DE2706026B2 - Vorrichtung zum Beschicken einer Koksofenbatterie mit in einem Inertgasstrom suspendierter vorgewärmter Kohle - Google Patents
Vorrichtung zum Beschicken einer Koksofenbatterie mit in einem Inertgasstrom suspendierter vorgewärmter KohleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschikken einer Koksofenbatterie mit in einem Inertgasstrom,
vorzugsweise Stickstoff, suspendierter vorgewärmter Kohle aus wenigstens einem Dosierungsbehälter über
eine oberhalb der Koksofenbatterie verlaufende Förderleitung und einen an dieser angeschlossenen
Trennverteiler, in dem die Kohle vom Fördergas getrennt und auf unmittelbar in eine Koksofenkammer
führende Rohrleitungsrutschen verteilt wird, wobei das im Trennverteiler abgeschiedene Fördergas über eine
Sammelleitung abgeführt wird.
Bei einem in der Praxis angewandten Koksofen-Beschickungsverfahren
wird die vorgewärmte Kohle mittels eines Spezialfahrzeuges fortlaufend über Rutschen
in die Koksofenkammern gefüllt. Ein besonderes Dichtungssystem zwischen Vorratsbehältern warmer
Kohle und dem Fahrzeug und zwischen dem Fahrzeug und den Ofenkammern gewährleistet ein sicheres und
staubloses Füllen der Kammern mit vorgewärmter Kohle bis zu einer Temperatur von 1600C und
ermöglicht theoretisch auch eine höhere Temperatur. Da es sich um ein Füllen durch Schwerkraft handelt,
wird ein hohes reproduzierfähiges Schüttgewicht bis kg/m3 erzielt. Bei diesem Verfahren ist eine sehr
genaue und zuverlässige Dosierung erforderlich, um eine übermäßige Mitnahme feiner Kohleteilchen in die
Vorlage und ein Graphitieren der Ofenkammern zu verhindern. Sodann erfordert die Bedienung des
Spezialfahrzeuges hochqualifizierte Fachkräfte. Diese müssen unter Umständen arbeiten, die trotz aller
Sicherheits- und hygienischen Vorkehrungen sehr belastend sind. Die Anordnung benötigt ferner bestimmte
Einrichtungen, um Explosionen der vorgewärmten Beschickungskohle zu verhindern und gegebenenfails
deren Auswirkung gering zu halten. Außerdem ist die Wartung der technischen Einrichtungen des
Spezialfahrzeugs sehr aufwendig.
Bei einem zweiten in der Praxis eingeführten Verfahren zum Beschicken von Koksofenkammern mit
vorgewärmter Kohle mit einer Temperatur bis zu 280° C wird die Kohle unter Dampfdruck durch eine Förderleitung
geleitet Falls der Koksofen füllbereit ist, wird ein Dosierungsbehälter mittels Dampf unter Druck gesetzt
und die vorgewärmte Kohle im Schwebezustand in den Ofen gefördert Am Verteiler der Förderleitung sind
einzelne Ventile, über die die Kohle durch seitliche Öffnungen in einzelne Koksofenkammern herabgelassen
wird. Durch Einstellen des Drucks des die Kohle in
der Förderleitung befördernden Dampfes wird ein fortlaufendes Füllen der Koksofenkammern erzielt. Der
Kohlevorschub in der Förderleitung und vor allem eine Verhütung von Niederschlägen wird durch Dampfinjektionen
übsr Düsen erzielt die entlang dem aktiven unteren Teil der Förderleitung verteilt angeordnet sind.
Ein Vorteil dieses Verfahrens ist ein vollkommen sicheres und staubloses Fördern der vorgewärmten
Kohle aus den Dosierungsbehältern in die Koksofenkammern. Bei dieser Art der Koksofenbeschickung mit
vorgewärmter Kohle im Schwebezustand wird jedoch nur ein niedriges Schüttgewicht, etwa 660 kg/m3, und
damit nur eine schlechte Ausnützung des Raumes der Koksofenkammern erreicht Bei einer Vorrichtung der
gattungsgemäßen Art, die aus der DE-OS 22 17 478 bekannt ist, endet die Förderleitung im Trennverteiler.
*o Die in den Trennverteiler eintretende Kohle trifft auf
einen darin befindlichen Prallverteiler nach Art eines Tellers. Dieser verteilt die Kohle auf vom Trennverteiler
nach unten abgehende Schurren, die in Einfüllöffnungen der Koksofenkammer münden. Im Trennverteiler
findet lediglich eine grobe Trennung von Kohle und Fördergas statt. Bevor das noch mit Kohlenstaub
behaftete Fördergas in die Sammelleitung gelangt, wird es in einem Zyklonabscheider vom Staub befreit. Der
Staub wird anschließend über den Trennverteiler und die Schurren der Koksofenkammer zugeführt. Für jede
Koksofenkammer ist eine eigene Förderleitung vorgesehen, die wahlweise über eine motorisch verstellbare
Mehrwege-Verteilerstation an den Dosierungsbehälter angeschlossen wird.
In dem Prallverteiler verlieren die Kohleteilchen den größten Teil ihrer kinetischen Energie, so daß die
Rutschen verhältnismäßig hoch ausgebildet sein müssen, um den Kohleteilchen eine hinreichende Geschwindigkeit
für den Eintritt in die Koksofenkammer zu erteilen. Dies erhöht den baulichen Aufwand. Darüber
hinaus ist der Trennwirkungsgrad im Trennverteiler gering, so daß zusätzlich ein aufwendiger Zyklonabscheider
erforderlich ist. Die Verwendung eigener Förderleitungen für jede Koksofenkammer bildet einen
weiteren Aufwand.
Bei der aus der DE-AS 11 62 807 bekannten
Beschickungsvorrichtung wird die Kohle vom Boden einer Kohletrocknungs- und Vorwärmungseinrichtung
durch ein Fördergas in eine Förderleitung gedrückt, von
der über Ventile absperrbare Zweigleitungen unmittelbar
in je eine Koksofenkammer führen. Aus der Koksofenkammer wird das sich von der Kohle
abscheidende Fördergas über Steigleitungen und eine sich daran anschließende Sammelleitung abgeführt Bei
dieser Beschickungsvorrichtung wird mithin der größte Teil des Fördergases zusammen mit den beförderten
Kohleteilchen in die Koksofenkammer geleitet und erst dort von der Kohle abgeschieden. Die Folge ist eine
geringere Dichte der Beschickungskohle und daß große Mengen des Kohlenstaubes, der zudem noch durch Teer
verunreinigt ist, vom Fördergas mitgerissen werden.
Bei der aus der DE-OS 2013 092 bekannten Beschickungsvorrichtung wird die Kohle aus einem
Meßbehälter mittels eines Fördergases über eine Förderleitung und von dieser abzweigende Leitungen in
Entspannungsgefäße befördert, von denen Saugleitungen zu einer Sammelleitung führen. Die Entspannungsbehälter münden jeweils in Füllöffnungen einer
Ofenkammer. Für jede Ofenkammer sind vier Entspannungsgefäße mit zugehörigen Förderleitungen vorgesehen.
Diese Beschickungsvorrichtung ist ebenfalls aufwendig, da für jede Füllöffnung einer Koksofenkammer
eine eigene Förderleitung und ein eigenes Entspannungsgefäß erforderlich ist
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beschickungsvorrichtung der gattungsgemä 3en Art
anzugeben, die bei geringem Aufwand eine gefahrlose Beschickung unter gleichbleibenden Verhältnissen hinsichtlich
der Erzielung eines hohen Schüttgewichts sicherstellt.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Trennverteiler eine Saugkammer aufweist, in
die von oben eine bogenförmig gekrümmte, an der Förderleitung angeschlossene Abzweigleitung ragt,
deren in die Saugkammer ragender Abschnitt an der Krümmungsinnenseite einen sich zum Ende der
Abzweigleitung hin erweiternden Längsschlitz gegenüber der Saugöffnung eines zu der mit Unterdruck
beaufschlagten Sammelleitung führenden Saugrohrs aufweist.
Bei dieser Ausbildung der Beschickungsvorrichtung behalten die Kohleteilchen im Trennverteiler ihre
Bewegungsenergie im wesentlichen bei, so daß sie mit höherer Dichte in die Koksofenkammer gelangen und
weniger Kohleteilchen bei der Abscheidung des Fördergases mitgerissen werden. Die Trennung in dem
Trennverteiler erfolgt mit einem verhältnismäßig hohen Wirkungsgrad, so daß ein Zyklonabscheider entfallen
kann. Für jede Koksofenkammer benötigt man nur einen Trennverteiler. Sodann ist für mehrere Koksofenkammern
nur eine Förderleitung erforderlich.
In den Zeichnungen ist schematisch ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigt
F i g. 1 eine Vorderansicht einer Anordnung zum Fördern vorgewärmter Beschickungskchle in Koksofenkammern,
F i g. 2 die Schnittansicht A -A 'nach F i g. 1,
F i g. 3 einen Trennverteiler im Längsschnitt,
F i g. 4 die Schnittansicht Λ Λ'nach F i g. 3,
F i g. 5 die Ansicht in Richtung des in F i g. 3 dargestellten Pfeils »P«,
F i g. 6 die Schnittansicht ß-ß'nach F i g. 3.
Die in den F i g. 1 und 2 dargestellte Koksofenbatterie hat mehrere Koksofenkammern 1 bis 16. Die Koksofenkammer
4 oder 8 sei leer und bereit, vorgewärmte Kohle mit einer Temperatur von 160" C bis 260° C,
gegebenenfalls auch mehr, aufzunehmen. Eine Vorlage 59 ist über eine Saugöffnung 58 an die Koksofenkammer
4 oder 8 angeschlossen, oder die Vorlage 59 ist abgeschaltet und die Koksofenkammer über eine
Entgasungs-Saugöffnung 57 und einen Verschluß 53 der Entgasungs-Saugöffnung 57 an eine Sammelleitung 54
und ein selbstständiges Rauchreinigungssystem angeschlossen. Das Füllen der Koksofenkammern durch die
ίο vorgewärmte Kohle setzt folgende Arbeitsgänge in
zeitlicher Folge voraus: das öffnen von Verschlüssen 51 und 52 von Füll- oder Schüttöffnungen 55 und 56 und
das Anschließen einer Sammelleitung 43 an einen Sauglüfter 91; das Einstellen eines Gleichrichtventils 44
in eine Lage zum Füllen der betreffenden Kammer 4 oder 8. Ein Dosierungsbehälter 80 oder 81 wird bei
geschlossenen Ventilen 70 oder 71 und 72 oder 73 durch eine Anordnung 74 oder 75 unter den Druck eines
neutralen Fördergases gesetzt, so daß die vorgewärmte Beschickungskohle im Dosierungsbehälter 80 oder 81
bereit ist, pneumatisch gefördert zu werden. Durch öffnen des Ventils 70 oder 71 strömt die vorgewärmte
Beschickungskohle mit dem neutralen Fördergas über eine Förderleitung 41 oder 42 und das Gleichrichtventil
44 in Trennverteiler 45,46.
Im Trennverteiler 45 oder 46 wird in einem erweiterten Raum das Fördergas durch Fliehkraft
abgeschieden und durch die Sammelleitung 43 abgesaugt. Die entgaste vorgewärmte Beschickungskohle
rückt durch Trägheit weiter vor und wird in zwei Teile aufgeteilt, eine Hälfte in eine Rohrleitungs-Rutsche 47
oder 49, die andere Hälfte in eine Rohrleitungs-Rutsche
48 oder 50. In den Rutschen wird noch der Rest des Fördergases abgeschieden, das entgegen der Richtung
des Kohlestroms durch die Sammelleitung 43 abgesaugt wird. Die vorgewärmte Kohlemischung gleitet über die
Rutschen 47, 48 oder 49, 50, die Verschlüsse 51, 52 und Füllöffnungen 55, 56 in die Koksofenkammer. Nach
vollständiger Entleerung des Dosierungsbehälters und Füllung der Koksofenkammer mit vorgewärmter
Beschickungskohle werden die das Fördergas zuführende Anordnung 74 oder 75 abgeschaltet, das Ventil 70,71
geschlossen, das Gleichrichtventil 44 hinter dem Dosierungsbehälter in eine Lage versetzt, in der die
Förderleitung 41 oder 42 geöffnet ist, die Verschlüsse 51,52 der Füllöffnungen 55 und 56 geschlossen und die
Sammelleitung 43 abgeschaltet. Wenn die Koksofenkammer während des Füllens an ein selbstständiges
Absaug- und Reinigungssystem 57, 53, 54 für Rauch angeschlossen ist, wird dieses System durch den
Verschluß 53 abgeschaltet und die Vorlage 59 angeschlossen.
Die pneumatische Förderleitung 41,42, die Ventile 44,
die Trennverteiler 45, 46 und die Sammelleitung 43 werden von einer Tragvorrichtung 65, einer Brücke,
getragen. Die Höhe der Sammelleitung 43 über der Koksofenbatterie ist in Abhängigkeit von der Ausbildung
des Trennverteilers 45, 46 und der Länge und Neigung der einzelnen Rutschen 47,48,49,50 gewählt.
Der Trennverteiler 45 oder 46 ist an die Rohrleitung des Gleichrichtventils 44, an die Sammelleitung 43 und die
Rutschen 47,48 oder 49,50 fest angeschlossen.
In den F i g. 3, 4, 5 und 6 ist ein Trennverteiler 45 ausführlicher dargestellt. Er weist eine Abzweigleitung
<>5 61 auf, die um etwa 60° zu einem Bogen gekrümmt und
oben ?n eine Saugkammer 35 des Trennverteilers 45 angeschlossen ist. Die Abzweigleitung 61 ist in der
Saugkammer 35 an der inneren Seite des Bogens derart
keilförmig geöffnet, daß die keilförmige öffnung 32 am
Eintritt der Abzweigleitung 61 in die Saugkammer 35 beginnt und sich fortlaufend bis zum Ende des Bogens
der Abzweigleitung 6t innerhalb der Saugkammer 35 erweitert. An die Saugkammer 35 ist zur Verbindung
des Trennverteilers 45 mit der Sammelleitung 43 ein Saugrohr 33 angeschlossen, das durch die Saugkammer
35 führt und innerhalb der Saugkammer 35 mit einer Saugöffnung 34 versehen ist.
Im unteren Teil der Saugkammer 35 direkt gegenüber der öffnung der Abzweigleitung 61 ist eine Scheidewand
36 vorgesehen, die den unteren Teil der Saugkammer 35 in zwei Zweige 37 und 38 teilt, die an
Rutschen 47 und 48 oder 49 und 50 angeschlossen sind.
Die vorgewärmte Beschickungskohle tritt mit dem Fördergas in die Abzweigleitung 61 des Trennverteilers
45 mit voller Geschwindigkeit ein. Die Fliehkraft
aufgrund der entlang dem bogenförmigen Teil der Abzweigleitung 61 erzwungenen Änderung der Förderrichtung
drängt die Beschickungskohle gegen den äußeren Teil der Abzweigleitung 61, während das
Fördergas an den inneren Teil dieser Abzweigleitung 61 gelangt, von wo es über die keilförmige öffnung 32 in
den erweiterten Teil der Saugkammer 35 gelangt und weiter über die Saugöffnung 34 des Saugrohres 33 in
eine Reinigungsanlage abgesaugt wird. Am Ende des bogenförmigen Teiles der Abzweigleitung 61 wird die
vorgewärmte Beschickungskohle schon ohne das Fördergas gegen die Scheidewand 36 geworfen und in
die Zweige 37 und 38 des Trennverteilers 45 verteilt. Dann gleitet die vorgewärmte Kohlemischung über die
geschlossenen Rutschen 47 und 48, gegebenenfalls 49 und 50, in die Koksofenkammer 4.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Beschicken einer Koksofenbatterie mit in einem Inertgasstrom, vorzugsweise
Stickstoff, suspendierter vorgewärmter Kohle aus wenigstens einem Dosierungsbehälter Ober eine
oberhalb der Koksofenbatterie verlaufende Förderleitung und einen an dieser angeschlossenen
Trennverteiler, in dem die Kohle vom Fördergas getrennt und auf unmittelbar in eine Koksofenkammer
führende Rohrleitungsrutschen verteilt wird, wobei das im Trennverteiler abgeschiedene Fördergas
über eine Sammelleitung abgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Trennverteiler (45; 46) eine Saugkammer (35) aufweist, in
die von oben eine bogenförmig gekrümmte, an der Förderleitung (41; 42) angeschlossene Abzweigleitung
(61) ragt, deren in die Saugkammer (35) ragender Abschnitt an der Krümmungsinnenseite
einen sich zum Ende der Abzweigleitung (61) hin erweiternden Längsschlitz (32) gegenüber der
Saugöffnung (34) eines zu der mit Unterdruck beaufschlagten Sammelleitung (43) führenden Saugrohrs
(33) aufweist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Dosierungsbehälter (80; 81) ein
Schließventil (70; 71) aufweist, über das die vorgewärmte oder getrocknete Beschickungskohle
pneumatisch durch die Förderleitung (41, 42), die oberhalb der Längsachse der Koksofenbatterie in
einer Höhe von 4 bis 12 m — entsprechend der Anzahl der Koksofen-Füllöffnungen (56, 57) —
vorgesehen ist, und über ein Gleichrichtventil (44) in den Trenn verteiler (45; 46) beförderbar ist, von dem
einerseits die Sammelleitung (43) zu einem Sauglüfter (91) zum Absaugen des Fördergases führt,
andererseits die Robrleitungsrutschen (47,49; 48,50)
über Verschlüsse (51, 52) der Füllöffnungen (55, 56) in die Koksofenkammer (4,8) führen.
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