DE2704073C3 - Verfahren zur Entfernung von Sulfationen aus Phosphorsäure - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Sulfationen aus PhosphorsäureInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Entfernung von Sulfationen aus durch Extraktion mit
einem organischen Lösungsmittel gereinigter Phosphorsäure.
Es ist bekannt, daß die nach dem Naßverfahren hergestellte Phosphorsäure bzw. die Naßverfahrenphosphorsäure, welche durch Zersetzung von Phosphatgestein mit Schweifelsäure erzeugt wird, durch ein
organisches Lösungsmittel extrahiert werden kann, welches die Phsophorsäure auflöst und eine niedrige
Wasserlöslichkeit aufweist. Zu solchen Lösungsmitteln zählen zahlreiche Alkohole, Ketone, Äther,
Phosphorsäureester, Amine u. dgl. Nach dieser Behandlung wird die Phosphorsäure durch Wasser aus
der extrahierten Phosphorsäurelösung extrahiert (nachstehend als Extraktionsverfahren bezeichnet).
In dieser Anmeldung wird diejenige Phosphorsäure, die durch Reinigung der rohen Phosphorsäure aus
dem Naßverfahren (einschließlich einer vorbehandelten Säure) durch die Extraktionsmethode (einschließlich einer Konzentrationsstufe) hergestellt wird, als
»extrahierte Phosphorsäure« bezeichnet.
Die durch das Naßverfahren hergestellte Phosphorsaure enthält verschiedene Metallionenverunreinigungen, die von einem Phosphatgestein abstammen
und Sulfationen, die von der Schwefelsäure stammen. Unter Verwendung der Extraktionsmethode können
Metallionenverunreinigungen wirksam entfernt werden. Jedoch werden Sulfationen nicht befriedigend
entfernt und eine große Menge Sulfationen verbleibt noch in der extrahierten Phosphorsäure. Die bei industriellen Produkten, Arzneimitteln und Nahrungsmitteln angewandte Phosphorsäure muß eine reine Phosphorsäure im wesentlichen ohne Sulfationen sein.
Beispielsweise entspricht eine Säure mit weniger als M) Gew.-ppm SO4 dem japanischen Industriestandard. Zur ausreichenden Herabsetzung von Sulfationen zur Verwendung der Phosphorsäure bei industriellen Anwendungen ist es notwendig, die Sulfationen aus der Naßverfahrensphorphorsäure oder aus
der extrahierten Phosphorsäure zu entfernen. Die Entfernung von Sulfationen als Calciumsulfat aus einer Naßverfahrensphosphorsäure durch Zugabe einer
Calicumvcrbindung, beispielsweise Phosphatgestein, Calciumhydroxid oder Calciumcarbonat ist bekannt.
Jedoch weist Calciumsulfat eine relativ hohe Löslichkeit auf. Selbst wenn demgemäß ein großer Überschuß
der Calciumverbindung verwendet wird, bleiben Sulfationen in einer Konzentration im Bereich von
1000-2000 Gew.-ppm als SO4 zurück. Es ist schwie-
rig, die Konzentration der Sulfationen zu erniedrigen. Selbst wenn die desulfatisierte Naßverfahrensphosphorsäure durch Extraktion weiter gereinigt
wird, bleiben Sulfationen in einer Konzentration von wenigstens SOO Gew.-ppm als SO4 in der extrahierten
Phosphorsäure zurück. Es ist ebenfalls bekannt, Sulfationen als Bariumsulfat zu entfernen und dadurch
die Konzentration unter Verwendung einer Bariuniverbindung zu erniedrigen. Es ist jedoch aus folgenden
Gründen nicht bevorzugt, dieses Verfahren auf Naß
verfahrensphosphorsäure anzuwenden:
(a) Der Sulfationengehalt ist höher als derjenige der extrahierten Phosphorsäure, wodurch der Verbrauch der teuren Bariumverbindung hoch ist.
(b) Im allgemeinen ist Hexafluorokieselsäure vorhanden, wodurch die Bariumverbindung für die
Bildung von Bariumfluorsilikatkristallen verbraucht wird.
(c) Die Konzentrationen des Sulfations und der Hexafluorokieselsäure schwankt in Abhängigkeit
von den Schwankungen in der Zusammensetzung des Phosphatgesteines, und die Verfahrensbedingungen sind kritisch, wodurch die
Phosphorsäure durch Barium ionen infolge einer irrtümlichen überschüssigen Zugabe der Ba
riumverbindung verunreinigt werden kann.
(d) Fluorwasserstoffsäure ist ebenfalls vorhanden. Demgemäß ist die Auswahl eines geeigneten
Materials für den zur Abtrennung des Bariumsulfats verwendeten Filter beschränkt. Ferner ist
!5 es schwierig, rostfreien Stahl zu verwenden.
(e) Die Bariumsulfatkristalle sind fein und kleiner als diejenigen der extrahierten Phosphorsäure.
Dies kann durch die Anwesenheit von organischen Materialien und metallischen Verunreini-
gungen hervorgerufen werden.
Ferner ist die Viskosität der Aufschlämmung hoch, selbst wenn die Phosphorsäurekonzentration niedrig
ist. Dementsprechend ist die Bariumsulfatabtrennung schwierig.
4ri Aufgabe der Erfindung ist demgemäß die Schaffung
eines Verfahrens zur Entfernung von Sulfationen aus extrahierter Phosphorsaure, bei dem die Verfahrensweise zur Abscheidung der Sulfationen leicht und stabil ist und die Reaktionszeit und die Alterungszeit
-,ο bzw. die Ablagerungs/eit verkürzt werden, so daß eine
kontinuierliche Verfahrensweise der Stufenserien mit einer Vereinfachung und einer Verkleinerung der erforderlichen Vorrichtung durchführbar ist.
-ή seitlichen Entfernung von Sulfationen aus extrahierter Phosphorsäure auf ein Ausmaß geschaffen werden,
das für die Verwendung der Phosphorsäure bei Industrieprodukten, Arzneimitteln und Nahrungsmitteln
erforderlich ist, ohne daß superfeine bzw. sehr feine
bo Kristalle gebildet werden und eine Trübung während
der Lagerung oder bei den verschiedenen Anwendungen gebildet wird, wodurch eine kürzere Ablagerungszeit zur Verhinderung der Trübung nach der Filtrierverfahrensweise bei einem kontinuierlichen Sy-
bi stern erforderlich ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Entfernung von Sulfationen aus durch Extraktion mit
einem organischen Lösungsmittel gereinigter Phos-
phorsäure durch Zugabe einer Bariumverbindung unter Erhalt einer Aufschlämmung und Abtrennung der
Feststoffkomponente von der Aufschlämmung, dadurch gekennzeichnet, daß man zu der Aufschlämmung zusätzlich Aktivkohle hinzufügt.
Es wurden zahlreiche Untersuchungen zur wesentlichen Entfernung von Sulfationen aus extrahierter
Phosphorsäure als Bariumsulfat durchgeführt. Als Ergebnis wurde gefunden, daß sehr feine Bariumsulfatkristalle, welche sehr viel kleiner als die Größe von
feinen Kristallen sind, durch die Reaktion der Sulfationen mit den Bariumionen gebildet werden. Ferner
erfolgt eine Trübung bei langer Lagerung nach der Abtrennung der Sulfationen oder bei der Herstellung
von kondensierten Phosphorsäuren. Es wurde ferner gefunden, daS diese Phänomene nicht vorkommen,
wenn keine Behandlung mit einer Bariurnverbindung verwendet wird. Demgemäß ist klar, daß das Trübungsphänomen durch die Behandlung mit der Bariumverbindung hervorgerufen wird. Es wurde bestimmt, daß die Phänomene durch die gelösten
Barium ionen in der Phosphorsäure bewirkt werden.
Es ist bekannt, daß Bariumsulfat ein unlösliches Salz ist. Sein Löslichkeitsprodukt im Wasser Hegt im
Bereich von 8,7 X 10" bis 2,8 X 10 10, so daß Bariumsulfat ziemlich unlöslich ist. Jedoch wurde durch
Messungen gefunden, daß das Löslichkeitsprodukt von Bariumsulfat in reiner Phosphorsäure im Bereich
von 1 x 10 ^1 bis 2 X 10" in Abhängigkeit von der
Konzentration der Phosphorsäure und der Temperatur variiert. Selbstverständlich ist Bariumsulfat noch
kaum löslich, jedoch ist es in Phosphorsäure relativ löslicher als in Wasser. Auf Grund dieser neuen Beobachtungen wurde bestimmt, dab die Bildung von sehr
feinen Kristallen und die Trübung durch Steuerung der Menge der zugesetzten Bariumverbindung verhindert werden kann, wenn die Menge der verbleibenden gelösten Sulfationen wenigstens 5 Gew.-ppm
als SO4 in der extrahierten Phosphorsäure beträgt. Jedoch
enthält die extrahierte Phosphorsäure gelöste Sulfationen im Bereich von 500-5000 Gew.-ppm als
SO4. Daher ist es schwierig, den S()4-Gehalt von
500-5000 Gew.-ppm auf 5-30 Gew.-ppm durch eine einzige Zugabestufe der Bariumverbindung herabzusetzen.
Die hiermit verbundenen Probleme umfassen die Analysengenauigkeit von SO4, die Reinheit der
Bariuniverbindung, die Wiegegenauigkeit usw. Daher ist eine überschüssige Zugabe der Har ium verbindung
leicht möglich.
Wenn eine Vielzahl von Zugaben der Bariumverhiiulimg
verwendet wird und jeder Zugabe eine Messung der Sulfütionenkonzcntration in der Phosphorsäure
folgt, kann die Konzentration des gelösten Sulfates in dem geeigneten Bereich mit relativer Sicheiheit
eingestellt werden. Bei dieser Technik ist jedoch die Übersättigung von Bariumsulfat relativ stabil,
wodurch eine Alterung bzw. eine Ablagerung der Aufschlämmung für eine lange Zeitspanne notwendig
ist. Demgemäß ist ein Großreaktor erforderlich und
ein Chargensystem muß verwendet werden. Es wurde ferner gefunden, daß die Ablagerung der Aufschlämmung
für eine lange Zeitspanne vor der Abtrennung der festen Komponenten zur Verhinderung einer Trübung
bei der Lagerung notwendig ist, selbst wenn klare Phosphorsäure durch Abtrennung der festen
Komponenten von der Aufschlämmung, die aus der Zugabe der Bariumverbindung resultiert, erhalten
werden kann. Die vorstehend erwähnten Probleme wurden folglich bei der Bestimmung eines Verfahrens
zur Entfernung von Sulfationen von extrahierter Phosphorsäure durch Zugabe einer Bariumverbindung berücksichtigt Hierbei wurde nun gefunden, daß
wenn eine Bariumverbindung zu extrahierter Phosphorsäure zugesetzt wird, um einen Teil der Sulfationen zu Bariumsulfat umzusetzen und sie abzuscheiden
und danach Aktivkohle zu dsr Aufschlämmung zur Absorption der gelösten Sulfationen hinzugesetzt
wird, die Reaktionszeit und die Ablagerungsdauer verkürzt werden können und Kristalle erhalten werden können, welche leicht filtriert werden. Ferner erleidet die Phosphorsäure, welche durch anschließende
Abtrennung der festen Komponenten hergestellt
wird, keine Eintrübung, nachdem sie gelagert worden
ist. Es ist verständlich, daß die Reaktionsverfahrensweise leicht durchführbar ist, die Stufenserien kontinuierlich durchgeführt werden können und der Reaktor und der Filter vereinfacht und verkleinert w· rden
können.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Barium verbindung zu der extrahierten Phosphorsäure
hinzugesetzt. Bei dieser Stufe sollte die Menge der verwendeten Bariumverbindung geringer als das stö-
chiometrische Äquivalent der Menge der Sulfationen
in der extrahierten Phosphorsäure sein, um eine Verunreinigung mit Bariumionen und die anschließende
Bildung einer Trübung in der Phosphorsäure nach Abtrennung der festen Komponenten zu verhindern.
ίο Um die Belastung für die folgende Aktivkohlebehandlung zu erleichtern, sollte die Menge der Bariumverbindung vorzugsweise im bereich von 80 bis 95
Mol%, bezogen auf die Menge der Sulfationen in der Phosphorsäure liegen, weil eine überschüssige Zugabe der Bariumverbindung die vorstehend erwähnten Schwierigkeiten hervorruft. Wenn eine solche Menge
der Bariumverbindung verwendet und die Phosphorsäure durch Aktivkohle nachfolgend behandelt wird,
kann die Menge des gelösten Sulfations in der Phosphorsäure
auf weniger als 30 Gew.-ppm herabgesetzt werden. Geeignete Bariumverbindungen, die bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren verwendbar sind, sind Bariumhydroxid, Bariumcarbonat, Bariumphosphat,
Bariumsulfid, Bariumnitrat, Bariumchlorid u. dgl.
Wenn eine Verunreinigung durch das Anion verhindert werden muß, ist es bevorzugt, Bariumhydroxid,
Bariumcarbonat oder Bariumphosphat zu verwenden Wenn Bariumsulfid verwendet wird, wird das meiste
des überschüssigen Sulfids aus dem System als Schwein
felwasserstoff entfernt und der geloste Schwefelwasserstoff kann durch Linbl.isen von Luft u. dgl. leicht
entfernt werden. Somit kann eine Verunreinigung \erhindert werden.
Wie nachstehend beschrieben, wird Aktivkohle
nach der Zugabe der Barium verbindung hinzugesetzt. Kine bevorzugte Ausführungsforni des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß
man die abgetrennte Feststoffkomponente unter Frhalt
eines hauptsächlich aus Bariunisulfid bestehenden Produktes kalziniert und das kalzinierte Produkt
als Bariumverbindung einsetzt, wodurch die Kosten der teuren Bariumverbindung herabgesetzt werden
können. Diese Bariumverbindungen können in irgendeiner Form, beispielsweise als Feststoffe, wiißrige
&5 Lösungen, Phosphorsäurelösungen u. dgl. verwendet werden. Die Behandlungszeit bei der Bariumverbindungsstufe
ist nicht kritisch. Beispielsweise ist bei einem kontinuierlichen Verfahren die Scliaffunn einer
geeigneten Verweilzeit für den Kontakt der Phosphorsäure mit der Bariumverbindung ausreichend.
Bei einem Chargenverfahren kann die nachfolgende Stufe nach Vollendung der Zugabe der Bariumverbindung ohne Ablagerung durchgeführt werden.
Danach wird die Aktivkohle zu der durch die Behandlung mit der Bariumverbindung hergestellten
Aufschlämmung hinzugesetzt. Die Menge der verwendeten Aktivkohle ist abhängig von der Konzentration der gelösten Sulfationen und der Temperatur
und insbesondere von der Phosphorsäurekonzentration. Wenn die letztere höher als 70 Gew.-% als
H3PO4 Lst, kann die Aktivkohlenmenge klein sein und
sie liegt im allgemeinen im Bereich von 0,05-5 Gew.-%, bezogen auf die Menge von P2O5 in der extrahierten Phosphorsäure. Die Sulfationenkonzentratior.
kann weniger als 30 Gew.-ppm in einer solchen Phosphorsäure betragen (höher als 70 Gew.-% H3PO4),
welche durch Entfernung von 80-95 % der Sulfationen durch die Ausfällung mit der Ba.iumverbindung
aus extrahierter Phosphorsäure hergestellt wird (H3PO4:20-40 Gew.-% als nicht konzentrierte extrahierte Phosphorsäure; SO4 500-5000 Gew.-ppm).
Wenn die Aktivkohlebehandlung nach der Ausfällung der Sulfationen als Bariumsulfat durchgeführt wird,
können die Sulfationen bis auf lediglich einen Spurengehalt entfernt werden. Wenn im Gegensatz dazu
die Aktivkohle zu der extrahierten Phosphorsäure zur Entfernung der Sulfationen alleine hinzugesetzt wird,
ist die Adsorption ziemlich gering, so daß sie unwirtschaftlich ist.
Es wurde ferner gefunden, daß die für das Bariumsulfat erforderliche Ablagerungszeit durch die Behandlung mit Aktivkohle stark verkürzt werden kann.
Wenigstens ein Tag war üblicherweise für die Ablagerung von Bariumsulfatkristallen erforderlich. Selbst
wenn sonst die festen Komponenten zur Erzielung einer klaren Losung filtriert werden, wird eine Trübung
bei der Lagerung verursacht. Wenn jedoch eine Behandlung mit Aktivkohle vorgenommen wird, kann
die Ablagerungszeit auf nur einige Stunden verkürzt werden. Der Grund hierfür ist nicht vollständig klar,
jedoch wird angenommen, daß die Bariumionen und die Sulfationen in etwas spezieller Form auf der Aktivkohle durch einen synergistischen Effekt absorbiert
werden. Wenn die Bariumverbindung zu der extrahierten Phosphorsäure hinzugesetzt und dann die Aktivkohle hinzugefügt wird, wird theoretisch folgendes
Verfahren engenommen:
(1) Die gelösten Bariumionen werden auf der Aktivkohle absorbiert.
(2) Die Ablagerungszeit wird durch die Adsorption der Bariumionen verkürzt.
(3) Die Sulfationen werden ferner auf der Aktivkohle zu einem hohen Ausmaß durch die Adsorption von Bariumionen adsorbiert.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Phosphorsäurekonzentration, die Temperatur für die Behandlung der Bariumverbindung und die
Aktivkohlebehandlung sind nicht kritisch. Zur Herabsetzung der verwendeten Aktivkohlemenge und zur
Entfernung der Sulfationen zu einem hohen Grad ist es bevorzugt, daß die Konzentration der Phosphorsäure als H1PO4 höher als 70Gew.-% ist und die Temperatur der Behandlung 30 bis 80° C beträgt.
Nach der Aktivkohlebehandlung werden die festen Komponenten von der Aufschlämmung zur Erzielung
einer reinen Phosphorsäure abgetrennt, aus welcher
die Sulfationen entfernt werden. Die festen Komponenten besitzen ausgezeichnete Filtriereigenschaften.
Die festen Komponenten enthalten als Hauptkomponenten Bariumsulfat und Aktivkohle. Es wurde gefunden, daß ein kalziniertes Produkt mit einem Gehalt
von Bariumsulfat als eine Hauptkomponente durch Kalzinieren der festen Komponenten erzielt werden
kann. Dieses kalzinierte Produkt kann als Bariumverbindung für die Entfernung der Sulfationen aus der
extrahierten Phosphorsäure verwendet werden. Die Kalzinierung sollte in einem inerten Gas, insbesondere in Stickstoffgas durchgeführt werden, um eine
Verbrennung der Aktivkohle zu verhindern. Die Temperatur für die Kalzinierung sollte im Bereich von
800 bis 1200° C liegen, so daß Bariunisulfid durch Reduktion von Bariunisulfat mit Aktivkohle gebildet
wird. Das erfindungsgemäße Verfahren kann in wirtschaftlicher Weise durchgeführt werden, indem das
kalzinierte Produkt als ein Teil der Barium verbindung
oder als gesamte Bariumverbindung bei der erfindungsgemäßen Behandlung wiederverwendet wird.
Aus dem vorstehenden wird deutlich, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die erforderlichen
Kontrollbedingungen der Verfahrensweise nicht
kompliziert sind; die Ablagerungszeit für die Aufschlämmung kann stark verkürzt werden; die Kristalle
besitzen ausgezeichnete Filtriereigenschaften, die besser als diejenigen der festen Komponenten sind,
weiche nur durch Behandlung mit einer Bariumver
bindung gebildet werden; der Reaktor und der ver
wendete Filter können vereinfacht und verkleinert werden; alle Stufen können kontinuierlich durchgeführt werden; sehr feine Kristalle werden nicht gebildet; und es erfolgt keine Trübung der resultierenden
Ji Phosphorsäure nach der Abtrennung der festen Komponenten während der I,agcrung oder bei verschiedenen anderen Behandlungen. Ferner kann das kalzinierte Produkt, das durch Kalzinieren der restlichen,
von der Aufschlämmung abgetrennten Fcststnffkom
ponenten hergestellt wird, als Bariumverbindung verwendet werden, wodurch die Menge der verbrauchten
Bariumverbindung zur Erzielung eines vorteilhaften Verfahrens erniedrigt werden kann.
Die Ausdrücke »%« und »ppm« beziehen sich auf »Gcw.-%« und »Gew.-ppm«. Die Durchlässigkeit
wurde unter Verwendung von Wasser als Blindprobe gemessen. Bei dem Filtrierverfahren wurde ein (5-2-
Glasfilter, welcher mit einem Filterhilfsmittel Firn-
flow (hergestellt von Showa Kagaku Kogyo K. K.) in einer Stärke von 3 mm vorbeschichtet wurde, unter
. einer Druckdifferenz von 0,92 kg/cnr verwendet.
Ein kalziniertes Phosphatgestein (Marocco) wurde mit Schwefelsäure zur Erzielung einer rohen Naßverfahrensphosphorsäure (Η,ΡΟ4-47,6<7γ; SO4-0,92%)
behandelt. Die rohe Naßverfahrcnsphosphorsäure
wurde mit n-Butanol in einer vielstufigcn Gegenstromextraktionsaniage in Kontakt gebracht. Die extrahierte Phosphorsäurelösung wurde mit Wasser zur
Erzielung einer extrahierten riiosphorsäurelösung (H,PO4-33,0%; SO4-(),320%) zurückextrahiert. Die
e,5 extrahierte Phosphorsäurelösung wurde unter einem
verminderten Druck zur Erzielung einer extrahierten Phosphorsäure (Η,ΡΟ,-92,6%; SO4-0,888%) konzentriert. Eine Bariumsalz.-Phosphorsäuremischung
(H3PO4-5()%; Ba-6,()()%) wurde durch Auflösen von
Bariumcarbonat in reiner Phosphorsäure hergestellt. 205 g der Bariumsulfat-Phosphorsäuremischung
wurden zu 1000 g der extrahierten Phosphorsäure bei 80° C unter Rühren während etwa einer Stunde hin- rj
zugegeben. Die Mischung wurde bei 80° C 6 Stunden langgehaii.cn, um sie ablagern zu lassen, wodurch eine
Aufschlämmung mit 216 ppm des gelösten Sulfates als SO4 erhalten wurde. Die Aufschlämmung wurde
allmählich auf 60° C abgekühlt und 15 g Pulveraktiv- i»
kohle wurden hinzugesetzt. Die Mischung wurde 3 Stunden lang gerührt und filtriert. Die Filtriergeschwindigkeit
betrug 1,01 mVnvh und das Filtrat war eine klare Lösung. (H3PO4-86,9%; SO4-25,3 ppm;
Durchlässigkeit 101%). Der Rückstand wurde im r> Beispiel 2 verwendet. Wenn das Filtrat einen Monat
lang gelagert wurde, wurde keine Änderung festgestellt.
Vergleichsbeispiel 1 2<>
Die Aufschlämmung (216 ppm gelöstes SO4) von
Beispiel 1 wurde mit 4,8 g der Bariumsalz-Phosphorsäuremischung von Beispiel 1 bei 80° C vermischt.
Die Mischung wurde allmählich abgekühlt und bei 60° C 3 Stunden lang ablagern gelassen und wurde 2r>
dann filtriert. Die Filtriergeschwindigkeit betrug 0,43 mVrrrh und das Filtrat war eine klare Lösung
(SO4-17,2 ppm; Durchlässigkeit-!01 %). Wenn das
Filtrat einen Monat lang gelagert wurde, nahm di( Durchlässigkeit auf f 1 % ab.
Vergleichsbcispiel 2
15 g Pulveraktivkohle wurden zu 1000 g der extra
liierten Phosphorsäure von Beispiel 1 hinzugegeben Die Mischung wurde bei 60° C 3 Stunden lang gerühr
und danach filtriert. Die Konzentration von SO wurde nicht verändert.
Der Rückstand von Beispiel 1 wurde mit Wassc zur Erzielung von 50,3 g der Zusammensetzung:
BaSO4 40,8%; C 28,4%; Wasser usw. 30,8%
gewaschen. Die Masse wurde bei 1000" C etw; 3 Stunden lang zur Erzielung von 15,5 g eines schwär
zen Produktes (Ba: 77%) kalziniert. Das zerkleinerte
schwarze Produkt und 10,0 g Bariumcarbonat wurdet in reiner Phosphorsäure zur Erzielung von 315 g Ba
riumsalz-Phosphorsäuremischung (H3PO4:50%
Ba: 6,00%) aufgelöst. 205 g der Bariumsalz-Phos phorsäuremischung wurden zu 1000 g der extrahier
ten Phosphorsäure von Beispiel 1 hinzugesetzt, um sie unter den gleichen Bedingungen zu behandein. Da:
Produkt wurde mit der Pulveraktivkohle behandelt wobei im wesentlichen die gleichen Ergebnisse wi(
im Beispiel I erzielt wurden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Entfernung von Sulfationen
aus durch Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel gereinigter Phosphorsäure durch Zugabe einer Bariumverbindung unter Erhalt einer
Aufschlämmung und Abtrennung der Feststoffkomponente von der Aufschlämmung, dadurch
gekennzeichnet, daß man zu der Aufschlämmung zusätzlich Aktivkohle hinzufügt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die abgetrennte Feststoffkomponente unter Erhalt eines hauptsächlich aus
Bariumsulfid bestehenden Produktes kalziniert und das kalzinierte Produkt als Barium verbindung
einsetzt.
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