DE265285C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

Es ist verhältnismäßig leicht, eine ruhige Vergasung in röhrenförmigen oder ähnlich gestalteten Vergasern zu erzielen, wenn der in den Vergaser tretende Brennstoff unter hohem Druck steht (wie z. B. bei Lampen mit durch Preßluft erzeugtem Druck oder bei Lampen mit hohem hydrostatischen Druck). Denn eine Höhenschwankung des Brennstoffspiegels im Vergaser bei ungleichmäßiger Beheizung

ίο des letzteren wird die Menge des ausströmenden Gases nur unmerklich beeinflussen, weil diese Menge lediglich abhängig ist von dem Druck, unter dem das Gas steht, und weil dieser Druck durch die Höhenschwankungen des Brennstoffspiegels im Vergaser, welche höchstens etwa 5 bis 10 cm, also nur einen minimalen Teil des Gesamtdruckes betragen, so gut wie keine Änderung erfährt.

Durchaus anders wird dies Verhältnis, wenn Lampen unter sehr geringem hydrostatischen Druck brennen, wie z. B. Tischlampen. Bei denselben beträgt der hydrostatische Druck oft nur etwa 20 cm oder noch weniger, und eine 5 bis 10 cm große Höhenschwankung des Brennstoffspiegels im Vergaser würde eine starke Druckschwankung und damit eine starke Änderung der Menge des ausströmenden Gases bedeuten.

Es ist nun gefunden, daß es bei den erwähnten geringen hydrostatischen Druckhöhen unzweckmäßig ist, die Hauptflamme selbst oder eine von dieser abgezweigte (also abhängige)' Nebenflamme zur Beheizung des Vergasers zu verwenden, wie dies z. B. in der österreichischen Patentschrift 44729 beschrieben ist. Denn bei Größerwerden des Gasdruckes infolge zu starker Erwärmung des Vergasers wird ja auch die beheizende Hauptoder Nebenflamme größer, die Erwärmung des Vergasers wird gleichfalls stärker, und der schon vorher zu große Gasdruck wird noch größer.

In einem anderen Falle (siehe deutsche Patentschrift 88598) hat man eine Lampe mit dochtlosem, unter geringem hydrostatischen Druck gespeistem Verdampfer mit einer von einem besonderen dochtlosen Verdampferbrenner gelieferten Nebenflamme versehen, wobei aber der Hilfsbrenner in demselben Behälter stand wie der Hauptbrenner. Diese äugenscheinlich in erster Reihe für Spiritus bestimmte Anordnung würde jedoch bei solchen Umständen, bei welchen, wie z. B. bei Benutzung von Petroleum, mit starken Verdampfungsstößen zu rechnen ist, nicht ausreichen.

In Erkenntnis dessen wird nach der Erfindung zur Beheizung des Vergasers eine Nebenflamme, am besten eine Dochtflamme angeordnet, die aus einem besonderen Behälter gespeist wird und also völlig unabhängig von der Hauptflamme ist und eine konstante Temperatur des Vergasers erzeugt. Aus einem besonderen Vorratsbehälter gespeiste Hilfsbrenner sind bei Glühlichtlampen mit dochtlosem Verdampfer und »künstlichem« Druck bekannt.

Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, diese Flamme in einem Zylinder (aus Metallblech) unterzubringen, um Schwankungen der Flamme.ngröße durch äußere Einflüsse auszuschließen.

Benutzt man als Brennstoff für die konstant

brennende Nebenflamme Petroleum, so kann der Zylinder gleichzeitig den Zweck erfüllen, ein ruß- und geruchfreies Brennen der Dochtflamme zu bewirken.

Der Vergaser findet am besten Platz innerhalb des Zylinders, etwa in der aus der Zeichnung ersichtlichen Art.

Die Zeichnung stellt den Längsdurchschnitt durch die Lampe dar. B¹ ist" der obere ίο Brennstoffbehälter, aus dem der Vergaser gespeist wird; f ist die dauernd brennende Nebenflamme auf dem Behälter B², c der Zylinder dieser Nebenflamme, d die Düse und b der Hauptbrenner.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Petroleumglühlichtlampe mit dochtlosem, unter geringem hydrostatischen Druck gespeistem und durch eine .Nebenflamme beheiztem Verdampi er, gekennzeichnet durch die Anordnung einer aus einem besonderen Behälter (B²J gespeisten Nebenflamme.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.