-
Schmelzklebepistole
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schmelzen und dosierten
Abgeben von thermoplastischem Material, mit einem Gehäuse, einer darin angeordneten
Schmelzkammer und einer Transporteinrichtung zum schrittweisen Vorschub des in festem
Zustand die Form eines Stabes aufweisenden, thermoplastischen Materials in die Schmelzkammer,
wobei die mittels einer ausserhalb des Gehäuses zugänglichen Klinke betätigbare
Transporteinrichtung aus einem in Längsrichtung des Stabes verschiebbaren Schlitten
und einer damit schwenkbar verbundenen, den Stab während des Vorschubes gegen den
Schlitten pressenden 1erre besteht
Bei einer bekannten Schmelzklebepistole
drückt die Klemme den Stab während des Vorschubes mit einer scharfen Kante gegen
den Schlitten. Die kleinflächige Auflage der Klemme führt örtlich zu einer sehr
hohen Flächenbelastung. Die Oberfläche des Stabes wird dabei verletzt und das thermoplastische
Material aufgestaucht.
-
Ausserdem wird der Querschnitt des Stabes verändert, sodass Schwierigkeiten
beim Eintritt des Stabes in die Schmelzkammer sowie beim Abdichten des rückwärtigen
Endes der Schmelzkammer gegen ein Austreten des verflüssigten Materials entstehen.
Weitere Folgen der hohen Flächenbelastung sind das Festkleben der Klemme am Stab,
sodass der gesamte Vorschubmechanismus hängen bleibt, blockiert wird und somit nicht
mehr funktionsfähig ist.
-
Solche Störungen führen jeweils zu längeren Betriebsunterbrüchen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache und störungsunanfällige
Transporteinrichtung für eine Vorrichtung zum Schmelzen und dosierten Abgeben von
thermoplastischem Material zu schaffen, welche ein sicheres Festklemmen des zu transportierenden
Stabes ermöglicht, ohne dabei dessen Oberfläche zu beschädigen.
-
Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass der Schlitten
im wesentlichen plattenförmig ausgebildet ist und die Klemme den Stab in Klemmstellung
U-förmig im wesenlichen um 180° längs eines Bereiches, der das 0,6 bis 1,2-fache
des Stabdurchmessers beträgt, umschliesst.
-
Bei der erfindungsgemässen Anordnung wird durch die grosse Berührungsfläche
der Klemme mit dem Stab die Flächenpressung wesentlich herabgesetzt. Bleibende Eindrücke
in der Oberfläche des Stabes werden dadurch vermieden. Ein Festkleben des Stabes
an der Klemme tritt dabei ebenfalls praktisch nicht mehr auf.
-
Um auch die Auflagefläche des Stabes auf dem Schlitten zu vergrössern,
ist es zweckmässig, dass der Schlitten in Verschieberichtung eine dem Radius des
Stabes entsprechende, in Längsrichtung des Stabes verlaufende Hohlkehle aufweist.
Eine solche Hohlkehle dient ausserdem einer zusätzlichen Führung und Zentrierung
des Stabes. Eine Hohlkehle im Schlitten bewirkt zusammen mit der U-förmigen Ausbildung
der Klemme, dass der Stab beim Klemmen in seiner Querschnittsform nicht verändert
wird.
-
Die verwendeten thermoplastischen Materialien haben sehr unterschiedliche
Eigenschaften. So werden beispielsweise für bestimmte Anwendungen Stäbe mit sehr
klebriger oder auch sehr gleitfähiger Oberfläche verwendet. Um nun bei solchen Stäben
ein Kleben oder auch ein Rutschen des Stabes auf dem Schlitten zu vermeiden, ist
es vorteilhaft, dass am Schlitten im Auflagebereich des Stabes Lösenocken angeordnet
sind. Solche Lösenocken erleichtern das Lösen eines klebrigen Stabes. Im Gegensatz
zu der bekannten, scharfkantigen Klemme überragen diese Lösenocken den Auflagebereich
nur begrenzt, sodass die Oberfläche des Stabes nicht verletzt wird und keine Abdichtprobleme
oder sonstige negative Einflüsse auftreten.
-
Aus herstellungstechnischen Gründen ist es besonders zweckmässig,
dass die Lösenocken als Sicken ausgebildet sind. Durch das Prägen von Sicken wird
gewährleistet, dass die Lösenocken keine den Stab verletzenden scharfen Kanten aufweisen
Im Falle eines mit einer Hohlkehle versehenen Schlittens können die Lösenocken im
gleichen Arbeitsgang mit der Hohlkehle geprägt werden.
-
Um einen guten Formschluss des Schlittens mit dem Stab zu erzielen,
ist es vorteilhaft, dass die Lösenocken symmetrisch ausgebildet sind. Ein solches
symmetrisches Profil bewirkt, dass der Stab bei Klemmstellung der Transporteinrichtung
in Vorschubrichtung mitgenommen wird, während er beim Verschieben der Transporteinrichtung
in der entgegengesetzten Richtung zum Nachfassen leicht über die Lösenocken hinweggleitet.
Symmetrisch ausgebildete Lösenocken können ausserdem bei erhöhtem Transportdruck
über den Stab hinweggleiten, ohne dabei dessen Oberfläche zu verletzen.
-
Somit dienen die Lösenocken auch als Ueberdrucksicherung beispielsweise
bei ungenügender Schmelzleistung.
-
Die Erfindung soll nachstehend anhand der sie beispielsweise wiedergebenden
Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen: Fig. I Einen Schnitt durch eine erfindungsgemässe
Schmelzklebepistole.
-
Fig. II Einen Ausschnitt der Transporteinrichtung in Klemmstellung
Fig. III Einen Querschnitt durch die in Fig. 2 dargestellte Transporteinrichtung,
entlang der Linie III-III.
-
Die aus Fig. I ersichtliche Schmelzklebepistole besteht im wesentlichen
aus einem Gehäuse 1 mit einem seitlich daran angeordneten Handgriff 2. Im Gehäuse
1 ist eine Schmelzkammer 3 angeordnet. Die Schmelzkammer 3 ist an ihrem aus dem
Gehäuse 1 ragenden Ende mit einer Düse 4 verbunden. Seitlich an der Schmelzkammer
3 ist eine Heizwicklung 5 angeordnet. Die Stromzufuhr zur Heizwicklung 5 erfolgt
über ein am Handgriff 2 befestigtes Anschlusskabel 6. Aus dem der Düse entgegengesetzten
Ende der Schmelzkammer 3 ragt ein Stab 7 aus thermoplastischem Material. Der Stab
7 wird
mittels einer Transporteinrichtung in die Schmelzkammer 3
transportiert. Die Transporteinrichtung besteht im wesentlichen aus einem insgesamt
mit 8 bezeichneten Schlitten und einer mittels einer Achse 8a mit dem Schlitten
8 schwenkbar verbundenen, insgesamt mit 9 bezeichneten Klemme. Die Klemme 9 weist
einen Stift 9a auf, in welchen ein insgesamt mit 10 bezeichneter Hebel mittels einer
an seinem gabelförmigen Ende angeordneten Nut 10a eingreift. Der Hebel 10 ist um
einen Bolzen 11 gelagert und wird durch eine Drehfeder 12 im Uhrzeigersinn gegen
einen Anschlag im Handgriff 2 gedreht. Am Handgriff 2 ist weiterhin eine verschiebbare
Klinke 13 angeordnet. Die Klinke 13 ist über ein am Hebel 10 angeordnetes Langloch
10b mit dem Hebel 10 verbunden. Beim Betätigen der Klinke 13 wird der Hebel 10 entgegen
der Kraft der Drehfeder 12 im Gegenuhrzeigersinn gedreht. Durch diese Bewegung wird
über den Stift 9a ein Schwenken der Klemme 9 im Uhrzeigersinn bewirkt. Damit dabei
nicht sofort die gesamte Transporteinrichtung mitverschoben wird und die Klemme
9 geschwenkt werden kann, ist eine auf den Schlitten einwirkende Bremsfeder 14 vorgesehen.
Die Reibkraft der Bremsfeder 14 soll mindestens dem Eigengewicht des Schlittens
8 und der Klemme 9 entsprechen, um die Funktion des Gerätes in allen Lagen zu ermöglichen.
Der Stab 7 wird durch die Klemme 9 gegen den Schlitten 8 gepresst und beim weiteren
Betätigen der Klinke 13 in Richtung der Schmelzkammer 3 verschoben. Beim Loslassen
der Klinke 13 begeben sich alle Teile wieder in die dargestellte Stellung, wobei
die Bremsfeder 14 zusammen mit der Drehfeder 12 das Oeffnen der Transporteinrichtung
ermöglicht. Dadurch wird ein Nachgreifen der Transporteinrichtung am Stab 7 bewirkt.
-
In der in Fig. 2 gezeigten Klemmstellung der Transporteinrichtung
ist die Klemme 9 soweit geschwenkt, dass sie auf der dem Schlitten 8 gegenüberliegenden
Seite über ihre gesamte Länge 1 am
Stab 7 anliegt. Um bleibende
Eindrücke am Stab 7 zu vermeiden, beträgt die Länge 1 zweckmässigerweise etwa das
0,9-fache des Durchmessers d des Stabes 7. Der Schlitten 8 und die Klemme 9 weisen
im Bereich der Auflagefläche des Stabes 7 Lösenocken 8b, 9b auf. Diese verhindern
ein Kleben des Stabes 7 am Schlitten 8 sowie der Klemme 9 und erleichtern das Lösen
der Transporteinrichtung.
-
Beim Schwenken des Hebels 10 im Gegenuhrzeigersinn wird zunächst die
Klemmkraft erhöht und dann die gesamte, aus Schlitten 8, Klemme 9 und Stab 7 bestehende
Einheit nach links verschoben.
-
Schwenkt der Hebel 10 dagegen im Uhrzeigersinn, so öffnet die Klemme
und der Schlitten 8 wird ohne Mitnahme des Stabes 7 zum Nachgreifen nach rechts
verschoben. Ein vorzeitiges Vorschieben des Schlittens 8 wird dabei jeweils durch
die Bremsfeder 14 verhindert.
-
Der in Fig. 3 dargestellte Schnitt durch die Transporteinrichtung
zeigt deutlich, dass die Klemme 9 den Stab 7 U-förmig im wesentlichen um 180° umschliesst.
Der Schlitten 8 weist im Auflagebereich des Stabes 7 eine in Längsrichtung des Stabes
verlaufende Hohlkehle 8c auf. Die Klemme 9 ist an nach unten gebogenen Lappen 8d
des Schlittens 8 mittels der Achse 8a schwenkbar befestigt. Der um den Bolzen 11
schwenkbar gelagerte Hebel 10 steht über einen Schlitz 10a mit dem Stift 9a im Eingriff.
Der Schnitt zeigt ferner die am Schlitten 8 und an der Klemme 9 angeordneten Lösenocken
8b und 9b. Die auf den Schlitten 8 wirkende Bremsfeder 14 ist seitlich am Gehäuse
1 befestigt.