DE265918C

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Publication number: DE265918C
Application number: DENDAT265918D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 265918 KLASSE 30/. GRUPPE

JOSEF ESTNER in MUNCHEN-RIESENFELD.

Bade- und Rettungsapparat mit verstellbarem Badestuhl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. März 1913 ab.

Bade- und Rettungsapparate, welche einen verstellbaren Badestuhl besitzen, sind bereits bekannt. Derartige Badeapparate bestehen aus Schwimmzylindern, an denen die Schaufelräder zur Fortbewegung .angebracht sind und zwischen denen der verstellbare Stuhl angebracht ist.

Bei diesen bekannten Einrichtungen besteht ein Nachteil darin,. daß die Verstellung des

ίο Badestuhles eine schwierige Handhabung erfordert, daß im besonderen das Hoch- und Niederstellen des Badestuhles nicht in bequemer Weise vom Badestuhlsitz ausgeführt werden kann.

Die vorliegende Erfindung besitzt nun den Vorteil, daß ein Verstellen des Badestuhles in beliebiger Richtung bequem ermöglicht werden kann, so daß im besonderen der Benutzer des Badestuhles vom Sitz aus eine Verstellung bequem vornehmen kann.

Die Erfindung besteht darin, daß der Badestuhl auf einem Rahmen verschiebbar ist, welcher einseitig drehbar um eine Verbindungsstange der Tragzylinder angebracht ist, wäh- rend das andere Ende freischwingend ausgebildet ist und vermittels einer Hubvorrichtung auf und ab bewegt werden kann, so daß einerseits eine Verstellung des Badestuhles in der Längsrichtung der Tragzylinder möglich ist, andererseits vom Badestuhlsitz aus ein bequemes Auf- und Abbewegen des Badestuhles bewirkt werden kann.

Der Badestuhl ist ferner drehbar an den auf dem Rahmen verschiebbaren Muffen befestigt; auch können die Vorderfüße des Badestuhles umgelegt werden, zu dem Zweck, eine Schrägstellung des Stuhlsitzes zu ermöglichen, nachdem der Stuhlsitz gesenkt ist.

Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.

Fig. ι zeigt den Badeapparat in einem Längsschnitt.

Fig. 2 zeigt einen Grundriß zu Fig. 1.

Der Bade- und Rettungsapparat besteht aus den Tragzylindern a, a¹, die durch Verbindungsstangen b, b¹ in geeigneter Weise miteinander verbunden sind. In bekannter Weise sind an den Tragzylindern die durch Kurbelgetriebe c antreibbaren Schaufelräder d angebracht.

Gemäß der Erfindung ist um die Verbindungsstange b drehbar ein Rahmen e, e¹ angebracht, auf dessen Längsstangen e die Rohrmuffen f verschiebbar sind, an denen der Badestuhl g befestigt ist. Zu diesem Zwecke ■sind die Füße h, h¹ des Badestuhles an den Muffen f befestigt.

Die Rückenlehne i und Fußlehne k sind durch den Hebel I in bekannter Weise verstellbar eingerichtet. Außerdem ist der Stuhlsitz g drehbar um die Zapfen m der Füße h, h¹ angebracht. Die Vorderfüße h können außerdem umgelegt werden, so daß, wie in Fig. ι punktiert veranschaulicht, der Stuhlsitz g in eine Schräglage verlegt werden kann. Die Stange η ist zu diesem Zwecke verschiebbar an der Führung 0 der Fußlehne k angebracht.

An der frei schwingenden Seite des drehbaren Armes β sind nun ein oder mehrere Zugorgane -p angebracht, welche über RoI-len q nach den vermittels Kurbelgetriebe r betätigbaren Trommeln s führen und dort be-

festigt sind. Man kann höchst bequem vom Stuhlsitz g aus den einseitig drehbaren und frei schwingenden Rahmen samt dem Badestuhl auf und ab bewegen, außerdem kann eine Verschiebung des Badestuhles auf den Rahmenstangen e erfolgen.

Die Feststellung geschieht vorteilhaft durch Stellschrauben. Die Kurbelgetriebe r können mit in der Zeichnung nicht dargestellten Sperrklinken oder sonstigen Feststellungsmitteln versehen sein, damit in beliebiger Stellung eine Feststellung erfolgen kann.

Bei hochgehobenem Rahmen kann der Apparat auch in seichtem Wasser benutzt werden, so daß dem Badenden ermöglicht wird, auch Sonnenbäder in liegender Stellung zu gebrauchen.

Statt der Anwendung eines Drahtseilantriebes kann auch eine Hebelanordnung getroffen werden.

Es ist nicht notwendig, daß der Rahmen so angebracht wird, wie in der Zeichnung gezeichnet, daß also der Rahmen drehbar um eine an der Vorderseite der Tragzylinder angeordnete Achse angebracht ist; der Rahmen kann auch am hinteren Teil der Tragzylinder drehbar angebracht sein, in welchem Falle die Anordnung also umgekehrt, wie in der Zeichnung dargestellt, getroffen ist.

Claims

Patent-Ansprüche:

I. Bade- und Rettungsapparat mit verstellbarem Badestuhl, dadurch gekennzeichnet, daß der Badestuhl auf einem Rahmen (e) verschiebbar ist, welcher einseitig drehbar um eine Verbindungsstange fb) der Tragzylinder (a) angebracht ist, während das andere Ende freischwingend ausgebildet ist und vermittels einer Hubvorrichtung auf und ab bewegt werden kann, so daß einerseits eine Verstellung des Badestuhles in der Längsrichtung der Tragzylinder möglich ist, andererseits vom Badestuhlsitz aus ein bequemes Auf- und Abbewegen desselben bewirkt werden kann.
2. Bade- und Rettungsapparat mit verstellbarem Badestuhl nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Badestuhl drehbar an den auf dem Rahmen verschiebbaren Muffen (f) befestigt ist, und daß die Vorderfiiße (h) des Badestuhles umgelegt werden können, zu dem Zweck, eine Schrägstellung des Stuhlsitzes zu ermöglichen, nachdem der Stuhlsitz gesenkt ist.

3, Bade- und Rettungsapparat mit verstellbarem Badestuhl nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der frei schwingenden Seite des Rahmens ein oder mehrere Zugorgane (ft) angebracht sind, welche über Rollen (q) geführt sind und an vermittels Kurbelgetriebe vom Stuhlsitz aus drehbaren Trommeln (s) befestigt sind, so daß vom Stuhlsitz aus ein bequemes Auf- und Abbewegen des Bade-Stuhles ermöglicht wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.