DE26522C

DE26522C - Verschlufsvorrichtung ohne Gefälleverlust für Be- und Entwässerungen

Info

Publication number: DE26522C
Application number: DENDAT26522D
Authority: DE
Original assignee: TH. VON NEERGAARD in Kiel, Sophienblatt 85

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Stauapparat hat den Zweck, Röhrenleitungen auf drainirten Feldern, Wiesen, in Städten und auf sogen. Rieselfeldern mittelst zeitweiliger Aufstauung des in denselben fliefsenden Wassers durch Selbstspülung rein zu halten.

Wünschenswerth war nun eine Ventilconstruction, welche:

1. keinen Gefällsverlust verursachte;

2. keine scharnierartigen, unzugänglichen, aus Metall verfertigten Constructionsglieder enthielt;

3. einen oberen Abflufs enthielt,' damit unter Umständen ein Abfliefsen des angestauten Wassers stattfinden kann.

Der verticale Schlufs wird erreicht durch einen in den Ventiltopf A mit Cement eingesetzten Rohrstutzen D, in welchen mit kegelförmiger Fläche der Stöpsel E eingeschliffen ist; dieser Stöpsel hängt, um einen durchgesteckten Stift in der Gleichgewichtslage schwebend, an einem aus schmiedbarem Gufs hergestellten Winkel F, an welchem bei 1 mittelst Oese ein Draht G als Handhabe befestigt ist.

Der Verschlufs vollzieht sich in folgender Weise:

Der Ventiltopf A liegt in der Tiefe des Rohrsystems im Boden; durch das Aufsatzrohr B und den hölzernen Kasten C, welcher mit dem Deckel P verschlossen werden kann, steht derselbe mit der Erdoberfläche in Verbindung. Läfst man am Draht G den am Winkel unter 1 hängenden Stöpsel hinunter, so ist derselbe mit der vorderen Verlängerung leicht in die Abflufsöffnung einzuführen, besonders da das in Form von Gleitrollen angeordnete Gegengewicht H den Stöpsel gegen den Ventilmund drückt; der Draht G, welcher durch ein dünnes Seil J verlängert ist, wird fest angezogen und dann durch das Seil J in dem im Mittelbrett K ausgeschnittenen Schlitz festgesetzt, so dafs der Schlufs des Stöpsels in dem Rohrstutzen D hergestellt ist; bei steigendem Wasserdruck wird derselbe allein durch diesen Druck in der Schlufsstellung gehalten; die Befestigung mittelst des Seiles J in einem Schlitz des Brettes K wurde gewählt, weil der Schutzkasten C, welcher die Bewegungen des Bodens mitmachen mufs, keine unveränderlich feste Aufhängung an einem etwa eingeschlagenen Nagel bot. Das Oeffnen bei dem Freilassen des Wassers geschieht dadurch, dafs der Draht G in dem gebogenen Schlitz des Winkels F mit der Oese bis nach 2 verschoben wird; bei dem Zug an dem Hebel 2, 1 legt sich dann der am Winkel hinter 1 sitzende Knopf an die Rohrwandung, und um diesen Drehpunkt wird dann der Stöpsel aus dem Ventilsitz herausgehoben.

Das Material, aus welchem die Rohre, der Ventiltopf, der Rohrstutzen D und der Stöpsel E verfertigt sind, ist in diesem Falle hartgebrannte Chamotte, doch könnte auch Metall, besonders zu den beiden zuletzt genannten Constructionstheilen, verwendet werden..

Der Boden des Ventiltopfes ist gegen fallende Gegenstände durch eine gewölbte Scheibe aus Zinkblech B I geschützt.

Der obere Ablauf hat den Zweck, die Wiese durch Oeffhen des Stöpsels O bis auf ca. 30 cm unter der Oberfläche zu entwässern, oder zu bewirken, dafs bei verschlossenem Hauptventil doch eine Circulation des Wassers stattfinden kann.

Claims

P ATENT-Anspruch:

Die Verschlufsvorrichtung in mit ungebrochenem Gefälle durchgehenden Rohrleitungen für Berieselungen und Entwässerungen mittelst einer Ventilklappe, welche ohne Anwendung eines festen, scharnierartigen Drehpunktes durch einen in einem Draht lose aufgehängten zweiarmigen Winkel geschlossen und geöffnet wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.