DE2654923A1 - Verfahren zur gewinnung aromatischer copolyester auf der basis von 2,2-bis- (4'-hydroxyphenyl)-propan und einem gemisch von terephthalsaeure und isophthalsaeure in einheitlich feinpulveriger form - Google Patents
Verfahren zur gewinnung aromatischer copolyester auf der basis von 2,2-bis- (4'-hydroxyphenyl)-propan und einem gemisch von terephthalsaeure und isophthalsaeure in einheitlich feinpulveriger formInfo
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Description
"Verfahren zur Gewinnung aromatischer Copolyester auf der
Basis von 2,2-Bis~(4'-hydroxyphenyl)-propan und einem Gemisch
von Terephthalsäure und Isophthalsäure in einheitlich feinpulveriger Form"
Priorität: 5.12.1975, Japan, Kr. 14-5 428/75
Aromatische Copolyester auf der Basis von 2,2-Bis-(4'-hydroxyphenyl
)-propan, nachstehend kurz mit Bisphenol A bezeichnet, und einem Gemisch von Terephthalsäure und Isophthalsäure
zeichnen sich durch hohe Wärme "beständigkeit, Flammfestigkeit,
Durchsichtigkeit und sehr gute mechanische Eigenschaften aus.
Diese Copolyester werden "beispielswei se durch Grenzflächen-Cokondensation
oder durch Polykondensation in Lösung oder in der Schmelze hergestellt.
Die Grenzflächen-Cokondensation hat den Vorteil, daß sie "bei
Raumtemperatur und Atmosphärendruck innerhalb kurzer Zeit be-
7 0 5 Β ? 4 / Π 9 I4 3
ORlGINALSNSPECItD j
endet ist. Bei diesem Verfahren wird eine wäßrig-alkalische
Lösung von Bisphenol A mit einer Lösung eines Gemisches von Terephthaloylchlorid und Isophthaloylchlorid in einem organischen
Lösungsmittel vermischt und verrührt. Nach beendeter Umsetzung wird das Rühren abgebrochen. Das Reaktionsgemisch
trennt sich in eine die entstandenen anorganischen Salze enthaltende wäßrige Phase und eine den Copolyester enthaltende organische
Phase. Aus der organischen Phase wird der Copolyester nach an sich bekannten Methoden isoliert. Beispielsweise ist
in der JA-OS 55 284/1973 ein Verfahren beschrieben, bei dem eine Lösung des Copolyesters in Methylenchlorid stehengelassen
wird. Es bildet sich ein Gel des Copolyesters, das anschließend pulverisiert wird. Bei diesem Verfahren soll der Copolyestergehalt
der Lösung mindestens 4-0 Gewichtsprozent betragen, um
die Gelierung innerhalb weniger Minuten zu vervollständigen. Bei der Grenzflächen-Cokondensation beträgt nach beendeter Cokondensation
der Polymergehalt etwa 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die organische Lösung. Zur Gelierung muß daher die Lösung
konzentriert werden. Eine wirksame Abtrennung des Lösungsmittels aus der stark viskosen Polymerlösung erfordert jedoch
spezielle Vorrichtungen, wie einen Dünnschichtverdampfer. Die Konzentrierung der Polymerlösung erhöht die Herstellungskosten.
Die Korngröße des erhaltenen Polymerpulvers beträgt mindestens et v/a 0,83
Ein weiteres Verfahren zur Isolierung des Copolyesters besteht in der Ausfällung durch Zusatz eines Lösungsmittels, wie
Methanol oder Aceton, in welchen der Copolyester unlöslich ist,
709824/0943 original inspected ^
zu einer Lösung des Copolyesters in einem organischen Lösungsmittel.
Bei diesem Verfahren läßt sich der Copolyester nicht in Form eines feinen Pulvers erhalten, wenn das zur
Ausfällung verwendete Lösungsmittel in großer Menge verwendet und auf einmal zugegeben wird. Es sind verschiedene Verbesserungen
dieses Fällungsverfahrens bekannt. Beispielsweise ist in der JA-OS 14- 598/1974 ein Verfahren beschrieben, bei
dem der Polymerlösung ein Fällungslösungsmittel bis zur beginnenden Trübung zugesetzt wird. Danach wird das Gemisch gealtert
und mit weiteren Mengen des Fällungslösungsmittels versetzt. Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß verhältnismäßig
große Mengen des Fällungslösungsmittels erforderlich sind.
Die vorstehend erwähnten Verfahren gestatten es nicht, gleichzeitig
mit der Ausfällung des Copolyesters anorganische Verbindungen abzutrennen, die als Nebenprodukte bei der Polykondensationsreaktion
gebildet oder zu Beginn der Umsetzung zugesetzt v/erden. Deshalb wird die Lösung des Copolyesters im organischen
Lösungsmittel gewöhnlich vor der Ausfällung des Copolyesters mit V/asser gewaschen. Dieser Waschvorgang läßt sich
jedoch nicht besonders wirksam durchführen, v/eil er in einem inhomogenen System aus einer wäßrigen Phase und einer organischen
Phase durchgeführt wird, die miteinander nicht mischbar
sind. Das Ausmaß der Abtrennung der anorganischen Verbindungen ist daher unzureichend, selbst wenn der Waschvorgang mehrmals
wiederholt wird. Außerdem sind die physikalischen Eigenschaften der erhaltenen Copolyester noch unbefriedigend. V/enn irir.i-
709824/0943 MeocrTFn ,
ORIGINAL INSPECTED _J
lieh. Formteile aus dem Copolyester Dampf oder heißem Wasser
ausgesetzt werden, verlieren sie ihre Durchsichtigkeit. Bei der Waschbehandlung der Copolyesterlösung erfolgt bisweilen
auch Emulgierung, wodurch die Trennung der wäßrigen Phase von
der organischen Phase unmöglich wird. Somit ist dieses Verfahren zur technischen Herstellung der Copolyester ungeeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren zur Gewinnung aromatischer Copolyester auf der Basis von Bisphenol
A und einem Gemisch von Terephthalsäure und Isophthalsäure aus ihren Lösungen zu schaffen, bei dem die aromatischen
Copolyester in hoher Reinheit und mit ausgezeichneten physikalischen Eigenschaften in einheitlich feinpulveriger Form anfallen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1.
Im erfindungsgemäi?en Verfahren wird 1,2-Dichloräthan als Lösungsmittel
zur Polykondensationsreaktion und Methanol als Färiungslösungsmittel verwendet. In Vergleich zu dem bekannten
Verfahren, bei dem Methylenchlorid als Lösungsmittel zur Polykondensationsreaktion verwendet wird, ist das erfindungsgemäße
Verfahren in folgender Hinsicht überlegen: Der Copolyester kann in sehr kurzer Zeit ausgefällt v/erden, zur Fällung
genügen geringe Mengen an Methanol, und der Copolyester wird in Form eines feinen Pulvers mit ausgezeichneten physikalischen
Eigenschaften erhalten.
ORIGINAL INSPECTED 709824/0943
Die erfindungsgemäß gewonnenen Copolyester sind den nach bekannten
Methoden erhaltenen Copolyestern in folgender Hinsicht
überlegen: Die Verminderung des Molekulargewichts ist äußerst niedrig, selbst beim Formpressen oder bei Verwendung
bei hohen Temperaturen und hoher Feuchtigkeit. Die Durchsichtigkeit
der Formteile ist auch bei Behandlung mit Dampf oder heißem Wasser beibehalten. Die Verwendung von Methanol als
Fällungslösungsmittel ist kritisch. Es genügt eine geringe Menge an Methanol zur Ausfällung des Copolyesters im Vergleich
zu anderen Fällungslösungsmitteln. Selbst wenn die Waschbehandlung
der Lösung des Copolyesters vor seiner Ausfällung unvollständig ist, lassen sich anorganische Verunreinigungen
gleichzeitig mit der Ausfällung des Copolyesters abtrennen, und die erhaltenen Copolyester haben ausgezeichnete physikalische
Eigenschaften.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird die 8 bis 50 Gewichtsprozent
Copolyester enthaltende 1,2-Dichloräthanlösung dadurch
hergestellt, daß man eine wäßrig-alkalische Lösung von Bisphenol A mit einer 1,2-Dichloräthanlösung eines Gemisches von
Terephthaloylchlorid und Isophthaloylchlorid bei Raumtemperatur
und gewöhnlich unter Rühren miteinander zusammenbringt und dadurch die Polykondensationsreaktion bewirkt. Das Verfahren
wird in an sich bekannter Weise durchgeführt; vgl.
z.B. JA-OSen 51 094/1973 und 51 095/1973 und GB-PS 897 6;+0.
Der Unterschied zum Stand der Technik besteht darin, daS als Lösungsmittel für das Gemisch von Terephthaloylchlorid und
Isophthaloylchlorid 1,2-Dichloräthan verwendet wird.
"709824/0943 _i
ORSGINALINSPECTED
-Ζ-
Das Bisphenol A wird in einer wäßrigen Alkalimetallhydroxidlösung,
beispielsweise einer Lösung von Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, gelöst. Die Konzentration von Bisphenol A in
der wäßrig-alkalischen Lösung kann in einem verhältnismäßig "breiten Bereich liegen. Vorzugsweise beträgt sie 5 his 25 Gewichtsprozent.
Das Alkalihydroxid wird gewöhnlich in äquivalenter Menge zum Bisphenol A verwendet, es kann gedoch auch in
größerer Menge eingesetzt werden. Die Herstellung der wäßrigalkalischen Lösung des Bisphenol A erfolgt vorzugsweise unter
Sauerstoffausschluß.
Die Konzentration der 1,2-Dichloräthanlösung des Gemisches
von Terephthaloylchlorid und Isophthaloylchlorid ist ebenfalls nicht besonders kritisch. Gewöhnlich beträgt sie 5 "bis
25 Gewichtsprozent. Das Molverhältnis von Terephthaloylchlorid
zu Isophthaloylchlorid im Gemisch liegt vorzugsweise im Bereich von 1:10 bis 10:1.
Zur Herstellung des Copolyesters kann die 1,2-Dichloräthanlösung zur wäßrig-alkalischen Lösung des Bisphenol A gegeben
werden, oder die Bisphenol Α-Lösung kann zur 1,2-Dichloräthanlösung
gegeben werden. Es können auch beide Lösungen gleichzeitig vereinigt werden. In jedem Fall wird das Gemisch kräftig
gerührt, um es homogen zu dispergieren. Das Volumenverhältnis der 1,2-Dichloräthanlösung zur wäßrig-alkalisehen Lösung
des Bisphenol A liegt vorzugsweise im Bereich von 1:1 bis
709824/0943
-3-
Ein Teil des Bisphenol A kann durch ein halogensubstituiertes
oder alkylsubstituiertes Bisphenol A, wie 2,2-Bis-(4~hydroxy-3,5-dibromphenyl)-propan
oder 2,2-Bis-(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-propan,
ersetzt werden. Das Bisphenol A und das Gemisch von Terephthaloylchlorid und Isophthaloylchlorid wird
vorzugsweise in stöchiometrischer Menge eingesetzt, doch ist das Molverhältnis nicht streng "begrenzt. Das Molekulargewicht
des erhaltenen Copolyesters kann durch das Molverhältnis von Bisphenol A zum Gemisch von Terephthaloylchlorid und Isophthaloylchlorid
in gewissen Grenzen gesteuert werden. Außerdem kann ein üblicher Molekulargewichtsregler, beispielsweise ein
einwertiges Phenol oder das Carbonsäurechlorid einer einbasigen aromatischen Carbonsäure zugesetzt werden. Zur Erhöhung
der Polykondensationsgeschwindigkeit können ferner übliche Katalysatoren oder Dispergiermittel verwendet werden. Beispiele
für verwendbare Katalysatoren sind quartäre Ammonium-, Arsonium-
oder Phosphoniumsalze und tertiäre Amine, die gewöhnlich in Mengen von 0,001 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf" Bisphenol
A,eingesetzt werden.
Nach beendeter Polykondensationsreaktion liegt das Reaktions-
in
gemisch in einem Zustand vor,/dem das Wasser in der 1,2-Dichloräthanlösung emulgiert vorliegt. Erfindungsgemäß läßt man das Reaktionsgemisch stehen, um es in eine wäßrige Phase und eine 1,2-Dichloräthanphase zu trennen. Sodann wird die 1,2-Dichloräthanphase, gegebenenfalls nach dem Brechen der wäßrigen Emulsion in der 1,2-Dichloräthanphase, in an sich bekannter Weise gewaschen und hierauf der Copolyester isoliert.
gemisch in einem Zustand vor,/dem das Wasser in der 1,2-Dichloräthanlösung emulgiert vorliegt. Erfindungsgemäß läßt man das Reaktionsgemisch stehen, um es in eine wäßrige Phase und eine 1,2-Dichloräthanphase zu trennen. Sodann wird die 1,2-Dichloräthanphase, gegebenenfalls nach dem Brechen der wäßrigen Emulsion in der 1,2-Dichloräthanphase, in an sich bekannter Weise gewaschen und hierauf der Copolyester isoliert.
709824/0943
Vorzugsv/eise wird die in der 1,2~Dichloräthanphase emulgierte
Wassermenge auf einen Wert von weniger als 50 Gewichtsprozent eingestellt, und die 1,2-Dichloräthanphase wird mit
Methanol oder einer methanolhaltigen sauren, neutralen oder
alkalischen wäßrigen Lösung gewaschen, lach "beendeter PoIykondensationsreaktion
wird also das Rühren abgebrochen und das Reaktionsgemisch in eine wäßrige Schicht getrennt, die
anorganische Salze enthält, und eine 1,2-Dichloräthanschicht,
die den Copolyester enthält. Die 1,2-Dichloräthanschicht enthält
Wasser emulgiert, das auch beim Stehen sich nicht abtrennt. Wenn große Mengen an emulgiertem Wasser in der 1,2-Dichloräthanphase
vorliegen, muß die anschließende Waschstufe mehrmals wiederholt werden, um eine vollständige Abtrennung
der anorganischen Verbindungen im emulgierten Wasser zu erreichen. Um dies zu vermeiden, ist die Menge des emulgierten
Wassers in der 1,2-Dichloräthanphase auf einen Wert von weniger
als 50 Gewichtsprozent, bezogen auf das 1,2-Dichloräthan,
beschränkt, und die 1,2-Dichloräthanphase wird mit Methanol oder einer methanolhaltigen sauren, neutralen oder alkalischen
wäßrigen Lösung gewaschen. Auf diese V/eise läßt sich der Waschvorgang wirksam durchführen. Die methanolhaltige sau
re, neutrale oder alkalische wäßrige Lösung kann ein Gemisch von Methanol und Wasser sein, das gegebenenfalls eine anorganische
oder organische Säure, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Essigsäure, oder eine anorganische Base,
wie Natrium- oder Kaliumhydroxid, enthält.
709824/0943
Die Menge des emulgierten V/assers in der 1,2-Dichloräthanphase
-hängt von den Bedingungen der Polykondensationsreaktion
ab, beispielsweise der Reinheit der Monomeren, der Polykondensationstemperatur,
der Polykondensationszeit, der Anzahl der Drehungen des Rührwerks, der Art und Menge des Katalysators,
dem Mengenverhältnis der wäßrig-alkalischen Bisphenol A-Lösung zur 1,2-Dichloräthanlösung des Gemisches von IDerephthaloylchlorid
und Isophthaloylchlorid und der Viskosität der erhaltenen
Copolyesterlösung. Die Bedingungen der Polykondensationsreaktion lassen sich jedoch durch einige Vorversuche leicht bestimmen.
Das Methanol oder die methanolhaltige wäßrige Lösung, die als
Waschflüssigkeit eingesetzt wird, \tfird vorzugsweise in der
0,05 bis 3fachen, insbesondere 0,1 bis 2fachen Gewichtsmenge, bezogen auf das Gewicht des Λ,2-Dichloräthans, verwendet. Wenn
das Methanol oder die methanolhaltige wäßrige Lösung in einer Menge von weniger als der 0,05fachen Gewichtsmenge verwendet
wird, verläuft das Waschen unbefriedigend, während die Verwendung der Waschlösung in einer Menge von mehr als der 3fachen
Gewichtsmenge unwirtschaftlich ist.
Das Methanol wird vorzugsweise in einer Menge von 5 Ms 95
Gewichtsprozent, bezogen auf den gesamten Wassergehalt in der 1,2-Dichloräthanphase vor dem Waschen und die Menge der Waschflüssigkeit,
verwendet. Bei Verwendung von weniger als 5 Gewichtsprozent Methanol ist das Waschen unzureichend, während
bei Verwendung von mehr als 95 Gewichtsprozent der Copoly-
'7 09824/0943
ester in ungünstiger Form ausgefällt wird.
Die methanolhaltige saure wäßrige Lösung ist die besonders
bevorzugte Waschflüssigkeit, weil das emulgierte Wasser
leicht desemulgiert und das Waschen durch eine einzige Waschbehandlung
erreicht werden kann. Vorzugsweise enthält die methanolhaltige saure wäßrige Lösung die Säure in mindestens
äquivalenter Menge zum Alkali in der 1,2-Dichloräthanphase.
Sofern die Menge des Wassers in der 1,2-Dichloräthanphase
nach dem Waschen geringer ist, läßt sich der Copolyester innerhalb kürzerer Zeit ausfällen. Deshalb wird vorzugsweise
die Menge des Wassers in der 1,2-Dichloräthanphase nach dem Waschen so gering wie möglich gehalten, beispielsweise auf
einem Wert von weniger als 3 Gewichtsprozent, bezogen auf 1,2-Dichloräthan. In dieser Hinsicht ist das vorstehend erwähnte
Waschverfahren bevorzugt.
Erfindungsgemäß wird die 1,2-Dichloräthanlösung des Copolyesters unter Rühren mit der 0,01 bis 1,0fachen Volumenmenge
Methanol, bezogen auf die 1,2-Dichloräthanlösung, vermischt. Es wird eine homogene durchsichtige oder weiße trübe Lösung
erhalten. Die erhaltene Lösung wird einige Minuten bis mehrere Stunden bei -30 bis +300C, vorzugsweise bei -5 bis +6O0C,
stehengelassen. Hierbei fällt der Copolyester in einheitlich feinpulveriger Eorm aus und wird abfiltriert. Der erhaltene Copolyester hat einen geringeren Gehalt an anorganischen
und organischen Verunreinigungen. Copolyester mit größerem Gehalt an Hatriumionen ergeben Formteile, die bei Behandlung
709824/0943
mit Dampf oder heißem Wasser ihre Durchsichtigkeit verlieren.
Zur Vermeidung dieses Nachteils muß der Gehalt an Natriumionen im Copolyester auf weniger als 100 T.p.M., vorzugsweise weniger
als 50 T.p.M. herabgesetzt werden. Dies läßt sich durch
das erfindungsgemäße Verfahren leicht erreichen.
Sofern das Methanol in einer Menge von weniger als dem 0,01-fachen
Volumen zugegeben wird, läßt sich der Copolyester praktisch nicht ausfällen. Bei Verwendung einer Menge von mehr als
der 1,0fachen Volumenmenge ist der Copolyester nicht in einheitlich
feinpulveriger Form zu erhalten. Eine Konzentrierung der 1,2-Dichloräthanlösung des Copolyesters ist nicht speziell
erforderlich. Wenn der Copolyestergehalt der 1,2-Dichloräthanlösung
durch Konzentrieren erhöht wird, läßt sich die Menge des zur Ausfällung verwendeten Methanols vermindern.
Die Korngröße des ausgefällten Copolyesters hängt von seiner Konzentration in der 1,2-Dichloräthanlösung, der Menge des
Methanols, der Temperatur der Methanolzugabe und der Temperatur
ab, bei der die 1,2-Dichloräthanlösung stehengelassen wird. Der Copolyester läßt sich JecLc-ch leicht in gleichmäßig
feinpulveriger Form durch geeignete Wahl der vorgenannten Bedingungen erhalten.
Der erfindungsgemäß gewonnene Copolyester hat eine Korngröße im Bereich von etwa 0,04-6 bis 0,074· mm. Die Korngröße ist
also kleiner und gleichmäßiger als die der nach den bekannten Verfahren isolierten Copolyester. Außerdem haben die erfin-
709824/0943
dungsgemäß gewonnenen Copolyester eine verhältnismäßig liolie
Schüttdichte. Sie eignen sich daher besonders als Preßpulver zur Herstellung von Formteilen oder zum Beschichten. Das
Verfahren hat den weiteren Vorteil, daß das Copolyesterpulver nicht durch Sieben kornklassiert v/erden muß.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
In einen 500 ml fassenden Kolben, der mit einem Ankerrührwerk ausgerüstet ist, werden 11,4 g Bisphenol A, 4,2 g Natriumhydroxid,
0,154- S o-Phenylphenol und 0,05 g Trimethylbenzylammoniumchlorid
in 240 ml Wasser gelöst. Die erhaltene
Lösung wird unter kräftigem Rühren innerhalb weniger Minuten mit einer Lösung von 5,075 g Terephthaloylchlorid und 55O75 g
Isophthaloylchlorid in 120 ml 1,2-Dichloräthan versetzt.
Sodann wird das erhaltene Gemisch 2 Stunden bei 200C gerührt.
Sodann wird das Rühren abgebrochen und das Reaktionsgemisch in eine wäßrige Phase und eine 1,2-Dichloräthanphase getrennt.
Der Wassergehalt der 1,2-Dichloräthanphase beträgt 38 Gewichtsprozent
.
Die 1,2-Dichloräthanphase wird mit 240 ml Wasser vermischt und
unter kräftigem Rühren gewaschen. Nach dem Abtrennen der wäßrigen Schicht wird die 1,2-Dichloräthanschicht nochmals mit
einem Gemisch von 1 ml konzentrierter Salzsäure und 240 ml Wasser gewaschen. Danach wird die 1,2-Dichloräthanphase mehrmals
mit 240 ml V/asser gewaschen, bis die Waschlösung neutral
709824/0943 _,
reagiert. Sodann wird die erhaltene 1,2-Dichloräthanlösung
mit 30' ml Methanol verrührt und kontinuierlich weitere 30 Minuten
gerührt. Der Copolyester fällt in feinpulveriger Form aus und wird abfiltriert und getrocknet. Ausbeute 17,2 g.
Das Pulver hat eine Schüttdichte von 0,58 g/ml und folgende Korngrößenverteilung:
größer- als 0,074 mm 0
0,074 bis 0,056 mm 45
0,056 bis 0,043 mm 55
kleiner als 0,048 mm . 0
Yergleichsbeispiel 1
Die Polykondensationsreaktion wird gemäß Beispiel 1 durchgeführt,
anstelle von 1,2-Dichloräthan wird jedoch Methylenchlorid
verwendet. Die Methylenchloridlösung des Copolyesters wird gemäß Beispiel 1 mit 30 ml Methanol versetzt,
und das Gemisch wird 30 Minuten stehengelassen. Es erfolgte
keine Ausfällung des Copolyesters.
B e i s ρ i e 1 2
Die Polykondensationsreaktion und das anschließende Waschen werden gemäß Beispiel 1 durchgeführt. Es wird eine 1,2-Dichloräthanlösung
des Copolyesters erhalten. Diese Lösung wird bis zu einem Copolyestergehalt von 30 Gewichtsprozent konzen-
* 70 9824/0943
triert. Sodann wird die Copolyesterlösung bei Raumtemperatur unter kräftigem Rühren mit 3 ml Methanol versetzt. Nach der
Zugabe des Methanols ist die Lösung durchsichtig. Die durchsichtige Lösung wird 10 Minuten bei Raumtemperatur stehengelassen.
Dabei fällt der Copolyester als feines Pulver aus, das abfiltriert und getrocknet wird. Es wird ein Produkt mit
einer Schüttdichte von 0,59 g/ml und folgender Korngrößenverteilung erhalten:
Korngröße Gewichtsprozent
größer als 0,074- mm 0
0,074 bis 0,056 mm 48
0,056 bis 0,048 mm 52
kleiner als 0,048 mm 0
Vergleichsbeispiel 2
Beispiel 1 wird wiederholt, anstelle von 1,2-Dichloräthan
wird jedoch Methylenchlorid verwendet. Die Methylenchloridlösung des Copolyesters wird unter Rühren langsam mit 90 ml
Methanol versetzt. Danach wird das Gemisch weitere 8 Stunden gerührt. Danach erfolgte Verfestigung des Copolyesters. Es
werden perlähnliche Teilchen mit sehr großer Korngröße erhalten.
Vergleichsbeispiel 3
Die Polykondensationsreaktion und das anschließende Waschen werden gemäß Beispiel 1 durchgeführt. Es wird eine 1,2-Di-
709824/0943
chloräthanlösung des Copolyesters erhalten. Diese Lösung
wird unter Rühren mit 40 ml Aceton versetzt. Das Gemisch wird sodann weitere 30 Minuten gerührt. Der ausgefällte feinpulverige Copolyester wird abfiltriert und getrocknet.
wird unter Rühren mit 40 ml Aceton versetzt. Das Gemisch wird sodann weitere 30 Minuten gerührt. Der ausgefällte feinpulverige Copolyester wird abfiltriert und getrocknet.
Der Gemäß Beispiel 1 und den Vergleichsbeispielen 2 und 3
erhaltene Copolyester wird auf seinen Gehalt an Hatriumionen, thermische Stabilität und Durchsichtigkeitsverlust bei der Behandlung mit Dampf untersucht. Die Ergebnisse sind in der
nachstehenden Tabelle zusammengefaßt.
erhaltene Copolyester wird auf seinen Gehalt an Hatriumionen, thermische Stabilität und Durchsichtigkeitsverlust bei der Behandlung mit Dampf untersucht. Die Ergebnisse sind in der
nachstehenden Tabelle zusammengefaßt.
Natriumionen- thermische Verlust an
gehalt, T.p.M. Stabilität ^ Durchsichtigkeit bei der Damp fb ehandlung *2)
gehalt, T.p.M. Stabilität ^ Durchsichtigkeit bei der Damp fb ehandlung *2)
Beispiel 1 8 100% ο
Vergleichsbeispiel 2 I50 83% χ
Vergleichsbeispiel 3 100 95% x
Anm. : *1) Beibehaltung des Molekulargewichts bei 20minütigem
Formpressen des Copolyesters bei 33O°C,
*2) Änderung des Aussehens bei 20minütiger Behandlung
*2) Änderung des Aussehens bei 20minütiger Behandlung
mit Dampf bei 1500G.
Die Zeichen haben folgende Bedeutung: ο keine Änderung; die Probe
Die Zeichen haben folgende Bedeutung: ο keine Änderung; die Probe
bleibt durchsichtig, χ Verlust an Durchsichtigkeit ; die Probe wird
opak.
709824/0943 _,
709824/0943 _,
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß der erfindungsgemäß gewonnene
Copolyester aufgrund seines geringen Katriumionengehaltes
ausgezeichnete physikalische Eigenschaften "besitzt.
Die Polykondensationsreaktion wird gemäß Beispiel 1 durchgeführt. Mach, beendeter Umsetzung wird das Rühren abgebrochen
und das Reaktionsgemisch stehengelassen. Sobald sich das Reaktionsgemisch in zwei Schichten getrennt hat, wird die wäßrige
Schicht abgetrennt. Die I^-Dichloräthanschicht wird gaschromatographisch
auf ihren Wassergehalt untersucht. Der Wassergehalt beträgt 38 Gewichtsprozent, bezogen auf 1,2-Dichloräthan.
Die 1,2-Dichloräthanschicht wird mit 100 ml Methanol
und 0,5 ml konzentrierter Salzsäure unter kräftigem Rühren vermischt. Nach 30 Minuten wird das Rühren abgebrochen und
die obere Schicht abgetrennt. Die untere 1,2-Dichloräthanschicht enthält 1,2 Gewichtsprozent Wasser. Die untere Schicht
wird mit 20 ml Methanol vermischt und 30 Minuten fortwährend
gerührt. Hierbei fällt der Copolyester in feinpulveriger Form aus. Der Copolyester wird abfiltriert und getrocknet. Das erhaltene
weiße Pulver hat einen Natriumionengehalt von 6 ppm und zeigt bei der Prüfung gemäß Vergleichsbeispiel 3 eine
thermische Stabilität von 100%. Ferner erfolgt bei der Behandlung mit Dampf kein Durchsichtigkeitsverlust.
Vergleichsbeispiel 4-
Zur Erläuterung des Einflusses des Wassergehalts in der 1,2-Dichloräthanphase
nach dem Waschen wird folgender Versuch
709824/0943 _,
durchgeführt: Die in Beispiel 3 nach dem Waschen erhaltene
Λ,2-Dichloräthanphase wird mit 10 ml Wasser versetzt. Das
Gemisch wird gerührt und danach gemäß Beispiel 3 mit 30 ml
Methanol Versetzt. Obwohl das Gemisch 30 Minuten gerührt wird,
erfolgt keine Ausfällung des Copolyesters. Selbst nach weiterem 5stündigem Rühren ist der Copolyester noch nicht ausgefällt.
709824/0943
Claims (8)
- PatentansprücheΛ,'Verfahren zur Gewinnung aromatischer Copolyester auf der Basis von 2,2-Bis-(4-1 -hydroxyphenyl )-propan und einem Gemisch von Terephthalsäure und Isophthalsäure in einheitlich feinpulveriger Form, dadurch gekennzeichnet , daß man eine 8 "bis 50 gewicht spro ze nt ige Lösung des aromatischen Polyesters in 1,2-Dichloräthan mit dem 0,01 "bis 1,0fachen ihres Volumens Methanol versetzt und die entstandene Fällung isoliert, wobei die 1,2--Dichloräthanlösung durch Zusammenbringen einer wäßrig-alkalischen Lösung von 2,2-Bis-(4-1-hydroxyphenyl)-propan (1) mit einer 1,2-Dichloräthanlösung eines Gemisches von Terephthaloylchlorid und Isophthaloylchlorid (2) erhalten worden ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die 1,2-Dichloräthanlösung (Copolyesterlösung) durch Vermischen der wäßrig-alkalischen Lösung (1) mit der 1,2-Dichloräthanlösung (2) unter Rühren, Trennen der flüssigen Phasen und Waschen der Copolyesterlösung erhalten worden ist.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Copolyesterlösung vor dem Waschen einen Vassergehalt von weniger als 50 Gewichtsprozent, bezogen auf das 1,2-Dichloräthan, aufwe ist.709824/0943-Vf.. 26b4923 n
- 4-. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Copolyesterlösung mit Methanol oder einer methanolhaltigen wäßrigen Lösung als Waschflüssigkeit wäscht.
- 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daßdie Waschflüssigkeit in der 0,05 bis 3fachen Gewichtsmenge, bezogen auf das 1,2-Dichloräthaii in der Copolyesterlösung vor dem Waschen, verwendet wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschflüssigkeit in der 0,1 bis 2fachen G-ewichtsmenge, bezogen auf das 1,2-Dichloräthan in der Copolyesterlösung vor dem Waschen, verwendet wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Methanolgehalt in der "Waschflüssigkeit 5 bis 95 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge der Waschflüssigkeit und des Wassers in der Copolyesterlösung vor dem Waschen, beträgt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die 1,2-Dichloräthanlösung nach dem Waschen einen Wassergehalt von weniger als 3 Gewichtsprozent, bezogen auf das 1,2-Dichlor äthan, aufwe ist.709824/0943
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