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Gestaltung und Ausstattung von Ladungsräumen oder
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Treibladungskörpern an und für Waffen für das Abfeuern von hülsenloser
Munition Die Erfindung bezieht sich auf Waffen und Munition, vorzugsweise hülenlose
Munition kleineren Kalibers, die als a) eine kompakte Schußeinheit (mit einem in
der Treibladungsmasse,-preßkörper o.ä. eingebettefiten Geschoß), oder als b) geteilte
Schußeinheit, wobei die Zuführung von Geschoß und Treibladungskörper in die Abfeuerungsposition
getrent erfolgt, zum Abschuß gebracht werden.
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Es ist allgemein bekannt, daß bei Einführung von hülsenloser Munition
nicht nur das Transportgewicht einer vorgegebenen Munitionsausstattung erheblich
verringert wird, infolge Portfall der bisherigen (konventionellen) metallenen Patronenhülse,
sondern weil dabei auch die Schußfolge(Kadenz) bei diesen Waffensystemen erheblich
gesteigert werden kann, weil die Zuführ- und Ladewege kurz und gereingere Massen
der Lader und -Verschlußmechanik bewegt werden müssen.
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Weiterhin ist allgemein bekannt, daß der "nackte" reibladungskörper,
Pulverpreßling o.ä¢, zum Problem wird, wenn das Aufnahmelager (E2mmert Ladungsraum)
nach längerem Dauerfeuer eo stark aufgeheizt wird, daß der nächste in den Ladungsraum
eingeführte Traibladungskörper( Schuß einheit) zu "Schmoren" beginnt, und vorzeitig
und ausser Kontrolle zur Selbstzündung gebracht wird(cook-off-effect) . (Deutsche
Patentanmeldung P 25 49 734.1 und P 26 05 244.8).
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Solche Vorkommnisse können nicht nur zur Beschädigung oder gar Zerstörung
der Waffe sondern auch zur Gefährdung des Schützen fuhren, wodurch das Vertrauen
in ein so unsicheres Waffensystem nicht gefördert wird.
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Das Aufbringen von hitzehemmenden Schutzschichten o.ä. im Ladungsraum,
wie z.B. in Dt OS 21 35 001 vorgeschlagen wird, ist kaum geeignet, den "cook-off-effect"
zu unterbinden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den "naekten" Treibladungskörper(Pulverpreßling
o.a.),vor der breitflächigen und unmittelbaren Berührung mit der aufgeheizten Innenwand
des Ladungsraumes, zu schützen, und durch den am Schluß des Ladevorgangs um den
Pulverkörper herum entstandenen Freiraum, dessen gleichmässigen Abbrand in der Schußentwicklungsphase
günstig zu beeinflussen, sowie dabei auftretende Gasdruckspitzen auszugleichen0
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Anzahl Profilleisten,
-rippen, Noppen o.ä., von vorgegebener Läge, Höhe usw. feststehend oder auswechselbar,
in der Treibladungskammer/Ladungsraum, parallel bzw. radial, und konzentrisch zur
Seelenachse der Waffe, oder an den einzelenen reibladungskörpern selbst herausgebildet,
vorgesehen ist.
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Diese Profilleisten,-rippen, beispielsweise als Dreikant-Profil, können
sowohl aus der Innenwand des Ladungsraumes heraus geformt seine als Einzelteile
in in die Innenwand eingearbeiten Nuten Aufnahme finden, oder selbständige Vorriehtungen
darstellend, beispielsweise als Profilleisten-Käfige, in eine jede Art von Ladungaräumen
eingesetzt werden, während im umgekehrten Falle der einzelne Treibladungskörper
selbst Abstandsleisten,-rippen versehen sein kann.
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Vorzugsweise hochtemperaturfeste bzw. wärmeisolierende Werkstoffe/Kunststoffe
sind für die Beschichtung, während temperaturfeste und gegen torrosioi Erosion widerstandsfähige
Werkstoffe (Stähle, Titan u.ä.)für die Herstellung der Einzelleisten, Käfiggehäuse
bzwO derer Skelette, vorgesehen, während an den am Treibladungskörper/Pulverpreßlig
ausgeformt ei Profilleisten vorzugsweise deren Grate mit wärmeisolierenden Übereiigen/Einlagen
versehen sind.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß durch die schmalen, schneidenartigen Kanten/ Grate der Profilleisten im Ladungsraum,
oder eines in diesen einsetzbaren Profilleisten-Käfigs bzw. eines mit solchen Rippen/Noppen
versehenen Treibladungskörpers, wird der Wärm*-übergang von der aufgeheizten Innenwand
des Ladungsrauies auf den Pulverkörper, und damit dessen Selbstzündung, entscheidend
gehemmt bzw. unterbunden.
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Weiterhin wird durch den durch die Profilleisten, -rippen oder Noppen
zwischen der Innenwand des Ladungsraumes bzw. Treibladungskammer und dem Aussenmantel
des Treibladungskörpers gebildeten Freiraum, dessen Abbrand, der Gasdruckausgleich
innerhalb des Ladungsraumes, sowie die Schußentwicklungszeit günstig beeinflußt.
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Die Einzelheiten der Erfindung sind aus der nachstehenden Beschreibung
und der beigefügten Zeichnung ersichtlich.
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Es zeigen: FIG01 einen Längsschnitt durch den vereinfacht dargestellten
Teil eines Ladungsraumes bzw. einer Treibladungskammer, mitt einem Treibladungskörper
(Pilverpreßling o.ä.) eingebetteten Geschoß, nach der Erfindung, in der Abschußposition,
FIG.2 einen Querschnitt durch den Ladungsraum nach FIGo 1, Linie I - I, in dessen
oberer Hälfte eine Teilansicht des Profilleisten-Käfigs nach FIG.3, und im unteren
Teil die ieststehenden bzw. auswechselbaren Profil-Leisten,-lippen dargestellt sind,
FIG.3 eine Perspektivansicht eines Profilleisten-Käfig, beispielsweise in zylindrischer
Ausführung, FIG. 4 einen Querschnitt durch einen rechteckigen Ladungsraum, analog
FIG.2, in Schußrichtung gesehen, FIG.5 einen teilweisen Querschnitt durch einen
Ladungsraum, mit Treibladungskörper, einer Waffe mit einem nach der Erfindung gestalteten
seitlich offenen Kammersystem in 1 2-Uhr-Stellung, und einer leeren Kammeröffnung
in 3-Uhr-Stellung, FIGo6 einen zylindrisch geformten Ireibladungskörper(Pulverpreßling
oOä.)mit Frofilleisten,-rippen oder Noppen, nach der Erfindung (Bodenansicht), FIG.7
einen rechteckigen Pulverkörper, analog PIG.6 FIG.8 einen dreieckigen Treibladungskörper
mit nach der Erfindung versehenen Profilleisten in Längs- und Radialanordnung,
FIG.9
eine Draufsicht von FIG.8.
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In der Zeichnung sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen oder
ziffern versehen.
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In FIG01,2 und 4 ist ein Laufmundstück bzw. Kammerteil 1 mit einen
zylindrischen bzw. rechteckigen Ladungsraum lol dargestellt, in welchem beispielsweise
in seiner unteren Hälfte feste 4 oder auswenhs elbare 4a Profilleisten,-rippen,
und im oberen Teil(1.1) eine Teilansicht eines profilleisten-Käfigs 3 veranschaulicht
wird. Zwischen den konzentrisch in den Ladungsraum 1.1 hineinragenden Profilleisten-Graten
4,3b (FIG.3/4) findet der Treibladungskörper 6, mit beispielsweise darin eingebettetem
Geschoß 5, nach beendeten Ladevorgang Aufnahme.
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Durch die vorgegebene Höhe der Profilleisten 3b/4,4a und deren schneidenartigen
GFate, wird zwischen der Innenwand des Ladungsraumes 1.1 und dem nackten Pulverkörper
6 ein ausgiebiger Freiraum(Pr) geschaffen, so daß der Wärmeübergang von der heißen
Innenwand des Xadungsraumes 1.1 auf die Aussenhaut des ("nackten")Treibladungskörpers
6 weitgehend gedämpft, und somit dessen "Standzeit" bis zu einer möglichen Selbstzündung(-cook-off-effect),erheblich
gesteigert0 Die FIG,3 zeigt beispielsweise die Perspektivansicht eines profilleisten-Käfig
3, einsetzbar in zylindrische oder konische Ladungsräume, dessen Basisflächen 3a
sich an der Innenwand eines Ladungsraumes (1.1) abstützen. Konzentrisch zu/ seiner
Mittelachse ragen nach innen Profilleisten Db von vorgegebener Höhe und Breite hinein,
zwischen denen während des Ladevorgangs der Treibladungskörper 6(FIG.1/2) aufgenommen
wird0 Der Profilleisten-Käfig 3 ist mit Durchbrüchen verschiedener Art versehe »
den Abbrand des Pulverkörpers 6, die Gasdruck verteilung während der Schußentwicklungszeit
und die Lüftungsvorgänge günstig zu beeinflussen.
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In FIG05 wird die Anwendung des Profilleisten-Käfigprinzips bei Waffen
mit seitlich offenen Kammersystemen veransehaulicht.
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In der Ksmmerwalse(Kw) sind beispielsweise,(in 12-Uhr-Stellung) die
muldenartigen Ö ffnung en/Au snehmung en (Kö) so ausgeführt, daß dietprofilleisten
3b versehene gitterartige Mulde 3.1, an ihrer Basis in einer Nut 3.1r verankert
ist, und trägt an ihrem oberen Rand spezielle Dichtungslippen 302, um im Verein
mit den in der Kammerwalze(Kw) vorgesehenen Längs-Gasrillen (Gr) und dem Gegenhalter
2.1, die Gasabdichtung zu verbessern0 In der 3-Uhr-Stellung ist ein Beispiel einer
offenen Kammer(Kö) veranschaulicht mit aus der Kammerwalze(Kw) herausgearbeiteten
Profilleisten 4.
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In den FIG.6,7,8 und 9 sind Treibladungskörper 6 verschiedener geometrischen
Formen, vom Boden aus gesehen, mit dem Anzündelement 6.1(für mechanische oder elektrische
Zilndung) dargestellt, die zur Abstandshaltung,-zwischen der aufgeheisten(glatten)Innenwand
des Ladungsraumes 1.1 und dem Aussenmantel des "nackten" Ptiverkörpers 6, mit Freiraum
(Fr)-, Profilleisten,-rippen oder Noppen (L), von vorgegebener Höhe aufweisen, deren
Xanten/Grate(L') durch wärmedämmende Kunststoffschichten/-überzüge gehärtet, und/oder
für elektrische Zündübertragung mit leitfähigen Initialzündetoffen ausgestattet
sind.
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In FIG.9 sind neben der parallel zur Längsachse des Treibladungskörpers
bzwO Schußeinheit 6 dargestellten Profilleiste(L), beispielsweise auch Schräg-(La)
und/oder Radialleisten(Lb) veranschaulicht.
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Die auswechselbaren Profilleisten-Systeme(3,3.1,4a) bestehen vorzugsweise
aus metallkeramischen und/oder mehrschichtigen, hochtemperaturfesten Kunststoffen.
Dagegen kann beispielsweise das in sich elastische Skelett eines Profilleisten-Käfigs
(3-3d) aus entsprechendem Blech (Stahl,Titan o.o.) geformt und in Spritz-bzv. Tauchverfahren
mit hitzebeständigen Igolierstoffen(Kunstoff/Metallkeramik) beschichtet seino Die
grundsätzlichen Merkmale der Erfindung können bei andern Außfthrungsformex, beispielsweise
bei den nach des Revolver", Gatling- und/oder Offenkammerprizip arbeitenden Waffensy.temen,
einzeln für sich oder zu mehren, in beliebig gewünschter Kombination, anwendung
finden, Patentansprüche
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