-
Rollschuh
-
Die Erfindung betrifft einen Rollschuh, der eine etwa einer Schuhumrißform
entsprechende Trittfläche und zumindest eine Bremsvorrichtung aufweist, wobei der
Fersenbereich der Trittfläche gegen eine Rückstellkraft abwärts bewegbar ist und
mit einer Bremsvorrichtung in Verbindung steht 1 nach Patentanmeldung P 26 01.111.0.
-
Ein solcher Rollschuh wurde bereits vorgeschlagen und hat den erheblichen
Vorteil, auch von Erwachsenen benutzt werden zu können, um auch größere Strecken
zu überwinden.
-
Die vorliegende Weiterentwicklung hat sich nun die Aufgabe gestellt,
einen derartigen Rollschuh so weiterzuentwickeln, daß die Laufgeschwindigkeit erhöht
werden kann und gleichzeitig mit diesem Gerät auch im Sommer der Ski-Langlauf geübt
werden kann.
-
Die Lösung besteht im wesentlichen darin, daß der Abstand zwischen
der Vorderachse und der Hinterachae größer ist als die Länge der Trittfläche und
daß im Zehenbereich der Trittfläche ein Gelenk angeordnet ist, um welches der in
Fahrtrichtung dahinter liegende Teil der Trittfläche gegenüber dem Fahrgestellt
od. dgl. hochschwenkbar ist. Durch diese Verlängerung des Abstandes von Vorder-
und Hinterrädern eignet sich ein solcher Rollschuh wesentlich besser für höhere
Geschwindigkeiten und erhöht auch die Standfestigkeit, wenn man sich mit diesen
Rollschuhen im Laufschritt bewegt. Die Sohwenkbarkeit der Trittfläche ermöglicht
dabei eine Vergrößerung der Schrittlänge, die u. a. auch den für einen Langlauf
typischen Schritt ermöglicht. Dennoch steht insbesondere für Bergabfahrten
oder
fitr einen steileren Ausstieg die aus der Hauptanmeldung bekannte Bremsvorrichtung
mit ihren Vorteilen zur Verfügung. Darüber hinaus können auch Ungeübte sehrogut
und schnell den Ski-Langlauf mit Hilfe dieses verlängerten Rollschuhes erlernen
und üben, da ihnen durch diese Bremsvorrichtung eine erhöhte Sicherheit gegeben
wird.
-
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Rollschuh dreirädrig
mit einem Vorderrad und zwei vorzugsweise auf einer Achse angeordneten Hinterrädern
ausgebildet ist. Dadurch kann das Gewicht vergleichsweise klein gehalten werden
bei gleichbleibend guter Standfestigkeit. Auch die Herstellungskosten können dadurch
niedrig gehalten werden.
-
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß ein eine Rückrollbewegung
verhinderndes, insbesondere an dem Vorderrad angreifendes Gesperre vorgesehen ist.
Insbesondere bei Verwendung von drei Rädern ergibt sich eine sicherere Rücklaufsperre
am Vorderrad als bei Verwendung von zwei Vorderrädern jeweils mit einer Rücklaufsperre,
die u. U. zu verschiedenen Zeiten ansprechen könnten.
-
Als Gesperre kann beispielsweise ein Hülsenrücklaufgesperre im Radlager
dienen. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung eines Gesperres, das eine am
Radumfang angreifende, einseitig gelagerte Sperrklinke od. dgl. aufweist, deren
Länge größer ist als der direkte Abstand ihrer Lagerung von der Lauffläche des Rades
und deren freies Klinkenende in Rückrollrichtung vor einer radialen, mit der Lagerung
fluchtenden Umfangsstelle liegt.
-
Zweckmäßigerweise ist das an der Trittfläche vorgesehene Gelenk als
Scharnier ausgebildet und liegt etwa im Bereich unterhalb des Zehengelenkes eines
mit dem Rollschuh verbundenen Fußes und insbesondere in Fahrtrichtung hinter einem
Zehenriemen oder dergleichen Bindungsteil . Dadurch ist einerseits beim Hochschwenken
der Trittfläche eine gute Seitenführung gegeben
und außerdem ist
dadruch auch ein fußgerechtest Hochschwenken möglich.
-
Zweckmäßig ist es auch, wenn die Räder zumindest seitlich innerhalb
des Umrißes der Trittfläche bzw. des Rollschuhgestel les liegen. Dadurch kann ein
Verhaken der Räder beim aneinander Vorbeiführen der Rollschuhe vermieden werden.
Gegebenenfalls konnte auch, ebenfalls um ein Verhaken der beiden Rollschuhe zu vermeiden,
an deren in Funktionsstellung zueinander gewandten Innenseiten Gleitschienen od.
dgl. Verhakungsschutz vorgesehen sein.
-
Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen
aufgefUhrt. Nachstehend ist die Erfindung mit ihren wesentlichen Einzelheiten anhand
der Zeichnung noch näher erläutert.
-
Es zeigt Fig. 1 eine Längsseitenansicht sowie Fig. 2 eine Draufsicht
eines erfindungsgemäßen Rollschuhes.
-
Ein in den Figuren gezeigter Rollschuh 1 ist dreirädrig mit einem
Vorderrad 2 und zwei vorzugsweise auf einer Achse 3 angeordneten Hinterrädern 2
a ausgebildet. Der Rollschuh 1 weist eine etwa einer Schuhumrißform entsprechende
Trittfläche 4 auf, die an ihrem hinteren Ende einen Fersenanschlag 5 besitzt.
-
Der Abstand zwischen der Vorderachse und der.Hinteraohse des erfindungsgemäßen
Rollschuhes 1 ist größer als die Länge der Trittfläche 4, wobei seine Gesamtlänge
beispielsweise etwa der doppelten Schuhgröße des Fahrers entsprechen kann. Gut erkennbar
ist dabei auch, daß der vor dem vorderen Ende der Trittfläche 4 befindliche Teil
länger als der hinter dem hinteren Ende der Trittfläche 4 befindliche Teil des Rollschuhes
ist.
Bei der vorerwähnten Gesamtlänge, die etwa einer doppelten Schuhgröße entspricht,
kann der sich vor dem vorderen Ende des Schuhes befindliche Teil des Rollschuhes
etwa einem Drittel der Gesamtlänge entsprechen. Durch die vergleichsweise langgestreckte
Bauform des erfindungsgemäßen Rollschuhes eignet sich dieser auch gut für höhere
Geschwindigkeiten, wobei eine gute Standfestigkeit erreicht werden kann. Außerdem
ist insbesondere auch dadurch eine dem Ski-Langlauf entsprechende Laufbewegung mit
diesen Rollschuhen möglich. Zu diesem Zweck ist auch ein Teil der Trittfläche 4,
nämlich der hinter dem Zehenbereich liegende Teil um ein Gelenk 6 gegenüber dem
Fahrgestell 7 hochschwenkbar.
-
Dies ist in Fig. 1 strichliniert angedeutet. Gegebenenfalls kann die
aufwärts schwenkbare Trittfläche 4 gegenüber dem Fahrgestell 7 vorzugsweise auf
der darunter befindlichen Unterstützung 8 aufliegend, festlegbar sein. Dies ist
durch Verbindungselemente 9, 9 a in Fig. 1 angedeutet. Dadurch können gegebenenfalls
auch andere Arten des Ski-Laufes simuliert werden. Ggf. können die Räder 2,2a auch,
wie in Fig.1 strichliniert angedeutet insgesamt etwa unterhalb der Trittfläche angeordnet
sein.
-
Die Räder 2, 2 a sind an Winkelschienen 10 befestigt, die ihrerseits
mit einer Grundplatte 11 verbunden sind. Diese Grundplatte 11 bildet für die Trittfläche
4 bis zu dem Fersenbereich ein Unterstützung 8. Der über diese Unterstützung 8 nach
hinten überstehende Fersenbereich der Trittfläche 4 ist dabei elastisch abwärts
biegbar ausgebildet. Durch diese bei einer Belastung mögliche Abwärtsbewegung kann
eine Bremsvorrichtung 13 betätigt werden, die unterhalb des Fersenbereiches der
Trittfläche 4 angeordnet ist. Die Betätigungsvorrichtung für diese Bremse 13 weist
dabei einen von der darüber liegenden Trittfläche 4 beaufschlagbaren Bolzen 14 auf,
der mit an den Umfang der Räder 2 a andrüokbaren, auf einer Schwenkachse 15 gelagerten
Bremsbacken 16 zusammenarbeitet. Beim Betätigen der Bremsvorrichtung 13 durch eine
Gewichtsverlagerung des Fahrers in den Fersenbereich wird der Bolzen 14 duroh die
sich nach unten biegende Trittfläche 4 beaufschlagt und bringt dadurch die Bremsbacken
16 zur Anlage an den Laufflächen der Hinterräder 2 a. Bei diesem Bremsvorgang sind
auch die vergleichsweise
weit nach hinten versetzten Hinterräder
2 a von Vorteil, weil dadurch vermieden wird, daß bei einer fersenseitigen Belastung
zum Einleiten eines Bremsvorganges, der Rollschuh kippen kann und gegebenenfalls
unter dem Benutzer wegrollt. Dies wird aber auch durch die Bremsung an sich verhindert.
Die der Unterseite der Trittfläche 4 zugewandte Stirnseite 17 des Bolzens 14 ist
zweckmäßigerweise in Anpassung an die Abwärtsbewegung der ihn beaufschlagenden Trittfläche
in Fahrtrichtung von oben nach unten abgeschrägt.
-
Im Zehenbereich der Trittfläche 4 sind noch verstellbare Backen 18
mit Schlitzen 19 zur Befestigung eines Zehenriemens od. dgl. Bindungsteil angeordnet.
Auch an dem Fersenanschlag 5 sind Schlitze 19 a zur Befestigung eines Bindungsriemens
vorgesehen.
-
Zusätzlich zu der bereits vorerwähnten Bremsvorrichtung 13 weist der
erfindungsgemäße Rollschuh 1 auch ein eine Rückrollbewegung verhinderndes, im Ausfuhrungsbeispiel
an dem Vorderrad angreifendes Gesperre 20 auf. Im Ausführungsbeispiel ist dazu eine
am Radumfang angreifende, einseitig gelagerte Sperrklinke 21 vorgesehen, deren Länge
größer ist als der direkte Abstand ihrer Lagerung 22 von der Lauffläche des Vorderrades
2. Dabei liegt deren freies Klinkenende 23 in Rückrollrichtung vor einer radialen,
mit der Lagerung 22 fluchtenden Umfangsstelle. Dadurch ist eine eine RUckrollbewegung
verhindernde Abstützung der Radoberfläche an der Stirnseite der Sperrklinke 21 möglich.
Dabei ist zweckmäßigerweise eine die Sperrklinke in Funktionsstellung begrenzende
Unterstützung vorgesehen, die hier vorzugsweise durch die Grundplatte 11 gebildet
ist.
-
Fig. 2 läßt gut erkennen, daß die Räder 2, 2 a zumindest seitlich
innerhalb des Umrißes der Trittfläche bzw. des gesamten Rollschuhgestelles 7 liegen.
Dadurch kann auch bei einem schmalspurigen Fahren mit den erfindungsgemäßen Rollschuhen
1 eine gegenseitige Behinderung vermieden werden. Gegebenenfalls
kann
an den zueinander gewandten Innenseiten der Rollschuhe, wie in Fig. 2 strichliniert
angedeutet, auch eine Gleitschiene 24 vorgesehen sein. Die Gleitschienen lassen
auch ncch einfach den rechten bzw. den linken Rollschuh eines Rollschuhpaares erkennen.
-
Um den erfindungsgemäßen Rollschuh 1 einfach an unterschiedliche Schuhgrößen
anpassen zu können, kann dieser auch in seiner Länge verstellbar und festlegbar
sein.
-
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung
dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
miteinander erfindungswesentlich sein.
-
- Patentansprüche -
Leerseite