DE26822C

DE26822C - Verfahren und Apparat zum Schnellrösten von Kaffee

Info

Publication number: DE26822C
Application number: DENDAT26822D
Authority: DE
Original assignee: L. DAHLMANN in Düsseldorf, Börnestr. 4
Also published as: DE29062C

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 82: Trockenvorrichtungen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. October 188a ab.

Im Gegensatz zu dem beim Brennen des Kaffees bisher stets beobachteten Verfahren, die Bohnen gegen die direete Berührung der Feuergase ängstlich abzuschliefsen, beruht das vorliegende Verfahren und der zur Ausübung desselben construirte Apparat darauf, dafs ■ das Röstgut unmittelbar von den Verbrennungsgasen der Feuerung getroffen und dadurch viel schneller, zugleich aber auch ohne jeden Nachtheil für den Geschmack, vielmehr unter Conservirung des Aromas geröstet wird.

Der Kaffeeschnellbrenner besteht aus einem Ofen A, dessen Feuerherd A¹ nach oben mit dem Blechdom B überdeckt ist. An dem Dom befindet sich das Rohr C zur Abführung der Verbrennungs- und Röstgase. Der Theil E des Domes ist um den Zapfen D drehbar, mit Gegengewicht S versehen und zu öffnen. In der Zeichnung ist der Theil E als geöffnet angenommen. In dieser Lage kann die Rösttrommel F in den Domraum ein- und ausgeschoben werden. Die Trommel F von polygonalem Querschnitt enthält die zu röstenden Cerealien; ihre Wände bestehen aus Drahtgewebe oder Drahtgeflecht, welches durch seine Maschen eine direete Einwirkung der Feuerhitze auf die Cerealien zuläfst. Der polygonale Querschnitt der Trommel hat den Zweck, dafs bei der Drehung ein beständiges Rütteln und Mischen der Bohnen erzielt und ein Rührwerk dadurch überflüssig gemacht wird.

Die obere Oeffnung des Feuerherdes A¹ ist durch eine ■ Glühplatte G, welche die Stichflamme des auf dem Rost H befindlichen Brennmaterials (Koks) aufnimmt, theilweise verdeckt.

Durch die freien Oeffhungen JJ neben der Deckplatte G strömt die aus dem Brennmaterial entwickelte Hitze frei in den darüber befindlichen ummantelten Raum L, umspült die Rösttrommel F von allen Seiten und berührt durch die Maschen der Trommel direct das Röstgut. Die entstehenden Röstgase entweichen durch das Rohr C. Das Rösten erfordert nur wenige Minuten; während des Röstens ist der Dom geschlossen und die Trommel wird durch Hand oder Kraft um ihre Achse K gedreht. Zum Füllen oder Entleeren der Trommel ist an derselben eine verschliefsbare Oeffnung angebracht. Die Schlittenvorrichtung M dient zum Ein- und Ausschieben der Trommel. Während des Röstens kann man leicht durch einfaches Oeffnen des Manteltheilesii durch die Maschen der Trommel den Gang des Röstprocesses beobachten.

Folgende Resultate sind durch Versuche festgestellt;

1. Durch die direete Einwirkung des Feuers auf die Cerealien beansprucht das Rösten nur ungefähr die Hälfte der Zeit, welche bei allen bis jetzt bekannten Verfahrungsweisen nöthig war.

2. Der Gewichtsverlust wird um ca. 5 pCt. verringert und die aromatischen Bestandtheile werden fast vollständig erhalten,

3. Der beim Rösten entstehende Dampf geht durch die Maschen der Trommel direct in das Rohr C und belästigt die Arbeiter nicht, wie bisher.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE:

ι. Das Verfahren, Kaffee zum Zweck des Schnellröstens in einem durchbrochenen

bezw. Siebbehälter der directen Einwirkung des Feuers unter Ableitung der Stichflamme auszusetzen.

Zur Erreichung einer Schnellröstung:

a) die Anwendung einer Rösttrommel F von Drahtgeflecht oder Drahtgewebe, welche durch ihre Maschen die directe Feuerwirkung auf die Cerealien und den directen Abzug der Röstgase er-. möglicht; .

b) die Anordnung dieser Rösttrommel F in dem Feuerraum L,, derart, dafs dieselbe von den Feuergasen umspült wird;

c) die Anwendung einer Glühplatte G, welche die Stichflamme des Feuers auf- '■ nimmt und den nachtheiligen Einflufs derselben verhindert.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.