DE265616C - Räderlafette mit Sporn - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-JV! 265616■-KLASSE 72c. GRUPPE

FRIED. KRUPP AKX-GES. in ESSEN, Ruhr.

Räderlafette mit Sporn. Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Mai 1912 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf Räderlafetten, und zwar insbesondere auf Räderlafetten für solche Geschütze, die in erster Linie zur Bekämpfung sich schnell bewegender Ziele (z. B. von Luftfahrzeugen) bestimmt sind. Für Lafetten dieser Art hat man, um ein schnelles und leichtes Schwenken des Geschützes zu ermöglichen, z. B. einen Pivotbock vorgesehen. Ein solcher Pivotbock besitzt zwei durch ein

ίο senkrechtes Pivot (Zapfen und Lager) miteinander verbundene Teile, von denen der eine in den Erdboden eingelassen und der andere (obere) z. B. mit der Radachse des Geschützes verbunden wird. Die Höhe des Pivotbockes wird zweckmäßig so bemessen, daß die Räder des auf ihn aufgebrachten Geschützes vom Erdboden abgehoben sind, so daß das Geschütz zusammen mit dem oberen Teile des Pivotbockes gegenüber dessen in den Erdboden eingelassenen Teile unter geringem Kraftaufwande geschwenkt werden kann.

Die Erfindung will nun für derartige Lafetten eine Einrichtung schaffen, die das Eindringen des Lafettenspornes in den Erdboden verhindert und dadurch das Schwenken des auf dem Pivotbock ruhenden Geschützes erleichtert. Dieser Zweck wird der Erfindung gemäß dadurch erreicht, daß für den Sporn ein Schuh vorgesehen ist, der auf dem Erdboden gleiten kann.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht, und zwar zeigt

Fig. ι eine teilweise im Schnitt gehaltene Seitenansicht eines Lafettenschwanzes nebst Sporn und Schuh und

Fig. 2 die zugehörige Oberansicht, teilweise im Schnitt.

Der Lafettenschwanz A trägt in der Nähe seines hinteren Endes einen Sporn B, B¹, der sich aus einem spatenförmigen Spornblatt B und einer Druckplatte B¹ zusammensetzt.

Um für den Fall, daß das Geschütz in Verbindung mit dem Pivotbock Verwendung findet, das Eindringen des Spornes in den Erdboden zu verhindern, ist für ihn ein Schuh C vorgesehen, der durch einen muldenförmigen, oben offenen Kasten gebildet wird. Am Boden dieses Kastens ist ein Lager D für den Sporn B befestigt. Dieses Lager besitzt eine Rast d¹ für den tiefsten Teil der Schneide des Spornes und zwei senkrechte Wände d², gegen welche sich der Sporn mit seinen Seitenkanten legen kann. An dem Lager D sind zwei Augen d³ angeordnet, zwischen denen mittels eines Bolzens d* ein Arm E schwingbar gelagert ist. Dieser Arm E trägt an seinem freien Ende einen Haken e¹, der über einen auf dem Lafettenschwanz A gelagerten Bolzen F greifen kann. Der Bolzen JF ist an seinen beiden Enden mit exzentrischen Zapfen f ¹ versehen, die in Augen a¹ gelagert sind. Mit dem einen Zapfen f¹ steht ein biegsamer Hebel G in starrer Verbindung, der mit einer an der einen Lafettenwand A angeordneten Klaue a² in Eingriff treten kann.

Zum Gebrauch des Spornschuhes wird der Lafettenschwanz mit seinem Sporn B derartig auf ihn aufgesetzt, daß die Spornschneide in die Rast d¹ des Lagers D eingreift und die Seitenkanten des Spornes sich gegen die Wände d² des Lagers D legen. Sodann wird

der Arm E bei der in Fig. ι mit strichpunktierten Linien angedeuteten Lage des Hebels G mit seinem Haken e¹ auf den Bolzen F gelegt und durch Umlegen des Hebels G in die mit ausgezogenen Linien gezeigte Stellung der Spornschuh unter Vermittlung des Bolzens F und des Armes E am Sporn festgelegt. Beim Schwenken des Geschützes gleitet dann der Spornschuh mit seiner Auflagerfläche auf dem

ίο Erdboden.

Soll das Geschütz wie ein gewöhnliches fahrbares Geschütz (d. h. ohne Pivotbock) Verwendung finden, so nimmt man nach Umlegen des Hebels G in die strichpunktierte Stellung den Spornschuh von der Lafette ab.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Räderlafette mit Sporn, dadurch gekennzeichnet, daß für den Sporn (B) ein muldenförmiger Schuh (C) vorgesehen ist, der beim Schwenken auf dem Erdboden gleitet.

2. Räderlafette nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Festlegen des Spornschuhes (C) an der Lafette ein am Spornschuh vorgesehenes Lager (D) für den Sporn (B) und ein am Spornschuh angelenkter Arm (E) dient, der mit einem Haken (β¹) über einen an der Lafette mittels exzentrischer Zapfen (f¹) gelagerten Bolzen (F) zu greifen vermag.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.