DE26867C - Neuerungen an Steinbearbeitungsmaschinen - Google Patents
Neuerungen an SteinbearbeitungsmaschinenInfo
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- DE26867C DE26867C DENDAT26867D DE26867DA DE26867C DE 26867 C DE26867 C DE 26867C DE NDAT26867 D DENDAT26867 D DE NDAT26867D DE 26867D A DE26867D A DE 26867DA DE 26867 C DE26867 C DE 26867C
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 87: Werkzeuge und Geräthe.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 31. März 1883 ab.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Anwendung rollender Messer von röhrenförmiger,
kegelförmiger oder scheibenförmiger Gestalt zur Bearbeitung von Steinen bezw. zur Herstellung
von, je nach Wunsch, ebenen, runden, beliebig profilirten oder versenkten Flächen an denselben.
Die hierzu benutzten Werkzeuge können die bekannten Scheibenmesser sein, aber der Erfinder
benutzt meist konische Messer, wie die meisten Figuren der Zeichnung darthun, welche
Messer gewöhnlich aus Stahl oder sonst passendem Metall geprefst und so dünn hergestellt
werden, als es die Natur der von ihnen zu verrichtenden Arbeit erlaubt. Viele Steinsorten
gestatten eine so dünne Wandstärke der Messer,' dafs diese trotz der Abnutzung fortwährend für
den Gebrauch genügend scharf bleiben. Zur Versteifung solch dünner, konischer Messer dient
ein in das Messer eingelegtes, speciell dazu verfertigtes konisches Stück, oder es wird ein zweites
und, wenn nöthig, ein drittes u. s. w. kleineres, konisches Messer eingelegt, Fig. 1. Die Messer
können so angeordnet werden, dafs sie 1. den Stein absprengen, 2. dafs sie die Masse des zu
beseitigenden Materials herausscheeren. Diese zwei Arbeitsweisen lassen sich auch combiniren,
wobei die absprengenden Messer entweder voraus oder hinter den scheerenden Messern arbeiten,
in verschiedenen Ebenen oder mit ihnen auf derselben Ebene.
Rotirende, den Stein absprengende Messer sind an sich nicht neu. Als neu beansprucht
werden aber die später beschriebenen Messerhalter, die Vorrichtung, diese letzteren zu fixiren
und die Methoden der Anwendung; solcher absprengenden Messer, die bei der Herstellung
von Profilen auch mit abscheerenden Messern combinirt werden.
Ueber Anordnung und Wirkungsweise der eigentlichen in Rede stehenden Werkzeuge ist
zunächst folgendes vorauszuschicken:
Fig. 2 stellt schematisch einen rotirenden Werkzeughalter C dar, welcher, angemessen
befestigt, die Messer abcd... trägt, mit denen
ein darunter vorbeibewegter Stein S bearbeitet wird. Die Messer sind sämmtlich als scheerend
gezeigt, könnten jedoch auch absprengend wirken, oder, combinirt, abscheerend und sprengend.
Die Möglichkeit, die Messer zu adjustiren, vorausgesetzt, kann mittelst derselben, anstatt
der Stufen η 0 p q, Fig. 2 , eine beliebige Profilirung
hergestellt werden. Dies ist in Fig. 4 gezeigt, wo die Schnittebenen der Messer sich
möglichst tangential an die Curven anlegen. Fig. 5 zeigt den Stein im Grundrifs und giebt
ein Bild davon, wie eine geradlinige Profilirung hergestellt werden kann, trotzdem die Messer
Kreise beschreiben. Fig. 5 macht auch deutlich, dafs, wenn die Vorwärtsbewegung des Steines
gehemmt wird, die Messer ein geschwungenes Profil erzeugen können.
Nach Fig. 4 scheert jedes Messer eine Lage des zu beseitigenden Materials ab, nachdem die
darüberliegende Lage durch das vorhergehende Messer entfernt worden ist. Wenn man zu beiden
Seiten des Werkzeughalters einen Stein vorbeiführt, so wird auf jedem ein Profil geschnitten,
wie bei X in Fig. 4 angedeutet.
Fig. 6 zeigt die Messer zum Theil scheerend, zum Theil absprengend. Indem man den Stein
um die Achse A B dreht, wird ein rundes, äufseres Profil hergestellt.
Fig. 3 ist der Grundrifs der Hälfte des Werkzeughalters von Fig. 4.
Nachdem hiermit die Anordnungen und die Wirkungsweise der Messer im allgemeinen dargelegt
sind, folgt nunmehr die Erläuterung der Vorrichtungen: 1. zum Halten der Messer
(Messerhalter), 2. zum Halten der Messerhalter (Werkzeughalter), 3. der Maschinen
zum Halten der Werkzeughalter.
Die konischen und scheibenförmigen Messer werden mittelst Bolzen an ihrer Drehspindel
befestigt, und gewöhnlich ist eine Vorrichtung getroffen, um ein Drehen des Messers unabhängig
von der Spindel zu verhüten, da der Anzug des Bolzens hierzu nicht immer ausreicht. Die
Spindel wird von einer Büchse getragen, worin sie frei drehbar ist. Diese Büchse hat oft die
Form einer Röhre, in welchem Falle die Spindel concentrisch, excentrisch oder geneigt in der
Röhre sitzt, oder die Gestalt eines Stabes, in dessen Ende die Messerspindel nach dem verlangten
Winkel eingesetzt und drehbar ist. Die Büchsen werden am besten in einen Büchsenhalter
eingeklemmt. Letzterer wird oft an einer Platte oder an einem Stabe so befestigt, dafs
er in beliebige Winkel gestellt werden kann. Platten oder Stäbe werden von dem Werkzeughalter
getragen.
So bedeutet in Fig. 4 bezw. 4b / das Messer, b die Messerspindel, g den Büchsenhalter, η die
Büchse oder Röhre, 0 den stabförmigen Halter, ί den Bolzen zum Befestigen des Messers, k die
Klemmschraube, P die Platte, auf welcher g befestigt ist.
Die Platte P besitzt längliche Löcher für die Bolzen, mittelst deren sie an dem rotirenden
Werkzeughalter A befestigt wird; Fig. 4a zeigt eine Seitenansicht von P mit dem Büchsenhalter
g; g- ist um den Zapfen h drehbar und wird mittelst Schraube i an P befestigt. Der
Büchsenhalter ist der Länge nach auf einer Seite gespalten und kann mittelst Schraube k
auf ο geklemmt werden.
In Fig. 4b und 9 sind beispielsweise andere Formen von Stabhaltern ο dargestellt, welche
sich in dem Büchsenhalter g anbringen lassen, während Fig. 11 und 12 andere Formen von
Klemmhaltern veranschaulichen (s. weiter unten). Der Ring t in Fig. 9 dient zum Schutz gegen
Staub.
Anstatt jedes Messer einzeln auf einem Messerhalter zu montiren, kann man zur Herstellung
sonst dazu geeigneter Theile einer Profilirung zwei oder mehrere Messer auf einer Spindel
montiren, und zwar so, dafs die Messerschneiden die Form des Profiltheiles bilden. Concentrische,
von einander unabhängig drehbare Messer sind am besten; wo aber die Messer nicht sehr verschiedene
Durchmesser haben, können sie mittelst Bolzens fest zusammengeschraubt werden (s. Fig. 7). Konische, in einander steckende
Messer eignen sich vortrefflich hierzu.
Messer von der beschriebenen Anordnung sind sehr gut dazu geeignet, zwischen zwei einzelnen
Messern zu arbeiten, so dafs letztere die Hauptarbeit thun und erstere die Form des Profils
exacter herstellen helfen.
Indem man dem Werkzeughalter oder dem Stein eine seitliche Bewegung ertheilt, welche
Bewegung durch die Hand oder automatisch erfolgt, während der Stein an dem sich drehenden
Werkzeughalter vorbeigeführt wird, kann dem Stein jede beliebig profilirte Begrenzung
gegeben werden. Im Falle einer sehr tiefen Profilirung, die zu ihrer Herstellung mehr Messer
erfordert, als ein Werkzeughalter im Stande ist zu tragen, werden mehrere Werkzeughalter benutzt,
von deren einem der Stein dann zum anderen übergeht.
Fig. 8 zeigt eine Anordnung concentrischer Messer in ihrer Hülse. Der Kopf des Bolzens s
vom Messer α ist verlängert und bildet vorn die Achse, um welche eine zweite Spindel oder
Büchse b1 rotirt. bl trägt ein zweites Messer «3.
Beide können somit unabhängig von einander rotiren.
Fig. 9 giebt eine sehr nützliche Form eines Stabmesserhalters. Die Spindel b ist unter einem
Winkel eingesetzt und liegt ganz innerhalb des Kopfes vom Stabe 0. Das Loch α dient -zum
Lösen oder Befestigen der Mutter des Bolzens s. i2 ist eine in b fest eingeschraubte Schraube,
um ein Drehen des Messers, welches ein entsprechendes Loch hat, zu verhindern. Der Kopf
oder die Unterlagscheibe unter dem Kopf von ί hat einen Ausschnitt, um i2 vorbeizulassen.
Fig. 10 zeigt einen Werkzeughalter A, welcher eingebohrte Löcher zur Aufnahme der
Messerhalter ό enthält; diese werden mittelst Klemmschraube K befestigt. Die Platte A. erhält
so viele Löcher, als thunlich ist, und dieselben werden am besten in unter einander
variirenden Abständen vom Centrum angeordnet.
In der Anordnung nach Fig. 11 und 12 ist
η zur Aufnahme von b excentrisch gebohrt; durch Drehen von η kann somit das Messer
mit grofser Genauigkeit adjustirt werden. Ferner läfst sich η nach Erfordernifs aus g herausnehmen
und in den ähnlichen Halter eines Schleifapparates bringen. Das Messer wird also
dann auf seiner eigenen Spindel geschliffen, ein Umstand, welcher nicht nur ein äufserst genaues
Schleifen, sondern auch während der Arbeit ein rasches Auswechseln der Messer ermöglicht.
Fig. 13 und 14 zeigen, wie die Büchse η zur
Aufnahme von b schräg gebohrt ist. Durch Drehung von η um i8o° wird die jeweilige
Neigung des Messers umgekehrt.
Fig. 15 stellt eine compacte Form eines Stabhalters
ο mit gespaltenem Kopfende dar.
Ein Werkzeug, welches vornehmlich zum Abdrehen von Schmirgelscheiben dient, ist in Fig. 16
und 17 veranschaulicht. Der Messerhalter besitzt hier schräge Vorsprünge xx, vermöge deren der
Winkel, unter welchem das Messer arbeiten soll, eingestellt wird. Näher ergiebt sich dies aus Fig. 17
und 18, wo das Werkzeug in den Support A einer Drehbank eingespannt zu denken ist. Die
abzudrehende Schmirgelscheibe U läfst man auf ihrer eigenen Welle und bringt letztere zwischen
die Spitzen der Drehbank, um sie hier in bekannter Weise in Umdrehung zu versetzen.
Fig. 17 veranschaulicht das Werkzeug, wie es eine Seitenfläche abdreht; Fig. 18, wie es den
Umfang abdreht. Die erwähnten Vorsprünge χ χ legen sich (ähnlich wie eine Reifsschiene an das
Reifsbrett) gegen den Support an und sichern so die stets richtige Einstellung des Arbeitswinkels. Der Spindelhalter ist so eingerichtet,
dafs man die Spindel von beiden Seiten einsetzen kann, was behufs Umdrehung des Messers
von Wichtigkeit erscheint.
Der schon weiter oben hinsichtlich der von ihm zu tragenden Werkzeuge erwähnte Werkzeughalter
A, Fig. 4, ist mit einer grofsen Anzahl radialer Arme a a . . . . ausgerüstet. Die
Flächen χ χ sind gehobelt zur Aufnahme des plattenförmigen Messerhalters P. P wird durch
Bolzen c c an α befestigt. Dieser rotirende Werkzeughalter eignet sich zur Aufnahme einer
grofsen Anzahl von Messerhaltern (30 bis 40 oder mehr). In solchen Fällen, wo eine nur
geringe Anzahl Messer hinreichen würde, um eine gewisse Arbeit zu verrichten, ordnet man
die Messer in Serien z. B. von je sechs Stück an, wodurch für jede Umdrehung des Werkzeughalters
die Arbeit im Verhältnifs der Anzahl Serien vorrückt.
Eine andere und sehr zweckmäfsige Form von Werkzeughaltern ist in Fig. 19 gekennzeichnet.
Derselbe hat wenige, aufsen durch einen Ring R verbundene Arme A. Lose Segmente
B B, mit Löchern zur Aufnahme der Halter 0 versehen, reichen von Arm zu Arm
und werden darauf befestigt. Hierdurch ist ermöglicht, Segmente nach Wunsch auszuwechseln
und zu verstellen. Der zur Achse concentrische Ring R, welcher sich entweder gegen einen
anderen festliegenden Ring oder ein sonst geeignetes Widerlager (z. B. gegen Rollen) anlegt,
dient zur genauen Führung des Werkzeughalters bei der Arbeit und verhütet jede Tendenz desselben
zum Nachgeben oder Ausweichen.
Handelt es sich darum, an Steinen scharfe Kanten zu schneiden, so werden in Combination
mit dem eigentlichen Werkzeughalter ein oder mehrere Hülfswerkzeughalter verwendet, wie aus
der in Fig. 20, 21 und 22 nach Aufrifs, Querschnitt und Grundrifs dargestellten Maschine erhellt.
Bei dieser sind F\ und F* die Hülfswerkzeughalter
und F ist der Hauptwerkzeughalter. Die kleinen Werkzeughalter F1 und F2
sind so gestellt, dafs ihre Messer die Kanten auf eine schmale Breite einschneiden, dem
Hauptwerkzeughalter vorausgehend. Der Erfinder hat gefunden, dafs bei solcher Arbeit, wobei
also die Kanten voraus geschnitten werden, jegliche Gefahr eines Ausbrechens der Kanten
durch die Werkzeuge des Haupthalters F, mit dessen Messern die übrige Fläche bearbeitet
wird, beseitigt ist. Die Messer in F werden z. B. serienweise angeordnet. F1 und F1 müssen,
da sie kleiner sind, rascher rotiren als F, wenn die bei ihnen vorhandene geringere Serienzahl
ausgeglichen werden soll. Macht z. B. F 24 Touren in der Minute und trägt sechs Serien
Messer, bewegt sich ferner der Stein zwischen zwei Serien um 1 mm fort, hat derselbe also
einen Vorschub von 6 mm pro Umdrehung oder 144 mm pro Minute, so müfsten Fx und F2,
wenn sie nur je eine Serie Messer tragen, sechsmal so rasch für den gleichen Steinvorschub
umlaufen.
Die Neben- oder Hülfswerkzeughalter in den Fig.. 20 bis 22 können in verschiedene Abstände
von einander gestellt werden und haben auch verticale Verstellbarkeit; sie lassen sich
überdies noch unter verschiedenen Winkeln einstellen, wodurch die Herstellung abgeschrägter
Kanten ermöglicht wird. FF1 und F% sind
auf einer und derselben Brücke befestigt; diese wiederum hat eine verticale Verstellbarkeit auf
den Ständern S S.
In Fig. 21 ist eine Rolle gezeigt, welche behufs
Adjustirung excentrisch in einer Büchse gelagert ist und dazu dient, gegen den Ring R
des Hauptwerkzeughalters zu pressen, um den Aufwärtsdruck desselben aufzunehmen. Solcher
Rollen werden mehrere angewendet. Das Verfahren der Kantenbearbeitung mit Hülfswerkzeughaltern
ist natürlich auch anwendbar bei Maschinen mit horizontal gelagerten Achsen und bei solchen Werkzeughaltern, deren Messer ihre
rollende Bewegung nicht von dem Stein, sondern durch mechanische Mittel erhalten. Es
wird meistens nöthig sein, die Kanten etwas schräg einzuschneiden, damit sie nicht von den
Messern von F berührt werden.
Eine Maschine zum Abdrehen des cylindrischen Theiles eines Schleifsteines ist in Fig. 23 in
Seitenansicht und in Fig. 24 im Grundrifs dargestellt. JB^ B* sind fest fundirte Holzbalken,
C3 C3 verbindende Querstücke, worauf der Holzrahmen
DDD1 behufs Einstellung auf die nöthige Schnitttiefe verschoben werden kann.
Diese Bewegung geschieht mittelst Zahnstange/" und Getriebes e. Auf D ist das Bett E befestigt,
auf welchem der Support F gleitet. g £■' sind die Werkzeughalter, von denen g mit
F ein Stück bildet, g1 aber auf F verstellbar
ist, um der verschiedenen Dicke der Steine Rechnung zu tragen. Die Werkzeughalter nehmen
die Messerhalter ο auf. Schrauben k k dienen zur Festklemmung der Messerhalter, k1 ist eine
Schraube, welche gegen das Ende von o, dem Messerträger von z, drückt. Durch Lösung von
kl kann man ζ allmälig zurücklaufen lassen.
Die Arbeit geschieht wie folgt: Die Messer y und ζ werden auf die Schnitttiefe eingestellt,
derart, dafs ζ tiefer arbeitet als y. Durch Bewegung von F auf E werden die Messer auf
gx in Contact mit dem sich drehenden Stein
gebracht und etwa bis zur halben Steinbreite geführt. Die Messer fangen im Augenblick des
■ Contacts zu rollen an und sprengen den überflüssigen Stein ab. Hierauf wird kl allmälig
losgeschraubt, wodurch ζ zurückläuft und eine schräg ablaufende Fläche bildet; alsdann wird
die Bewegung von F umgekehrt, so dafs die Messer auf g den Stein fertig schneiden können.
Das eben erwähnte schräge Auslaufen von ζ auf g1 verhütet ein Ausspringen des Steines
dort, wo die beiden Schnitte sich begegnen.
Es können auch einzelne Messer auf g und gJ verwendet werden, oder es kann der weiter
unten erläuterte und durch Fig. 36 bis 38 verdeutlichte Schleifsteinabrichteapparat benutzt
werden. Ferner können, indem man z. B. zwei Messer, eins auf jeder Seite, und auf getrennten
Schlitten, wie in Fig. 3 5 gezeigt, anwendet, beide Messer mittelst einer Schraube mit. Rechts- und
Linksgewinde einander genähert werden und so gleichzeitig den Stein abdrehen. Dafs auch
concentrisch angeordnete Messer bei den eben erwähnten wie bei ähnlichen Steinbearbeitungsmaschinen
verwendet werden können, geht aus Fig. 33 und 34 hervor.
Der durch die Maschine, Fig. 23 und 24, am Umfang abgedrehte Stein A wird mittelst der
Maschine, welche Fig. 25, 26, 27, 28 und 29 in ihrer Einrichtung mit Varianten verdeutlichen,
an seinen beiden Seiten bearbeitet. In Fig. 25 und 26 ist B die Achse des Schleifsteines A,
um welche er sich dreht. C C' sind zwei durch
Querstücke C2- verbundene Balken. Der so hergestellte Rahmen CC1C2 ruht verschiebbar
auf Balkenunterlagen FF zwischen den Führungen
HH1 und kann mittelst der Schraube/",
die in der in C2 gelagerten Mutter e läuft, vor-
und rückwärts bewegt werden, f erhält Bewegung von der Achse G durch Winkelräder h i
und wird mittelst einer Riemscheibe auf der Achse des Steines und eines Riemens umgetrieben.
Riemscheiben T1 und V1 sind für
die Vorrückung während der Arbeit, T und V für den raschen Rückgang bestimmt. Jeder der
Arme CC1 trägt einen Messerhalter mit einem
oder mit mehreren Messern. In der Zeichnung sind deren drei vorgesehen. Der Messerhalter K
auf C sitzt auf einem Gleitstück J, um eine Verstellung den variablen Steindicken gemäfs
zu ermöglichen. J ist am Ende des Balkens C befestigt. Der Messerhalter auf C1 ist als unverstellbar
gezeigt, wird aber oft ebenso construirt wie der auf C. Für weitere unabhängige
Adjustirung sitzt jedes Messer in einem Stabmesserhalter von einer der schon erklärten Formen;
diejenige in Fig. 9 wird als die beste bezeichnet. Die Messer können somit auch einzeln
zurückgezogen oder vorgestellt und durch Schraube befestigt werden.
Fig. 30 zeigt im Detail eine Hülse mit Messerhalter und Hebel. Der Hebel hat den folgenden
Zweck: In Fig. 25 und 26 sind drei Messer χy und ζ gezeigt. Hiervon greift χ zuerst an,
dann folgt y und dann ζ. χ nimmt die äufserste Schicht, y die zweite Schicht des zu
beseitigenden Materials und ζ führt den letzten oder fertigstellenden Schnitt aus. Da die Messer
eine Neigung gegen die erzeugte Steinfläche haben und der Angriff immer gleich bleiben
mufs, ist es erforderlich, dafs die Contactstelle zwischen Messer und Stein immer in derselben
geraden, durch das Steincentrum gehenden Linie liege. Diese Bedingung wird nur von ζ
erfüllt, welches Messer während des Hin- und Herganges von CC1 C2 immer radial nach dem
Steincentrum gerichtet bleibt, während bei χ der Radius des Angriffspunktes variirt von der
fast horizontalen Stellung m η bis zu der geneigten pq (s. Fig. 28). Bei y ist die Variation
weniger grofs. Die Hebel M und N, Fig. 25 und 26, sind nun mittelst Stange wz2 mit einander
und N mittelst Stange n% mit dem
Winkelhebel P verbunden, der vom Böckchen W getragen wird. W ist auf C befestigt. Während
der Rahmen sich fortbewegt, bewegt sich der Zapfen p* des einen Armes des Winkelhebels P
in einer Führungsrinne j2, Fig. 25, welche
sich in dem Stück S, das auf H befestigt ist, befindet. Die dadurch hervorgerufene Bewegung
überträgt sich auf PN und M. Eine ähnliche Einrichtung befindet sich auf C (s. Fig. 26).
Durch richtige Wahl der Curve der Rinne s2 werden die Messer χ und y automatisch gezwungen,
sich zu drehen und immer richtig gegen den Stein einzustellen.
Fig. 27 zeigt eine Modification der vorigen Maschine. Die Werkzeughalter sind hier zwar
auch an dem Ende der Balken C C1 befestigt, wie vorhin beschrieben, aber anstatt in einer
geraden Linie fortbewegt zu werden, dreht sich der Rahmen um eine Achse bei gi und wird
mittelst Gewichte oder auf andere Art gehoben, bis die Messer sich über dem zu bearbeitenden
Stein befinden. Das Abdrehen des Steines geschieht beim Niedergang der Messer, und zwar
wird diese Bewegung durch eine Schnecke d bewirkt, welche in die segmentartige Zahnstange H
eingreift. ~ H ist fest fundirt. d erhält die Be-wegung
durch Schnecke α und Schneckenrad b und wird mittelst eines Riemens auf gl von der
Steinachse aus getrieben. Die Schnecke d ist so construirt, dafs sie aufser Eingriff mit H gebracht
werden kann behufs anderweitiger Hebung des Rahmens CC1.
Ebenso wie in Fig. 25 und 26 ist es auch
hier nöthig, die Messerhalter von χ und y während ihres Niederganges zu drehen. Zu diesem
Zweck werden die Hebel M und N mittelst Gestänge mi mit P verbunden. P sitzt auf einer
Achse Q, auf deren anderem Ende ein Hebel R sitzt. R ist mittelst Stange wf mit dem festen
Centrum .S3 verbunden, und während der Rahmen
sich abwärts dreht, bewirken bei richtiger Wahl der Verhältnisse die Hebel und Stangen
das nöthige Drehen der Messerhalter.
Die Fig. 28 und 29 zeigen in Grund- und Aufrifs eine andere Anordnung der Messer, χ
steht über und y unter der horizontalen Mittellinie des Steines und beide müssen somit in
entgegengesetzter Richtung gedreht werden. Der Hebel auf χ ist ein Doppelhebel und bewegt
den Hebel auf je, wie aus Fig. 28 hervorgeht.
In jeder der bisher erläuterten Anordnungen können concentrische Messer nach Art von
Fig. i, 7 und 8 angewendet werden, welche hierbei die Stelle der Messer ζ einnehmen würden.
Da dann χ und y nicht mehr existiren, so fallen die Hebel u. s. w. weg, eine Vereinfachung,
die selbstredend auch Platz greift, wenn nur ein einziges Messer auf jedem Arm" sitzt.
Eine Maschine zur Fabrikation von Schleifsteinen ohne Centralloch ist in Fig. 31 (Aufrifs)
und Fig. 32 (Grundrifs) veranschaulicht. A ist der Schleifstein, B ein runder Tisch, auf
dem der Stein befestigt wird, C die in D gelagerte Achse. Der Tisch wird durch das in
den Zahnring E eingreifende konische Rad F in Umdrehung versetzt, welch letzteres von einem
Motor bewegt wird. H ist eine der drei um I2o° gegen einander verstellten Klemmbacken.
H bewegt sich in einer radialen Rinne und ist unten als Zahnstange geformt, zur Aufnahme
der Schnecke a. Durch Drehung von c mittelst einer Kurbel auf b wird H nach innen oder
aufsen bewegt und zugleich werden die zwei anderen Klemmbacken mittelst e und des Rades/,
welches sich frei um C drehen kann, mitgenommen. Der Stein kann somit central auf
den Tisch geklemmt werden. J ist die Fundamentplatte, auf deren Enden die Säulen K
und L ruhen. Auf dem oberen Ende von K befindet sich ein Gelenk g, welches dem horizontalen
Balken M als Drehpunkt dient. Auf M ist die Gleitfläche N geschraubt. N trägt
einerseits die Gelenke, andererseits hat es die Gestalt einer Platte, die auf L befestigt werden
kann. N trägt die beiden Gleitstücke P und Q mit ihren Werkzeughaltern. Die Messer y und ζ
auf P bearbeiten die horizontale Seitenfläche des rotirenden Steines, die Messer-1 und z1 auf Q
die Cylinderfläche. Es sind getrennte Messer y und ζ und concentrische Messer y 1Z1 dargestellt,
aber jede passende Messeranordnung ist zulässig. Die Bewegung der Schlitten P wird mittelst
der konischen Räder rs, einer Schnecke und des Schneckenrades u bewirkt. Die verticale
Schneckenachse i1 ist zweitheilig, und zur Verbindung
beider Theile dient die ausrückbare Kupplung x. Ehe man den Balken zum Einlegen
des Steines hebt, rückt man χ aus, welche Ausrückung auch dazu dienen kann, um die
Bewegung von P zu hemmen. Die Bewegung von Q geschieht von Hand. Nachdem der
Stein auf einer Seite und die Peripherie zur Hälfte bearbeitet worden ist, wird M gehoben,
der Stein umgewendet, mit der fertigen Fläche nach unten, wie in Fig. 31 ersichtlich, und
central eingeklemmt. M wird dann wieder waagrecht befestigt und der Stein fertig bearbeitet.
Fig. 36 ist Seitenansicht, Fig. 37 Aufrifs und Fig. 38 Grundrifs eines Schleifsteinabrichteapparates,
bei welchem ein Stabmesserhalter vortheilhaft Verwendung erfährt. A ist der Schlitten,
der mittelst der Ohren b b an dem Schleifsteintrog befestigt wird. B ist das Gleitstück,
welches den Messerhalter trägt und durch die Schraube C mittelst einer Mutter bewegt wird,
welche von einer unter B befindlichen Gabel F getragen wird. Um die Schraube vor Staub zu
schützen, liegt sie unter einem Schild s, der in einem Stück mit A gegossen ist. Der runde
Messerhalter wird in zwei Lagern auf B getragen. Derselbe ist bezüglich Fig. 9 erklärt
worden. E ist ein cylindrischer Reifen, durch den der Messerhalter hindurchgeht und in dem
er mittelst Schrauben / fixirt wird. E hat einen Ansatz p und ein Langloch o* zur Adjustirung
des Messerhalters. / ruht auf der Kanten des
in B eingegossenen Troges, um ein Drehen des Messerhalters zu verhüten. Die Schraube H
preist gegen E und bringt das Werkzeug an das Arbeitsstück. Der Vorgang des Abdrehens
ist folgender: Zufolge Fig· 39 wird das Messer, Stellung 1, in der Richtung des Pfeiles χ fortschreitend
mittelst Schraube C bewegt und ist im Begriff, den Stein abzudrehen. Nachdem
es etwa in die Mitte des Steines gelangt ist, löst man die Schraube H und läfst das Messer
allmälig aus dem Schnitt bis in die Stellung 2 laufen. Das Messer wird dann, ohne zu schneiden,
in Stellung 3 gebracht, der Halter um i8o° gedreht, mittelst üf wieder in die frühere Schnitttiefe
gestellt und der Stein fertiggedreht. Zur Herstellung einer genauen Kante bringt man das
Messer in Stellung 4 und bewegt es mittelst H in der Richtung des Pfeiles x*, wobei auf der
Seite des Steines ein kurzes Stück durch Scheeren eingearbeitet und eine genaue Kante erzeugt
wird. Hierzu empfiehlt sich die Anwendung der dünnen, konischen Messer, die durch Abnutzen
nicht stumpf werden.
Claims (13)
- Patent-Ansprüche:ι. An Maschinen und Apparaten zum Hobeln, Drehen, Profiliren von Stein u. dergl. und zum Schneiden von Versenkungen in derartiges Material die Combination konischer, rollender und so dünnwandiger Messer, dafs sie, obwohl sich abnutzend, doch dem Arbeitsstückbeständig eine genügend scharfe Schneide zukehren, mit einer konischen inneren oder äufseren Unterstützung oder Versteifung, die zweckmäfsig mittelst eines kleineren konischen Messers bezw. mehrerer derselben bewirkt wird, wie letzteres Fig. ι veranschaulicht, wo das äufsere schneidende Messer durch zwei innere kleinere Messer versteift ist.
- 2. Bei Maschinen und Apparaten für die in Anspruch i. erwähnten Zwecke die Anwendung konischer, rollender Messer a a%, Fig. 8, deren Achsen concentrisch sind und welche unabhängig von einander sich walzen können.
- 3. Hinsichtlich der Construction der Messerhalter: die schiefwinklige Einstellung der Messerspindel in einen runden Stab o, Fig. 9; die, verglichen mit der centrischen Lagerung, Fig. 10, excentrische Fassung der Spindel in einer Röhre η, Fig. 11 und 12; die Einstellung der Röhre η unter einem Winkel in die äufsere, drehbare Klemmhülse g, Fig. 13 und 14, und hierzu das vorstehend erwähnte Zwischenstück η und die Klemmhülse g zur bequemen Adjustirung, sowie auch zur Ermöglichung einer Herausnahme des Messers aus dem Halter, ohne dafs eine Demontirung des Messers von seiner Achse erforderlich ist.
- 4. Ein Schutzring t, Fig. 9, 13 u. a., zur Fernhaltung des Staubes von dem Spindelinnern, welcher Ring, auf der Spindel befestigt, mit dieser umläuft und einen entsprechenden cylindrischen Theil des Spindelhalters übergreift.
- 5. Ein Messerhalter, Fig. 16, welcher, versehen mit einem Stiel s, dessen eines Ende die umkehrbare Messerspindel b trägt und an dessen unterer Seite schräge Vorsprünge χ χ sich befinden, wenn in den Support einer Drehbank eingespannt, unter anderem zum Abdrehen von Schmirgelscheiben dient, Fig. 17 und 18.
- 6. Eine derartige Anordnung einer gröfseren Anzahl rollender Messer auf einem rotirenden Werkzeughalter, der eine Verstellbarkeit der Messer sowohl in Richtung des Radius als auch senkrecht dazu ermöglicht, dafs die Bahnen der Messer einen Rotationskörper bilden, dessen Profil mit dem zu erzeugenden Steinprofil um so mehr übereinstimmt, je gröfser die Messerzahl ist, wie Fig. 3, 4, 5 und 6 verdeutlichen.
- 7. Der mit einer Anzahl Schlitzen versehene Werkzeughalter A, Fig. 3 und 4, zur Aufnahme der Messerhalter, welche in diesen Schlitzen, entsprechend den verschiedenen zu bearbeitenden Steinprofilen, radial und senkrecht zum Radius verstellbar sind.
- 8. Der Werkzeughalter nach Fig. 19, bestehend aus einem radähnlichen Körper, dessen Arme A mit Löchern versehene, verschiebbare Segmente B tragen, zur Aufnahme der Stiele der Messerhalter in Verbindung mit einem äufseren Druckring R, welcher die genaue Führung des Werkzeughalters sichert.
- 9. Die Anwendung eines oder zweier Hülfswerkzeughalter F1 F1, Fig. 20, 21 und 22, zum Einschneiden scharfer Kanten in Combination mit einem Hauptwerkzeughalter F, wobei die zugehörigen Messer entweder durch blofsen Contact mit dem Stein rollen oder mechanisch zum Rollen gezwungen werden.
- 10. In Combination mit rotirenden Werkzeughaltern mit rollenden Messern zur Steinbearbeitung ein mit der Achse concentrischer Ring R, Fig. 21 und 23, welcher entweder gegen einen anderen festen Ring oder ein sonst geeignetes Widerlager (z. B. Rollen in Fig. 21) prefst, zur Verhinderung eines etwaigen Nachgebens oder Ausweichens des Werkzeughalters bei der Arbeit.
- 11. Die Combination eines Armes C oder mehrerer Arme CC1 zur Bearbeitung der Seiten von Schleifsteinen mit einem Apparat zum Abdrehen des Umfanges letzterer, welcher Apparat sich zusammensetzt aus einem zwischen Balken i?2 J32 verschiebbaren Rahmen D, Fig. 23 und 24, einem Bett E und einem die Messerhalter g g* tragenden Gleitschlitten F. Sitzen die Messerhalter auf getrennten Schlitten, wie Fig. 35 annimmt, so erfolgt deren Fortbewegung mittelst rechts- und linksgängiger Schraube r.
- 12. In Maschinen zur Herstellung von Schleifsteinen, Fig. 25, 26, 27, 28 und 29, die Combination eines Messers ζ oder mehrerer Messer xyz mit Armen C und C\ welche in Ebenen parallel zu den Seitenflächen des zu behandelnden rotirenden Steines vor- und rückwärts bewegt werden, gleichgültig, ob diese Bewegung eine geradlinige ist, Fig. 25 und 26, oder eine schwingende (um gl in Fig. 27), einschliefslich der Ausrüstung des einen Armes C mit einem Gleitstücke J, Fig. 25 und 26, behufs Adjustirung der Messer in Hinsicht auf die zu bearbeitende Steinfläche.
- 13. An einer Maschine zur Bearbeitung von Schleifsteinen das Verfahren, an sich nichtradial bewegbare Messer immer in die zum Angriff nöthige Lage zu bringen, vermöge der mit Hebeln MN, Fig. 25, versehenen Messerhalter o, Fig. 30, Doppelhebel P, Verbindungsstangen mz und Zapfen /2, welche letzteren in der Nuth s2 Führung erhalten, Fig. 25 und 26, oder bei der Maschine in Fig. 27 vermöge der um den festen Punkt s3 drehbaren Verbindungsstange m5.An einer Maschine zur Herstellung von Schleifsteinen ohne Centralloch, Fig. 31 und 32, die Drehscheibe B, die von einer Brücke M getragenen Gleitflächen N und R, das Gleitstück P mit Messern y und ζ zum Bearbeiten der Seitenfläche des Steinest und das Gleitstück Q auf R mit Messern y und z1 zur Bearbeitung des Steinumfanges. 15. Ein Schleifsteinabrichteapparat, Fig. 36, 37 und 38, bestehend aus dem Messerhalter 0 mit schräg eingesetzter Messerspindel, wodurch eine Umstellung des Messers mittelst Drehung von o° bis i8o° erzielbar wird (s. Fig. 39), dem Schlitten B, Support A, der verdeckten Schraube C, Hülse E und Stellschraube H.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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