DE2701924B2 - Steuereinrichtung für spurgebundene Fahrzeuge - Google Patents
Steuereinrichtung für spurgebundene FahrzeugeInfo
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- B61L7/10—Circuitry for light signals, e.g. for supervision, back-signalling
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- B61L27/00—Central railway traffic control systems; Trackside control; Communication systems specially adapted therefor
- B61L27/04—Automatic systems, e.g. controlled by train; Change-over to manual control
Description
Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für spurgebundene Fahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs I. *5
Eine Steuereinrichtung dieser Art ist aus der Zeitschrift Elektronik 1973, Heft II, Bd. 22, bekannt und
dort in einem Artikel mit dem Titel »Das Cabinentaxi löst Nahverkehrsprobleme« beschrieben. Bis zu drei
Personen fassende Kabinen werden dort in einem in drei Hierarchieebenen gegliederten Steuerungssystem
automatisch gesteuert. Die zur Steuerung notwendigen Elektronik-Baugruppen (Bordrechner) sind auf jedem
Fahrzeug doppelt vorgesehen. Darüber, wie diese Bordrechner geschaltet sind, ob der zweite Bordrechner
als Ersatzrechner oder als Kontrollrechner benützt wird oder ob beide Rechner gleichwertig in einem Duplexsystem
arbeiten, ist nichts ausgesagt.
Ein hierarchisch aufgebautes Fahrzeugsteuersystem ist auch aus der DE-OS 24 23 590 bekannt. Hier werden «>
eine Vielzahl von Fahrzeugen von Operationszentralen aus gesteuert. Däzii müssen die auf den Fährzeugen
befindlichen Steuereinrichtungen eine große Zahl verschiedenster Aufgaben mit signaltechnischer Sicherheit
erfüllen. h5
Signaltechnische Sicherheit wurde auch bisher schon z. B. bei der Linienzugbeeinflussung gefordert. Die
Steuereinrichtungen, die diese Sicherheit gewährleisten, wurden hier speziell für das betreffende Steuerungssystem
entwickelt und es wurde dabei in der Regel für jede einzelne Funktion eine besondere, signaltechnisch
sichere Schaltung vorgesehen.
Die Lösung, wie sie bei der Linienzugbeeinflussung verwirklicht ist, ist wenig flexibel und bei der Zahl der
Aufgaben, die die Steuereinrichtung z. B. bei Nahverkehrssystemen mit vielen räumlich kleinen Fahrzeugeinheiten
wahrzunehmen hat, sehr aufwendig
Aufgabe der Erfindung ist es, eine kostengünstige, flexible und leistungsfähige, mit signaltechnischer
Sicherheit arbeitende Fahrzeugsteuereinrichtung und damit eine Voraussetzung für ein wirtschaftlich
arbeitendes, bedarfsgesteuertes Nahverkehrssystem zu schaffen.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Der Einsatz von Notbremseinrichtungen, welche ständig durch Funktionszeichen (Lebenszeichen) der
beiden Bordrechner passivierl werden müssen, um keine Zwangsbremsung auszulösen, gewährleistet, daß sowohl
Rechnerausfalle als auch andere Fehler, z. B. ein
Ausfall des Bordnetzes, mit Sicherheit zu einer Zwangsbremsung führen, ohne daß zusätzliche, vom
Bordnetz abhängige Einrichtungen, die bei Stromausfall mit Notstrom versorgt werden müßten, benötigt
werden.
Eine weitere Ausgestaltung der Steuereinrichtung nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
jedem Bordrechner eine Notbremsschaltung zugeordnet ist, daß diese Notbremsschaltung aus einem
Magnetventil, einem Relais und einem abgestimmten Übertrager besteht, an dessen Primärseite eine Wechselspannung
anliegt, die aus einer vom Bordrechner abgegebenen Folge von Spannungsimpulsen in einer
Schaltung, bestehend aus einem Flipflop, einem Bandfilter und einem Verstärker, gewonnen wird und
dessen Sekundärspannung nach Gleichrichtung in einer Gleichrichterschaltung das Relais zum Anzug bringt
und daß ein Arbeitskontakt des Relais In Reihe mit der
Wicklung des Magnetventils, welches im stromlosen Zustand geöffnet ist, in einem Ruhestromkreis liegt.
Hierdurch ist gewährleistet, daß auch bei Ausfall des Bordstromnetzes, wenn kein Vergleich mehr durchgeführt
werden kann, das Fahrzeug zwangsgebremst wird. Außerdem ist durch die Selektivität der Notbremsschaltung
sichergestellt, daß nur eine ganz bestimmte Impulsfolge und nicht jede beliebige Einstreuung den
Einsatz der Zwangsbremse verhindern kann.
Anhand der Zeichnung soll im folgenden ein Ausführungsbeispiel der Steuereinrichtung nach der
Erfindung beschrieben werden. Es zeigt
Fig. I schematisch den Aufbau einer Steuereinrichtung,
F i g. 2 eine Schaltung zur Auslösung der Notbremse bei Ausfall des Bordrechners,
F i g. 3 schematisch die Umschaltung bei Verwendung von einem Reserverechner,
F i g. 4 schematisch die Umschaltung bei Verwendung von zwei Reserverechnern.
Die in Fig. I dargestellte Steuereinrichtung enthält zwei Bordrechner Ri, Rl, eilte .Sendeeinrichtung S.
eine Empfangseinrichtung /fund eine Verglcichseinrichtung
V. Zusätzlich sind zwei Taktgeber C). C2, zwei
Notbremsschallungcn Λ/1. /V2, zwei externe Parallel-Serien-Wandler
PS, zwei Trennschalter S 1. .S'2 und ein Umschalter S3 dargestellt
Beide Bordrechner erhalten Datcntelegrammt von
27 Ol
einer Zentrale ober einen Eingang ET und die
Empfangseinrichtung £ Zusätzlich erhalten sie über einen Eingang EP Daten von verschiedenen Fahrzeugeinrichtungen
wie Ortungs- und Geschwindigkeitsmeßsystem, Antriebs- und Bremssteuerung, Türschließeinrichtung
und automatischer Ankuppelvorrichtung.
Aus den empfangenen Datentelegrammen erarbeiten beide Bordrechner unabhängig voneinander Steuerbefehle
für die Fahrzeugeinrichtungen, welche nach vorher erfolgtem Vergleich über einen Ausgang AP
ausgegeben werden. Aus den Daten der Fahrzeugeinrichtungen stellen beide Bordrechner Datentelegramme
für die Zentrale zusammen, welche nach Vergleich und festgestellter Identität über einen Ausgang AT zur
Zentrale übermittelt werden.
Alle Verarbeitungsprozesse der Bordrechner erfolgen parallel und taktsynchron. Dies wird durch die
Taktgeber CX und C2, weiche über eine elektrische
Kopplung K synchronisiert sind, gewährleistet. Vorliegende Rechenergebnisse werden bitseriell in der
Vergieichseinrichtung V verglichen. Bei Nichtübereinstimmung
wird den Bordrechnern über eine Vcrbindungsleitung
1 Mitteilung gemacht Die Folge da;on ist die Abtrennung der Sendeeinrichtung 5 und aller
Fahrzeugeinrichtungen von den Bordrechnern durch die Schalter 51 und 52 und danach die Wiederholung
des gesamten Rechenprozesses, der zu dem festgestellten falschen Ergebnis geführt hat. Dazu werden
dieselben Ausgangsdaten verwendet, welche zu diesem Zeitpunkt noch in den Eingangsspeichern der Bordrech- jo
ner abgespeichert sind. Signalisiert die Vergleichseinrichtung nach der Wiederholung erneut Nichtübereinstimmung
der Ergebnisse, so werden von beiden Bordrechnern die Notbremsschaltungen NX und Λ/2
zur Auslösung der Notbremse veranlaßt. Stellt die a Vergieichseinrichtung bei der Wiederholung eines
Rechenprozesses keinen Fehler mehr fest, werden die Sendeeinrichtung und die Fahrzeugeinrichtungen wieder
an die Ausgänge der Bordrechner angeschlossen und der normale Fahrbetrieb wird fortgesetzt.
Fällt die Verg' :ichseinrichtung aus, so wird dies beim
ersten absichtlich gefälschten Rechnerergebnis bemerkt und den Bordrechnern mitgeteilt. Diese veranlassen
dann eine Wiederholung der Prüfung bei abgetrennter Sendeeinrichtung und abgetrennten Fahrzeugeinriehtungen.
Arbeitet die Vergleichseinrichtung auch während der Wiederholung nicht, wird tie Notbremse
betätigt, ansonsten der normale Betrieb wieder aufgenommen.
Um Übertragungsfehler auf dem Weg zur Sendeein- vi
richtung suszuschalten, sind heide Bordrechner mit der
Sendeeinrichtung verbunden und ein vom Bordrechner R 1 vorliegendes Telegramm wird nur dann ausgegeben,
wenn das über Leitung 4 eingegangene, vom Bordrechner R 2 erarbeitete Telegramm antivalent vorliegt und
dies durch eine der Sendeeinrichtung zugeordnete und
in der Zeichnung nicht dargestellte Antivalenzprüfschaltung
festgestellt wird. Zur Funktionsprüfung dieser Antivalenzprüfschaltung wird in regelmäßigen Zeitabständen
ditrch Umschalten des Schalters 53 ein nicht antivalentes Telegrammpaar zur Sendeeinrichtung
übermittelt. Αιις .Sicherheitsgründen darf da«; reguläre
Telegramm zu dieser Prüfung nicht übe' den für die
Ausgabe von gültigen Telegrammen verwendeten Kanal ausgegeben werden, ^s wird deshalb der Schalter h5
*>' I geöffnet und zur Übermittlung des vom Bordrechner
R I erarbeiteten Datuntelcgramms an die Sendeeinrichtung
eine separate Prü'Huing 6 verwendet. Auch
diese Prüfung wird wiederholt, wenn sich ein Fehler der Antivalenzprüfschaltung herausgestellt hat und erst bei
zweimaliger Fehleranzeige wird die Notbremse ausgelöst.
Eine Notbremsschaltung ist in Fig.2 dargestellt. Sie
enthält neben einem über einen Arbeitskontakt b eines Relais S gespeisten Magnetventil BV ein Flipflop FF,
ein Bandfilter BF, einen Verstärker A, einen abgestimmten Übertrager AU und eineGleichrichterschaliung CL
Da die Notbremse auch bei totalem Stromausfall funktionieren muß, muß das Magnetventil B V in einem
Ruhestromkreis liegen. In diesem liegt auch der Arbeitskontakt b des Relais B, dessen Erregung vom
Vorhanden.«·· ein eines Funktionszeichens des zugehörigen
Bordrechners abhängt Das Funktionszeichen, in diesem Falle ein in gleichmäßigen Zeitabständen
abgegebener Impuls gelangt über einen Eingang RE in die Notbremsschaltung und wird durch aas FUpflop FF
in eine Rechteckspannung und durch das Bandtilter BF in eine Wechselspannung von nahezu sinusförmigem
Verlauf umgewandelt Nach Verstärkung ;m Verstärker Λ wird damit atr Primärkreis des tbpcstimmtcn
Übeitragens A O erregt Die sekundärseitig induzierte
Spannung wird durch die Gleichrichterschaltung CL gleichgerichtet und treibt Strom durch die Wicklung des
Relais B. Bleibt das Funktionszeichen des Bordrechners aus, so bricht die Spannung an der Wicklung des Relais
B zusammen, das Relais fällt ab, der Arbeitskontakt b
öffnet und der Ruhestrom, der das Magnetventil BV geschlossen hält, wird unterbrochen. Damit öffnet das
Magnetventil und die Bremse spricht an. Da beiden Bordrechnern solche Notbremsschaltungen zugeordnet
sind, wird jeder Rechnerausfall bemerkt
F i g. 3 zeigt die Umschaltung bei Verwendung eines dritten Bordrechners als Reserverechner und enthält
neben zwei mit der Fahrzeugsteuerung betrauten Bordrechnern RX, R 2 einen Bordrechner R 3 sowie
Ausgabepuffer APX, AP2 und Schalter USX, US2,
welche hier der Einfachheit halber als Umschaltkontnkte
dargestellt, in Wirklichkeit aber als Halbleiterschalter ausgeführt sind und je mindestens 15 Verbindungen
schalten
Die Schnittstelle, an der ein defekter Bordrechner abgetrennt und der Reserverechner angeschaltet wird,
liegt zwischen Bordrechner und Ausgabepuffei. Die Schalter USX und US2 sind gekoppelt und können iiur
gleichzeitig miteinander betätigt werden. Wird z. B. der Bordrechner R X defekt, so tritt die Notbremse in
Aktion. Gleichzeitig mit Auslösung der Notbremse erfolgt die Weiterschaltung ri=r Schalter USX und L'52.
Damit wird anstelle des Bordrechners R X der Bordrechner R 3 angeschaltet und einer Wiederaufnahme
des Fahrbetriebes steht nichts mehr im Wege. War der Bordrechner R 2 defekt, so nützt eine Weiterschaltung
oer Schalter US X und US2 in die nächste Stellung
noch nichts, erst eine nochmalige Weiterschaltung stellt die Kombination der beiden intakten Bordrechner R 1
und R3her.
In Fig.4 ist die Umschaltung bei Verwendung eines
Reserverechnerpaares dargestellt. Den Bordrechnern RX und R 2 sind eingangsseitig zwei Bordrechner R 3
und R 4 pflraüelgeschältef. Zwei Schälfcf US3 und US4
besitzen nur zwei Schaltstellungen und werden ebenlalls zusammen mit der Notbremse betätigt. Wird einer der
Bordrechner R 1 oder R 2 defekt, so werden US3 und
I. '54 umgeschaltet und X\c Bordrechner R~i und RA
übernehmen die Steuerung des Fahrzeuges.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Steuereinrichtung für spurgebundene Fahrzeuge, weiche über Sende- und Empfangsanlagen *
Datentelegramme mit einer Zentrale austauschen können und zur Auswertung von Steuerbefehlen der
Zentrale und zur Zusammenstellung von Meldungen über Fahrzeugzustand, Fahrort und Geschwindigkeit
an die Zentrale zwei Bordrechner besitzen, deren Ergebnisse miteinander verglichen werden
und eine Weiterverwertung dieser Ergebnisse nur erfolgt, wenn beide Rechner zum selben Ergebnis
gelangt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeuge Notbremsschaltungen (N 1, N2)
besitzen, welche von den Bordrechnern (R 1, R 2) in regelmäßigen Zeitabständen Funktionszeichen erhalten
und eine Zwangsbremsung auslösen, wenn innerhalb einer bestimmten Zeitspanne nicht Funktionszeichen
beider Bordrechner empfangen wur- μ den.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß jedem Bordrechner (Al, R2)
eine Notbremsschaltung (Ni bzw. N2) zugeordnet
ist, daß diese Notbremsschaltung aus einem Magnet- κ ventil (BV), einem Relais (B) υηά einem abgestimmten
Übertrager (A Ü) besteht, an dessen Primärseite eine Wechselspannung anliegt, die aus einer vom
Bordrechner abgegebenen Folge von Spannungsimpulsen in einer Schaltung, bestehend aus einem x>
Flipflop (FF), einem Bandfilter (BF) und einem Verstärker (A), gewonnen wird und dessen Sekundärspannung
nach Gleichrichtung in einer Gleichrichterschaltuiig
(GL) das Relais (B) zum Anzug bringt und daß ein ArbeitsWowakt/6/des Relais (B) a
in Reihe mit der Wicklung des Magnetventils (BV), welches im stromlosen Zustand geöffnet ist, in einem
Ruhestromkreis liegt.
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