1. als Vanadyl(V)-verbindung ein Umsetzungsprodukt aus Vanadyl(V)-chlorid und einem Vanadyl(V)-alkoholat in Molverhältnissen von 1 zu 2
bis 2 zu i sowie
2. als aluminiumorganische Verbindung zur Reduktion Äthylaluminiumchlorid und/oder Diäthylaluminiumchlorid in Molverhältnissen von
Aluminium- zu Vanadinverbindungen von 1 zu 1 bis 3 zu 1 verwendet wird, wobei
3. die Umsetzung der Vanadinverbindungen mit den aluminiumorganischen Verbindungen unter
Rühren vorgenommen wird mit spezifischen Rührleistungen von 0,1 bis 20 000 Watt/m3.
Das Verfahren betrifft die Herstellung von pulverförmigen Äthylenpolymerisaten durch Polymerisation von
Äthylen oder dessen Copolymerisation mit anderen I-Olefinen nach dem ZIEGLER-Verfahren, wobei sich
das erfindungsgemäß hergestellte Polyolefinpulver dadurch auszeichnet, daß es für die Verarbeitung zu
Formteilen mit Hilfe der für die Kunststoff-Verarbeitung gebräuchlichen Maschinen, wie Extruder oder
Spritzgußmaschinen, besonders geeignet ist.
Es ist bekannt, Äthylen und 1-Olefine mit ZIEGLER-Katalysatoren aus Verbindungen der Obergangsmetalle
der IV. bis Vl. Nebengruppe des Periodensystems und aluminiumorganischen Verbindungen zu hochmolekularen Produkten zu polymerisieren. Es ist auch bekannt,
zur Herstellung von hochmolekularen Polyäthylenen durch Polymerisation von Äthylen Mischkatalysatoren
aus aluminiumorganischen Verbindungen und Verbindungen der Metalle Titan, Zirkon, Hafnium, Vanadium,
Niob, Tantal, Chrom, Molybdän, Wolfram, Thorium und-Uran zu verwenden, wobei man die aus den
Katalysatormischungen durch Reduktion gebildeten Schwermetallverbindungen von den anderen Umsetzungsprodukten abtrennt und die abgetrennten Verbindungen, gegebenenfalls nach weiterer Reinigung, in
beliebiger Kombination mit metallorganischen Verbindungen des Aluminiums für die Polymerisation des
Äthylens verwendet Weiter ist bekannt, daß Katalysatoren aus Vanadinverbindungen — wie beispielsweise
Vanadinoxytrichlorid, Vanadintetrachlorid, Vanadintrichlorid, Vanadindichlorid oder Vanadinsäureester —
und aluminiumorganischen Verbindungen nur eine kurze Lebensdauer besitzen und eine geringe Produktivität aufweisen. Als weitere Nachteile dieser Katalyse-
toren sind zu nennen die Bildung von Wandbelägen und Klumpen im Reaktor während der Polymerisation
sowie eine für die Verarbeitung zu Formteilen ohne vorherige Granulation völlig unzureichende Qualität
der Polymerisatpulver, Letztere Nachteile dürften sich
. als Folge davon einstellen, daß sich im Zuge der
Katalysatorformierung nach den zum Stande der
Technik gehörenden Verfahren teilweise lösliche
Komplexe aus Vanadin- und Aluminiumaikylverbindun-
gen bilden.
Schließlich ist es gemäß JP-AS Sho-52-12 750 auch
bekannt, als Katalysatoren für die Polymerisation von Äthylen Schwermetall-Verbindungen der Formel
VO(OR)OtX3 _ η» worin m eine ganze ZahL nämlich 0,1,2
is oder 3 bedeutet, zu verwenden. Als aiurainiumorganische Verbindungen, die unter normalem Rühren
hinzugefügt werden, werden solche der Formel AIR0X3 - η worin π eine ganze Zahl von 1 bis 3 — d. h.
auch AIR3 — bedeutet, eingesetzt Die mit diesen
Katalysatoren hergestellten Polymerisate besitzen relativ geringe Schüttdichten von ca. 0,3 g/ml, diese
Pulvcrqualität ist unzulänglich.
Polyolefine werden nach dem Stand der Technik zu Formteilen, wie Hohlkörpern, Rohren, Platten oder
Folien, ganz überwiegend in Form von Granulaten verarbeitet Zu diesem Zweck werden die nach dem
ZIEGLER-Verfahren pulverförmig anfallenden Polyolefine in Doppelschneckenextrudern aufgeschmolzen,
plastifiziert, mit üblichen Konfektionierungsmitteln
w homogenisiert und nach bekannten Verfahren granuliert Es hat freilich nicht an Versuchen gefehlt, diesen
umständlichen und kostspieligen Verfahrensschritt zu vermeiden; jedoch konnten keine befriedigenden
Ergebnisse erzielt werden. Die Ursache hierfür liegt
J5 darin, daß die pulverförmigen Polyolefine im Vergleich
zum Granulat meist bedeutend niedrigere Schüttgewichte, wesentlich größere spezifische Oberflächen der
Pulverkörner und oftmals auch Staubanteile aufweisen. Diese unerwünschten Eigenschaften der Pulver verursa-
·><■>
chen die bekannten Nachteile bei ihrer Verarbeitung. Als Folge der niedrigen Schüttgewichte und der
mäßigen bis schlechten Rieselfähigkeit der Pulver ergibt sich bei der Extrusion im Vergleich zu Granulat eine
Verringerung des Ausstoßes, welche bis zu 50 Prozent
*ί und mehr betragen kann. Die stark zerklüftete
Oberfläche der Pulverkörner bewirkt beim Aufschmelzen, daß Luftbläschen in der Schmelze eingeschlossen
werden. D führt zu fehlerhaften oder sogar unbrauchbare: Fertigteilen. Eine blasenhaltige Schmel-
so ze kann auch durch Feuchtigkeit p^tstehen, von der
Pulver wegen ihrer hohen spezifischen Oberfläche wesentlich mehr aufnehmen können als Granulate. Der
Staubanteil in Pulvern führt bei der pneumatischen Förderung zu Schwierigkeiten. So kann es beispielswei
se erforderlich sein, anstelle von Luft ein Inertgas, wie
Stickstoff, zu verwenden, um die Gefahr von Staubexplosionen, bedingt durch elektrostatische Aufladung,
auszuschließen,
Demgegenüber wurde nunmehr überraschenderwei-
&o se gefunden, daß es möglich ist, pulverförmige
Polyolefine herzustellen, welche wertvolle technische Eigenschaften aufweisen, wie z. B. hohe Schüttgewichte,
gute Rieselfähigkeit, mittlere Korndurchmesser bis zu 1000 μπι, sowie praktisch frei von Feinstkornanteilen
sind. Die Herstellung erfolgt unter Verwendung von Katalysatoren, aus Vanadinverbindungen und aluminiumorganischen Verbindungen, welche eine hohe
Produktivität und lange Lebensdauer aufweisen. Die
dazu ausgewählten Vanadinverbindungen entsprechen dabei der Formel VO(OR)nCI3-B, mit η = J bis 2,
einschließlich gebrochener Zahlen, die dazu ausgewählten aluminiumorganischen Verbindungen sind
C2H5AICI2 und/oder (C2H5)jAlCl. Die hohe Verbesserung der Qualität der Pojymerisatpulver durch die
Auswahl bestimmter Katalysatorkomponenten, sowie die Möglichkeit einer einwandfreien Verarbeitung des
Pulvers zu Formteilen ohne vorherige Granulierung war nicht ohne weiteres zu erwarten.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von pulverförmiger! Äthylenpolymerisaten
durch Polymerisation von Äthylen, gegebenenfalls im Gemisch mit weiteren 1-Olefinen sowie in Gegenwart
von Wasserstoff, in inerten flüssigen Kohlenwasserstoffen bei Temperaturen zwischen 50° C und etwa 95° C
und Drücken von 10 bis lOObtLr, nach diskontinuierlichem oder kontinuierlichem Verfahren mittels ZIEG-LER-Katalysatoren, hergestellt in inerten flüssigen
Kohlenwasserstoffen durch Umsetzung von chlor- und alkoxyhaltigen Vanadyl(V)-verbindungen mit
aiuminiumorganischen Verbindungen, Abtrennung des
unlöslichen Reaktionsproduktes und Aktivierung mit beliebigen aluminiumorganischen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß
1. als VanadyI(V)-verbindung ein Umsetzungsprodukt
aus Vanadyl(V)-chlorid und einem Vanadyl(V)-alkoholat in Molverhältnissen von 1 zu 2 bis 2 zu 1
sowie
2. als aluminiumorganische Verbindung zur Reduktion Äthyialum' Mumdichiorid und/oder Diäthylaluminiumchlorid in Molverhältnissen von Aluminium- zu Vanadinverbindunpjn von 1 zu 1 bis 3 zu 1
verwendet wird, wobei
3. die Umsetzung der VanadinverbinJungen mit den aluminiumorganischen Verbindungen unter Rühren
vorgenommen wird mit spezifischen Rührleistungen von 0,1 bis 20 000 Watt/m3.
Die Drücke liegen vorzugsweise bei 20 bis 60 bar. Als aluminiumorganische Verbindung zur Aktivierung wird
insbesondere Trialkylaluminium der Formel AIR}, in der
R Kohlenwasserstoffreste mit 2 bis 8 Kohlenwasserstoffatomen bedeutet, verwendet Die bevorzugte
Rührleistung liegt bei 1 bis 5000 Watt/m3.
Als Vanadyl(V)-alkoholate kommen sowohl solche mit geradkettigen als auch mit verzweigten Alkylresten
infrage. Bevorzugt werden Alkoholate mit 2 bis 4 C-Atomen pro Alkylrest, wie sie handelsüblich sind. Die
Umsetzung des Vanadyl(V)-chlorids mit dem Vanadyl(V)-alkoholat wird im allgemeinen in einem inerten
flüssigen Kohlenwasserstoff bei Raumtemperatur oder auch bei erhöhter Temperatur vorgenommen.
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Katalysators ist sowohl das Molverhältnis Vanadyl(V)-chlorid
zu Vanadyl(V)-alkoholat als auch das Molverhältnis Aluminium- zu Vanadinverbindung kritisch. Bei Einhaltung der erfindungsgemäßen MoIVerhältnisse wird die
Bildung löslicher Aluminium-Vanadin-Komplexe vermieden und überraschenderweise ein Katalysator mit
einer solchen kompakten, gleichmäßigen Körnung erzeugt, welcher die erfindungsgemäße Herstellung
pulverförmiger Polyolefine mit hervorragenden Eigenschaften ermöglicht. Wünschenswert ist die Einstellung
eines groben Pulverkorns bei gleichzeitig hohem Schüttgewicht des Pulvers. Die mittlere Korngröße des
Polymerisatpulvers ist abhängig von der mittleren
Teilchengröße des Katalysatorkorns. Letztere kann
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durch die Rührleistung bei der Umsetzung der Vanadinverbindung mit der aluminiumorganischen Verbindung ges steuert werden. Höhere spezifische Rührleistungen
führen zu einem feineren Katalysatorkorn als geringere und somit unter gleichen Polymerisationsbedingungen
zu einem kleineren mittleren Korndurchmesser der Polymerisate. Es war völlig überraschend und iii keiner
Weise vorhersehbar, daß die Anwendung der eirindungsgemäßen Verfahrensweise bei der Katalysatorherstellung einen solchen technischen Fortschritt
ermöglichen würde, wie er hinsichtlich der Erzeugung von pulverförmigen Polyolefinen realisiert werden
t5 konnte. Die Anwendung der neuen Katalysatoren geitäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt in an
sich bekannter Weise unter den für die Niederdruckpolymerisation von ZIEGLER üblichen Bedingungen, wie
sie bereits oben angegeben worden sind. Wegen der
hohen Produktivität der erfindungsgemäßen Katalysatoren sind Maßnahmen für die Entfernung der
Katalysstoren aus den Polymerisaten nicht erforderlich.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten pulverförmigen Polyäthylen bzw. Copolymeri-
sate aus Äthylen und Propylen und/oder Butylen-(l)
oder anderen mit ZIEGLER-Katalysatoren copolymerisierbaren Olefinen eignen sich je nach ihrer Molgewichtseinstellung und der Zusammensetzung des zu
ihrer Herstellung verwendeten erfmdungsgemäßen
Katalysators für die Anwendung im Spritzguß- oder im
Extrusionssektor. Die erfindungsgemäß hergestellten Pulver haben hohe Schüttdichten von ca. 0,420 bis
0,550 g/ml (DIN 53 468) und sind praktisch frei von
staubenden Feinstkornanteilen. Sie weisen eine hervor-
j) ragende Rieselfähigkeit auf. Die Rieselgeschwindigkeiten nach Entwurf DIN 53 492 bei Verwendung einer
Auslauföffnung mit einem Durchmesser von 10 mm betragen 6 bis lOcm'/sec. Mit den erfindungsgemäß
hergestellten Pulvern lassen sich bei deren Verarbeitung
als Kunststoffe um so größere Durchsatz- bzw.
Ausstoßleistungen erzielen, je größer der mittlere Korndurchmesser ist, wie in der nachfolgenden Tabelle
gezeigt wird. Die Bestimmung der mittleren Korngröße d' erfolgt aus der RRSB-Verteilungsfunktion
(DIN 66 145). d'ist danach so definiert, daß 36,8 Gew.-%
des Pulvers größere Korndurchmesser als d'aufweisen.
Mittlere Korngröße ä'
μίΤΙ
Durchsatz bei der Verarbeitung
zu 10-l-Hohlkörpern
kg/h
480
680
820
87,0
98,5
103,0
Selbstverständlich sind die in der Tabelle angegebenen Zahlenwerte für die Durchsatz- bzw. Ausstoßleistungen unter gleichen Umständen ermittelte Ver-
gleichszahlen, deren Absolutwerte und ggf. auch deren Relation in starkem Maße von den Verarbeitungsmaschinen abhängig sind.
Die erfindungsgemäß hergestellten Äthylenpolymerisatpulver lassen sich einwandfrei zu Formteilen wie
Spritzgußartikel, Rohre, Platten, Profile, Hohlkörper, Folien verarbeiten. Infolge der kompakten Konstruktur
ist die Schmelze praktisch frei von Blasen. Vorzugsweise werden von den erfindungsgemäßen Pulvern die
gröberen verwendet, weil sie in ihrem gesamten Verhalten bei der Kunststoffverarbeitung dem Granulat
am ähnlichsten sind.
Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele illustriert:
Beispiel 1 a) Katalysatorherstellung
1223 g (705,7 mMol) Vanadyl(V)-chlorid und 1723 g
(705,7 mMol) Vanadyl(V)-n-propylat wurden zusammen in 1,7 1 eines Hexanschnittes 63/800C unter Stickstoff
2 Stunden lang auf 55° C erhitzt Nach Abkühlen der Mischung wurde bei 20 bis 25° C eine Lösung von
3403 g (2822,6 mMol) Diäthylaluminiumchlorid in 1,43 1
des Hexanschnittes 63/800C im Laufe von 2 Stunden unter Rühren mit einem Blattrührer und einer
spezifischen Rührleistung von 126 Watt/m3 zugegeben.
Die erhaltene Suspension wurde danach noch 2 Stunden bei 55° C mit gleicher spezifischer Rührleistung gerührt
Nach dem Abkühlen wurde der Feststoff abgetrennt und fünfmal mit je 5 1 des Hexans;:hnittes gewaschen.
b) Polymerisation von Äthykn
In einem 2-1-Stahlautoklav wurden unter Stickstoff 1 1
eines Hexanschnittes 63/800C und 0,4 g Triisobiitylaluminium
vorgelegt Dazu wurden 30 mg des nach Beispiel la) hergestellten Katalysators, suspendiert in
einigen ml des Hexanschnittes, gegeben. Nach Verdrängen des Stickstoffs durch Äthylen wurden 6,3 bar
Wasserstoff aufgedrückt und anschließend Äthylen bis zu einem Gesamtdruck von 31,4 bar. Gleichzeitig wurde
der Reaktorinhalt auf 75° C erwärmt Die Polymerisation wurde 1 Stunde lang unter Rühren mit einer
Rührerdrehzahl von 1000 min-' bei 75°C durchgeführt,
wobei der Gesamtdruck durch Nachdrücken von Äthylen aufrechterhalten wurde. Dann wurde der
Reaktor entspannt, nach Abkühlen des keaktorinhaltes
das gebildete Polyäthylen abfiltriert und getrocknet Die Ausbeute an Polyäthylen betrug 356 g, entsprechend
11,9 kg pro g Katalysator. Die Korngröße d' betrug
610 μπι, die Schüttdichte nach DlN 53 468 0,460 kg/ml,
die Rieselzeit nach DIN-Entwurf 53 492 bei einer Auslauföffnung mit einem Durchmesser von 10 mm
16,6 see, entsprechend einer Rieselgeschwindigkeit V/no
von 9,41 cmVsec.
Beispiel 2 a) Katalysatorherstellung
Es wurde verfahren wie im Beispiel la) jedoch wurde anstelle der Diäthylaluminiumchlorid-Lösung eine Lösung
von 535,7 g (4,220 Mol) Äthylaluminiumdichlorid in 2,27 I des Hexanschnittes 63/8O0C zur Umsetzung mit
einer Mischung von 182,8 g (1,055MoI) Vanadyi(V)-chlorid
und 257,6 g (1,055 Mol) Vanadyl(V)-n-propylat in 1,77 1 des Hexanschnittes gebracht
b) Polymerisation von Äthylen
Es wurde verfahren wie in Beispiel Ib), jedoch unter
Verwendung von 20 mg des nach 2a) hergestellten Katalysators anstelle des nach la) hergestellten
Katalysators. Die Ausbeute an Polyäthylen betrug 221 g, entsprechend 11,1 kg pro g Katalysator. Die Korngröße
& betrug 480 μπι, die Schüttdichte nach DlN 53 468
0,430 g/ml, die Rieselzeit nach DIN-Entwurf 53 492 bei einer Auslauföffnung mit einem Durchmesser von
10 mm 19,4 see, entsprechend einer Rieselgeschwindigkeit
V« io von 8,05 cmVsec,
Vergleichsversuch A
a) Katalysatorhersteilung
In der in Beispiel la) beschriebenen Weise wurde eine Mischung von 2743 g (1.583 Mol) Vanadyl(V)-chlorid
und 128,9 g (0,528 Mol) Vanadyl(V)-n-propylat (Molverhältnis Chlorid/Alkoxid = 3 :1) in 1,841 des
ι» Hexanschnittes 63/800C mit 535,7 g (4,220 Mol) Äthylaluminiumdichlorid
in 2,251 des Hexanschnittes umgesetzt
b) Polymerisation von Äthylen
Mit 15 mg dieses Katalysators wurde eine Äthylenpolymerisation
durchgeführt, wie in Beispiel Ib) beschrieben. Die Ausbeute an Polyäthylen betrug 173 g,
entsprechend 11,5 kg pro g Katalysator. Die Korngröße
«/'betrug nur 140 μΐη, die Schüttdichte nach DIN 53 468
nur 0,200 g/ml, die Rieselzeit nach DIN-Entwurf 53 492
bei eiiier Auslauföffnung mit einem Durchmesser von 10 mm 106,6 see, entsprechend \.ner Rieselgeschwindigkeit
Vk io von 1,47 cmVsec.
.5 Vergleichsversuch B
a) Katalysatorherstellung
8,67 g (5OmMoI) Vanadyl(V)-chlorid und 12,21 g (50 mMol) Vanadyl(V)-n-propylat wurden zusammen in
i<> 85 ml eines Hexanschnittes 63/80°C unter Stickstoff
2 Stunden lang unter Rückfluß eraitzt. Nach Abkühlen
der Mischung wurde bei 25°C eine Lösung von 76,17 g (60OmMoI) Äthylaluminiumdichlorid (Molverhältnis
Al/V-Verbindungen = 6 :1) in 352 ml des Hexanschnit-
r tes 63/800C im Laufe von 2 Stunden unter Rühren mit
einer spezifischen Rührleistung von 400 Watt/m3 zugegeben. Die erhaltene Suspension wurde danach
noch 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt und dabei mit gleicher spezifischer Rührleistung gerührt, wobei sich
•»o der zunächst entstandene Niederschlag auflüjste.
b) Polymerisation von Äthylen
Mit 5 ml dieser Katalysatorlösung (enthaltend 1 mMol V-Verbindung) und 2 g Triisobutylaluminium
■»> wurde eine Äthylenpolymerisation durchgeführt, wie in
Beispiel Ib) beschrieben. Die Ausbeute an Polyäthylen
betrug 41 g. Es entstanden sehr starke Anwachsungen von Polymerisat an der Autoklavenwand und am
Rührer. Das Polymerisat hatte keine Kornstruktur und
ν» war zu Klumpen zusammengebacken. Die Schüttdichte
nach DIN 53 468 betrug nur 0,110 g/ml.
Beispiel 3
a) Katalysatorherstellung
8,67 g (5OmMoI) Vanadyl(V)-chlorid und 1432 g
(50 mMol) VaiiadyI(V)-iso-butylat wurden zusammen in
85 ml eines Hexanschnittes 63/8O0C unter Stickstoff 2 Stunden lang unter Rückfluß erhitzt Nach Abkühlen
to der Mischung wurde bei 25°C eine Lösung von 25,4 g
(20OmMoI) Äthylaluminiumdichlorid in !18 ml des
Hexansehnittes 63/80°C im Laufe von 2 Stunden unter Rühren mit einem Blattrührer und einer spezifischen
Rührleistung von 400 Watt/m3 zugegeben. Die erhalte·
hi ne Suspension wurde danach noch 2 Stunden unter
Rückfuß erhift und dabei mit gleicher spezifischer
Rührleistung gerührt. Nach dem Abkühlen wurde der Feststoff abgetrennt und fünfmal mit je 500 ml des
Hexanschnittes gewaschen.
b) Polymerisation von Äthylen
Mit 10 mg dieses Katalysators wurde eine Äthylenpolymerisation durchgeführt, wie in Beispiel Ib) beschrieben,
jedoch mit einem Wasserstoffpartialdruck von 1,6 bar. Die Ausbeute an Polyäthylen betrug 184 g.
entsprechend 18,4 kg pro g Katalysator. Die Korngröße
rf'betrug 460 μπι, die Schüttdichte nach DIN 53 468
0,475 g/ml, die Rieselzeit nach DIN-Entwurf 53 492 bei einet Auslauföffnung mit einem Durchmesser von
10 mm 19,8 see, entsprechend einer Rieselgnschwiniligkeit
VR ίο von 7,89 cm Vsec.
Beispiel 4
In einem 750-l-Rührwerksreaktor wurde der in
Beispiel la) beschriebene Van;idtr, Katalysator zur kontinuierlichen Polymerisation vun Äthylen eingesetzt.
Die Polymerisation erfolgte in Suspension; als Suspensionsmedium wurde ein Hexan-Schnitt in der Siedeiage
zwischen 63°C und 8O0C eingesetzt. Der Füllstand im Polymerisationsreaktor betrug 300 I, als mittlere Verweilzeit
des Katalysators im Reaktor wurden 4 Stunden gewählt. Die Standhaltung erfolgte über eine Co-60-Strahlenschranke,
verbunden mit einer Doppelkugelhahnstrecke.
Die Polymerisation wurde bei einer Temperatur von 75"C durchgeführt. Der Äthylenpartialdruck im Gasraum
des Reaktors betrug 31,8 bar. Zur Molekulargewichtsregelung
wurde Wasserstoff eingesetzt; der Wasserstoffpartialdruck im Gasraum des Reaktors
betrug 3,2 bar. Als Cokatalysator wurde Triisobutylaluminium verwendet. Katalysator und Cokaiaiysator
wurden in einem Rührwerksbehältei in Hexan 63/8()"C
verdünnt und mit einer Membranpumpe kontinuierlich dem Reaktor zugeführt. Die Konzentration des
Katalysators betrug im Polymerisationsbehälter 9.33 mg/1 Suspensionsmittel und die des Cokatalysators
100 mg/1 Suspensionsmittel. Die Drehzahl des Rührwerks im Polymerisationsreaktor wurde bei 150 min-'
eingestellt. Das im Reaktor entstandene, pulverförmige Polymerisat wurde auf einer Zentrifuge vom Suspensionsmittel
abgetrennt und in einem teilevakuierten Behälter bei ca. 80° C getrocknet. Unter diesen
Versuchsbedingungen wurde mit dem in Beisp;el la) beschriebenen Katalysator ein Polymerisat erhalten, das
folgende Eigenschaften aufwies:
Der rechnerische Katalysatorverbrauch betrug bei dieser Fahrweise 57,7 mg Vanadinkatalysator/kg Polyäthylen und 620 mg Triisobutylaluminhim/kg Polyäthylen. Das derart hergestellte Polymerisatpulver hatte
nach DiN 53 468 mit 0,550 g/m! eine außergewöhnlich
hohe Schüttdichte. Die mittlere Korngröße d' betrug.
750 μπι; das Pulver hatte bei der Bestimmung der Rieselfähigkeit nach DIN-Entwurf 53 492 eine Auslaufzeit
/«ίο von nur 15,6 see. Dies entspricht einer
Rieselgeschwindigkeit V/noVon 10,02 cmVsec.
Be i s ρ i e ! 5
Der in Beispiel 1 a) beschriebene Katalysator wurde in der gleichen Apparatur zur kontinuierlichen Polymerisation
von Äthylen im Gemisch mit Propylen eingesetzt. Die Zugabe von 10Gew.-% Propylen, bezogen auf die
stündlich angebotene Äthylenmenge, bewirkte im Vergleich zur Homopolymerisation eine deutliche
Absenkung des mittleren Molekulargewichtes. Dadurch konnte das gewünscht). Mittlere Molekulargewicht mit
einem Wasserstoffpartialdruck von nur 1,2 bar im Gasraum des Reaktors eingestellt werden. Der Äthylenpartialdruck
betrug 33,8 bar. Die mittlere Verweilzeit des Katalysators im Reaktor betrug 2 Stunden. Die
Katalysatorkonzentration wurde auf 2,7 mg Vanadinkatalysator/I
Suspensionsmittel und 100 mg Triisobutylaluminium/i eingesteiit. Mit dieser Fahrweise wurde ein
Polymerisat mit folgenden Eigenschaften erhalten:
Schmelzindex MFI 190/5 |
29 g/10 min "■" |
55
|
0,969 g/cnv»
|
nach DIN 53 735 |
|
60 ppm
|
konzentrationsbezogene |
|
26 ppm AI2O3
|
relative Viskositätsänderung I |
150cmVg |
17PPmV2O5
|
nach DIN 53 72S |
55 000
|
10 ppm Chlor 60 |
mittleres Molekulargewicht
|
Dichte bei 23" C
|
nach DIN 53 479
|
Gesamtasche
|
Ascheanalyse
|
|
|
|
65 Schmelzindex MFI 190/5
nach DIN 53 735
konzentrationsbezogene
relative Viskositätsänderung I nach DIN 53 728
mittleres Molekulargewicht
Dichterei 23° C
nach DIN 53 479
Gesamtasche
Ascheanalyse
31 g/10 min
150 cm Vg 55 000
0,953 g/cm3 50 ppm 22 ppm AbOi
10 ppm V2O5 10 ppm Chlor
Der rechnerische Katalysatorverbrauch betrug 29,8 mg Vanadinkatalysator/kg Polyäthylen und 530 mg
Triisobutylaluminium/kg Polyäthylen. Die Schüttdichte
nach DIN 53 468 des Polymerisatpulvers lag bei 0,501 g/ml. Die mittlere Korngröße d' betrug 570 μπι;
das Pulver hatte bei der Bestimmung der Rieselfähigkeit eine Auslaufzeit //no von 22.2 see, entsprechend einer
Rieselgeschwindigkeit VRIOvon7,04cmVsec.
Beispiel 6
Mit dem in Beispiel 2a) beschriebenen Katalysator wurde in der bereits beschriebenen Apparatur Äthylen
kontinuierlich polymerisiert Der Wasserstoffpartialdruck im Gasraum des Reaktors wurde bei 2,5 bar
eingestellt; der Äthylenpartialdruck betrug 323 bar. Die
Katalysatorkonzentration im Polymerisationsreaktor betrug 4 mg Vanadinkatalysator/I Suspensionsmittel
und 100 mg Triisobutylaluminium/1 Suspensionsmittel.
Als mittlere Verweilzeii des Katalysators im Reaktor wurden 2 Stunden gewählt Damit wurde Polyäthylen
mit folgenden Kenndaten erhalten:
Schmelzindex MFI190/5
nach DIN 53 735
konzentrationsbezogene
relative Viskositätsänderung I nach DIN 53 728
mittleres Molekulargewicht
Dichte bei 23°C
nach DIN 53 479
Gesamtasche
Asehear.aiyse
0,41 g/10 min
178000
0,959 g/cm3
40 ppm
MpPmV2O5
10 ppm Chlor
Der rechnerische Katalysatorverbrauch betrug 50,7 mg Vanadinkatalysator/kg Polyäthylen und
1230 mg Triisobutylaluminium/kg Polyäthylen. Die Schüttdichte des Polymerisatpulvers betrug 0,485 g/ml.
Die mittlere Korngröße d' lag bei 660 μπι; das Polymerisatpulver hatte bei der Bestimmung der
Rieselfähigkeit eine Auslanfzeit tRI0 von 18,2 see,
entsprechend einer Rieselgeschwindigkeit Tr io von 6,i"9 cmVsec.
Beispiel 7
In der halbtechnischen Polymerisationsapparatur aus
Beispiel 4 wurde der Katalysator aus Beispiel 2a) zur Polymerisation von Äthylen im Gemisch mit Propylen
eingesetzt. Der Äthylenpartialdruck im Gasraum des Reaktors betrug 34,1 bar; der Wasserstoffpartialdruck
betrug 0,9 bar; Propylen wurde im Vergleich zu Äthylen im Gewichtsverhältnis von 6 zu 100 angeboten. Die
x/-*_i . ι »—»:— ι—» ■* ι m~ \/~«„~j:nt.~»»
nciiaija ~ ~ ~
Der rechnerisch ermittelte Katalysatorverbrauch lag bei 33,8 mg Vanadinkatalysalor/kg Polyäthylen und
1020 mg Triisobutylaluminium/kg Polyäthylen. Das Pulver hatte eine Schüttdichte von 0,482 g/ml, die
mittlere Korngröße d' betrag 660 μπι. Die Auslaufzeit
Ir io des Pulvers bei der Bestimmung der Rieselfähigkeit betrug 18,2 see, entsprechend einer Rieselgeschwindigkeit VK ,ο von 8,59 cmVsec.
Beispiel 9
a) Katalysatorherstellung
Es wurde verfahren wie in Beispiel 2a) beschrieben, jedoch wurde mit einer spezifischen Rührleistung von
3400 Watt/m3 gerührt.
b) Copolymerisation von Äthylen und Buten-I
in Roicrtiol Qa
-.1,,-"1V
lysator/l Suspensionsmittel. Die mittlere Verweilzeit des
Katalysators im Reaktor betrug 2 Stunden. Unter diesen Versuchsbedingungen wurde Polyäthylen mit folgenden
Eigenschaften erhalten:
Schmelzindex MFI 190/5
|
0,30 g/10 min
|
nach DIN 53 735
|
|
konzentrationsbezogene
|
|
relative Viskositätsänderung I
|
410 cm Vg
|
nach DIN 53 728
|
183 000
|
mittleres Molekulargewicht
|
|
Dichte bei 200C
|
0,949 g/cm3
|
nach DIN 53 479
|
40 ppm
|
Gesamtasche
|
18 ppmAI2O3
|
Ascheanalysc
|
11 ppm V2O5
|
|
10 ppm Chlor
|
|
|
Schmelzindex MFI190/5
|
0,40 g/10 min
|
nach DIN 53 735
|
|
konzentrationsbezogene
|
|
relative Viskositätsänderung I
|
410CmVg
|
nach DIN 53 728
|
183 000
|
mittleres Molekulargewicht
|
|
Dichte bei 200C
|
0^50 g/cm3
|
nach DIN 53 479
|
50 ppm
|
Gesamtasche
|
23 ppm Al2O3
|
Ascheanalyse
|
Yl ppm V2Os
|
|
10 ppm Chlor
|
|
|
der halbtechnischen Apparatur zur kontinuierlichen Polymerisation von Äthylen im Gemisch mit 3 Gew.-%
Buten-I eingesetzt. Reaktortemperatur, mittlere Verweilzeit im Reaktor sowie Wasserstoff- und Äthylen-
:> partialdruck waren gleich hoch wie in Beispiel 7
angegeben. Die Konzentration des Vanadinkatalysators im Reaktionsbehälter betrug 4 mg/1; die Konzentration
an Triisobutylaluminium war gleich hoch wie in Beispiel 7. Das derart hergestellte Polymerisat hatte
to folgende Eigenschaften:
Der rechnerisch ermittelte Verbrauch an Katalysator betrug in diesem Beispiel 37,4 mg Vanadinkatalysator/kg Polyäthylen und 1120 mg Triisobutylaluminium/kg Polyäthylen. Das Polymerisatpulver hatte eine
Schüttdichte von 0,475 g/ml, die mittlere Korngröße & betrug 640 μπι. Bei der Bestimmung der Rieselfähigkeit
nach DIN-Entwurf 53 492 wurde eine Auslaufzeit tR t0
von 18,9 see gemessen. Das entspricht einer Rieselgeschwindigkeit V« io von 8,27 cmVsec.
Beispiel 8
In der gleichen Art und Weise wie in Beispiel 7 beschrieben wurde Äthylen im Gemisch mit 6 Gew.-%
Buten-I polymerisiert Das so erhaltene Polymerisat hatte folgende Kenndaten:
Schmelzindex MFI 190/5
nach DIN 53 735
konzentrationsbezogene
relative Viskositätsänderung I
nach DIN 53 728
mittleres Molekulargewicht
Dichte bei 200C
nach DIN 53 479
Gesamtasche
Ascheanalyse
0,50 g/10 min
390 cmVg
172 000
0,956 g/cm3 40 ppm
21 ppm AlZ)3 11 ppm V2U5
10 ppm Chlor
Der rechnerisch ermittelte Katalysatorverbrauch lag
bei 49,5 mg Vanadinkatalysator/kg Polyäthylen und 1230 mg Triisobutylaluminium/kg Polyäthylen. Das
Polymerisatpulver hatte eine Schüttdichte von 0,492 g/ml; die mittlere Korngröße d' betrug 430 μηι.
so Bei der Bestimmung der Rieselfähigkeit wurde eine
Auslaufzeit f« io von 24,7 see gemessen. Dem entspricht
eine Rieselgeschwindigkeit Vr )0 von 633 cmVsec.
Beispiel 10
a) Katalysatorherstellung
Es wurde verfahren wie in Beispiel 2a) beschrieben,
jedoch wurde mit einer spezifischen Rührleistung von μ 5 Watt/m3 gerührt
b) Copolymerisation von Äthylen und Buten-1
Mit dem in Beispiel 10a) beschriebenen Vanadinkatalysator wurde Äthylen im Gemisch mit 3 Gew.-%
Buten-1 kontinuierlich polymerisiert Der Wasserstoffpartialdruck betrug 0,7 bar; der Äthylenpartialdruck im
Gasraum des Reaktors betrug 343 bar. Der Vanadinkatalysator wurde in einer Konzentration von 2,7 mg/1
Π 12
Suspensionsmittel angeboten. Die Konzentration des Ascheanalyse 35 ppm Al2O3
Cokatalysators Triisobutylaluminium war gleich hoch 8 ppm VjOs
wie in Beispiel 7 angegeben. Ein derart hergestelltes < 10 ppm Chlor
Polymerisat hatte folgende Eigenschaften:
> Der rechnerische Katalysatorverbrauch betrug
Schmelzindex MFl 190/5 28,7 mg Vanadinkatalysator/kg Polyäthylen und
nach DIN 53 735 0,35 g/10 min 1080 mg Triisobutylaluminium/kg Polyäthylen. Das
konzentrationsbezogene Polymerisatpulver hatte eine Schüttdichte von
relative Viskositätsänderung I 0,423 g/ml; die mittlere Korngröße d' betrug 960 μηι.
nach DIN 53 72G 390cm3/g '" Bei der Bestimmung der Rieselfähigkeit nach DIN-Ent-
mittleres Molekulargewicht I72OOO wurf 53 492 betrug die Auslaufzeit /rio 24,7 see; das
Dichte bei 2O0C entspricht einer Rieselgeschwindigkeit V«io von
nach DIN 53 479 0,9r>2 g/cm3 6,33 cmVsec.
Gesamtasche 70 ppm