DE2655361A1 - Dextranderivat-gel - Google Patents
Dextranderivat-gelInfo
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Description
; WOLFF & BEIL - ^ Dez, 1976
Rcos-ru:/.; ""//''..rE
FRAN KFU RT AM MAiN 80
Unsere Nr. 20 793 Ec/m
Pharmacia Fine Chemicals AG Uppsala / Schweden
Dextranderivat-Gel
Die Erfindung betrifft ein Dextranderivat-Gel, das zur Verwendung in elektrophoretischen Trennungsverfahren geeignet
ist, enthaltend ein Polymerisat, das durch radikalische Homopolymerisat ion eines Dextrar.derivates, das Vinylgruppen
der Formeln
H2C = C - A - (I)
oder
R 0
l il
H2C = C - C - (II)
worin A die Bedeutung -CHp- oder -0- aufweist und R ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe,eine Trifluormethylgruppe,
ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom oder eine Cyanagruppe bedeutet, enthält, oder durch radikalische I-'ischpolymerisation
eines solchen Vinylderivates von Dextran rr.it einer Monovinylverbindung
mit niedrigem Molekulargewicht erhalten "wurde.
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Es sind bereits Trennungsmedien auf der Grundlage von Dextranderivat-Gelen, die beispielsweise zur Verwendung
in der Gelchromatographie, in der Ionenaustauschchromatographie
und für Chromatographien in organischen Phasen geeignet sind, bekannt. Diese Trennungsmedien werden in Teilchenform
verwendet. In der Literatur ist darüberhinaus die Verwendung von Dextranderivat-Gelen in Form von Membranen
(Platten) und Stangen in elektrophoretxschen Verfahren beschrieben, obwohl derartige Platten und Stangen in der Praxis
aufgrund ihrer äußerst schlechten mechanischen Eigenschaften nicht wirksam eingesetzt werden können. Die vorstehenden bekannten
Gele werden durch Vernetzung von Dextran mit Dialkylierungsmitteln
in einer stark alkalischen Umgebung und anschließendes Auswaschen von Alkalien und unerwünschten Reaktionsprodukten
hergestellt. Eine weitere Abwandlung, z.B. durch Einführung von geladenen Gruppen in das Medium, wird
dann normalerweise in einer getrennten Stufe bewirkt, obwohl eine derartige weitere Abwandlung wahlweise auch vor
der Vernetzung durchgeführt werden kann. Dieses Vernetzungsverfahren ist besonders schwierig durchzuführen, wenn Platten
und Stäbe hergestellt werden sollen, da das Auswaschverfahren langwierig und mühsam ist. Wenn die Platten direkt
in Glaskassetten zur Verwendung in der Elektrophorese gegossen werden, dauert das Auswaschen der Alkalien aus dem
Gel und die Diffusion der Elektrophorese-Pufferlösung in das Gel einen bis drei Monate, wenn diese Vorgänge wirksam
durchgeführt werden sollen.
Die Eigenschaften von Dextranderivat-Gelen, die diese für die Trennung empfindlicher und zarter Substanzen, wie z.B.
Enzyme und andere Proteine, geeignet machen, sind bekannt. Es besteht seit langer Zeit das Bedürfnis, die Verwendung
von Dextranderivat-Gelen auf elektrophoretische Verfahren auszudehnen, weil derartige Gele leicht durch Dextranase
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abgebaut werden können und dadurch eingeschlossene Substanzen freigesetzt werden können. Dieses Verfahren ist von besonderer
Bedeutung für die Anwendung in der präparativen Elektrophorese,
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Gele, die alle Vorteile der klassischen Dextranderivat-Gele besitzen,
jedoch deren Nachteile nicht aufweisen, durch radikalische Homopolymerisation eines Vinylgruppen enthaltenden Dextranderivates
oder durch radikalische Mischpolymerisation eines derartigen Dextranderivates mit einer Monovinylverbindung
mit einem niedrigen Molekulargewicht hergestellt werden können. Auf diese Weise wird die inerte Eigenschaft gegen-'
über biologischen Substanzen beibehalten. Die mechanischen Eigenschaften werden beträchtlich verbessert, so daß beispielsweise
die Gele gegossen werden können, um leicht handhabbare Platten zu bilden, die zur Verwendung in elektrophoretischen
Trennungsverfahren geeignet sind. Durch geeignete Auswahl der Vinylsubstituenten und der Mischmonomeren
können die Gele mit für spezielle Zwecke zugeschnittenen oder "geschneiderten" Eigenschaften erhalten werden. Beispielsweise
ist es möglich, Gele herzustellen, die durch Dextranase abgebaut werden können.
Durch das erfindungsgemäße Gel werden auch die folgenden
Vorteile erreicht: Die Elektrophorese-Pufferlösung kann direkt in das Gel gegossen werden, wodurch die bei den bekannten
Gelen auftretenden Schwierigkeiten mit den Waschvorgängen vermindert werden. Ein besonderer Vorteil wird durch
das erfindungsgemäße Gel aufgrund der Tatsache erreicht, daß
es während der Herstellung des Gels möglich ist, direkt geladene Gruppen oder andere funktioneile Gruppen einzuführen.
Beispielsweise können geladene Gruppen, wenn dies erwünscht ist, in einer einzigen Synthesestufe eingeführt werden,
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indem man ein Mischmonomeres verwendet, das geladene Gruppen
aufweist. Andere funktionelle Gruppen können in ähnlicher Weise eingeführt werden. Beispiele für Monomere mit funktiönellen
Gruppen, die auf diese Weise eingeführt werden können, sind u.a. Dimethylaminoäthylmethacrylat, Acrylsäure und
Glycidylmethacrylat.
Das erfindungsgemäße Dextranderivat-Gel ist dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Polymerisat enthält, das durch radikalische Homopolymerisation eines Dextranderivates, das
Vinylgruppen der Formeln
R
H5C = C - A - (I)
H5C = C - A - (I)
R 0
H2C = C - C - (II)
worin A die Bedeutung -CH2- oder -0- aufweist und R ein
Wasserstoffatom, eine Methylgruppe, eine Trifluormethylgruppe,
ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom oder eine Cyanogruppe bedeutet, enthält, oder durch radikalische Mischpolymerisation
eines derartigen Vinylderivates von Dextran mit einer Monoviny!verbindung
mit niedrigem Molekulargewicht erhalten wurde«
Wenn A eine Ätherbrücke (-0-) bedeutet, kann diese durch
ein Sauerstoffatom, das zu einer Hydroxylgruppe des Dextranmoleküls
gehört hat, gebildet werden, oder die Brücke kann sich benachbart zu einer Molekülbindung an das Sauerstoffatom
einer Hydroxylgruppe des Dextranmoleküls befinden. Anders ausgedrückt können die Gruppen mit den Formeln (I)
und (II) an das Sauerstoffatom einer Hydroxylgruppe des Dextranmoleküls entweder direkt oder über eine Molekülbindung,
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beispielsweise eine aliphatische Brücke, die gegebenenfalls eine oder mehrere Hydroxylgruppen enthält, gebunden sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt
der Substitutionsgrad der Vinylgruppen in dem Ausgangsdextranderivat 0,3 bis 1,5, vorzugsweise 0,5 bis 1,2 mMol/g Dextranderivat
im Fall von Substituenten der Formel (I) und 0,05 bis 1 mMol/g Dextranderivat im Fall von Substituenten der
Formel (II).
Wie leicht ersichtlich ist, kann das Dextranderivat auch andere Substituenten mit oder ohne geladene Gruppen, wie
beispielsweise Hydroxyalkylgruppen mit vorzugsweise 2 bis 5 Kohlenstoffatomen, z.B. die Hydroxyäthyl-, 2-Hydroxypropyl-
oder die 2,3-Dihydroxypropylgruppe, Epoxyalkylgruppen,
z.B. die Epoxypropy!gruppe, oder Alkylgruppen mit vorzugsweise 1 bis 5 Kohlenstoffatomen, z.B. die Methyl- oder Äthylgruppe,
oder Aralkylgruppen, z.B. eine Benzylcarboxyalkylgruppe, eine Carboxyalkylgruppe, z.B. die Carboxymethylgruppe,
eine Sulfoalkylgruppe, z.B. die Sulfoäthyl- oder Sulfopropylgruppe, eine Aminoalkylgruppe, vorzugsweise eine
Dialkylaminoalkylgruppe, z.B. die Diäthylaminoäthylgruppe,
sowie quaternäre Ammoniumgruppen, z.B. die Triäthylammoniumäthyl- oder die Diäthylhydroxypropylammoniumäthylgruppe
enthalten.
Das durchschnittliche Molekulargewicht des Dextranderivates kann in einem praktisch unbegrenzten Ausmaß variieren. Ein
geeignetes durchschnittliches Molekulargewicht (Gewichtsmittel, M) liegt jedoch bei 3000 bis 10.000.000 und insbesondere
bei 70.000 bis 5.000.000.
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Die Menge des Vinylgruppen enthaltenden Dextranderivates beträgt vorteilhaft 20 bis 100 Gewichtsprozent, berechnet
auf das Gesamtgewicht der Reaktionsteilnehmer. Wenn das Gel in der Lage sein soll, durch Endodextranase abgebaut zu werden,
so beträgt die Menge dieses Dextranderivates vorzugsweise 75 bis 95 Gewichtsprozent.
Die als Ausgangsmaterialien dienenden, Vinylgruppen enthaltenden Dextranderivate können auf folgende V/eise hergestellt
werden:
Allyldextranäther können leicht durch Behandlung einer stark alkalischen, wässrigen Lösung von Dextran oder einem Dextranderivat
mit beispielsweise Allylbromid, Allylglycidyläther, Methallylchlorid oder Dichlorpropen hergestellt werden.
Acry!dextranderivate (Ester oder Amide) werden hergestellt,
indem man eine wässrige Lösung von Dextran oder einem Dextranderivat (z.B. 3-Amino-2-hydroxypropyldextran zur Herstellung
von Amidderivaten), die zusätzlich z.B. Pyrid'in oder Triäthylamin
enthält, vorsichtig mit z.B. Methacrylsäurechlorid oder Acrylsäurechlorid versetzt»
Vinyläther und Vinylketonderivate können in analoger Weise zu den Allyläthern mit beispielsweise 2-Bromäthyl-vinyläther
bzw. Chlormethylvinylketon hergestellt werden.
Beispiele für Dextranderivate, die Vinylgruppen enthalten, sind u.a. Allyldextran, Dextranmethacrylat, Dextranacrylat,
3-Allyloxy-2-hydroxypropyldextran, Methally!dextran, Chlorallyldextran,
3-(Acrylamido)-2-hydroxypropy!dextran und
Dextranvinyläther,
Beispiele für Vinylgruppen, die in den als Ausgangsmaterialien gemäß vorliegender Erfindung eingesetzten Dextranderivaten
enthalten sein können, sind u.a. die Vinyl-, 1-Methy!vinyl-,
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•3.
l-(Trifluormethyl)-vinyl-, 1-Fluorvinyl-, 1-Chlorvinyl-,
1-Bromvinyl-, Cyanovinyl-, Allyl-, 2-Fluorallyl-, 2-Chlorallyl-2-Bromallyl-,
2-(Trifluormethyl)-allyl-, 2-Cyanoallyl-,
Methallyl-, Acryl-, Methacryl-, 3-Allyloxy-2-hydroxypropyl- und die 3-(Acrylamido)-2-hydroxypropylgruppe.
Ira allgemeinen kann als Monovinylverbindung jede bekannte
Verbindung mit niedrigem Molekulargewicht, die eine Vinylgruppe, vorzugsweise die Gruppe CHp=CR-, worin R die vorstehende
Bedeutung aufweist, enthält, eingesetzt werden, wenn auch in jedem speziellen Fall eine Vinylgruppe ausgewählt
wird, die mit der Vinylgruppe in dem Dextranderivat
mischpolymerisierbar ist. Zweckmäßig enthält die Monovinylverbindung höchstens 20 Kohlenstoffatome, vorzugsweise
höchstens 10 Kohlenstoffatome. Beispiele für Monovinylver- "
bindungen mit niedrigem Molekulargewicht, die als Ausgangsmaterial zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gele eingesetzt
werden können, sind u.a. Acrylamid, Methacrylamid, N-Hydroxymethy!acrylamid, 2-Hydroxyäthylmethacrylat, Vinylacetat,
Acrylnitril, Acrylsäure, N,N-Dimethylaminoäthylmethacrylat,
Glycidylmethacrylat und Diacetonacrylamid.
Die Homopolymerisation des Vinylderivates von Dextran und die Mischpolymerisation dieses Derivates und der Monovinylverbindung
mit niedrigem Molekulargewicht werden unter Bedingungen durchgeführt, die für die radikalische Polymerisation
geeignet sind. Vorzugsweise wird die Umsetzung in wässriger Lösung durchgeführt. Als Initiatoren werden beispielsweise
Persulfate, Peroxide oder Azoisobutyronitril verwendet. Einige dieser Initiatoren können auch mit z.B.
Aminoverbindungen kombiniert werden, die die Bildung von Radikalen beschleunigen. Beispiele für derartige Becchleuniger
sind u.a. 3-Dimethylaminopropionitril und Tetramethyl-
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•40-
1 2-diaminoäthan sowie Natriumsulfit. Außerdem kann auch
2 + 2— —
ein Redoxsystem der Art H2Op-Pe und SO, -ClO, eingesetzt
werden.
Die Polymerisation kann in an sich bekannter Weise in Form einer Blockpolymerisation oder in Form einer Dispersionspolymerisation durchgeführt werden. Gegebenenfalls können
die durch die Blockpolymerisation erhaltenen Blöcke oder Platten fein zerteilt werden.
Die erfindungsgemäßen Gele sind alle unlöslich in Wasser und den anderen üblichen sich nicht zersetzenden Lösungsmitteln
und stellen strukturell ein dreidimensionales Netzwerk dar. Je nach ihrer Struktur sind die Gele in den vorstehenden
Lösungsmitteln in unterschiedlich begrenzten Ausmaßen quellbar.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
18,0 g Dextranmethacrylat (Mt/^ 2.000.000, Substitutionsgrad
170yüMol Methacryloylgruppen pro g Dextranderivat) und
1,70 g Methacrylamid wurden in I60 ml destilliertem Wasser gelöst. Nachdem eine klare Lösung erhalten worden war, wurden
17 ml eines Pufferkonzentrates zugesetzt, das 0,8 molar bezogen auf Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan und 0,4 molar
in Bezug auf Essigsäure war und einen pH-Wert von 8,0 aufwies. Anschließend wurden 0,32 g Kaliumperoxodisulfat zugesetzt.
Dann wurde unter Vakuum die Luft aus der Lösung entfernt, worauf 40 μΐ Ν,Ν,Ν',Nf-Tetramethyläthylendxamin
zugesetzt wurden. Dann wurde die Lösung sofort in Glaskassetten gegossen, die eine Größe von 2,5 χ 71I χ 82 mm aufwiesen. In
diesen Kassetten ließ man die Lösung 16 Stunden lang polymerisieren.
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Nach Abschluß der Polymerisation wurden klare und mechanisch feste Gelplatten erhalten, die bei Zusatz von weiterem
Wasser nur einen geringen Volumenanstieg ergaben. Probestücke des Gels wurden mit Dextranase in weniger als einer
Stunde bei Raumtemperatur gelöst. (50 ^g saure Endodextranase
aus Penicillium funiculosum auf 0,25 ml Gel in einem Acetatpuffer bei pH 5,5.) Wenn auf den Gelplatten eine Elektrophorese
von menschlichem Serum durchgeführt wurde, so erhielt man eine ausgezeichnete Auflösung.
Das als Ausgangsmaterial verwendete Dextrarciethacrylat wurde
auf folgende Weise hergestellt:
200 g Dextran mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 2.O49.OOO (Mw = 2 049 000, Mn = 185 000, Mw/Mn = 11,05)
wurden in 1800 ml destilliertem Wasser gelöst,und die Lösung wurde in einen Dreihals-Rundkolben mit einen Fassungsvermögen
von 5 1, der mit einem Rührer ausgestattet war, übergeführt. Anschließend wurden 480 ml Pyridin und 0,15 g
Hydrochinon zugesetzt. Dann wurden tropfenweise im Verlauf von einer Stunde 308 ml Methacrylsäurechlorid zugesetzt.
Während das Methacrylsäurechlorid zugegeben wurde, wurde der Kolben gekühlt, so daß eine Temperatur von 20°C aufrechterhalten
wurde. Die Synthese wurde unter Rühren der Lösung während weiterer 4 Stunden fortgesetzt. Anschließend wurde
das Dextranmethacrylat mit 99 tigern Äthanol ausgefällt. Der'
Miederschlag wurde gesammelt und in 1,5 1 destilliertem V/asser
gelöst, worauf das Dextranmethacrylat erneut mit Äthanol ausgefällt wurde. Diese Umfällung wurde achtmal wiederholt.
Der zuletzt erhaltene Niederschlag wurde in 2 1 destilliertem Wasser gelöst. Die Lösung wurde filtriert und gefriergetrocknet.
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Beispiel 2 * ν* . '
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch anstelle von Methacrylamid Acrylamid verwendet wurde.
Es wurden auf diese Weise mechanisch beständige und klare Gelplatten erhalten, die bei weiterem Viasserzusatz nur eine
geringe Volumenzunahme aufwiesen. Probestücke des Gels wurden durch Dextranase in weniger als einer Stunde bei Raumtemperatur
gelöst (wobei die in Beispiel 1 angewendeten Bedingungen eingehalten wurden). Wenn auf diesen Platten eine Elektrophorese
von menschlichem Serum durchgeführt wurde, erhielt man eine gute Auflösung.
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch in diesem Fall anstelle von Methacrylamid Hydroxyäthylacrylat
eingesetzt wurde.
Auf diese Weise wurden mechanisch beständige und klare Gelplatten erhalten. Wenn weiteres Wasser zugesetzt wurde, wurde
das Volumen der entsprechenden Platten stark vergrößert. Probestücke der Gele wurden mit Dextranase unter den in
Beispiel 1 angegebenen Bedingungenretwa 2 Stunden gelöst, wobei ein weißer Niederschlag gebildet wurde. Wenn auf diesen
Gelplatten eine Elektrophorese von menschlichem Serum durchgeführt wurde, so wurde eine sehr gute Auflösung erhalten.
Dieses Gel wurde eine Woche lang einer 2-molaren Kaliumhydroxidlösung
ausgesetzt, worauf festgestellt wurde, daß es durch die Lösung nicht beeinträchtigt wurde.
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Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei in diesem Fall kein Methacrylamid zugesetzt wurde.
Es wurde ein hartes und klares Gel erhalten. Wenn weiteres Wasser zugesetzt wurde, trat keine erhebliche Volumenänderung
ein. Die anderen Eigenschaften des erhaltenen Gels waren die gleichen wie die des in Beispiel 2 erhaltenen Gels.
Nach analoger Arbeitsweise wie der von Beispiel 1 wurde Dextranacrylat (gleiches Molekulargewicht und gleicher
Substitutionsgrad wie bei dem in Beispiel 1 eingesetzten Dextranmethacrylat) mit Acrylamid polymerisiert.
Es wurde ein Gel erhalten, das mechanisch sehr beständig war und dessen Volumen nur mäßig anstieg, wenn weiteres
Wasser augesetzt wurde. Die weiteren Eigenschaften des Gels glichen denen des in Beispiel 2 erhaltenen Gels.
Das als Ausgangsmaterial eingesetzte Dextranacrylat wurde auf gleiche Weise wie das in Beispiel 1 eingesetzte Dextranmethacrylat,
jedoch unter Verwendung von Acrylsäurechlorid anstelle von Methacrylsäurechlorid, hergestellt.
Nach der Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde eine Lösung hergestellt,
die jedoch nicht in Glaskassetten gegossen, sondern in 400 ml Äthylenchlorid mit einem Gehalt von 2 % Cellulosebutyrat
dispergiert wurde, während sie stark gerührt wurde
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(Perpolyraerisation). Nach etwa 4 Stunden wurden das Rühren
eingestellt, und die kugelförmigen Gelteilchen mit einer Größe von etwa 100 μια. wurden abfiltriert und nacheinander
zunächst mit Aceton und dann mit Wasser gewaschen.
Die erhaltenen Gelteilchen wurden in ein Glasrohr gefüllt, worauf durch die so erhaltene Säule verschiedene Proteine
gelfiltriert wurden. Eine Bestimmung der Ausschlußgrenze des Gels für Proteine nach bekannten Methoden ergab eine
Ausschlußgrenze von etwa 150 000. Wenn menschliches Serum einer Elektrophorese in einer dicken Suspension der Gelteilchen
unterworfen wurde, so wurde eine gute Auflösung erhalten.
Die Arbeitsweise von Beispiel 6 wurde wiederholt, wobei jedoch anstelle von Methacrylamid Dimethylaminoäthylmethacrylat
eingesetzt wurde.
Es wurde ein geladenes Gel aus kugelförmigen Teilchen mit einem Durchmesser von etwa 100 μτη erhalten. Dieses Produkt
kann bei Elektrophorese-Verfahren eingesetzt werden, bei denen Elektroendosmose angewendet wird.
Nach der Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde Allyldextran (Mw^?3 250 000, Substitutionsgrad 1,2 mMol Allylgruppen
pro Gramm Dextranderivat) mit Acrylamid polymerisiert.
Es wurde ein etwas undurchsichtiges, hartes Gel mit guten mechanischen Eigenschaften erhalten. Wenn weiteres Wasser
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zugesetzt wurde, trat keine Volumenänderung des Gels auf.
Das Gel ließ sich (unter den in Beispiel 1 angegebenen Bedingungen) mit Dextranase abbauen und ergab bei der
Elektrophorese von menschlichem Serum eine normale Trennung.
Das als Ausgangsmaterial eingesetzte Allyldextran wurde auf
folgende V/eise hergestellt:
400 g Dextran mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 3 248 000 (M , M /M = 27,75) wurden zusammen mit
3000 ml destilliertem Wasser in einen Dreihals-Rundkolben mit einem Fassungsvermögen von 5 1 gefüllt. Nachdem eine
klare Lösung erhalten worden war, wurden 120 g Natriumhydroxid und 4 g Natriumborhydrid gelöst in 500 ml destilliertem
Wasser zugesetzt. Schließlich wurden 0,4 g Hydrochinon und 200 g Allylbromid zugesetzt. Man ließ die Umsetzung
4 Stunden lang bei 60°C unter starkem Rühren der Lösung ablaufen. Dann wurde die Umsetzung unterbrochen, indem man
100 g konzentrierte Essigsäure zusetzte. Nach Abkühlen des Reaktionsgemisches wurde das Allyldextran mit 99 tigern
Äthanol ausgefällt. Die weitere Aufarbeitung wurde in gleicher Weise wie mit Dextranmethacrylat in Beispiel 1
durchgeführt.
Die Arbeitsweise von Beispiel 8 wurde wiederholt, wobei j er
doch anstelle von Acrylamid ein Gemisch aus Methacrylamid und Acrylamid im Gewichtsverhältnis von 3 : 2 verwendet wurde.
Es wurde ein klares und mechanisch beständiges Gel erhalten, dessen Volumen nur geringfügig anstieg, wenn weiteres Wasser
zugesetzt wurde. Das Gel ließ sich mit Dextranase lösen und löste menschliches Serum bei der Elektrophorese leicht auf.
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Die Arbeitsweise von Beispiel 8 wurde wiederholt, wobei jedoch anstelle von Acrylamid Vinylacetat verwendet wurde.
Es wurde ein klares elastisches Gel mit kautschukähnlichen Eigenschaften erhalten. Das Volumen des Gels stieg stark an,
wenn weiteres Wasser zugesetzt wurde. Das Gel ließ sich mit Dextranase (unter den Bedingungen von Beispiel 1) auflösen.
Die Arbeitsweise von Beispiel 8 wurde wiederholt, wobei jedoch anstelle von Acrylamid Acrylnitril verwendet wurde.
Es wurde ein klares elastisches Gel mit kautschukartigen Eigenschaften erhalten, das leicht gelblich gefärbt war.
Wenn weiteres Wasser zugesetzt wurde, stieg das Volumen des Gels geringfügig an.
Allyldextran und Acrylamid wurden analog der Arbeitsweise von Beispiel 8 polymerisiert, wobei jedoch eine Lösung von
2 Gewichtsprozent Allyldextran und 6 Gewichtsprozent Acrylamid eingesetzt wurde. Es wurde ein etwas undurchsichtiges
Gel mit äußerst guten mechanischen Eigenschaften erhalten. Das Volumen des Gels stieg geringfügig an, wenn weiteres
Wasser zugesetzt wurde, und das Gel ließ sich mit Dextranase nicht lösen. Eine elektrophoretxsche Trennung von menschlichem
Serum ergab eine gute Auflösung.
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Die Arbeitsweise von Beispiel 8 wurde !wiederholt, wobei jedoch
das verwendete Allyldextran ein Molekulargewicht M ^70 000 und einen Substitutionsgrad von 1,3 mMol pro
Gramm Dextranderivat aufwies.
Es wurde ein klares Gel mit guten mechanischen Eigenschaften erhalten, das bei Zusatz von weiterem Wasser einen geringfügigen
Volumenanstieg ergab. Die weiteren Eigenschaften des Gels waren die gleichen wie die des Produktes von Beispiel
8.
Die Arbeitsweise von Beispiel 13 wurde wiederholt, wobei jedoch anstelle von Allyldextran ein 3-Allyloxy-2-hydroxypropyldextran
(M^ 70 000, Substitutionsgrad 0,7 mMol pro
Gramm Dextranderivat) verwendet wurde.
Das erhaltene Gel hatte die gleichen Eigenschaften wie das Gel von Beispiel 13.
Das als Ausgangsmaterial verwendete 3-A.llyloxy-2-hydroxypropyldextran
wurde in analoger Weise wie das Allyldextran von Beispiel 8 hergestellt, wobei jedoch in diesem Fall das
Allylbromid durch eine entsprechende Gewichtsmenge an Allylglycidyläther
und das Dextran durch ein Dextran mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 70 000 ersetzt wurden.
Die Arbeitsweise von Beispiel 9 wurde wiederholt, wobei in diesem Fall als Dextranderivat ein 3-Allyloxy-2-hydroxypropyldextran
(M^ 3 250 000, Substitutionsgrad 0,7 mMol pro Gramm
Dextranderivat) verwendet wurde.
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Die Eigenschaften des erhaltenen Gels entsprachen den Eigenschaften
des Gels von Beispiel 9.
Das als Ausgangsmaterial eingesetzte 3-Allyloxy-2-hydroxypropyldextran
wurde in entsprechender Weise wie das Dextran-^ derivat von Beispiel 14 hergestellt, wobei in diesem Fall das
eingesetzte Dextran das gleiche mittlere Molekulargewicht wie das in Beispiel 8 eingesetzte aufwies.
Die Arbeitsweise von Beispiel 9 wurde wiederholt, wobei jedoch in diesem Fall als Dextranderivat ein 2-Chlorallyldextran
(M ^ 3 250 000, Substitutionsgrad 0,56 mMol pro Gramm
Dextranderivat) eingesetzt wurde.
Die Eigenschaften des erhaltenen Gels entsprachen den Eigenschaften
des in Beispiel 9 erhaltenen Gels, wobei in diesem Fall das Gel eine bessere Auflösung in der Elektrophorese
ergab.
Das als Ausgangsmaterial eingesetzte 2-Chlorally!dextran
wurde in analoger Weise wie das Allyldextran von Beispiel 8 hergestellt, itfobei in diesem Fall das Allylbromid durch eine
gleiche Anzahl Mole 2,3-Dichlorpropan ersetzt wurde.
Die Arbeitsweise von Beispiel 9 wurde wiederholt, wobei jedoch in diesem Fall als Dextranderivat ein Methallyldextran
(K^ 3 250 000, Substitutionsgrad 0,6 mMol pro Gramm Dextranderivat)
verwendet wurde.
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Die Eigenschaften des erhaltenen Gels entsprachen denen des Gels von Beispiel 16.
Das als Ausgangsmaterial verwendete Dextranderivat wurde in analoger Weise wie das Allyldextran von Beispiel 8 hergestellt,
wobei in diesem Fall das Allylbromid durch eine
gleiche Anzahl Mole Methallylchlorid ersetzt wurde.
16 g Allyldextran (MJ=V 3 25O 000, Substitutionsgrad 1,2 mMol
pro Gramm Dextranderivat) und H g Acrylamid wurden in 80 ml
einer Pufferlösung gelöst, die in bezug auf Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan 0,5 molar und in bezug auf Essigsäure
0,04 molar war und einen pH-Wert von 8,0 aufwies, und die Lösung wurde mit 0,5 g Kaliumperoxodisulfat versetzt. Man
ließ die Polymerisation 16 Stunden lang vorsichgehen.
Es wurde ein klares, hartes und mechanisch beständiges Gel erhalten, das etwa 80 % Wasser enthielt.
Aus einer Lösung, die nach der Arbeitsweise von Beispiel 9 hergestellt worden war, und einer Lösung, die nach der Arbeitsweise
von Beispiel 18 hergestellt worden war, wurde ein Gel mit Porengefälle hergestellt. Jede der Lösungen
wurde in einen entsprechenden Behälter eines Stufenmischers gegossen, und das Gemisch wurde von unten in Glaskassetten
gepumpt, so daß in Richtung auf den Boden der Glaskassetten eine ansteigende Konzentration an Dextranderivat erhalten
wurde. Man ließ die Polymerisation l6 Stunden lang ablaufen.
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Es wurden klare und mechanisch beständige Gele mit Porengefälle erhalten. Wenn auf den Gelen menschliches Serum
einer Elektrophorese unterworfen wurde, wurde nach 4 Stunden eine sehr gute Auflösung erhalten.
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Claims (3)
- PatentansprücheDextranderivat-Gel, das zur Verwendung in elektrophoretischen Trennungsverfahren geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Polymerisat enthält, das durch radikalische Homopolymerisation eines Dextranderivates, das Vinylgruppen der FormelnR
H2C = C - A - (I)oder R QH2C = C - C - (II)worin A die Bedeutung -CH2- oder -0- aufweist und R ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe, eine Triflüormethylgruppe, ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom oder eine Cyanogruppe bedeutet, enthält, oder durch radikalische Mischpolymerisation eines derartigen Vinylderivates von Dextran mit einer Monovinylverbindung mit niedrigem Molekulargewicht erhalten wurde. - 2. Dextranderivat-Gel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zu seiner Herstellung als Ausgangsmaterial ein Vinylgruppen enthaltendes Dextranderivat verwendet wurde, dessen Substitutionsgrad im Fall von Vinylsubstituenten der Formel (I) 0,3 bis 1,5, vorzugsweise 0,5 bis 1,2 mMol/g Dextranderivat und im Fall von Vinylsubstituenten der Formel (II) 0,05 bis 1 mMol/g Dextranderivat betrug.
- 3. Dextranderivat-Gel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zu seiner Herstellung das Vinylgruppen enthaltende Dextranderivat in einer Menge von 20 - 100 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 75 bis 95 Gewichtsprozent, berechnet70982 5/0889ORIGINAL INSPECTEDauf das Gesamtgewicht der Reaktionsteilnehmer, eingesetzt wurde.Für: Pharmacia Pine Chemicals AB Uppsala / SchwedenDr.H.J.Wolff Rechtsanwalt7C9825/0889
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