DE2702628A1 - Duengemittel zur versorgung von pflanzen mit eisen - Google Patents
Duengemittel zur versorgung von pflanzen mit eisenInfo
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- Y10S71/00—Chemistry: fertilizers
- Y10S71/02—Chelating agent
Description
21. Jaa 1977
Die vorliegende Erfindung betrifft Düngemittel, die teilweise bekannte Ferrocen-Derivate enthalten, sowie ihre Verwendung zur
Verhinderung und Ausheilung von Eisen-Mangelkrankheiten bei Pflanzen.
Es ist bereits bekannt geworden, daß man Ferrocen-Derivate zur
Behandlung von Eisenmangelanämien bei Mensch und Tier, als Antioxydantien,
Anti-knock-Agentien, Treibstoff- und Öl-Additive, Farbpigmente, Strahlungsabsorbentien, Insektizide und/oder Fungizide
verwenden kann (vgl. Britische Patentschrift 898 633, US-Patentschriften 3 432 533, 3 535 356, 3 553 241 und 3 557 143, Deutsche
Offenlegungsschriften 2 107 657, 2 453 936 und 2 453 977 sowie
UdSSR-Patentschrift 400 597).
Weiterhin ist es bereits bekannt, Eisen-Mangelkrankheiten bei Pflanzen dadurch zu verhindern oder zu beheben, daß man dem
Substrat, in dem die Pflanzen wachsen, in Wasser lösliche Eisensalze, wie z.B. Eisensulfat, hinzufügt. Mit derartigen herkömmlichen Mitteln läßt sich zwar in schwach sauer oder auch in
neutral reagierenden Substraten eine Versorgung der Pflanzen mit Eisen erzielen» die Anwendung in schwach basisch reagierenden
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Böden ist jedoch mit erheblichen Nachteilen behaftet. So können
die Eisenionen in schwach alkalischen Substraten gar nicht oder nur in ungenügender Menge von den Pflanzen aufgenommen werden,
weil diese Ionen sich dann in Form schwerlöslicher Hydroxide abscheiden und deshalb nicht zur Pflanzenernährung beitragen.
Ferner ist bekannt, daß man den Pflanzen im Bedarfsfalle Eisen
in Form von Eisen-Chelatkomplexen der nachstehend genannten Säuren
zuführen kann: Citronensäure, Gluconsäure, Nitrilotriessigsäure,
Ethylendiamintetraessigsäure und Äthylendiamin-N,N'-di(o-hydroxyphenyl)-essigsäure.
/Vergleiche "Der Vegetationsversuch" in "Methodenbuch", Band VIII, Neumann Verlag, Radebeul, Berlin,
1951, 180 bis 194; Plant Physiology 2£, 411 (1951); Soil Science
80, 101 bis 108 (1955) und "Organic Sequestering Agents", John Wiley and Sons, Inc. New York, 1959, 455 bis 46§7. Mit Hilfe derartiger
Eisen-Komplexe läßt sich nicht nur in schwach sauren oder neutralen, sondern bis zu einem gewissen Grade auch in schwach
alkalischen Böden eine Versorgung der Pflanzen mit Eisen erreichen/
denn durch die verhältnismäßig große Beständigkeit dieser Komplexe wird eine unerwünschte Ausfällung der Eisen-Kationen
im neutralen oder schwach basischen Milieu weitgehend verhindert. Dennoch ist die Anwendung der Eisen-Chelatkomplexe für den an
gegebenen Zweck mit einigen Nachteilen verbunden. So ist die Wirkungsdauer von Eisen-Chelatkomplexen der Citronensäure oder
Gluconsäure nur relativ kurz, da diese natürlich vorkommenden Säuren ziemlich schnell durch Bodenmikroorganismen abgebaut werden
können. Die Eisen-Chelatkomplexe der synthetischen Aminopolycarbonsäuren lassen sich mit Ausnahme des zur Chlorose-Bekämpfung
wichtigen Eisenkomplexes der Äthylendiamin-N,N'-di-(o-hydroxyphenyl)-essigsäure in stark alkalischen Böden nur bedingt anwenden, weil die Stabilität der Komplexe nicht immer ausreicht,
um eine Festlegung der Eisen-Kationen in Form von schwerlöslichen Hydroxiden oder Oxiden zu vermeiden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Aminonolycarbonsäuren mit den Schwermetallionen von Cadmium, Blei und Quecksilber, die im Boden in Form
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nahezu unlöslicher Verbindungen enthalten sein können, sehr beständige,
hochtoxische und zugleich wasserlösliche Chelatkomplexe bilden. Da diese Schwermetallionenkomplexe wegen ihrer guten
Löslichkeit in das Grundwasser gelangen können, ist die Verwendung von Aminopolycarbonsäuren auch aus toxikologischen Gründen nicht
unbedenklich. Der Eisenkomplex der Äthylendiamin-N,N'-di-(o-hydroxyphenyl)-essigsäure
besitzt zwar, wie bereits erwähnt, praktische Bedeutung bei der Bekämpfung von Chlorose; nachteilig
ist jedoch, daß sich dieser Stoff nur relativ schwierig herstellen läßt und außerdem nicht lichtbeständig ist.
Es wurde nun gefunden, daß die teilweise bekannten Ferrocen-Derivate
der allgemeinen Formel
-CO-R (I)
in welcher R für Alkyl mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen steht,
sehr gut zur Versorgung von Pflanzen mit dem Mikronährstoff Eisen geeignet sind.
Gegenstände der vorliegenden Erfindung sind somit Mikronährstoff-Düngemittel,
die Ferrocen-Derivate der Formel (I) enthalten, sowie ihre Verwendung zur Versorgung von Pflanzen
mit Eisen.
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Die hervorragende Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Stoffe bei
der Versorgung von Pflanzen mit Eisen ist als sehr überraschend zu bezeichnen, denn im Hinblick auf den bekannten Stand der
Technik war anzunehmen, daß sich die erfindungsgemäßen Stoffe für den angegebenen Zweck nur schlecht eignen, weil sie im Vergleich
zu den Aminopolycarbonsäuren sehr stark komplexiertes Eisen enthalten. Im Gegensatz zu den Erwartungen besitzen die erfindungsgemäßen
Stoffe bei der Mikronährstoff-Düngung jedoch eine sehr gute Wirksamkeit. Besonders vorteilhaft ist es,
daß die erfindungsgemäßen Stoffe mit den im Boden vorhandenen Schwermetallionen des Cadmiums, Bleis und Quecksilbers
keine stabilen Komplexe bilden; eine Anwendung von Ferrocen-Derivaten zur Versorgung von Pflanzen mit Eisen
ist deshalb auch aus toxikologischen Gründen unbedenklich. Hinzu kommt noch, daß die erfindungsgemäßen Ferrocen-Derivate
nicht nur eine hervorragende Versorgung der Pflanze über die
Wurzeln sicherstellen können,sondern - im Gegensatz zu allen bisher beschriebenen Eisenkomplexen - auch in der Lage
sind, durch Blattapplikation eine höchst wirksame Eisen-Versorgung zu leisten und auf diese bisher nicht ermöglichte
Weise zur Pflanzenernährung und zur Verhütung und Ausheilung von Eisen-Mangelkrankheiten bei Pflanzen beizutragen. Die
erfindungsgemäßen Stoffe stellen somit eine wertvolle Bereicherung der Technik dar.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Ferrocen-Derivate sind durch
die Formel (I) allgemein definiert. In der Formel (I) steht R vorzugsweise für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit
7 bis 20 Kohlenstoffatomen.
Als Beispiele für die erfindungsgemäß verwandbaren F*rroc«nderivate der Formel (I) seien im einzelnen genannt!
i so-Butyrylferrocen
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8 09 8 3 0/4O-S 8 9
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Trimethylacetoferrocen n-Pentanoylferrocen (Valeroylferrocen)
i so-Pentanoylferrocen sek*-Pentanoylf errocen
n-Hexanoylferrocen (Caproyl-ferrocen)
n-Heptanoylferrocen n-Oktanoylferrocen (Capryloyl-ferrocen)
2-Athylhexanoylferrocen n-Nonanoylferrocen
n-Decanoylferrocen (Caprinoyl-ferroceji)
n-Undecanoylferro c en n-Dodecanoylferrocen (LauroyIferrocen)
n-Tridecanoylferrocen n-Tetradecanoylferrocen (Myristoylferrocen)
n-Pentadecanoylferrocen n-Hexadecanoylferrocen (Palmitoylferrocen)
n-Heptadecanoylferrocen n-Octadecanoylferrocen (Stearoylferrocen)
n-Nonadecaaoylferrocen n-Ei c ο sanoylferro c en
Erfindungsgemäß verwendbar sind auch Gemische von Ferrocen-Derivaten
der Formel (I) sowie Gemische, die man erhält, indem man Ferrocen mit Kokosfettsäurechlorid, Versaticsäurechlorid
oder Naphthensäurechlorid acyliert.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Ferrocen-Derivate der Formel
(I) sind teilweise bekannt (vgl. "Organic Reactions", Vol. 17»
Chapter 1, Seite 1 bis 151). Ihre Verwendung zur Versorgung von Pflanzen mit Eisen ist jedoch neu.
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Einzelne der erfindungsgemäß verwendbaren Ferrocen-Derlvate sind
bisher noch nicht beschrieben worden, sie können jedoch nach prinzipiell bekannten Verfahren in einfacher Welse hergestellt
werden.
Man erhält die erfindungsgemäß verwendbaren Ferrocen-Derivate
der Formel (I) z.B., wenn man
Ferrocen
a) mit einem Acylchlorid der Formel
R-CO-Cl (II)
in welcher
R die oben angegebene Bedeutung hat, oder
b) mit einem Säureanhydrid der Formel
R-COx
P
(HD
R-CO^
in welcher
R die oben angegebene Bedeutung hat,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungsmittels, wie z.B. Methylenchlorid oder Äthylenchlorid, sowie in Gegenwart
eines Friedel-Crafts-Katalysators, wie z.B. Aluminium-Chlorid, Zinkchlorid, Bortrifluorid, Fluorwasserstoff oder
Phosphorsäure, bei Temperaturen zwischen O0C und 100°C umsetzt.
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Die erfindungsgemäß verwendbaren Ferrocen-Derivate der Formel (I) eignen sich hervorragend zur Versorgung von Pflanzen mit dem
Mikronährstoff Eisen. Mit besonderem Vorteil lassen sie sich zur Blattdüngung verwenden, da sie gut durch die Blätter absorbiert
werden können. Die Ferrocen-Derivate der Formel (I) können deshalb zur Verhinderung und zur Ausheilung von Eisen-Mangelkrankheiten
bei Pflanzen eingesetzt werden. In vielen Fällen ist auch im fortgeschrittenen Krankheitsstadium ein Heilerfolg erzielbar.
Zu den Pflanzen, die für Eisen-Mangelkrankheiten (Eisen-Mangelchlorosen)
anfällig sind, gehören: Getreidearten (z.B. Reis, Mais und Hirse), Knollen- und WurzelfrUchte (z.B. Zuckerrübe),
Ölfrüchte (z.B. Sojabohne, Erdnuß, Olive und Sonnenblume), Obst (z.B. Pfirsich, Birne, Apfel, Aprikose, Pflaume, Kirsche, Quitte,
Citrus, Weinrebe, Haselnuß, Walnuß, Johannisbeere, Stachelbeere, Himbeere, Brombeere, Blaubeere, Ananas und Avacado), Gemüse (z.B.
Salat, Ackerbohne, Erbse, Tomate und Melone), Ziergehölze (z.B. Rosa, Eucalyptus, Liquidambar, Mimose, Ulmus, Catalpa, Spirea,
Pyracantha, Juniperus, Ligustrum, Hibiscus, Syringe und
Hydrangea), Stauden (z.B. Delphinium, Primula, Paenia, Papaver, Anthirrhinum, Iris und Lupinus), Topf- und Sommerblumen (z.B.
Pelargonium, Petunia, Gardenia, Calceolaria, Chrysanthemum, Kamelia und Begonia), Moorbeetpflanzen (z.B. Azalea, Rhododendron,
Erica und Skimmia) und Gräser (z.B. Rasengräser).
Die erfindungsgemäß verwendbaren Ferrocen-Derivate können als
solche oder in ihren Formulierungen zur Versorgung von Pflanzen mit Eisen eingesetzt werden.
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Die erfindungsgemäßen Ferrocen-Derivate körnen in die üblichen
Formulierungen übergeführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate. Diese werden in
bekannter Weise hergestellt, z. B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln,
unter Druck stehenden verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven
Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln, im Falle der Benutzung von
Wasser als Streckmittel können z. B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige
Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Frage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, Benzol oder Alky!naphthaline, chlorierte Aromaten
oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole,
Chloräthylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasser stoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine, z. B. Erdölfraktionen,
Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren Äther und Ester, Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon oder
Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser; mit verflüssigten gasförmigen
Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck
gasförmig sind, z. B. Aerosol-Treibgase, wie Dichlordifluormethan oder Trichlorfluormethan; als feste Trägerstoffe: natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide,
Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als Emulgiermittel; nichtionogene und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Fettsäure-Este^Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther, z.B. Alkylaryl-polyglycol-Xther, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Alkylsulfonate sowie Elweißhydrolysate;
als Dispergiermittel: z. B. Lignin—Sulfitablaugen und Methylcellulose.
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Die erfindungsgemäßen Stoffe zur Versorgung von Pflanzen mit Eisen können in den Formulierungen in Mischung mit anderen Düngemitteln oder pestiziden Wirkstoffen vorliegen. Die Formulierungen
enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent an Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 und 90 Gewichtsprozent.
Die Wirkstoffe können als solche, in Form ihrer Formulierungen oder der daraus bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchfertige
Lösungen, Emulsionen, Schäume, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate angewendet v/erden. Die Anwendung geschieht nach den
in der Landwirtschaft und im Gartenbau üblichen Methoden, also
z.B. durch direktes Einbringen in den Boden, durch Gießen, Verspritzen, Versprühen, Verstreuen, Verstäuben usw. Als spezielle
Applikationsarten seien genant: Wurzelapplikation, Blattapplikation, Stamminjektion und Rindenapplikation. Bei der Wurzelapplikation kann der Dünger entweder mit dem Kultursubstrat vermischt oder auch in Bodenfurchen eingebracht werden. Ferner ist
es möglich, den Dünger mit Hilfe einer Düngerlanze sowie durch Schlag- oder Bohrlöcher in den tieferen Wurzelbereich einzuführen. Die Blattapplikation erfolgt in der Regel dadurch, daß
man die Pflanzen mit einer Düngemittel-Lösung besprüht oder Pflanzen bzw. Pflanzenteile in eine Düngemittel-Lösung eintaucht.
Bei der Stamminjektion wird der Dünger durch Bohrlöcher an Baumstämmen oder Ästen direkt in die Pflanzen eingeführt. Rindenapplikationen können vorgenommen werden, indem man das kahle
Holz mit der Düngemittel-Lösung bespritzt, oder auch indem man mit Nährstoff imprägnierte Bänder aus Papier, Textil oder Schaumstoff auf Baumstämme oder Ä'ste, - gegebenenfalls nach teilweiser
oder vollständiger Entfernung der Borken- bzw. Korkschicht in der Behandlungszone -, auf legt. Auch ist eine Rindenapplikation
mit Hilfe nährstoffhaltlger Pasten möglich. Eine Ausbringung der erfindungsgemäßen Ferrocen-Derivate nach
dem Ultra-low-volume-Verfahren (ULV-Verfahren) ist ebenfalls möglich.
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Die eingesetzte Menge an erfindungsgemäßen Ferrocen-Derivaten
kann in einem größeren Bereich variiert werden. Sie hängt im wesentlichen ab von der Bodenart sowie vom Nährstoffbedarf der
Jeweiligen Pflanze. Im allgemeinen liegen die Aufwandmengen an Wirkstoff zwischen o,l und loo kg/ha, vorzugsweise zwischen
1 und 5ο kg/ha.
Die erfindungsgemäßen Ferrocen-Derivate eignen sich sehr gut
zur Bekämpfung und Ausheilung von Eisenmangelkrankheiten bei Pflanzen. So läßt sich zum Beispiel bei völlig chlorotischen
Chrysanthemen (Chrysanthemum indicum; Sorte: Yellow Delaware) der Eisenmangel durch Behandlung der Pflanzen mit
den erfindungsgemäßen Ferrocen-Derivaten stark verringern oder sogar völlig beheben.
Die gute Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Ferrocen-Derivate zur Versorgung von Pflanzen mit Eisen geht aus dem nachfolgenden
Beispiel hervor.
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Eisenmangel-Bekämpfung / Blattaufnehmbarkeits-Test
Versuchspflanze: Chrysanthemum indicum
(Sorte: Yellow Delaware) Kultursubstrat: Gemisch aus Polystyrolschaumstoff-Flocken
(Styromull) und Kaliumalginat im Volumenver-
hMltnis 10 : 1
Wirkstoffzubereitung: Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung
löst man die jeweils gewünschte Menge an Wirkstoff in Wasser. Bei Wirkstoffen mit geringer Wasserlöslichkeit
erfolgt die Herstellung der Wirkstoffzubereitung dadurch, daß man 1 g Wirkstoff in 10 ml eines Formulierungsgemisches (FG),
bestehend aus 47 Volumenteilen Dimethylformamid, 47 Volumenteilen Aceton und 6 Volumenteilen an AlkylarylpolyglykolÄther
(Emulgator), auflöst und das so erhaltene Konzentrat anschließend mit Wasser auf die
gewünschte Konzentration verdünnt.
In einem Kultursubstrat der oben angegebenen Zusammensetzung werden Versuchspflanzen angezogen, wobei die Düngung und die Bewässerung
dadurch erfolgt, daß man zweimal wöchentlich eine mineralische Eisenmangel-Nährlösung nach Hoagland und Arnon
(Circular 347, College of Agriculture, University of California, Berkeley 1950) hinzugibt. Die so angezogenen völlig chlorotischen
Versuchspflanzen werden im Fünfblattetadium mit der Wirkstoffzubereitung
tropfnaß besprüht, wobei durch Abdecken dafür gesorgt wird, daß die Wirkstoffzubereitung nicht in das KuItürsubstrat
gelangt. Nach 2 Tagen wird erneut in gleicher Weise mit der Wirkstoff zubereitung besprüht.
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Die Auswertung erfolgt dann, wenn bei den mit einem wasserlöslichen,
handelsüblichen Eisen-Dünger in optimaler Menge behandelten Pflanzen durchschnittlich 2 Blätter neu gebildet sind.
Es wird jeweils die durchschnittliche Anzahl neu gebildeter Blätter bei allen Versuchspflanzen ermittelt. Ferner wird die
Intensität der GrünfSrbung von neu gebildeten Blättern bonitiert und durch Kennzahlen ausgedrückt.
Dabei bedeuten:
Dabei bedeuten:
Kennzahl 1=0 %-ig chlorotisch (dunkelgrün) Kennzahl 3 = 25 %-ig chlorotisch
Kennzahl 5 = 50 %-ig chlorotisch Kennzahl 7 =75 %-ig chlorotisch
Kennzahl 9 = 100 %-ig chlorotisch (entsprechend den unbe-
handelten Kontrollpflanzen)
Wirkstoff, Wirkstoffkonzentrationen und Versuchsergebnisse gehen
aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
8098307 hh O
Nährstoff-
Präparat |
Wasser-
löelich- keit des Präparates |
Nährstoff
präparat in Spritzflüssig keit |
Inten
sität der Grünfärbung junger Blätter |
0 Anzahl neu
gebildeter Blätter |
— | — | _ | 9 | O |
(Kontrolle) | ||||
"Fetrilon"
(bekannt) |
voll | 0,2 | 4 | 2 |
(2) | gering | 0,03 0,16 0,78 |
3 2-3 2 |
4
5 5 |
FeF-CO-CgH1y-n (7) |
gering | 0,03 0,15 0,74 |
3 2-3 2 |
4
5 4 |
(6) | gering | 0,03 0,14 |
3
2-3 |
4
5 |
CTi (T.
O to CO U) O
Eisernangel-Bekänpfung / Blattaufnetafcarkeits-Test
Versuchspflanze: Chrysanthenun indicun / Sorte: Yellow Delaware
Nährstoff- Präparat |
ttosser-
löslich- keit des Präparates |
Nährstoff präparat in Spritzflüssig keit |
Inten sität der Grünfärbung junger Blätter |
0 Anzahl neu gebildeter Blätter |
Fer-CO-CgH1,-η (5) |
gering | 0,13 0,66 |
3 2-3 |
4 4 |
5 11 (4) |
gering | 0,13 0,62 |
IV)
I VjJ VjJ |
ro ro |
Fer-CO-C^Hq-n (3) |
gering | 0,12 0,59 |
IV)
rv) ι VjJ |
4 4 |
"Vtotxilcn"
des Xthylen-BAone-HBtriunsalzes
Fer steht jeweils für den
Rest
CD K) CD K) OO
Ab
CO-C(CH3).
Ein Gemisch aus 0,5 Mol Ferrocen, 250 ml Trimethylessig-
-säureanhydrid und 20 ml 85 %iger Phosphorsäure wird 10 Minuten auf 100°C erhitzt, dann abgekühlt und auf Eis gegeben.
Nach dem Stehenlassen des Reaktionsgemisches über Nacht wird mit Methylenchlorid extrahiert. Die organische Phase
wird mit Wasser gewaschen, getrocknet und im Hochvakuum destilliert.
Man erhält auf diese Weise 44 g ( 33 % der Theorie)
an Trimethylaceto-ferrocen mit einem Siedepunkt von 1450C /
3 mm.
LQ
•CO-(CH2)Q-
Zu einer Suspension von 0,5 Mol Aluminiumchlorid in 500 ml Äthylenchlorid tropft man unter leichter Kühlung bei 20°C
eine Lösung von 0,5 Mol Caprinsäure —chlorid in 150 ml
Äthylenchlorid. Diese Suspension tropft man unter Kühlung bei 0 C - 5 C zu einer Lösung von 0,5 Mol Ferrocen in 750 ml
Äthylenchlorid. Man rührt das Reaktionsgemisch über Nacht bei
Raumtemperatur, erhitzt dann 20 Minuten unter Rückfluß, kühlt
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809830/028$
η-
anschließend ab und gießt in Eiswasser. Die organische Phase wird abgetrennt, mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet.
Danach wird das Lösungsmittel abgezogen und der verbleibende Rückstand unter vermindertem Druck destilliert.
Man erhält auf diese Weise 95 g ( 56 % der Theorie) an n-Decanoyl-ferrocen, das bei 1 Torr zwischen 205 0C und 210 0C
siedet.
Entsprechend den Angaben im Beispiel 2 werden die in der nachfolgenden Tabelle 1 aufgeführten Verbindungen erhalten.
CO-R
Bei- Siedepunkt Ausbeute
spiel bzw. (% der
Nr. R Schmelzpunkt Theorie)
/"jeweils in oc7
3 C4H9-n 166-I7o/1 Torr 55
4 C5Hn-n 173-178/1 Torr 48
5 C6H13-n 181-186/1 Torr 59
6 C7Hi5"n 187-19o/l Torr 51
7 C0H17-n 190-195/1 Torr kk
ö 17 39
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809830/0283
Bei- Siedepunkt Ausbeute
spiel bzw. (% der
Nr. R Schmelzpunkt Theorie)
/"jeweils in oc7
8 C3H7-ISO 128-132/1 Torr 43
9 C4H9-IsO 170-173/3 Torr 58
C4H9-sek. 135/1 Torr 34
C17H35"n 8o 28
C H
-CH-C4H9-H 156-159/1 Torr 60
Le A 17 766 - 17 -
809830/0289
Claims (4)
1) Düngemittel zur Versorgung von Pflanzen mit Eisen, sowie zur Verhütung und Ausheilung von Eisen-Mangelkrankheiten bei
Pflanzen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einem Ferrocen-Derivat der Formel
CO-P
(D
in welcher
R für Alkyl mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen steht.
2) Verfahren zur Versorgung von Pflanzen mit Eisen sowie zur Verhütung
und Ausheilung von Eisen-Mangelkrankheiten bei Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß man Ferrocen-Derivate gemäß Anspruch
1 auf Pflanzen oder deren Lebensraum einwirken läßt.
3) Verwendung von Ferrocen-Derivaten gemäß Anspruch 1 zur Versorgung
von Pflanzen mit Eisen sowie zur Verhütung und Ausheilung von Eisen-Mangelkrankheiten bei Pflanzen.
4) Verfahren zur Herstellung von Düngemitteln zur Versorgung von Pflanzen mit Eisen sowie zur Verhütung und Ausheilung von
Eisen-Mangelkrankheiten bei Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß man Ferrocen-Derivate gemäß Anspruch 1 mit Streckmitteln
und/oder oberflächenaktiven Mitteln vermischt.
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Priority Applications (16)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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