DE202022102798U1

DE202022102798U1 - Kartuschenpistole

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Publication number: DE202022102798U1
Application number: DE202022102798.6U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2022-05-20
Filing date: 2022-05-20
Publication date: 2023-08-24
Anticipated expiration: 2032-05-21

Abstract

Kartuschenpistole umfassend eine Aufnahme für eine Kartusche, eine entlang der Aufnahme sich erstreckende Kolbenstange (14), einen mit Spiel von der Kolbenstange durchsetzen Mitnehmer (26), ein auf den Mitnehmer einwirkendes Druckelement (28), eine Handhabe (18) mit um eine Achse (20) schwenkbarem Bedienelement (22) mit von diesem ausgehendem Betätigungselement (24), das beim Verschwenken des Bedienelements an einer Anlagefläche (38) des Mitnehmers anliegend entlang diesem verstellt wird bei gleichzeitigem Verschieben der Kolbenstange aufgrund Verkantens des Mitnehmers mit der Kolbenstange, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagefläche (38) zumindest in ihrem kolbenstangenfernliegenden Bereich in Richtung des Betätigungselements (24) geneigt zur Längsachse (16) der Kolbenstange (14) verläuft.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Kartuschenpistole, umfassend eine Aufnahme für eine Kartusche, eine entlang der Aufnahme sich erstreckende Kolbenstange, einen mit Spiel von der Kolbenstange durchsetzten Mitnehmer, ein auf den Mitnehmer einwirkendes Druckelement, wie Druckfeder, eine Handhabe mit einem um eine Achse schwenkbaren Bedien- bzw. Hebelelement, von dem seinerseits ein Betätigungselement ausgeht, das beim Bestätigen des Hebelelements an einer Anlagefläche des Mitnehmers anliegend entlang dieses verstellt wird, bei gleichzeitigem Verschieben der Kolbenstange aufgrund Verkantens des Mitnehmers mit der Kolbenstange.
Entsprechende Kartuschenpistolen werden zum Auspressen von viskosen Massen, wie Dichtungsmassen, verwendet. Um eine Kartusche auszupressen, wirkt ein von der Kolbenstange ausgehender Kolben auf einen verschiebbaren Boden der Kartusche, um diese zu entleeren.
Die Anlagefläche des Mitnehmers verläuft senkrecht zur Längsachse der Kolbenstange und gleitet oder rollt entlang dieser bis zum kolbenstangenfernliegenden Endbereich der Anlagefläche. Aufgrund der Schwenkbewegung des Bedienelements nimmt der Hub bei gleichem Schwenkwinkel ab.
Entsprechende Kartuschenpistolen sind z.B. der WO 00/20124 A1 oder der DE 100 58 283 A1 zu entnehmen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kartuschenpistole der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass ein Auspressen der Kartusche verbessert wird.
Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung im Wesentlichen vor, dass die Anlagefläche zumindest in ihrem kolbenstangenfernliegenden Bereich in Richtung des Mitnehmers geneigt zur Längsachse der Kolbenstange verläuft.
Der geneigte Verlauf bezieht sich auf die Längsachse des Mitnehmers, wenn diese senkrecht zur Längsachse der Kolbenstange verläuft.
Dadurch, dass der Endbereich des Mitnehmers zur Bildung der geneigt verlaufenden Anlagenfläche einen eine Schräge aufweisenden Endabschnitt aufweist, wird der Hub des Mitnehmers und damit der Kolbenstange am Ende des Schwenkwegs des Betätigungselements vergrößert mit der Folge, dass ohne zusätzliche Krafteinwirkung ein Herauspressen des von der Kartusche aufgenommenen viskosen Materials in einem größeren Umfang im Vergleich zu Mitnehmern erfolgt, deren Anlagefläche ausschließlich senkrecht zur Längsachse der Kolbenstange verläuft.
Insbesondere ist vorgesehen, dass die Anlagefläche zumindest einen senkrecht zur Kolbenstangenlängsachse verlaufenden ersten Abschnitt und einen den geneigt verlaufenden Bereich aufweisenden zweiten Abschnitt umfasst. Dabei kann der zweite Abschnitt gradlinig verlaufen und zum ersten Abschnitt einen Winkel α einschließen, der z.B. zwischen 135 ° und 179 °, vorzugsweise zwischen 140 ° und 170 °, insbesondere zwischen 160 ° und 170 °, liegt.
Die Anlagefläche des ersten Abschnitts sollte in Bezug auf den Kontaktbereich mit dem Betätigungselement gleich oder bevorzugt länger als der zweite Abschnitt sein.
Alternativ kann der zweite Abschnitt einen gebogenen Abschnitt aufweisen.
Bei dem Mitnehmer handelt es sich insbesondere um ein z.B. aus einem Stahlblech ausgestanztes Bauteil einer Dicke von z.B. 8 bis 10 mm. Dabei ist eine schlüssellochartige Kontur, bestehend aus einem kreisringförmigen Abschnitt, der von der Kolbenstage durchsetzt ist, und einem die Anlagefläche aufweisenden stegartigen Abschnitt, der die Anlagefläche aufweist, zu bevorzugen.
Der stegförmige Abschnitt sollte in seinem Endbereich keilförmig ausgebildet, um die geneigt zur Längsachse der Kolbenstange verlaufende Anlagefläche für das Bestätigungselement zur Verfügung zu stellen.
Insbesondere ist vorgesehen, dass der Mitnehmer in dem Bereich, in dem die Anlagefläche verläuft, betrachtet in einem Schnitt, in dem die Kolbenstange liegt, aus einem eine Rechteckform aufweisenden kolbenstangennahen Abschnitt und einem die geneigte Anlagefläche aufweisenden ungleichschenkligen Trapezabschnitt besteht.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination -, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispiels.
Es zeigen:

1 einen Ausschnitt aus einer Kartuschenpistole und
2 einen Schnitt durch einen Mitnehmer.

In 1 ist das Gehäuseteil 10 einer Kartuschenpistole dargestellt, von dem eine nicht dargestellte Aufnahme für eine Kartusche ausgeht, und zwar von einem Gehäuseabschnitt 12, an dem die Aufnahme befestigt wird, in deren Längsrichtung sich eine Kolbenstange 14 erstreckt, die in ihrem vorderen Ende einen Kolben aufweist, der auf einen beweglichen Boden einer Kartusche zum Auspressen dieser einwirkt. Die Längsachse 16 der Kolbenstange 14 verläuft entlang der Aufnahme.
Von dem Gehäuse 10 geht ein Griff 18 aus, mit dem über eine Achse 20 ein Bedien- oder Hebelelement 22 schwenkbar verbunden ist, wie dieses von Kartuschenpistolen hinlänglich bekannt ist.
Beabstandet zur Schwenkachse 20 geht von dem Hebelelement 22 ein Betätigungselement 24 aus, das auf einen Mitnehmer 26 einwirkt, der von der Kolbenstange 16 durchsetzt ist. Auf den Mitnehmer 26 wirkt ein Druckelement in Form einer Druckfeder 28, die an der Innenseite oder ein von dem Gehäuseabschnitt 12 ausgehendes Element 30 abgestützt ist. Eine von der Kolbenstange 14 durchsetzte Öffnung 31 (2) weist einen Durchmesser auf, der größer als der Durchmesser der Kolbenstange 14 ist, so dass beim Verschwenken des Mitnehmers 26 ein Verkanten mit der Kolbenstange 14 erfolgt. In Folge dessen erfolgt beim Verschwenken des Bedien- bzw. Hebelelementes 22, also dessen Verstellen in Richtung des Handgriffs 18, durch das Einwirken des Bestätigungselements 24 auf den Mitnehmer 26 ein Verstellen dieses entgegen der Druckfederkraft. Da die Kolbenstange 14 die Öffnung 31 des Mitnehmers 26 mit Spiel durchsetzt, erfolgt ein Verkanten zwischen dem Mitnehmer 26 und der Kolbenstange 14 mit der Folge, dass beim Verstellen des Mitnehmers 26 in Richtung des Gehäuseabschnitts 12 die Kolbenstange 14 mitbewegt wird und somit über den Kolben auf den Boden der Kartusche eine Kraft zum Auspressen der viskosen Masse ausgeübt wird.
Das Bestätigungselement 24 kann ein Stift, eine Rolle oder ein sonstiges Element sein, das von dem Hebelelement 22 ausgeht oder ein Abschnitt von diesem ist.
Um ein unkontrolliertes Zurückbewegen der Kolbenstange 14 auszuschließen, ist im bzw. am Gehäuse 10, und zwar in dessen Rückseitenbereich, ein Klemmelement 32 schwenkbar gelagert, das gleichfalls von der Kolbenstange 14 mit Spiel durchsetzt wird. Auf das Klemmelement 32 wirkt eine Feder, die zwischen dem Gehäuse 16 und dem Klemmelement 32 angeordnet ist, so dass beim Verstellen der Kolbenstange 14, in der zeichnerischen Darstellung nach links, das Klemmelement 32 mitgenommen wird und somit die Bewegung der Kolbenstange 14 nicht behindert wird, jedoch ein Zurückgleiten der Kolbenstange 14 unterbunden wird. Ein Zurückziehen wird erst dann ermöglichst, wenn das Klemmelement 32 in Richtung des Gehäuses 10 verstellt wird. Hierzu ist ein Abschnitt 34, der gegenüberliegend zur Lagerung 36 des Klemmelements 32 verläuft, vorgesehen.
Dadurch, dass das Hebel- bzw. Bedienelement 22 um die Achse 20 schwenkbar ist, bewegt sich entsprechend das Betätigungselement 24 auf einer Kreisbahn. Um den Hub am Ende der Schwenkbewegung zu vergrößern, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Mitnehmer 26 eine Anlagefläche 38 aufweist, die aus einem ersten Abschnitt 40 und einem zweiten Abschnitt 42 besteht, der im Endbereich der Anlagefläche 38, also kolbenstangenfernliegend verläuft, wie die zeichnerische Darstellung selbsterklärend verdeutlicht. Auf dem Abschnitt 42 der Anlagefläche 38 stützt sich somit das Betätigungselement 24 am Ende seiner auf einer Kreisbahn sich erstreckende Bewegung ab, also dann, wenn das Bedienelement 22 nahe dem Handgriff verläuft. Der erste Abschnitt 40 verläuft bei fehlender Krafteinwirkung senkrecht zur Längsachse der Kolbenstange 14, wohingegen sich der zweitet Abschnitt 42 erwähntermaßen geneigt zu dessen Längsachse 16 erstreckt.
Entsprechend verläuft der erste Abschnitt 40 parallel zur Längsachse 27 des Mitnehmers 26 und der zweite Abschnitt 42 geneigt zu dieser.
Zu Beginn eines Auspressvorgangs, also am Anfang des Verschwenkens des Bedienelements 22, gleitet das Betätigungselement 24 entlang des ersten Abschnitts 40, also entlang dem senkrecht zur Längsachse 16 verlaufenden Anlageflächenabschnitt, um am Ende des Verschwenkens des Bedienelements 22 mit dem Betätigungselement 24 auf den in Richtung des Bestätigungselements 24 abgewinkelten zweiten Abschnitt 42 einzuwirken.
Durch den schrägen Verlauf im freien Endbereich des Mitnehmers 26 erfolgt im Vergleich zu Mitnehmern, die ausschließlich eine senkrecht zur Kolbenstangelängsachse verlaufende Anlagefläche aufweisen, ein erheblich vergrößerter Hub. Eine Vergrößerung des Hubs z.B. um 20 % bis 30 % durch den schräg verlaufenden zweiten Abschnitt 42 ist möglich.
Der Mitnehmer 26 ist vorzugsweise ein Stanzteil aus einer Blechplatte, z.B. einer Dicke von 8 bis 10 mm. Der von der Kolbenstange 14 durchsetzte Abschnitt 44 weist eine Lochkreisgeometrie auf mit der Öffnung 31. Der die Anlagefläche 38 aufweisende Bereich kann eine Stegform aufweisen, wobei im Schnitt der den ersten Abschnitt 40 der Anlagefläche 38 aufweisende Abschnitt 46 eine Quaderform und der die schräg verlaufende Anlagefläche aufweisende zweite Abschnitt 42 eine Trapezoidform aufweisen, wobei im Schnitt ein ungleichschenkliges Trapez vorliegt, das in der 2 mit dem Bezugszeichen 48 gekennzeichnet ist. Die Abschnitte 40 und 42 können dann, wenn die jeweiligen Abschnitte 40, 42 der Anlagefläche 38 gradlinig verlaufen, einen Winkel α zwischen 140 ° und 170 °, insbesondere zwischen 160 ° und 170 °, einschließen, um beispielhaft Zahlenwerte zu nennen.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

WO 0020124 A1 [0004]
DE 10058283 A1 [0004]

Claims

Kartuschenpistole umfassend eine Aufnahme für eine Kartusche, eine entlang der Aufnahme sich erstreckende Kolbenstange (14), einen mit Spiel von der Kolbenstange durchsetzen Mitnehmer (26), ein auf den Mitnehmer einwirkendes Druckelement (28), eine Handhabe (18) mit um eine Achse (20) schwenkbarem Bedienelement (22) mit von diesem ausgehendem Betätigungselement (24), das beim Verschwenken des Bedienelements an einer Anlagefläche (38) des Mitnehmers anliegend entlang diesem verstellt wird bei gleichzeitigem Verschieben der Kolbenstange aufgrund Verkantens des Mitnehmers mit der Kolbenstange, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagefläche (38) zumindest in ihrem kolbenstangenfernliegenden Bereich in Richtung des Betätigungselements (24) geneigt zur Längsachse (16) der Kolbenstange (14) verläuft.
Kartuschenpistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagefläche (38) zumindest einen senkrecht zur Kolbenstangenlängsachse (16) verlaufenden ersten Abschnitt (40) und einen den geneigt verlaufenden Bereich aufweisenden zweiten Abschnitt (42) aufweist oder aus diesen besteht.
Kartuschenpistole nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (42) geradlinig verläuft.
Kartuschenpistole zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (42) zum ersten Abschnitt (40) einen Winkel α mit 135 ° ≤ α ≤ 179 °, bevorzugt 140 ° ≤ α ≤ 170 °, insbesondere 160 ° ≤ α ≤ 170 °, einschließt.
Kartuschenpistole zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (42) einen gebogenen Verlauf aufweist.
Kartuschenpistole zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt (42) vom kolbenstangenfernliegenden Ende des Mitnehmers (26) ausgeht.
Kartuschenpistole zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des ersten Abschnitts (40) gleich oder länger als die des zweiten Abschnitts (42) ist.
Kartuschenpistole zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagefläche (38) eine Außenfläche eines stegförmigen, wie quaderförmigen, Mitnehmerabschnitts ist, der endseitig keilförmig ausgebildet ist.
Kartuschenpistole zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass sich der Mitnehmerabschnitt aus einem den ersten Abschnitt der Anlagefläche (38) aufweisenden quaderförmigen Abschnitt (46) und einem die geneigt zur Kolbenstangenlängsachse (16) verlaufende Anlagefläche aufweisenden im Schnitt trapezförmigen Abschnitt (48) zusammensetzt.
Kartuschenpistole zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der geneigt zur Längsachse der Kolbenstange (14) verlaufende Abschnitt (42) der Anlagefläche (38) eine Länge aufweist, durch die bei Einwirkung des Betätigungselements (24) der Hub des Mitnehmers (26) im Vergleich zu einer gleichlangen Anlagefläche, betrachtet senkrecht zur Längsachse (16) der Kolbenstange (14), um 20 % bis 40 % größer ist.