DE2658955B2 - Verfahren zur Herstellung von Chloracetoxialkylacrylat bzw. -methacrylat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Chloracetoxialkylacrylat bzw. -methacrylatInfo
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Description
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren ge-
Chloracetoxialkylacrylate bzw. -methacrylate [für maß Patentanspruch 1. Es ist nämlich überraschend
Ä-acrylat und methacrylat« steht im nachstehenden gefunden worden, daß sich durch Arbeiten mit Äthern
»-(meth)-acrylat«] werden durch Umsetzung von ß- mit einem verzweigten Alkylrest an mindestens einem
Hydroxialkyl-(meth)-acrylaten mit Chloracetylchlo- 35 a-C-Atom die aufwendige Wasserwäsche umgehen
rid in Gegenwart eines tertiären Amins als Säurefän- läßt. Es hat sich gezeigt, daß in diesen Äthern die Reger
hergestellt. Ein solches Verfahren ist aus der aktionspartner sowie das Reaktionsprodukt vollstän-DE-AS
1643144 bekannt. Bei der praktischen diglöslichsind; auch das Aminist gerade noch löslich,
Durchführung dieses Verfahrens in den Beispielen das Aminhydrochlorid fällt aber praktisch quantitativ
wird als Säurefänger Pyridin in einem Überschuß von 40 aus (bis zu 0,5 %, wie die weiter unten gebrachten Bei-0,3
Mol, bezogen auf das Hydroxialkyl-(meth)-acrylat spiele zeigen), und kann durch Filtrieren entfernt wereingesetzt,
um das Gleichgewicht den. Aus dem Reaktionsgemisch wird das Lösungs-Amin
+ HCl ^ Amin-hydrochiorid mittel zusammen mit evtl. noch vorhandenem, nicht
auf die Seite des Aminhydrochlorids zu verschieben, umgesetzten Chloracetylchlorid im Vakuum abdestilso
daß weitgehend keine freie Salzsäure mehr vorhan- 45 liert. Das Destillat kann direkt zurückgeführt und das
den ist, denn bekanntlich können kleine Mengen freier Chloracetylchlorid zur weiteren Umsetzung verwen-Säure
die Polymerisation von Alkyl-(meth)-acrylaten det werden.
auslösen. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das
Nachteilig bei diesem Verfahren ist aber, daß die Hydroxialkyl-(meth)-acrylat im Überschuß einge-
Ausbeuten unter 50% liegen. Durch den Baseüber- 50 setzt, so daß das Chloracetylchlorid praktisch voll-
schuß wird ein Teil des Chloracetylchlorids zersetzt. ständig umgesetzt wird. Bezogen auf Chloracetylchlo-
Dieser Teil geht für die Umsetzung verloren und es rid ist die Ausbeute an Chloracetoxialkyl-(meth)-
entstehen unerwünschte Zersetzungsprodukte dunk- acrylat nahezu quantitativ. Nach Entfernung des
ler Farbe. Außerdem ist das Reaktionsproduktge- Lösungsmittels liegt das Chloracetoxialkyl-(meth)-
misch schwer aufzuarbeiten, denn das Aminhydroch- 55 acrylat im Gemisch mit dem überschüssigen Hydro-
lorid einerseits und nicht umgesetztes Einsatzprodukt xialky!-(meth)-acrylat vor, und dieses Gemisch kann
andererseits erhöhen die Löslichkeit des Reaktions- direkt zur Herstellung von vernetzbaren Copolymeri-
produkts in Wasser, so daß bei der Wasserwäsche, säten für Dispersions-Anstrichstoffe und -kleber ein-
durch die das Aminhydrochlorid entfernt werden gesetzt werden.
muß, ein Teil des Reaktionsprodukts Chloracetoxial- eo Die Chloracetoxialkyl-(meth)-acrylate sind geeig-
kyl-(meth)-acrylat in der wäßrigen Lösung zurück- nete Reaktivmonomere für Acryl-Copolymerisate.
bleibt und verlorengeht. Mit dem Acrylatanteil tragen sie zum Aufbau des Pc-
Im älteren deutschen Patent 2612850 ist ein Ver- lyacrylats bei und machen dieses durch das reaktive
fahren beschrieben, durch welches diese Nachteile be- Chlor leicht vernetzbar.
seitigt werden. Das Hydroxialkyl-(meth)-acrylat wird f>5 Besonders geeignete Äther sind Methyl-Isopropyl-
mit dem Chloracetylchlorid im Molverhältnis äther, Diisopropyläther, Methyl-teit.-butyläther. Be-
1:1,05-1,3 in Gegenwart einer zum Hydroxialkyl- sonders bevorzugt wird der Diisopropyläther.
(meth)-acrylat gleichmolaren Menge tertiären Amins Allgemein werden Äther mit zwei verzweigten Al-
kylresten sowie Äther mit einem verzweigten Alkylrest
und einem geradkettigen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt.
Geeignete tertiäre Amine sind Pyridin und die Alkylpyridine, besonders Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-pyridin.
Als /3-Hydroxialkyl-(meth)-acryIate werden solche
mit Alkylgruppen mit 1-4 C-Atomen verwendet. Besonders bevorzugt wird 2-Hydroxiäthylmethacrylat.
Die Erfindung wird durch die nun folgenden Beispiele noch näher veranschaulicht.
Vergleichsbeispiel A
(mit aromatischem Lösungsmittel)
(mit aromatischem Lösungsmittel)
Ein Rührreaktor, der von außen gut gekühlt werden kann, wurde mit I30g(l Mol) 2-Hydroxiäthylmeihacrylat
beschickt und auf 00C abgekühlt. Unter lebhaftem
Rühren wurden im Verlauf von 120 Minuten 123 g (1,1 Mol) Chloracetylchlorid in 280 ml Toluol
und 79 g (1 Mol) Pyridin in 100 ml eines Gemisches von 75 Vol.% Toluol und 25% Benzol gelöst, synchron
zugetropft. Während der Zugabe dieser Stoffe wurde die Reaktionstemperatur bei +5° C gehalten.
Nach beendeter Dosierung wurde das Kältebad entfernt und für weitere 90 Minuten gerührt, wobei die
Temperatur langsam auf Raumtemperatur stieg.
Anschließend wurde die Reaktionsmischung in einen Scheidetrichter gegossen und mit 5 Portionen ä
300 ml Wasser zur Entfernung des Pyridinhydrochlorids ausgewaschen. Eine Probe des letzten Waschwassers
soll nach Zusatz von Natronlauge nur noch eine sehr schwache Trübung durch abgeschiedenes Pyridin
zeigen.
Die Lösungsmittelphase wurde anschließend mit Bicarbonatlösung neutralisiert (Entfernung des überschüssigen
Chloracetylchlorids), mit wenig Wasser nachgewaschen und getrocknet. Nach dem Abziehen
des Lösungsmittels am Rotationsverdampfer unter Zusatz von 0,5 g Hydrochinon im vollen Wasserstrahlvakuum
wurde der verbleibende Rückstand im ölpumpenvakuum destilliert.
Ausbeute: 165 g, das sind 80,0% d. Th. Chloracetoxiäthylmethacrylat.
Die Substanz siedete bei einem Druck von 0,133
mbar bei 80-83° C.
In einer in einem Rührreaktor auf —10° C gekühlte Mischung aus 1 Mol Hydroxiäthylmethacryl
in 500 ml Diisopropyläther wurden über einen Zeitraum von 2 Stunden gleichmäßig aus getrennten Gefäßen
0,6 Mol Chloracetylchlorid und 0,59 Mol Pyridin zugegeben, wobei die Temperatur zwischen
-10° C und -5° C gehalten wurde. Anschließend ließ man innerhalb von einer Stunde auf Raumtemperatur
erwärmen und eine weitere Stunde nachreagieren. Während der Reaktion fiel das Hydrochlorid als
weißer Niederschlag aus.
lü Das Reaktionsgemisch wurde filtriert, der Niederschlag
mit Diisopropyläther nachgewaschen und die vereinigten Filtrate am Vakuumrotationsverdampfer
bei maximal 35° C und 13,33 mbar abgedampft.
Der Abdampf rückstand enthält 111,5 g Chloracetoxiäthylmethacrylat, 59,8 g Hydroxiäthylmethacrylat, 1,5 g Chloracetylchlorid. Die N-Analyse zeigte einen Restgehalt von 0,5% Pyridinhydrochlorid.
Der Abdampf rückstand enthält 111,5 g Chloracetoxiäthylmethacrylat, 59,8 g Hydroxiäthylmethacrylat, 1,5 g Chloracetylchlorid. Die N-Analyse zeigte einen Restgehalt von 0,5% Pyridinhydrochlorid.
Nach Auflösen des abfiitrierten Pyridinhydrochlorids
in Wasser verblieb kein Rückstand. Es hatte sich also kein Oligomerisat bzw. Polymerisat gebildet.
Im Lösungsmittel-Destillat wurden 5,1 g Chloracetylchlorid
gefunden, 0,17 g gingen durch Nebenreaktion verloren.
Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abänderung, daß die Reaktionsmischung auch schon während des
Zutropfens der Reaktionspartner auf 20c C gehalten wurde.
M) Der Abdampfrückstand enthielt: 115,5 g Chloracetoxiäthylmethacrylat,
55,4 g Hydroxiäthylmethacrylat und 1,3 g Chloracetylchlorid. Die N-Analyse
ergab 0,5% Restgehalt an Pyridinhydrochlorid.
' Nach Auflösen des abfiltrierten Pyridinhydrochlorids blieben 1,9 g Feststoff ungelöst. Es handelt sich
um ein Oligomichaeladdukt aus Hydroxiäthylmethacrylat. Im Destillat wurden 3,2 g Chloracetylchlorid
gefunden, Verlust 0,25 g.
4i, Beispiel 3
Beispiel 2 wurde wiederholt mit der Abänderung der Einsatzmengen auf ein Molverhältnis von Hydroxiäthylacrylat
: Chloracetylchlorid : Pyridin von 1:0,8:0,785. Der Abdampfrückstand enthielt: 156 g
Chloracetoxiäthylmethacrylat, 29,8 Hyroxiäthylmethacrylat und 1,3 g Chloracetylchlorid. Die N-Analyse
zeigte einen Rest Pyridinhydrochlorid von 0,3%. Im Pyridinhydrochlorid wurden 1,4 g Oligomere
gefunden. Im Destillat wurden 3,1 g Chlorace-
5« tylchlorid zurückgewonnen, was einen Verlust von
0,12 g bedeutet.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Chloracet- gewaschen und das Lösungsmittel abdestilliert,
oxialkylacrylat bzw. -methacrylat durch Umset- 5 Nach dem im älteren Patent 2 612 850 geschilderten
zung eines /3-Hydroxialkylacrylats bzw. -meth- Verfahren kann also auf einen Aminüberschuß ver-
acrylats, wobei die Alkylgruppe 1 bis 4 Kohlen- ziehtet werden, ohne daß sich nennenswerte Mengen
stoffatome enthält, mit Chloracetylchlorid in Ge- an Oligomerisat bilden.
genwart von Pyridin in einem Lösungsmittel und Ein Vorteil des Arbeitens ohne einen Amin-Über-
destillative Entfernung des Lösungsmittels, da- io schuß besteht darin, daß weniger meist dunkelgefärbte
durch gekennzeichnet, daß man das /3-Hy- Nebenprodukte entstehen. Diese Nebenprodukte
droxialkylacrylat bzw. -methacrylat und das vermindern nicht nur die Ausbeute, sondern erschwe-
Chloracetylchlorid in einem Molverhältnis von ren auch die Aufarbeitung. Sie erhöhen die Lcälich-
1:0,25-0,95 in Gegenwart von 0,95-0,98 Mol des keit des Aminhydrochlorids in der organischen Phase
Pyridins oder eines Alkylpyridine, bezogen auf das 15 durch Lösungsvermittlung und verursachen bei der
Chloracetylchlorid, in einem Äther mit zwei ver- Wasserwäsche der organischen Phase, die zur Entfer-
zweigten Alkylresten oder einem Äther mit einem nung restlichen Aminhydrochlorids nötig ist, Emul-
verzweigten Alkylresten oder einem Äther mit sionsbildung.
einem verzweigten und einem gcradkettigen AI- Nach dem Verfahren gemäß dem älteren Patent
kylrest, wobei die Alkylreste 1—4 Kohlenstoff- 20 2 612 850 werden die Ausbeuten gegenüber dem Veratome
enthalten, umsetzt und vom ausgefällten fahren der DT-AS 1643 144 beträchtlich erhöht und
Pyridin bzw. Alkylpyridinhydrochlorid abfil- liegen bei etwa 80%.
triert. Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe 2.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Chlorkennzeichnet,
daß als Äther Diisopropyläther ein- 25 acetoxialkyl-(meth)-acrylaten zu schaffen, bei welgesetzt
wird. ehern die Ausbeute noch weiter verbessert wird und
bei dem die Wasserwäsche entfällt. Darüber hinaus soll bei dem Verfahren das Chloracetoxialkyl-
(meth)-acrylat zusammen mit einem anderen Reak-
3(i tivmonomeren anfallen.
Priority Applications (3)
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DE2658955A DE2658955C3 (de) | 1976-12-24 | 1976-12-24 | Verfahren zur Herstellung von Chloracetoxialkylacrylat bzw. -methacrylat |
IT30837/77A IT1088839B (it) | 1976-12-24 | 1977-12-16 | Procedimento per la prodzione di una miscela di componenti reticolanti per prodotti verniciati e adesivi dispersione |
FR7739129A FR2375281A1 (fr) | 1976-12-24 | 1977-12-23 | Procede de preparation d'un melange de composants reticulables pour peintures et colles en dispersion |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2658955C3 DE2658955C3 (de) | 1981-07-02 |
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FR (1) | FR2375281A1 (de) |
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- 1976-12-24 DE DE2658955A patent/DE2658955C3/de not_active Expired
-
1977
- 1977-12-16 IT IT30837/77A patent/IT1088839B/it active
- 1977-12-23 FR FR7739129A patent/FR2375281A1/fr not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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