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Schmelzkleberpistole
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Die B'rfindung bezieht sich auf eine Sc1imelzkleberpistole mit einer
Kartusche aus normalerweise festem thermoplastischem Kleber, der geschmolzen auf
eine Arbeitsfläche aufgebracht wird.
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Es sind Sehmelzkleberpistolen bekannt zum aufbringen von geschmolzenem
thermoplastischem Kleber auf eine Arbeitsfläche, auf der der Kleber erstarrt und
eine erwünschte Verbindung bildet. Bei einer bekannten Schmelzkleberpistole, die
im wesentlichen von Jfand betrieben wird, wird das Vorderende eines schmelzbaren
Stabs festen Klebers in eine Kammer eingesetzt und in Anlage an eine elektrisch
beheizte Platte gedrückt, wenn der Bediener mit seinem Daumen auf das IIinterende
des Stabs drückt. Der Stab schmilzt, und flüssiger Kleber fließt durch eine Düse
aus der Pistole auf eine zu verbindende Fläche. IJm den Kleberfluß zu unterbrechen,
muß der Bediener den Kleberstab von der Heizplatte zurückziehen.
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Solche handbetätlgten Schmelzkleherpistolen sind zwar sehr einfach
aufgebaut sind jiberall verwendbar, wo ein l.etzanschluß zum Einschalten der @eizvorrichtung
vorhanden ist; die lenge des stabförmigen illcbcrs ist jedoch begrenzt und für viele
industriellen Verwendungszwecke nicht ausreichend. Außerdem bricht der kleberstab
leicht, z.
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durch vom Bediener ausgeübten seitlichen Druck, wodurch die Verwendbarkeit
der Pistole beelnträchei@t wird.
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Bei einer anderen Art von Schmelzkleberpistole, die iiblicherweise
industriell senutzt wird, ist eine Kartusche aus normalerweise -festem thermoplastislchen
Kleber in einer kammer enthalten, in der die kartusche oder ein Teil davon erwärmt,
geschmolzen und dann durch Drucklllftbetätigung aus einer ein Druckluftventil enthaltenden
Düse gedrückt und auf eine Arbeitsfläche abgegeben wird.
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Leine besonders leistungsfähige Pistole dieser Art ist in der US-Patentanmeldung
lr. 438 730 vom 1. Februar 1974 der Anmelderin teschrieben. Allerdings benötigen
solche druckluftbetätigten Pistolen eine Druckluft- oder Druckgasversorgung, wodurch
ihre Tragbarkeit begrenzt ist und sie relativ teuer werden. Sie s.ind zwar für Hochleistungsbetrieb
mit großem Klebervolumen sehr gut verwendbar; es besteht jedoch ein Pedarf nach
einer Schmelzkleberpistole, die für relativ geringe Leistung und kleines Volumen
dann verwendbar ist, wenn eine vollständig tragbare Schmelzkleberpistole erwünscht
ist.
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Die Schmelzkleberpistole nach der Erfindung verwendet eine in einer
Kammer enthaltone kartusche aus thermoplastlschem
kleber, gegen
die ein Preßkolben durch eine unendlich schaltbare Schaltvorrichtung bei Betätigung
eines Drückers drückbar ist, wodurch die Kartusche in Schmelzkontakt gegen einen
eizblock gedrückt und Durck erzaugt wird, durch den der geschmolsene Kleber in einen
Speicher im Reizblock und durch eine ein Ventil enthaltende büse auf eine Arbeitsfläche
gedrückt wird. Durch die Anwendung einer unendlich schaltbaren Schaltvorrichtung
ergibt sich sich eine ununterbrochene Vorwärtsverschiebung des Preßkolbens und ein
entsprechender kontinuierlicher bruck auf die kartusche während des Bindr2ckens
des Drückers, so daß dabei ununterbrochen flüssiger Kleber aus der Pistole fließt.
Ein teilgeschmolzener Abschnitt der Kartusche wird unter Druck des Preßkolbens verformt
und bildet eine Dichtung gegen R2ckfluß von geschmolzenem Kleber. Die Vorwärtsbewegung
des Preßkolbens ist begrenzt, so daß er niemals mit geschmolzenem oder jteilgeschmolzenem
Kleber in @erührung gelangt und daher sauber bleibt.
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Beim Freigeben des Drückers wird der Preßkolben durch eine Rücksugvorrichtung
um einen vorgegebenen fetrag zurückgezogen un<I gibt die Kartusche frei, wodurcii
der Druck im System abfälltn das Ventil sich schließt und den Kleberfluß unterbricht.Der
Rleberfouß wird im wesentlichen gleichzeitig mit der Frdigabe des Drückers unterbrochen,
wodurch ein Vertropfrn von kleber minimiert wird. Durch die rückzugvorrichtung kann
der Preßkolben weit genug zurückgezogen werden, um jeglichen Restdruck im System
su entspannen. Dieser Restdruck kann zwar zum Öffnen des ventils zn aiedrig sein,
er kann jedoch bewirken, daß
der teilgeschmolzene kartuschenabschnitt
durch den Spielraum zwischen Kartusche und Pistolenkammerwand nach hinten extrudiert
wird. Der Ueizblock besteiit aus einem Werkstoff, z. ];. Aluminium, mit guter Wärmeleitfähigkeit
und Wärmemasse, so daß die im Jleizblock gespeicherte Wärme die Klebermenge im Speicher
in f]Ussigem Zustand hält.
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Sobald der Drücker betätigt und auf die Kartusche Druck ausgeübt wird,
ist der Vorrat an bereits geschmolzenem Eleber im Speicher zur sofortigen Abgabe
auf eine Arbeitsfläche verfügbar.
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Bei einer ausbildung der Schme]zkleberpisto]e umfaßt die unendlich
schaltbare Schaltvorrichtung zwei schwenkbar angeordncte Greifbl£icke, die mit den
ihnen zugewandten Flächen der Schubstange großflächigen Greifkontakt bilden.
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Die Greifblöcke werden durch den haitdbetätigbaren Drücker betätigt,
und die Greifkraft hängt von der auf den Drücker ausgeübten kraft ab. Da zwisclien
den Greifblöcken und der Schubstange ein großflächiger (,reiflcontakt unterlialten
wird, tritt an der Schubstange kaum Verschleiß auf. Die Schmelzkleberpistole kann
ferner einen elektrischen Schalter aufweisen, der bei ISetätigen des Drückers geschlossen
wird und den Temperaturregler der Reizblocksteuerschaltung umgeht, so daß dem @eizblock
während der klebeabgbe ununterbrochen Strom zugeführt wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen: Fig.1 eine Teilschnittausicht der kleberpistole nach
der Erfindung;
Fig. 2 eine Teilschnitt-Perspektivansicht der Kleberpistole;
Fig. 2A eine Scirnittperspektivansicht eines Details eines anderen Ausführungsbeispiels
der Kleberpistole; Fig. 3 eine Teilschnittansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
der Kleberpistole; Fig. 4 das Schaltbild der bei der Erfindung verwendeten :.eizblocksteuerschaltung;
Fig. 5 eine Teilschnittansicht eines Details des Ausführungsbeispiels nach Fig.
3 in Ruhestellung; und Fig. 6 eine Teilschnittansicht eines Details des Ausführungsbeispiels
nach Fig. 3 in der Greifstellung.
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Eine Schmelzkleberpistole nach Fig. 1 umfaßt ein langgestrecktes zylindrisches
Pistolengehäuse 10, das eine zylindrische Kammer 12 definiert, die eine Kartusche
14 aus thermoplastischem Xleber enthält, die geschmolzen und anechließend aus der
ventilversehenen Austrittsdüse der Pistole auf eine Arbeitsfläche abgegeben wird.
In der Gehäusewand ist eine Öffnung 15 ausgebildet, durch die
eine
oder mehrere Kartuschen 14 in die Kammer 12 einsetzbar sind. Das ylindrische Gehäuse
besteht aus wärmeisolierendem Werkstoff, z. B. silikongetränktem Glasfaserstoff
oder verstärktem Teflon, so daß das Pistolenäußere auf einer relativ niedrigen Temperatur
gehalten wird. Ferner ist der Gehäusewerkstoff nichthaftend, so daß der ganz oder
teilweise geschmolzene Kleber nicht an der Gehäuseinnenseite haftet.
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Am Vorderende des Pistolengehäuses ist ein Ileisblock 16 befestigt,
der auf der der Kammer 12 zugewandten Seite eine waffelartige Anordnung von Vorsprüngen
18 aufweist, an die die Kleberkartusche 14 zum schnellen Schmelzen gedrückt wird.
Die Vorsprünge 18 definieren mehrere miteinander verbundene Kanäle 19, durch die
der flüssige Kleber fließt. Eine Düse 20 mit einem sie durchsetzendeii Mundstück
22 ist am äußeren Ende des iieizblocks befestigt.
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Die Düse 20 ist in den lleizblock 16 mittels eines ein Außengewinde
tragenden Flansches 200 geschraubt, der einen ihn durchsetzenden und mit dem F;undstück
22 verbundenen Kanal 202 mit Innengewinde aufweist. Ein Kugelrückschlagventil ist
im Kanal 202 angeordnet und umfaßt eine Druckfeder 204, die zusammengedrückt an
einer Kugel 206 mittels eines Außengewindeglieds 208, das vollständig von einem
Kanal durchsetzt ist, gehalten ist. Das Glied 208 ist in den Kanal 202 der Düse
geschraubt und haltert die Ventilvorrichtung. Wenn das Ventil durch von einem
Preßkolben
46 unter Druck gesetztem Schmelzkleber mit Druck beaufschlagt wird, löst sich die
Kugel 206 von der Sitzfläche des Glieds 208, so daß Kleber um die Kugel 206 und
durch den Kanal 202 zum lslundstück 22 und aus der Düse 20 auf eine Arbeitsfläche
fließen kann.
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Ein Kanal 24 im lleizblock 16 bildet einen vom oen der der Kammer
12 zugewandten Fläche verlaufenden Weg für flüssigen Kleber, der in einen irn Iieizblock
16 ausgebildeten Speicher 26 fließt. Der Kanal 24 ist über den Speicher 26 mit einem
oberhalb des Kanals 24 im äußeren Ende des ifeizblocks 16 liegenden Kanal 28 verbunden,
durch den flüssiger Kleber durch das Kugelrückschlagventil und das Risenmundstück
22 auf eine Arbeitsfläche fließt. Der lleizblock 16 umfaßt einen lösbaren Verschluß
23 für den Speicher 26 und eine abnehmbare Düse 20, so daß die Kanäle im Ileizblock
leicht zu reinigen sind. Der lfeizblock 16 besteht aus wärmeleitendem Werkstoff,
z. B. Aluminium, und weist eines oder mehrere leizelemente 30 auf, die in ihm angeordnet
sind und von irgendeiner geeigneten Stromversorgung über elektrische Leiter 32 gespeist
werden, so daß der Block und die Vorsprünge 18 auf eine Betriebstemperatur erwärmt
werden, die zum Schmelzen der Kleberkartusche 14 genügt. Am Ileizblock 16 ist ein
Temperaturregler 34 mittels eines Flanschs 33 befestigt und dient zum Aufrechterhalten
der Betriebstemperatur des Ileizblocks innerhalb eines vorbestimmten Temperaturbereichs
in üblicher Weise. Die elektrischen Leiter 32 sind am Temperaturregler 34 mittels
angeschlagener Verbinder 35 befestigt. Die Leiter sind in einem Versorgungskabel
36
zusammengefaßt, das durch einem im I*Z.dstück des Pistolengriffs
angeordneten Kabelhalter 37 verläuft. Der Kabelhalter schützt die Leiter 32 vor
13eschädigungen, die durch 2ziehen am Stromkabel 36 von außen auftreten könnten.
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Der Temperaturregler 34 ist von einer zusätzlichen Wärme-und Stromisolierung
38 umschlossen, die auch die zugeordneten Anschlüsse und Leitungen umschließt, und
ist an einem Vorderende am Heizblock und am ]iinterende an einer Halterung für das
zylindrische Pistolengehäuse 10 mittels Schrauben 39 gesichert.
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Das den !leizblock 16 und die Düse 20 tragende zylindrische Pistolengehäuse
10 ist seinerseits mittels einer mit dem Ilinterende des Pistolengehäuses 10 zusammenwirkenden
zylindrischen kappe 42 an einem liandgriff 40 gehaltert.
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Das geschlossene Ende 44 der zylindrischen Kappe 42 bildet eine hintere
Wand der Kammer 12.
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Ein Preßkolben 46 ist in der Kammer 12 verschiebbar angeordnet und
an einer Schubstange 48 befestigt, die durch eine Öffnung in der Rückwand 44 der
Kammer 12 und durch den Handgriff 40 aus dem Hinterende der Pistole nach außen verläuft.
Der Schubstangenquerschnitt ist bevorzugt quadratisch.
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Ein Knopf 45 ist am äußeren Ende der Schubstange 48 angeordnet, so
daß der Preßkolben 46 zum Laden der Pistole von Hand zurückziehbar ist.
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Ein Schaltwerk treibt den Preßkolben nach vorn und umfaßt eine im
wesentlichen rechteckige Druckplatte 50 mit einer mittigen Öffnung, die im wesentlichen
der Form der Schubstange
entspricht und hinter der Wand 44 auf
der Schubstange 48 gleitet. Die öffnung ist auf der Vorderseite trichterförmig und
endet an der hinteren Seite in einer relativ scharfen oberen bzw. unteren Lante
56 bzw. 57.
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Ein solches Schaltwerk ist bekannt und z. B. in der US-PS 1 986 166
als Teil einer Dichtpistole zur Abgabe von liaterial bei Haumtemperatur beschrieben.
Die Druckplatte 50 hat zwei senkrecht von irir vorstehende abgerundete Ansätze 51,
die als Druckflächen für ein Ende einer Druckfeder 52 wirken, die ebenfalls auf
der Schubstange angeordnet ist. Das andere Ende der Feder 52 beaufschlagt die Rückwand
44. Ein Drücker 54 mit einem Fingerschutz 59 ist mittels eines kapfens 53 schwenkbar
am Jiandgriff 40 angeordnet und umfaßt eine Schaltklinke 55, die an der Druckplatte
50 unterhalb der Schubstange 48 angreift. Während der Rückwärtsbewegung des Drückers
54 wird die Druckplatte (:egeit die Kraft der Kompressionsfeder 52 mit ihrer oberen
und ihrer unteren Kante 56 und 57 in Anlage an die gegeniiberliegenden Flächen der
Schubstange 48 gedrückt und schiebt die Schubstange während der gesamten Rückwärtsbewegung
des Drückers 54 vorwärts. Dadurch wird der Preßkolben 46 gegen die Kartusche 14
getrieben und bringt sie in Anlage am lieizblock 16.
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Eine Rückzugmechanik ermöglicht es, daß der Preßkolben bei i'reigabe
des Drückers um einen vorbestimmten Weg zurückgezogen wird. Hinter dem llinterende
der Pistole sitzt auf der Schubstange 48 ein im wesentlichen rechteckiger Nebel
60 mit einer mittigen Öffnung, die im wesentAichen an die Form der Schubstange angepaßt
ist; der Kleber 60 hat eine obere und eine untere Uinterkante 68 und 69,
die
der Schubstange zugewandt sind, U11d trichterförmige Vorderkanten wie die Druckplatte
50. Ein Verbindungsflansch 64 steht am Sinterende des andgriffs 40 iiber der Schnbstange
48 vor, ist schwenkbar an oberen Lande des Uebels 60 befestigt und bildet eine Schwenkhalterung
für diesen. Bin federndes Element, '4. ld. eine Uammitülle oder ein Stück bummirohr
66, ist im Reibsitz auf <ler Schubstange 48 zwischen der fünterwand des Sandgriffs
40 und der Innenseite des 'Iebels 60 angeordnet und positioniert den Kleber 60 so,
daß die Kanten 68 und 69 an der Schubstange 48 anliegen und deren Rücksugbewegung
bremsen.
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Wenn der Drücker 54 freigegeben wird, bleiben die Druck-Plattenkanten
56 und 57 in Anlage an der Schubstange @@, und die Schubstange AS wird unter der
Einwirdung der Druckfeder 52 zurückgezogen. Die Schaltklinke 55 wird im Uhrzeigersinn
geschwenkt, und die gegenüberliegende Fläche der Druckplatte 50 wird im Gegenuhrzeigersinn
geschwenkt, während die Druckfeder 52 die abgerundeten Ansätze 51 beaufschlagt,
wodurch der Griff der Kanten 56 und 57 auf die Schubstange 48 während des Zurückziehens
vermindert wird. Die zurücklaufende Schubstange 48 zieht das federnde Element 66
mit sich, bis dieses am hebel 60 anliegt, so daß dieser im Gegenuhrzeigersinn in
Fig. 1 um den Verbindungsflansch 64 geschwenkt wird, bis die Kanten 68 und 69 an
der Schubstange 48 angreifen und die Rückzugbewegung stoppen. Bei der bevorzugten
Ausführungsform ist die axiale Länge des federnden Elements 66 kleiner als der Abstand
zwischen der Rückwand des handgriffs 40 und dem Jiebel 60. Das Ausmaß der Winkelbewegung
des IIebels 60 bestimmt das Ausmaß der Rückzugbswegung bei einer vorgegebenen
Größe
der mittigen Öffnung in bezug auf die Querschnittsgröße der Schubstange 48.
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Alternativ kann das ilalteglied für den ilebel 60 auch entsprechend
Fig. 2A eine Naseltinenseliraube 80 oder ein anderes geeignetes Befestigungselement,
z. b. ein Niet, sein, das an der Hückwand des 1!andgriffs 40 gesichert ist.
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Die Schraube 80 durchsetzt eine Öffnung 82 und ist in eine an der
Innenseite der Rückwand befestigte flut 84 geschraubt, die durch geeignete Festlegemittel,
z. B. Lötverbindung 86, festgelegt ist. Der obere Teil des IIebels 60 ist lose mittels
eines Schlitzes 88 auf die Schraube 80 aufgesetzt.
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Das Ausmaß der Winkelbewegung des IIebels 60 und somit das Ausmaß
der erlaubten Rückzugbewegung ist durch Schrauben der Schraube 80 in die oder aus
der Nut 84 einstellbar, und dann wird die Einstellung durch Festlegen der Schraube
80 in der gewählten Stellung fixiert.
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Am Ende der Schubstange 48 ist der Knopf 45 befestigtt die Schubstange
hat eine solche Länge, daß der Knopf 45 am Hebel 60 anliegt und die Vorwärtsbewegung
des Preßkolbens 46 in eine vorbestimmte Stellung (vgl. die Strichlinien in Fig.
1) begrenzt, so daß der Preßkolben niemals mit flüssigem oder teilweise geschmolzenem
Kleber in Berührung gelangt und daher sauber bleibt. Die Kartusche aus thermoplastischem
Kleber ist selbst im wesentlichen wärmeisolierend, so daß die hohe 'L'emperatur
des lIeizblocks hauptsächlich auf einen relativ kleinen Teil der Kartusche 14 nahe
dem IIelzblock 16 übertragen wird.
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Eine Kartusche 14 wird in die Kammer 12 des Pistolengehäuses 10 durch
die Offnung 15 eingesetzt und in Anlage an den Heizblock 16 geschoben. Der Preßkolben
46 wird in Anlage an der Rückseite der Kartusche gebracht. Der lleizblock wird eingeschaltet,
und nach einer Aufheizzeit beginnt der den Vorsprüngen 18 benachbarte Kartuschenteil
zu schmelzen. Der Drücker 54 wird betätigt und drückt die Druckplatte 50 gegen die
Druckfeder 52 und in Anlage mit der Schubstange 48, so daß der Preßkolben nach vorn
gedrückt wird und Druck ausübt und den geschmolzenen Kleber durch den unteren Kanal
24 in den Speicher 26 drückt. Dieser Druck löst die Kugel 206 von ihrem Sitz am
Glied 208 gegen die Kraft der Feder 204, so daß das Kugelrückschlagventil geXffnet
wird und flüssiger Kleber aus dem Speicher durch den oberen Kanal 28 und das Ilundstück
22 der Düse 20 auf eine Arbeitsfläche fließt. Unter dem vom Kolben ausgeübten Druck
dehnt sich der Übergangsabschnitt der Kartusche zwischen dem flüssigen Teil und
dem festen Teil aus und bildet eine Dichtung gegen ein Itückwkrtsdringen von flüssigem
Kleber. Da das Pistolengehäuse 10 aus nichthaftendem Werkstoff besteht, haftet die
Kartusche 14 nicht in der Kammer 12. Während der anfänglichen Vorwärtsbewegung der
Schubstange 48 wird das Federelement 66 mit der Schubstange mitgezogen, bis es an
der llinterwand des IIandgriffs 40 anliegt. Die Schubstange bewegt sich weiter nach
vorn entsprechend dem vollständigen Lingedrücktwerden des Drückers 54.
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Wenn der DrUcker freigegeben wird, beginnt sich die Schubstange zurückzubewegen.
Während der anfänglichen Rückwärtsbewegung
der Schubstange 48
wird das federnde Element 66 zurückgezogen, bis es am Ilebel 60 anliegt, so daß
dieser um seine Halterung 64 geschwenkt wird, bis die Kanten 68 und 69 die Schubstange
greifen und die Rückzugbewegung stoppen. Diese Rückzugbegrenzung erlaubt ein vorbestimmtes
Zurückziehen der Schubstange zum Lösen von der Kartusche, wodurch sich das Kugelrückschlagventil
schließen und den Kleberfluß im wesentlichen gleichzeitig mit der Freigabe des Drückers
unterbrechen kann; dadurch wird das Austropfen von überschüssigem Kleber minimiert.
Bei zurückgezogenem Preßkolben wird auf die Kartusche kein Druck mehr ausgeübt,
so daß das Rückschlagventil geschlossen ist und praktisch kein Kleber aus der Düse
tropft. Ferner wird durch Lurückziehen des Preßkolbens verhindert, daß der teilweise
geschmolzene Teil der Kartusche nach rückwärts zum Preßkolben durch den Spielraum
zwischen Kartusche und Wandung der Pistolenkammer extrudiert. Bei zurückgezogenem
Preßkolben wird geschmolzener Kleber in dem Speicher gespeichert und ist zur im
wesentlichen sofortigen Abgabe bereit, wenn der Preßkolben wieder gegen die Kartusche
gedrückt wird. Durch die Ausbildung des Speicheraustrittskanals über dem Speicher
und die durch Zurückziehen des Preßkolbens erfolgende DruckW von der Speicherflüssigkeit
kann sich das KugelrUckschlagventil schließen, und der geschmolzene Kleber kann
mit nur minimales Vertropfen gespeichert werden.
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Wenn der Preßkolben 46 seine maximale Vorwärtsstellung erreicht, muß
die Kleberpistole neu beschickt werden, obwohl noch ein beträchtlicher Teil der
Kartusche zwischen
dieser weitesten Vorwärtsstellung des Preßkolbens
46 und dem IIeizblock 16 ungeschmolzen ist. Die Rückzugsbegrenzung wird dadurch
gelejst, daß der Bediener den Daumengriff 62 am Unterende des lIebels 60 drückt
und dadurch das federnde Glied 66 zusammendrückt und die Rückzugsmechanik löst,
so daß der Bediener den Knopf 45 zurückziehen und den Preßkolben außer Anlage mit
der Kartusche 14 zur hinteren Wand 44 der Kammer 12 ziehen kann. Eine zweite Kartusche
wird eingesetzt, und der tlandgriff wird in Anlage an den übrigen Teil der vorher
eingesetzten Kartusche geschoben. Der Knopf 45 wird vorwärtsgeschoben, so daß der
Preßkolben an der Rückseite der zweiten Kartusche anliegt. Die Pistole ist nunmehr
betriebsbereit, und die zweite Kartusche wirkt als Stößel und drückt den bislang
nicht verwendeten Teil der ersten Kartusche in Anlage an den Ileizblock.
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Fig. 2 zeigt die Kleberpistole im Einsatz. Im Heizblock 16 sind zwei
Ileizelemente 30 angeordnet. Die zwischen den Vorsprüngen 18 der Waffelplatte gebildeten
Kanäle 19 sind in einem weggeschnittenen Teil des Pistolenvorderteils sichtbar.
Der quadratische Querschnitt der Schubstange 48 sowie die Arbeitsweise des Schaltwerks
sind durch die Öffnung 15 bzw. einen Ausschnitt am IIinterende der Pistole ersichtlich.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3, 5 und 6 wird die Schubstange
48 von einem oberen und einem unteren Greifblock 70 und 72 gegriffen. Der Greifblock
70 hat eine Greiffläche, deren Breite im wesentlichen gleich
der
Breite der Schubstange 48 ist, und verläuft in längsrichtung längs der Schubstangenlängserstreckung.
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Der untere Greifblock 72 hat eine gewölbte Greiffläche, deren Breite
im wesentlichen gleich der Breite der Schubstange 48 ist und die in eine ebene Fläche
übergeht, die der Unterseite der Schubstange 48 zugewandt ist.
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Die Greifblöcke 70 und 72 sind auf jeder Seite durch ein Verbindungsglied
74 sowie Schwenkzapfen 76 und 78 miteinander verbunden. Der untere Greifblock 72
wirkt mit dem Schwenkzapfen 78 zusammen zum Erzeugen einer exzentrischen Schwenkbewegung
um den Schwenkzapfen 78.
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Eine Unterlegscheibe 79 ist zwischen den Greifblöcken und der Feder
52 angeordnet und liegt während des Betriebs an der Feder an. Typischerweise ist
die Unterlegscheibe 79 in einer in den Vorderflächen der Greifblöcke 70 und 72 ausgebildeten
Ausnehmung gehalten, so daß die Unterlegscheibe und die Feder in bezug auf die Greifblöcke
fluchtend gehalten sind. Eine Steuerkurvenfläche 81 wirkt mit der Schaltklinke 55
und dem Drücker 54 zusammen.
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Durch Betätigen des Drückers wird die Schaltklinke 55 vorwärtsbewegt,
und es erfolgt eine entsprechende exzentrische Schwenkbewegung des Greifblocks 72
um den Schwenkzapfen 78, wodurch sich eine Druckanlage des gewölbten Abschnitts
des Greifblocks 72 an der gegenüberliegenden unteren Seite der Schubstange 48 ergibt
(vgl. Fig. 6).
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Der Greifblock 70 bewegt sich dadurch in Greifanlage mit der ihm zugewandten
Fläche der Schubstange 48. Die Greifwirkung der Greifblöcke 70 und 72 hängt von
der auf den Drücker 54 ausgeübten Kraft ab; je größer die den DrUcker
beaufschlagende
Druckkraft ist, desto größer ist die Greifkraft zwischen den Greifblöcken und der
Schubstange.
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Da zwischen den Greifblöcken 70 und 72 und der Schubstange ein großer
Angriffsbereich unterhalten wird, zeigen die Schubstange und die Greifblöcke kaum
Verschleiß. Die Gefahr eines Einschneidens oder Einschlitzens der Schubstange durch
Rand- oder Kantenkontakt mit der Druckplatte 50 von Fig. 1 ist im wesentlichen ausgeschlossen.
Da die Greifblöcke keinen starken Verschleiß zeigen, bleibt die Vorwärtsbewegung
der Schaltklinke 55 im wesentlichen während der gesamten Lebensdauer der Kleberpistole
gleich.
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Während der Abgabe von Kleber aus der Düse ist es häufig vorteilhaft,
ie thermostatische lIei zblocksteuerung nebenzuschließen und den eizelementen kontinuierlich
Strom zum Schmelzen des normalwrweise festen Klebers zuzuführen. Insbesondere während
einer langen Abgabezeit kann die Ilysterese der Thermostat steuerung die verfügbare
Kleberzufuhr beschränken, und während der Abgabe kann ein Abkühlen des Klebers erfolgen.
Durch ununterbrochenes Heizen während einer Abgabeperiode bleibt die Fluidität des
geschmolzenen Klebers aufrechterhalten, und eine ununterbrochene Zufuhr geschmolzenen
Klebers zur Abgabe aus der Kleberpistole wird sichergestellt.
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Fig. 4 zeigt eine Ileizblocksteuerschaltung zum Speisen elektrischer
Ileizelemente 83 und 8 über einen Thermostatschalter 87. Ein Umgehungsschalter 89
liegt im Nebenachluß mit dem Thermostatschalter 87 und wird bei Betätigung des DrUckers
54 geschlossen. Typischerweise ist der Umgehungschalter
89 ein
im Pistolengehäuse angeordneter Mikroschalter, der durch manuelle Betätigung des
Drückers 54 geschlossen wird. Wenn der Thermostatschalter 87 eingeschaltet wird
und den Heizelementen 83 und 85 Strom zuführt, wirlct sich das Schließen des Schalters
89 nicht aus, da die Jleizelemente bereits mit Strom versorgt werde. Wenn jedoch
der Thermostatschalter 87 ausgeschaltet ist, wird den Beizelementen 83 und 85 beim
Schließen des Umgehungsschalters 89 durch Betätigung des drückers 54 Strom zugeführt,
und sie werden kontinuierlich aufgeheizt, solange der Drücker betätigt wird. I.ach
einer Abgabeperiode wird der Schalter 89 durch Freigabe des Drückers 54 geöffnet,
und die normale Thermostatsteuerung hält den Heizblock innerhalb eines vorbestimmten
Temperaturbereiches.