
und zwischen ihnen Elemente 10 eines kleineren Durchmessers angeordnet sind. Die Radius der Auflockerungselemente
10 kleineren Durchmessers ist um die Nuttiefe der kammartigen Oberfläche des Stütztisches
4 geringer als der der Elemente 9 größeren Durchmessers. Auf der Achse der Vorschubwalze 7 sind
gleichmäßig Andrückflächen 11 aufgereiht. Die Zähne der größeren Elemente 9 liegen zwischen den
Vorsprüngen 5 des Stütztisches 4 sowie auch zwischen den Andrückflächen 11 der Vorschubwalze 7. Die obere
Oberfläche der Vorsprünge 5 und der Vorsprünge 6 des Stütztisches 4 seitens der Walze 7 ist krummlinig und
weist einen Radius auf, der den Radius der Scheiben-Andrückflächen 11 der Walze 7 um die Stärke der
Zellstoffbahn übertrifft.
Unter der Zerkleinerungstrommel 8 ist eine Vorrichtung zur Trennung der erhaltenen Zellstofflocken in
Fasern angeordnet, die einen Fülltrichter 12, Luftstrahlendüsen 13, eine Trennkammer 14, eine Klassierungssektion 15, eine Rückführungssektion 16 und einen
Stutzen 17 für die Ableitung der aufgetrennten Zellstoffasern umfaßt.
Die Arbeitsweise der Anlage ist wie folgt: Die Zellstoffbahn wird mittels eines Förderers 1 und einer
Andrückwalze 2 kontinuierlich und mit einer konstanten Geschwindigkeit zur Befeuchtung in die Dampfstrahlen
geführt, die aus den Düsen 3 ausströmen; danach gelangt die befeuchtete Zellstoffbahn unter die Vorschubwalze
7, die sie erfaßt und der Zerkleinerung zuführt. Die Zerkleinerung des Zellstoffs in dieser
Anlage erfolgt nacheinander zuerst mit den Zähnen der Auflockerungselemente 9 mit größerem Durchmesser
auf den Vorsprüngen 6 des Stütztisches 4 und die danach auf den Vorsprüngen 5 des Stütztisches 4 entstandenen
Streifen des nicht zerkleinerten Zellstoffs werden dann durch die Scheiben 11 der Vorschubwalze an die obere
radiale Oberfläche der Vorsprünge 5 des Stütztisches 4 angedrückt und über diese durch die Drehung der
Scheiben 11 befördert und weiter durch die Elemente 10 mit kleinerem Durchmesser zerkleinert.
Danach wird der angefeuchtete und gleichmäßig zerkleinerte Zellstoff durch den Fülltrichter 12 in
Luftstrahlen von hoher Geschwindigkeit geführt, die aus den Düsen 13 ausströmen. Die Zellstoffflocken werden
vom Luftstrom erfaßt, der durch die genannten Strahlen erzeugt wird, und sie gelangen in die Trennkammer 14,
in der sie unter der Einwirkung der im Strom entstehenden turbulenten Pulsationen in einzelne
Fasern getrennt werden. Das entstandene Gemisch der Stoffteilchen in der Luft gelangt in die gebogene
Klassierungssektion 15, in der unter der Einwirkung der Fliehkraft die Verschiebung größerer Zellstoffteilchen
zur Außenwand der Klassierungssektion 15 und ihre Rückführung durch die Rückführungssektion 16 in die
Trennkammer 14 zur wiederholten Trennung erfolgt Die leichteren Teilchen, die einzelne Zellstoffasern
darstellen, werden aus der Klassierungssektion 15 vom austretenden Luftstrom durch den Ableitungsstutzen 17
mitgerissen. Die auf solche Weise erhaltenen Zellstofffasern werden danach von der Luft getrennt und zur
weiteren Verwendung zur Herstellung von sanitärhygienischen Erzeugnissen, zur Bahnformung im Trockenverfahren
sowie auch in eine Reihe anderer Prozesse
geführt.
Die in F i g. 1 und 2 dargestellte Vorrichtung kann zur Herstellung von Zellstoffasern sowohl aus einem
Zellstoff in Form von einzelnen Blättern als auch in Form von kontinuierlichen Bahn verwendet werden.
Nachstehend werden konkrete Beispiele der Anwendung des Verfahrens zur Herstellung von Zellstoffasern
aus Zellstoffen verschiedener Arten angeführt.
Beispiel 1
Dieses Beispiel betrifft die Anwendung des Verfahrens zur Herstellung von Zellstoffasern aus einem
lufttrockenen gebleichten Nadelholz-Blattsulfitzellstoff.
Der Zellstoff wird vorher auf einen Zwischenfaserfeuchtigkeitsgehalt
von 30% befeuchtet und danach so zerkleinert, daß annähernd gleich große flockige
Zellstoffteilchen entstehen. Der vorher befeuchtete und gleichmäßig zerkleinerte Zellstoff wird danach direkt in
die Luftstrahlen eingeführt, um ihn in einzelne Fasern zu trennen. Die Feuchtigkeit der einzelnen Zellstoffasern
Tabelle I
20 beträgt nach der Trennung 12%.
Bekanntlich sind die Hauptforderungen, die an eine Zellstoffasermasse für die Herstellung von sanitärhygienischen
Erzeugnissen gestellt werden, folgende: eine hohe Absorptionsfähigkeit, ein minimaler Gehalt an
»Knötchen« und Teilchen nicht aufgetrennten Zellstoffs sowie eine möglichst geringe Kürzung der Zellstofffasern.
Die Bestimmung der Absorptionsfähigkeit der ZeII-stoffasermasse
führt man nach einem Verfahren durch, das für die Bestimmung der Absorptionsfähigkeit von
medizinischer hygroskopischer Watte verwendet wird. Die Fraktionszusammensetzung bestimmt man nach
einem Verfahren für die Bestimmung der Fraktionszusammensetzung der Holzmasse (SU-PS 5 86 933).
Den Gehalt an »Knötchen« und nicht aufgetrennten Zellstoffteilchen bestimmt man als Siebrückstand auf
einem Sieb mit einem Maschendurchmesser von 3 mm. Die Qualitätskennziffern des gebleichten Sulfitzellstoffes
sind in der Tabelle I angeführt.
Zellstoff
Fraktionszusammensetzung in %
Fraktionsnummer I II
III IV
Gehalt an
»Knötchen« und
unbearbeiteten
Teilchen, %
Absorptionsfähigkeit in
g Wasser
g Zellstoff
Fasertrennung nach 91,4 4,4
diesem Verfahren
Ausgangs-BlattzellstofT 91,3 4,6
Beispiel 2
Es behandelt ein Beispiel der Anwendung des Verfahrens auf einen lufttrockenen ungebleichten
Blattsulfitzellstoff. Vor der Bearbeitung wird der Zellstoff auf einen Zwischenfaserfeuchtigkeitsgehalt
Tabelle II
1,1
1,2 3,1
2,9
kein
21,57
von 45% befeuchtet. Die Bedingungen der weiteren Bearbeitung und die Verfahren der Qualitätsanalyse der
erhaltenen Zellstoffasermasse sind dieselben wie auch im Beispiel 1. Die Qualitätskennzitfern des ungebleichten
Sulfitzellstoffs sind in der Tabelle II angeführt.
Zellstoff
Fraktionszusammensetzung in %
Fraktionsnummer
I II III
IV
Gehalt an
»Knötchen« und
unbearbeiteten
Teilchen, %
Absorptionsfähigkeit in
g Wasser
g Zellstoff
Nach diesem Verfahren 93,9 4,0
in Fasern getrennter
Zellstoff
Ausgangs-Blattzellstoff 94,0 3,9
Beispiel 3
Es behandelt ein Beispiel der Anwendung des Verfahrens auf einen lufttrockenen ungebleichten
Blattsulfitzellstoff. Vor der Bearbeitung wird der Zellstoff auf einen Zwischenfaserfeuchtigkeitsgehalt
Tabelle HI
0,5
0,6 1,6
1,5
kein
23,62
von 40% befeuchtet. Die Bedingungen der weiteren Verarbeitung und die Verfahren der Qualitätsanalyse
der erhaltenen Zellstoffasermasse sind dieselben wie auch im Beispiel 1. Die Qualitätskennziffern des
ungebleichten Sulfatzellstoffs sind in der Tabelle III angeführt
Zellstoff
Fraktionszusammensetzung in %
Fraktionsnummer I II
III IV
Gehalt an Absorptions-
»Knötchen« und fahigkeit in
unbearbeiteten g Wasser
Teilchen, % g Zellstoff
Nach diesem Verfahren
in Fasern getrennter
Zellstoff
93,4
4,5
0,9
kein
23,36
Ausgangs-Blattzellstoff
93,2
4,6
1,2
1,0
Die in den Beispielen 1 bis 3 angeführten Werte zeigen, daß die nach diesem Verfahren erhaltene
Zellstoffasermasse über eine hohe Gleichmäßigkeit verfügt, weil sie keine »Knötchen« und nicht aufgetrennte
Zellstoffteilchen enthält. Nach der Fraktionszusammensetzung i:r'.rrscheidef sie sich von dem
Ausgangs-Blattzellstoff nicht, was bestätigt, daß während des Trennungsprozesses die Fasern nicht verkürzt
werden. Die genannten Vorteile der erhaltenen Zellstoffasermasse sichern ihre große Absorptionsfähigkeit
und folglich ihre vorteilhafte Anwendung für die
10
Herstellung sanitärhygienischer Erzeugnisse. Außerdem bietet die große Faserlänge die Möglichkeit, den
erhaltenen Zellstoff effektiv für die Bahnformung im Trockenverfahren zu verwenden.
Die große Absorptionsfähigkeit der nach diesem Verfahren erhaltenen Zellstoffasermasse bietet die
Möglichkeit, ihren Gehalt in sanitärhygienischen Erzeugnissen zu reduzieren, wodurch der Zellstoffverbrauch
um 15 bis 25% verringert wird, was einen beträchtlichen ökonomischen Vorteil bedeutet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen