DE2707346A1 - Neue halogenpregnadiene und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Neue halogenpregnadiene und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Case 4-10351/+ Deutschland
BA-
27073A6
40·
Keue Halogenpregnadiene und Verfahren zu ihrer Herstellung.
Die Erfindung betrifft polyhalogenierte Pregnan-Derivate der folgenden Formel
(D,
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4OS7
worin X Fluor oder Chlor und R eine freie oder veresterte Hydroxygruppe oder Chlor bedeuten, Verfahren zu ihrer Herstellung
sowie pharmazeutische Präparate, welche die neuen Stoffe als Wirksubstanzen enthalten, und deren therapeutische Anwendung.
Eine veresterte Hydroxygruppe R leitet sich von Säuren ab, die Üblicherweise als Veresterungskomponenten bei therapeutisch
zu verwendenden Hydroxysteroiden in Betracht kommen, z.B. von unsubstituierten oder substituierten organischen Carbonsäuren mit
1-18 C-Atomen, von Sulfonsäuren oder von anorganischen Säuren. Unter den organischen Carbonsäuren sind aus der aliphatischen
Reihe insbesondere die niederaliphatischen Mono- oder Dicarbonsäuren mit 1-7 C-Atomen bevorzugt, wie z.B. Essigsäure, die Propionsäure,
die Buttersäuren, die Valeriansäuren, die Capronsäuren, insbesondere die Trimethylessigsäure, die n-Capronsäure, die Dimethyläthylessigsäure,
die Malonsäure, die Bernsteinsäure, die Glutarsäure. Von den höheren aliphatischen Carbonsäuren kommen
z.B. die Caprin- oder die Undecylensäure, die Palmitinsäure, die
Oelsäure oder die Stearinsäure in Betracht. Von den cycloaliphatischen
oder eyeloaliphatisch-aliphatischen Monocarbonsäuren sind
z.B. die Cyclopropan-, die Cyclobutan-, die Cyclopentan- und Cyclohexan-carbonsäure bzw. die Cyclopropyl- oder Cyclobutylmethancarbonsäure
oder eine der Cyclopentyl- oder Cyclohexyläthancarbonsäuren
zu nennen. Unter den substituierten Carbonsäuren sind besonders die hydroxylierten zu nennen, wie z.B. Aepfelsäuren,
die Milchsäuren, die Zitronensäure, die Glykol- oder DigIykolsäure,
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oder Alkoxycarbonsäuren, insbesondere NiederalkoxycarbonsSuren,
wie Methojiy- oder Aethoxyessig- oder -propionsäure. Unter den aromatischen
Carbonsäuren, die besonders als Veresterungskoraponenten in Betracht kommen, seien die monocyclischen genannt, wie die Benzoesäure
und ihre Derivate oder die Phthalsäure, und unter den araliphatischen die monocyclisch-niederaliphatischen, wie die Phenylessigsäure
oder Pheny!propionsäure. Die veresterten Hydroxygruppen
können sich aber auch von heterocyclischen Säuren ableiten, wie z.B. von der Nicotin- oder Isonicotinsäure. Unter den Sulfonsäuren
kommen vor allem die niederaliphatischen Sulfonsäuren in Betracht,
wie etwa die Methansulfonsäure oder monocyclische aromatische, v?ie
z.B. die Benzol- oder Toluol sulfonsäuren, insbesondere die p-Toluol-·
sulfonsäure. Schliesslich können die veresterten Gruppen sich von anorganischen Säuren ableiten. Unter diesen sind insbesondere die
Schwefelsäure und die ortho-, meta- oder pyro-Phosphorsäure zu ervjähnen.
Bei mehrbasischen Säuren liegen die Ester meistens in Form der Monoester vor.
Zur Herstellung wasserlöslicher Präparate gemäss Formel (I)
können vorteilhaft Hemi-Ester von mehrbasischen Säuren, wie Dicarbonsäuren, z.B. der Bernstein- oder Phthalsäure, oder von Schwefelsäuren
oder von Phosphorsäuren hergestellt und diese dann in Metallsalze,
insbesondere in die Alkalimetallsalze oder in die Salze von organischen Basen, wie von einfachen aliphatischen Aminen, wie
Trimethylamin, Diäthylarain, Aethylamin, Propyl- oder Isopropylamin,
oder von cyclischen Basen, wie Piperidin, Morpholin oder Pyrrolidin,
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.J10 2707345
oder ihren Homologen, Übergeführt werden. Man kann aber auch zum
gleichen Zwecke Ester herstellen, die sich von einer Aminogruppen enthaltenden Carbonsäure ableiten, z.B. Diäthylamino-, Piperidino-
oder Morpholinoessigsäure, oder irgendeiner anderen bekannten Aminosäure, und in diesen Estern die Aminogruppe quaternisieren,
so dass die wasserlöslichen quaternären Ammoniumsalze gebildet werden.
Die neuen Verbindungen der Formel (I) besitzen wertvolle pharmakologische Eigenschaften. So weisen sie insbesondere eine
hohe antiinflammatorische Wirkung auf, wie sich im Tierversuch, z.B. an der Ratte, im Fremdkörpergranulom-Test zeigen lässt. So
zeigen sie z.B. bei lokaler Applikation im Dosisbereich zwischen 0.003 mg pro Rohwattepressling und 0.01 mg pro Rohwattepressling
eine ausgeprägte antiinflammatorische Wirkung. Eine Wirkung auf den Thymus, die Nebennieren und das Körpergewicht zeigt sich bei
dieser Verabreichungsart erst bei Dosen Über 0.03 mg pro Rohwattepressling.
Besonders aktiv sind die obigen Verbindungen der Formel (I), worin R eine freie Hydroxygruppe bedeutet und ihre niedei
aliphatischen Ester, wie die Acetate, Propionate, Butyrate, VaIerianate,
die Hemi-Succinate oder auch die Phosphate.
Die Verbindungen der obigen Formel (I) können in an sich
bekannter Weise hergestellt werden. Insbesondere können sie dadurch hergestellt werden, dass man
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a) in einer Verbindung entsprechend Formel (I), in welcher jedoch kein 2-Chloratom in 2-Steilung vorhanden ist, diesen Substituenten
einführt, oder
b) eine Verbindung der Formel
CH2R
CH3 CO
(II)
worin R die gleiche Bedeutung wie fUr die Formel (I) hat, mit
unterchloriger Säure oder einem unterchlorige Säure abgebenden Mittel behandelt, oder
c) eine Verbindung der allgemeinen Formel
CH3 CO
CH,
(III)'
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worin R die gleiche Bedeutung wie für die Formel (I) hat, mit
Chlor- oder Fluorwasserstoff oder mit diese Halogenwasserstoffe
abgebenden Mitteln behandelt, oder
d) eine Verbindung der Formel
(IV),
worin R und X die gleiche Bedeutung wie für die Formel (I) haben,
oder einen 16-Ester derselben ,mit Aceton oder einem funktionellen
Derivat davon umsetzt, oder
e) in einer Verbindung der Formel
CH2OY HO CH3 CO
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./fG.
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worin X die für die Formel (I) gegebene Bedeutung hat und Y der
Acylrest einer organischen Sulfonsäure ist, die Sulfonyloxygruppe OY gegen Chlor austauscht,
und, wenn erwünscht, in erhaltenen Verbindungen mit einer
veresterten Hydroxygruppe R in 21-Stellung dieselbe in an sich bekannter
Weise in eine freie Hydroxygruppe überführt, und/oder eine
freie Hydroxygruppe R in an sich bekannter Weise verestert, und/ oder, wenn erwünscht, Heiniester von Dicarbonsäuren oder von polybasischen
anorganischen Säuren in ihre Metallsalze oder Salze von organischen Basen überführt.
Gemäss der Methode a) wird an die 1,2-Doppelbindung
des Ausgangssteroids in an sich bekannter Weise Chlor angelagert. Zu diesem Zwecke verwendet man vorzugsweise elementares Chlor
und führt die Chlorierung in einem inerten organischen Lösungsmittel, z.B. einem Aether, wie Dioxan oder Tetrahydrofuran,
einem halogenieren Kohlenwasserstoff, z.B. Methylenchlorid,
oder einer Carbonsäure, insbesondere einer niederaliphatischen Carbonsäure, wie Essigsäure oder Propionsäure, durch.
Anstelle der Carbonsäuren können auch ihre Derivate, wie Säureamide, z.B. Dimethylformamid, oder Nitrile, wie niedere
Alkylnitrile, z.B. Acetonitril, verwendet werden. Vorteilhaft kann man auch Gemische dieser verschiedenen Lösungsmittel
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verwenden, insbesondere Gemische eines Aethers, wie Dioxan,
mit einer der genannten niederaliphatischen Carbonsäuren.
Man kann mit einem starken Ueberschuss über die theoretische Menge Chlor arbeiten, vorzugsweise verwendet man jedoch ca.
die stöchioir.etrische Menge. Vorteilhaft wird die Chlorierung
bei tiefer Temperatur, etwa zwischen -50° und + 30°, z.ß. zwische:
-20° und +10", und im Dunkeln ausgeführt. Die Reaktionszeit
erstreckt sich normalerweise über mehrere Stunden oder Tage, z.B. bis 7 Tage. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform des Verfahrens wird das Ausgangssteroid in
einem der genannten Lösungsmittel, z.B. Dioxan, gelöst und mit einer Lösung des Chlorierungsmittels, z.B. von Chlor,
in einer niederaliphatischen Carbonsäure, z.B. Propionsäure, versetzt und diese Lösung dann z.B. bei der genannten
Temperatur mehrere Tage stehen gelassen.
Die Chlorierung der 1,2-Doppelbindung kann aber auch
mit Gemischen von zwei verschiedenen chlorhaltigen Verbindungen ausgeführt werden, von denen eine positives und die andere
aber negatives Chlor liefert. Als Reagenzien, die positives Chlor freisetzen können, kommen beispielsweise chlorierte
Säureamide oder Säureimide, wie Chlorsuccinimid oder Chlcracetamid
in Betracht und als solche, die negatives Chlor liefern, z.B. Chlorwasserstoff und Alkalimetallchloride.
Auch für die Addition von Chlor mit diesen Reagenzien können die oben gekennzeichneten Lösungsmittel eingesetzt werden.
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ORIGINAL INSPECTED
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YJenn erwünscht, kann vor der Chlorierung die 11- -Hydroxygruppe geschützt werden. Zu diesem Zwecke kann
vorzugsweise die Veresterung mit Trifluoressigsüure dienen. Die Trifluoracetate erhält man durch Umsetzen der Ausgangsstoffe
mit Trifluoressigsäurechlorid oder -anhydrid in an sich bekannter VJeise. Diese Estergruppe lässt sich
bekanntlich leicht wieder hydrolytisch oder solvolytisch abspalten, z.B. durch Einwirkung von Alkalimetall- oder
Erdalkalimetall-Hydroxyden, -Carbonaten, -Bicarbonaten oder -Acetaten, z.B. in alkoholischer oder wässrig-alkoholische:
z.B. methanolischer Lösung bzw. von Alkoholen allein. Eine besondere Ausführungsart der Solvolyse der 11-Trifluoracetatgruppe
ist die in der Deutschen Patentschrift 1 593 519 beschriebene, die vornehmlich dann in Betracht kommt, wenn
es darum geht, Estergruppen in 17- und/oder 21-Stcllung
unversehrt zu lassen: sie findet dadurch statt, dass man den 11-Ester in einem niederen Alkohol mit einem Salz einer
Säure, deren pKa- Wert im Bereich von etwa 2,3 bis etwa 7,3 liegt,.wie Natrium - oder Kaliumazid oder Natrium-oder
Kaliumformiat, behandelt, wobei dieses Salz gegebenenfalls
auch nur in katalytischen Mengen verwendet werden kann. Ferner
kann die Hydrolyse der 11-Trifluoracetatgruppe auch durch die
Einwirkung anderer basischer Agenzien erzielt werden, z.B. von Aminen, insbesondere von heterocyclischen Basen, wie
Pyridin oder Collidin. Schliesslich kommt auch die Verseifung durch Einwirkung von Kieselgel gemäss dem in der Deutschen
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Offenlegungsschrift 2 144 405 beschriebenen Verfahren in
Betracht.
Die Abspaltung der 11-Hydroxyschutzgruppe kann
unmittelbar nach der Addition von Chlor an die 1,2-Doppelbindung
stattfinden, oder gegebenenfalls gleichzeitig mit der verfahrensgemässen nach der Chlorierung vorzunehmenden
Abspaltung von Chlorwasserstoff mittels einer Base. Gegebenenfalls kann die Schutzgruppe
jedoch erst nach der erfolgten Abspaltung von Chlorwasserstoff durch eine Base entfernt werden.
"Die Abspaltung von Chlorwasserstoff aus den durch Addition von Chlor an die 1,2-Doppelbindung erhaltenen 1,2-Dichlorverbindungen
kann zweckmässig mit einem basischen Mittel bewirkt v/erden. Als basische Mittel eignen sich
z.B. tertiäre organische Stickstoffbasen, wie die niederen aliphatischen Amine, wie Triethylamin, oder heterocyclische
Basen, wie Pyridin und ihre Homologe, z.B. Collidin, oder aromatische Basen, wie Ν,Ν-Dialkylanilin. Man kann aber
auch anorganische Basen verwenden, wie insbesondere die auch zur Entfernung der oben genannten llß-Hydroxyschutzgruppe
verwendeten Alkalimetall- oder Erdalkalimetall-Salze, z.B. Kalium- oder Natriumacetat oder -bicarbonat, in wässrigalkoholischer
Lösung, sowie die entsprechenden Hydroxyde. Die Dehydrohalogenierung wird vorzugsweise im Temperaturintervall
zwischen ungefähr 20° und 100° und während einer Dauer von einer halben Stunde bis zu ca. 30 Stunden vorgenommen,
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je nachdem ob bei höherer oder niederer Temperatur gearbeitet
wird. Vorzugsweise wird das Dehydrohalogenierungsmittel im Ueberschuss verwendet.
Gemäss Methode b) addiert man an die 9,11-Doppelbindung
der Verbindungen der Formel (II) in an sich bekannter Weise die Elemente der unterchlorigen Säure, indem man z.B.
mit wässriger unterchloriger Säure oder mit unterchlorige Säure abgebenden Mitteln, wie N-Chlorcarbonsäureamiden
oder -Iraiden, (vgl. USA Patentschrift 3 057 886)
in Gegenwart von Wasser und/oder einem inerten Lösungsmittel, wie einem'tertiären Alkohol, z.B. Butanol, einem Aether,
wie z.B. Diäthyläther, Methylisopropyläther, Dioxan oder
einem Keton, wie Aceton, gegebenenfalls in Gegenwart einer starken Säure, behandelt. Eine vorteilhafte Ausführungsart
dieses Verfahrens stellt der Umsatz mit t-Butylhypochlorit
in einem inerten, nicht mit Wasser mischbaren Lösungsmittel, wie z.B. einem Mitrokohlenwasserstoff, in Gegenwart von
Perchlorsäure dar. (Vgl. Deutsche Patentschrift 2 011.559)..
Gemäss Methode c) lässt man in an sich bekannter Weise auf die 9ß, llß-Oxidosteroide der angegebenen Formel
Chlorwasserstoff bzw. Fluorwasserstoff, oder solche Mittel einwirken, die imstande sind, diese Halogenwasserstoffe
formell unter Bildung der entsprechenden Halogenhydrine an das Epoxyd anzulagern. Man kann dabei in wässerigem Medium
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oder in einem inerten organischen Lösungsmittel, v?ie einem Alkohol
oder einem Aether, insbesondere Tetrahydrofuran oder Dioxan, aber auch z.B. Diäthylather oder Isopropylather, einem Kohlenwasserstoff,
wie Methylenchlorid oder Chloroform, oder einem Säureamid, wie Dimethylformamid,
arbeiten. Als Verbindungen, die Chlor bzw. Fluorwasserstoff abgeben, kann man die Salze dieser Säuren mit einer
tertiären organischen Base, z.B. Pyridin, verwenden. Ein besonders
günstiges Verfahren ist im US-Patent Nr. 3 211 758 beschrieben und
beansprucht, wonach man das Ausgangsprodukt mit einem Addukt von Fluorwasserstoff an Harnstoff umsetzt.
Gemäss Methode d) wird eine Verbindung der angegebenen
Formel oder ein 16-Ester derselben in an sich bekannter Weise acetonisiert. Die Acetonisierung erfolgt vorzugsweise in Anwesenheit
eines sauren Katalysators. Als saure Katalysatoren verwendet man starke Mineralsäuren, wie Salzsäure, Schwefelsäuren, Phosphorsäuren
und insbesondere Perchlorsäure, oder organische Sulfonsäuren, wie Camphersulfonsäure, oder insbesondere monocyclische aromatische
Sulfonsäuren, wie p-Toluolsulfonsäure oder Sulfosalicylsäure.
Man verwendet vorzugsweise einen Ueberschuss an Aceton, so
dass es auch als Lösungsmittel dient; man kann aber auch mit Aceton in einem anderen organischen Lösungsmittel umsetzen, wie z.B.
einem halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoff, wie Chloroform
oder Methylenchlorid, oder in Amiden, wie Dimethylformamid, oder in cyclischen Aethern, wie Tetrahydrofuran oder Dioxan. Die
als Ausgangsstoffe verwendeten 16, 17-Diole können auch in situ
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gebildet werden, z.B. indem man einen 16-Ester dieser Diole verwendet
und diesen an ihrer Stelle in der angegebenen Weise mit Aceton umsetzt, wobei intermediäre Bildung der freien Diole stattfindet.
Man kann auch an Stelle von Aceton ein reaktionsfähiges Derivat, z.B. ein Ketal, etwa ein von einem niederaliphatischen
Alkohol abgeleitetes, oder ein Enolacylat, z.B. Enolacetat, verwenden.
Der Austausch der Sulfonyloxygruppe OY gegen Chlor gemMss
Verfahren e) erfolgt ebenfalls in an sich bekannter Weise. Die organische Sulfonsäure, von der sich der Acylrest Y ableitet,
ist eine aliphatische oder carbocyclische, gegebenenfalls ungesättigte
bzw. aromatische Sulfonsäure, wie eine gegebenenfalls substituierte, z.B. halogenierte Niederalkansulfonsaure, eine Cycloalkansulfonsäure
oder Camphersulfonsäure, oder eine gegebenenfalls,
z.B. durch Niederalkyl, Niederalkoxy, Halogen und/oder Nitro, substituierte Benzolsulfonsäure. Als typische Beispiele dieser Säuren
seien die Trifluormethansulfonsäure, (+)-Campher-10-sulfonsäure-(P)»
p-Brombenzolsulfonsäure, und insbesondere die p-Toluolsulfonsäure
und vor allem die Methansulfonsäure erwähnt. Die Austauschreaktion wird Üblicherweise so durchgeführt, dass man den entsprechenden,
oben charakterisierten 21-Sulfonsäureester bei erhöhter
Temperatur mit einem Alkalimetallchlorid in Anwesenheit eines aprotischen
organischen Losungsmittels, dessen dielektrische Konstante bei 29 und höher liegt, behandelt. Man verwendet vor allem Alkali-
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metallchloride, insbesondere Lithiumchlorid. Als ein aprotisches organisches Lösungsmittel, dessen dielektrische Konstante bei 29
und höher liegt, kommen insbesondere Dialkylsulfoxide, wie Dime
thylsulfoxid, Ν,Ν-Dialkylamide von niederaliphatischen Carbonsauren, wie N,N'-Dimethylformamid und NjN'-Dimsthylacetainid,
Alkan-nitrile und Alk-2-en-nitrile, wie Acetonitril bzw. Propennitril, und Hexaalkylphosphoramid wie Hexamethylphosphoramid, in Betracht. Vorzugsweise arbeitet man in Anwesenheit von mindestens einem Molaräquivalent dieses Lösungsmittels, wobei N,N-Dimethylformamid besonders bevorzugt ist. Die Reaktion führt man zweckmässig zwischen 100 C und der Siedetemperatur des Reaktionsgemisches durch, wobei man mit mindestens einem MolarUquivalent des
Alkalimetallhalogenids umsetzt. Man kann auch das Reaktionsgemisch durch ein weiteres Lösungsmittel verdünnen; dazu werden vorteilhaft organische Ketone, insbesondere solche der aliphatischen oder
carbocyclischen Reihe mit 3-10 C-Atomen, wie z.B. Aceton, 2-Butanon, 2-Hexanon, Cyclopentanon oder Cyclohexanon, verwendet.
Alkan-nitrile und Alk-2-en-nitrile, wie Acetonitril bzw. Propennitril, und Hexaalkylphosphoramid wie Hexamethylphosphoramid, in Betracht. Vorzugsweise arbeitet man in Anwesenheit von mindestens einem Molaräquivalent dieses Lösungsmittels, wobei N,N-Dimethylformamid besonders bevorzugt ist. Die Reaktion führt man zweckmässig zwischen 100 C und der Siedetemperatur des Reaktionsgemisches durch, wobei man mit mindestens einem MolarUquivalent des
Alkalimetallhalogenids umsetzt. Man kann auch das Reaktionsgemisch durch ein weiteres Lösungsmittel verdünnen; dazu werden vorteilhaft organische Ketone, insbesondere solche der aliphatischen oder
carbocyclischen Reihe mit 3-10 C-Atomen, wie z.B. Aceton, 2-Butanon, 2-Hexanon, Cyclopentanon oder Cyclohexanon, verwendet.
Verfahrensgemäss kann, wenn erwünscht, eine veresterte
Hydroxygruppe in 21-Steilung in eine freie Hydroxygruppe übergeführt
werden. Dies erfolgt in an sich bekannter Weise, z.B. vorzugsweise durch alkalische Verseifung mit den Hydroxyden, Carbonaten
oder Bicarbonaten der Alkalimetalle, insbesondere des Natriums oder Kaliums, z.B. in wasserig oder wasserig-alkoholischer Lösung.
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Bevorzugt ist die Verwendung von wässerig-methanolischor Natriumbicarbonat-Lösung.
Verfahrensgemäss kann man aber auch, wenn erwünscht, eine freie 21-Hydroxylgruppe verestern. Diese Veresterung wird wiederum
in an sich bekannter Weise, z.B. durch Behandlung des Steroidalkohols
mit einem reaktionsfähigen Derivat der betreffenden Säure, z.B. einer organischen Säure, wie insbesondere einer Carbonsäure, durchgeführt.
Man verwendet insbesondere die Chloride oder die Anhydride dieser Säuren, vorzugsweise in Gegenwart einer tertiären Base, wie
Pyridin oder Collidin.
21-Heraiester von Dicarbonsäuren, z.B. der oben genannten,
können gegebenenfalls in an sich bekannter Weise in ihre Salze, insbesondere der Alkalisalze, übergeführt werden. Man behandelt
sie zu diesem Zwecke z.B. mit den Hydroxyden, Carbonaten oder Bicarbonaten der Alkalimetalle, insbesondere des Natriums oder
Kaliums, oder mit der gewünschten organischen Base, z.B. in wässeriger oder wässerig-alkoholischer Lösung.
Die für die Ausführung der oben genannten Verfahrensmethoden nötigen Ausgangsstoffe sind bekannt oder können in an
sich bekannter Weise hergestellt werden. So können z.B. Verbindungen der Formel (V) so hergestellt werden, dass man zunächst
Ausgangsverbindungen für die obigen Verfahren a)-d), in welchen R eine freie oder mit einer Carbonsäure veresterte Hydroxygruppe
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bedeutet, nach einem dieser Verfahren umsetzt und hernach,
gegebenenfalls nach Freisetzung der 21-Hydroxylgruppe, dieselbe
mit einer Sulfonsäure in an sich bekannter Wiese verestert.
Die Erfindung betrifft auch diejenigen Ausführungsformen
des Verfahrens, bei denen man von einer auf irgend einer Stufe als Zwischenprodukt erhaltlichen Verbindung
ausgeht und die fehlenden Schritte durchfuhrt oder das Verfahren auf irgend einer Stufe abbricht, oder bei denen ein Ausgangsstoff
unter den Reaktionsbedingungen gebildet wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner pharmazeutische Präparate mit einer erfindungsgemässen Verbindung der
Formel I oder einem Salz einer solchen Verbindung mit salzbildenden Eigenschaften als Wirkstoff, sowie Verfahren zur
Herstellung von solchen pharmazeutischen Präparaten.
Dabei kommen in erster Linie topisch anwendbare pharmazeutische Präparate, wie Cremen, Salben, Pasten, Schäume,
Tinkturen und Lösungen, in Frage, die von etwa 0,027. bis etwa 0,1% des Wirkstoffs enthalten, ferner Präparate zur oralen
Verabreichung, z.B. Tabletten, Dragees und Kapseln, und parenteralen Verabreichung.
Cremen sind OeI-in-Wasser-Emulsionen, die mehr als
50% Wasser aufweisen. Als Ulige Grundlage verwendet man in
erster Linie Fettalkohole, z.B. Lauryl-, Cetyl- oder Stearylalkohol, Fettsäuren, z.B. Palmitin- oder Stearinsäure, flüssige
bis feste Wachse, z.B. Isopropylmyristat, Wollwachs oder Blenen-
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wachs, und/oder Kohlenwasserstoffe, z.B. Vaseline (Petrolatum) oder
Paraffinül. Als Emulgatoren kommen oberflächenaktive Substanzen
mit vorwiegend hydrophilen Eigenschaften in Frage, wie entsprechende
nichtionische Emulgatoren, z.B. Fettsäureester von Polyalkoholen oder Aethylenoxidadduktc davon, wie Polyglycerinfettsäureester
oder Polyoxyäthylensorbitan-fettsäureester
(Tweens), ferner Polyoxyäthylen-fettalkoholäther oder -fettsäureester, oder entsprechende ionische Emulgatoren, wie Alkalimetallsalzc
von Fettalkoholsulfaten, z.B. Natriumlaurylsulfat, Natriumcetylsulfat
oder Natriurastearylsulfat, die man Üblicherweise
in Gegenwart von Fettalkoholen, z.B. Cetylalkohol oder
Stearylalkohol, verwendet. Zusätze zur V7asserphase sind u.a. Mittel, welche die Austrocknung der Cremen vermindern, z.B.
Polyalkohole, wie Glycerin, Sorbit, Propylenglykol" und/oder
Polyäthylenglykolc, ferner Konservierungsmittel, Riechstoffe, etc.
Salben sind Wasser-in-Oel-Einulsionen, die bis zu 70%,
vorzugsweise jedoch von etwa 20% bis etwa 50% Hasser oder wässrige
Phase enthalten. Als Fettphase kommen in erster Linie Kohlenwasserstoffe,
2.B. Vaseline, Paraffinöl" und/oder Hartparaffine in
Frage, die zur Verbesserung des Wasserbindungsvermögens vorzugsweise geeignete Hydroxyverbindungen, wie Fettalkohole oder Ester
davon, z-B. Cetylalkohol oder Wollwachsalkohole, bzw. Wollwachs,
enthalten. Emulgatoren sind entsprechende lipophile Substanzen, wie Sorbitan-fettsäureester (Spans), z.B. Sorbltanoleat und/oder
Sorbitanisostearat. Zusätze zur Wasserphase sind u.a. Feuchthal-
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tungsinittel, wie Polyalkohole, z.B. Glycerin, Propylenglykol,
Sorbit und/oder Polyüthylcnglykol, sowie Konservierungsmittel,
Riechstoffe, etc.
Fettsalben sind wasserfrei und enthalten als Grundlage
insbesondere Kohlenwasserstoffe, z.B. Paraffin, Vaseline tind/oder flüssige Paraffine, ferner natürliche oder partialsynthetische
Fett, κ.B. Kokosfettsäuretriglycerid, oder vorzugsweise gehärtete OeIe, z.B. hydriertes Erdnuss- oder
Rizinusöl, ferner FcttsHurepartia]ester des Glycerins, z.B. GIycerinmono-
und -dir.tearat, sowie ζ .B. die im Zusammenhang mit den
Salben erwähnten, die Wasseraufnahmefähigkeit steigernden Fettalko
hole, Emulgatoren und/oder Zuoä'tJje.
Pasten sind Crew.en und Salben mit sekretabsorbierenden
Puderbestandteilen, wie Metal]oxiden, z.B. Titanoxid
oder Zinkoxid, ferner Talk und/oder Aluminiumsilikate, welche die Aufgabe haben, vorhandene Feuchtigkeit oder Sekrete
zu binden.
Schäume· werden aus Druckbehältern verabreicht und sind in Aerosolform vorliegende flüssige Oel-in-Wasser-Erculsionen,
wobei halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chlorfluorniedcralkane,
z.B. Dichlordifluormethan und Dichlortetrafluoräthan,
als Treibmittel verwendet v/erden. Als Oelphase verwendet man u.a. Kohlenwasserstoffe, z.B. Paraffinb'l,
Fettalkohole, z.B. Cetylalkohol, Fettsäureester, z.B. Isopropylmyristat,
und/oder andere Wachse. Als Emulgatoren verwendet man u.a. Gemische von solchen mit vorwiegend hydro-
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I philen Eigenschaften, wie PolyoxynLhylcn-sorbitan-fettsäurc-
!ester·(Tweens), und solchen mi.t vorwiegend lipophilen
Eigenschaften, wie Sorbitanfettsäurecster (Spans). Dazu
kommen die Üblichen Zusätze, wie Konservierungsmittel, etc.
Tinkturen und Lb'sungen weisen meistens eine wässerigöthanolische
Grundlage auf, der u.a. Polyalkohole, z.B. Glycerin, Glykole,und/oder Polyäthylenglykol, als Feucht-·
haltemittel zur Herabsetzung der Verdunstung, und rUckfettenc'e
Substanzen, wie Fettsäureester ioit niedrigen Polyäthylenglycolen,
d.h. im wässrigen Gemisch lösliche, lipophile Substanzen als Ersatz flir die der Haut mit dem Aethanol entzogenen
Fettsubstanzen, und, falls notwendig, andere Hilfs-
und Zusatztnittel beigegeben sind.
'■ Die Herstellung der topisch verwendbaren pharmazeutischen
Präparate erfolgt in an sich bekannter Ueise, z.B. durch Lösen oder Suspendieren des Wirkstoffs in der
Grundlage oder in einem Teil davon, falls notwendig. Bei Verarbeitung des Wirkstoffs als Lösung wird dieser in der Regel
vor der Emu]gierung in einer der beiden Phasen gelöst; bei Verarbeitung als Suspension wird er nach der Emulgierung
mit einem Teil der Grunldage vermischt und dann dem Rest der Formulierung beigegeben.
Ausser den topisch verabreichbaren pharmazeutischen Präparaten kommen auch solche zur enteralen, z.B. oralen,
sowie parenteralen Verabreichung an Warmblüter in Frage, welche den pharmakologischen Wirkstoff allein oder zusammen mit einem
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i'^ütF
pharmazeutisch anwendbaren Trägermaterial enthalten. Diese
pharmazeutischen Präparate enthalten von etwa 0,01% bis etwa 10% des Wirkstoffs, und sind Präparate in Dosiseinheitsform,
wie Dragees, Tabletten, Kapseln, Suppositorien oder Ampullen. Sie werden in an sich bekannter VJeisc, z.B. mittels
konventioneller l-iisch-, Granulier-, Dragier-, Lösungsodcr
Lyophilisierungsverfahren he.rge.sl eil t. ■
Die Dosierung dos Wirkstoff«; hängt von der Warmblliter-Spczies,
dem Alter und dem individuellen Zustand, sovjie von der Applikationüwe?ise ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls die Ver\^endurig der neuen Verbindungen der Formel I und der
Salze von solchen Verbindungen mit salzbildenden Eigenschaften, vorzugsweise zur Behandlung von Kntzlindungen, in
erster Linie als lokal anzuwendende antiinflammatorische GIucocorticoide,
Üblicherweise in Form von pharmazeutischen Präparaten, besonders in Form von topisch verwendbaren
pharmazeutischen Präparaten. :
Die Verbindungen der vorliegenden Anmeldung können auch als Futter zu sat: mittel verwendet werden.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen naher beschrieben. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden
angegeben.
70983W098A
2707345
2,2 g 6α,9Cc-DXfIuOr-IIp, 21-dihydroxy-16cc, 17-isopropylidendioxy-pregna-l,4-dien-3,20-dion-21-acetat
gelöst in 175 ml Dioxan und 10,5 ml einer eiskalten, durch Einleiten von 7,70 g Chlor in
100 ml Propionsäure hergestellten Lösung werden unter Kühlen vermischt
und 72 Stunden bei 3-4° stehen gelassen. Das Reaktionsgemisch wird anschliessend mit Chloroform verdünnt und nacheinander
mit Kaliumjodid/Natriumthiosulfat-Lösung, 1N-Natronlauge und mit Wasser gewaschen. Die w'ässerigen Lösungen werden mit Chloroform
nachextrahiert, die vereinigten organischen Phasen getrocknet und bei ca. 40 die entsprechende 1,2-Dichlor-Verbindung im Wasserstrahlvakuum
eingedampft. Der anfallende amorphe Rückstand (2,9 g) wird darauf in 60 ml Pyridin gelöst und 18 Stunden unter Lichtausschluss
bei Raumtemperatur stehen gelassen. Dann wird die Lösung auf Eis/Wasser gegossen, 30 Minuten gerührt, die ausgefallene Substanz
abgenutscht, mit Wasser gut nachgewaschen und in Chloroform gelöst. Die mit Natriumsulfat getrocknete Lösung liefert beim Eindampfen
im Vakuum 2,52 g eines gelblichen amorphen Produktes, das an 70-fächer Gewichtsmenge Kieselgel mit Toluol-Essigester (90:10)-Gemisch
als Elutionsmittel chromatographiert wird. Durch Umlösen der
einheitlichen Fraktionen (2,2 g) aus Methylenchlorid/Methanol/ Aether wird das reine, bei 177-179° schmelzende 2-Chlor-6cc,9adifluor-llß,21-dihydroxy-16a,17-isopropyliden-dioxy-pregna-l,4-
1D
dien-3,20-dion-21-acetat gewonnen. [a]25=+58° (c=0,810; Chloroform)
.
709834/098A
•ΜΙ,45 g 2-Chlor-6a,9a-difluor-liß,21-dihydroxy-16a,17-isopropylidendioxy-pregna-l,4-dien-3,20-dion-21-acetat
gelöst in 100 ml Methanol und 8,0 ml einer lN-Natriumhydrogencarbonat-Lösung werden
unter Stickstoff 3 1/2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Dann setzt man 0,15 ml Eisessig und 75 ml Wasser zu, dampft im Vakuum
bei ca. 35 das organische Lösungsmittel ab, setzt erneut 70 ml Wasser zu und lässt 30 Minuten bei Raumtemperatur stehen. Der
ausgefallene Niederschlag wird abgenutscht, mit Wasser gewaschen, in methanolhaltigem Chloroform aufgenommen, die Lösung getrocknet
und am Rotationsverdampfer eingedampft. Das anfallende Rohprodukt (1,3 g) wird in Methylenchlorid gelöst und durch 30 g Kieselgel
filtriert (Nachwaschen mit 300 ml Toluol-Essigester (50:5O)-Gemisch).
Durch Eindampfen des Lösungsmittels werden 1,23 g 2-Chlor-6a,9a-difluor-llß,21-dihydroxy-16a,17-isopropylidendioxy-pregnal,4-dien-3,20-dion
erhalten. Die aus Methylenchlorid/Methanol/ Aether umkristallisierte Verbindung schmilzt unter Zersetzung bei
297-301°. [a]?.5 - +61° (c=O,5O9; Dioxan).
Man versetzt eine auf 0° abgekühlte Lösung von 1,0 g
2-Chlor-6a,9a-di fluor-llß,21-dihydroxy-16a,17-isopropyliden-
70983W0984
dioxy-pregna-l,4-dien-3,20-dion in 5 ml Pyridin mit 2 ml Valeriansäureanhydrid
und lasst sie 3 Stunden bei 3-4 stehen. Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren auf EisA'7asser gegossen und zweimal
mit Methylenchlorid extrahiert. Die organischen Lösungen werden nacheinander mit 2N-Salzsäure, Wasser, verdünnter eiskalter Natriuracarbonat-Lösung
und erneut mit Wasser gewaschen, getrocknet und an Rotationsverdampfer eingedampft. Das anfallende Rohprodukt T>7ird in
Methylenchlorid gelöst,durch 30 g Aluminiumoxid (Aktivität II) filtriert und aus Methylenchlorid/Aether/Petroläther umkristallisiert.
Man erhält so das reine 2-Chlor-6ot,9a-difluor-ll/3,21-dihydroxy-16a,
17-isopropylendioxy-pregna-l,4-dien-3,20-dion-21-valerat;
Smp. 232-233° (leichte Sinterung bei 130-132°).
Eine Lösung von 1,5 g 2-Chlor-6a,9a-difluor-ll/3,21-dihydroxy-
-löa^-isopropylidendioxy-pregna-l^-dien-S^O-dion in 30 ml
Pyridin wird bei ca -10° unter Rühren mit 1,1 ml Methansulfonsäurechlorid tropfenweise versetzt und dann bei Zimmertemperatur
noch 20 Stunden stehen gelassen. Das Reaktionsgemisch wird anschliessend auf 700 ml Eiswasser gegossen und 20
Minuten gerührt. Der ausgefallene Niederschlag wird abgenutscht, mit Wasser gewaschen, in Methylenchlorid aufgenommen, die
Lösung getrocknet und im Wasserstrahlvakuum eingedampft. Das so erhaltene 21-Mesylat wird ohne eine weitere Reinigung
direkt in 50 ml Dimethylformamid gelöst und nach Zugabe von 5,5 g Lithiumchlorid 3 Stunden unter Stickstoff bei 100° gerührt,
abgekühlt und auf ca. 500 ml Eiswasser ausgetragen. Das aus-
709834/0984
Claims (25)
1. j Verfahren zur Herstellung von polyhalogenierten Pregnan-
^—/
Derivaten der Formel
Derivaten der Formel
(D,
worin X Fluor oder Chlor und R eine freie oder veresterte Hydroxygruppe
oder Chlor bedeuten, dadurch gekennzeichnet, dass man
a) in einer Verbindung entsprechend Formel (I), in welcher
jedoch kein 2-Chloratorn in 2-Stellung vorhanden ist, diesen Substituenten
einführt, oder
709834/0984
ORIGINAL INSPECTED
gefallene Produkt wird abgenutscht, mit Wasser gewaschen und
in Methylenchlorid gelöst, die Lösung mit Wasser gewaschen, getrocknet und im Vakuum eingedampft. Durch Chromatographie
an Kieselgel und anschliessende Kristallisation aus Methylenchlorid/Methanol/Aether
wird das reine 2,21-Dichlor-6a,9a- -difluor-llß-hydroxy-16a,17a~isopropylidendioxy-pregna-l ,4-
-dien-3,20-dion vom Smp. 252--2540 erhalten.
709834/0984
• I-
b) eine. Verbindung der Formel
CH2R
CH3 CO
(II),
worin R die gleiche Bedeutung wie für die Formel (I) hat, mit
unterchloriger Säure oder einem unterchlorige Säure abgebenden Mittel behandelt, oder
c) eine Verbindung der allgemeinen Formel
CH,
(HI),
70983 4/09-8
- atf- .
worin R die gleiche Bedeutung wie für die Formel (1) hat, mit Chlor- oder Fluorwasserstoff oder mit diese Halogenwasserstoffe
abgebenden Mitteln behandelt, oder
d) eine Verbindung der Formel
(IV) ,
worin R und X die gleiche Bedeutung wie für die Formel (I) haben, oder einen 16-Ester derselben,mit Aceton oder einem funktioneilen
Derivat davon umsetzt, oder
e) in einer Verbindung der Formel
709834/0984
worin X die fUr die Formel (I) gegebene Bedeutung hat und Y der
Acylrest einer organischen Sulfonsäure ist, die Sulfonyloxygruppe OY gegen Chlor austauscht,
und, wenn erwünscht, in erhaltenen Verbindungen mit einer
veresterten Hydroxygruppe R in 21-Steilung dieselbe in an sich bekannter
Weise in eine freie Hydroxygruppe überfuhrt, und/oder eine
freie Hydroxygruppe R in an sich bekannter Weise verestert, und/ oder, wenn erwünscht, Hemiester von Dicarbonsäuren oder von polybasischen
anorganischen Säuren in ihre Metallsalze oder Salze von organischen Basen überfuhrt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 a), dadurch gekennzeichnet,
dass man den Ausgangsstoff in einem inerten organischen Lösungsmittel
mit elementarem Chlor in einer niederaliphatischen Carbonsaure bei tiefer Temperatur und im Dunkeln behandelt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man in Gegenwart eines niederaliphatischen oder cyclischen Aethers
oder eines niederaliphatischen halogenierten Kohlenwasserstoffes als weitere Lösungsmittel chloriert.
709834/0984
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, dass man vor der Addition von Chlor an die 1,2-Doppelbindung die 11-Hydroxygruppe durch Veresterung mit
Trifluoressigsäure schlitzt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass man aus den durch Addition von Chlor erhaltenen 1,2-Dichlorsteroiden durch Behandlung mit einem basischen
Mittel Chlorwasserstoff abspaltet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man als basisches Mittel Pyridin oder seine Homologen oder ein
N,N -üialkylanilin oder ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetall-Carbonat,
-Bicarbonat oder -Acetat verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 1 b), dadurch gekennzeichnet, dass man die Ausgangsstoffe mit N-Chlorcargonsäureamiden oder
-imiden in Gegenwart von Wasser und/oder einem inerten Lösungsmittel,
gegebenenfalls in Gegenwart einer starken Säure, behandelt,
8. Verfahren nach Anspruch 1 b), dadurch gekennzeichnet, dass man die Ausgangsstoffe mit t-Butylhypochlorit in einem inerten
Lösungsmittel in Gegenwart von Perchlorsäure behandelt.
9. Verfahren nach Anspruch 1 c), dadurch gekennzeichnet, dass man die Ausgangsstoffe mit Chlorwasserstoff oder Fluor-
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-Th -
:ebeneii f alls
wasserstoff in einem organischen Lösungsmittel, gegebe in Anwesenheit von Wasser, behandelt.
10) Verfahren nach Anspruch 1 c), dadurch gekennzeichnet, dass man die Ausgangsstoffe mit dem Addukt von Fluorwasserstoff
an Harnstoff behandelt.
11) Verfahren nach Anspruch 1 e), dadurch gekennzeichnet,
dass man den Sulfonsäureester mit einem Alkalichlorid in Anwesenheit
eines aprctischen organischen Lösungsmittels, dessen Dielektrizitätskonstante 29 oder grosser als 29 ist, behandelt.
12) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass man in erhaltenen Verbindungen, in denen eine veresterte Hydroxylgruppe in 21-Stellung vorhanden ist, dieselbe
durch alkalische Hydrolyse in eine freie Hydroxylgruppe überfuhrt.
13) Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass man als alkalisches hydrolysierendes Mittel ein Alkalimetall-Carbonat
oder -Bicarbonat in wässeriger oder wässerig-alkoholischer Lösung verwendet.
14) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
dass man zur Veresterung von erhaltenen Verbindungen mit einer freien 21-Hydroxylgruppe dieselbe durch Behandlung
mit einem reaktiven funktionellen Derivat einer Säure behandelt.
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15)
- 36"
Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, dass inan von einer auf irgendeiner Stufe als
Zwischenprodukt erhältlichen Verbindung ausgeht und die fehlenden Schritte durchführt, oder dass man das Verfahren auf beliebiger
Stufe unterbricht, oder dass man einen Ausgangsstoff unter den Reaktionsbedingungen bildet.
16) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
dass man die Herstellung der Verfahrensprodukte oder der Zwischenprodukte im wesentlichen unter den in den Beispielen
angegebenen Bedingungen durchführt.
17)
Polyhalogenierte Pregnan-Derivate der Formel
(D,
worin X Fluor oder Chlor und R eine freie oder veresterte •Hydroxygruppe oder Chlor bedeuten.
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-W-
•a.
18. Verbindungen gemäss Anspruch 17, worin veresterte Hydroxylgruppen
R sich von Carbonsäuren mit 1-18 C-Atomen ableiten.
19. Verbindungen gemäss Anspruch 17, worin veresterte Hydroxylgruppen
R sich von niederaliphatischen Carbonsäuren mit 1-7 C-Atomen
ableiten.
20. Das 2-Chlor-6a,9a-difluor-llß,21-dihydroxy-16a,17a-isopropyliden-dioxy-pregna-l,4-dien,3,20-dion.
21. Das 21-Acetat der Verbindung des Anspruchs 20.
22. Das 21-Valerat der Verbindung des Anspruchs 20.
23. Die in den Beispielen beschriebenen neuen Verbindungen.
24. Pharmazeutische Präparate enthaltend eine Verbindung gemäss Anspruch 17 zusammen mit einem pharmazeutischen Trägermaterial.
25. Pharmazeutische Präparate gemäss Anspruch 24, enthaltend eine der in den Ansprüchen 20 bis 23 genannten Verbindungen.
709834/0984
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