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Verfahren zum Herstellen einer Wandschale aus grobkeramischen
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Platten und nach diesem Verfahren hergestellte Wandschale Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Wandschale aus grobkeramischen Platten
sowie eine derartige Wandschale als Raumteiler, Vorsatzschale oder Verblendung für
Installationswände, zur Herstellung von Installationswänden oder zur Herstellung
von Naßzellen od. dgl.
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Bisher ist es bekannt, solche Wandschalen aus grobkeramischen Platten
im Bedarfsfalle aufzumauern. Dies ist arbeitsintensiv und darüber hinaus ist die
Befestigung einer solchen Wandschale vor einer anderen Wand oder die Verbindung
zweier solcher Wandschalen zu einem Raumteiler od. dgl. schwierig.
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Es besteht deshalb die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs erwähnten
Art- zu schaffen, mit dessen Hilfe eine solche Wandschale aus dem verhältnismäßig
preiswerten grobkeramischen Werkstoff schnell und einfach und dennoch mit relativ
großer Festigkeit hergestellt werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Verfahren vor allem dadurch gekennzeichnet,
daß die Platten mit ihren Schmalseiten aneinandergefügt und mit Hilfe eines wenigstens
zwei benachbarte Platten an der Stoßstelle auf einer Seite, insbesondere der Rückseite
überlappenden Verbindungselementes od. dgl. verbunden, vorzugsweise verklebt werden.
Das aufwendige Verbinden der relativ schmalen Stoßkanten der einzelnen Platten miteinander
wird dadurch vermieden. Dennoch ergibt sich ein schneller und stabiler Verbund der
einzelnen grobkeramischen Platten zu einer Wandschale. In vorteilhafter Weise kann
dieses Herstellungsverfahren dabei fabrikmäßig als Vorfertigung durchgeführt werden.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Platten miteinander fluchtend
zusammengefügt und das Verbindungselement jeweils an einem Knotenpunkt angebracht
wird, an welchem wenigstens drei oder vier Platten zusammenatobens AA
Mit
zur Erfindung gehört eine Wandschale aus grobkeramischen Platten, welche vor allem
dadurch gekennzeichnet ist, daß sie aus mit ihren Schmalseiten trocken zusammengelegten
Platten und an ihrer Rückseite mittels die Stoßstellen der Platten überlappenden,
vorzugsweise aufgeklebten Verbindungselementen zusammengesetzt ist.
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Zum Befestigen der Verbindungselemente vorzugsweise auf der Rückseite
der Wandschale kann ein Kunststoffharz, insbesondere ein Epoxid-Harz, welches gegebenenfalls
mit Sand versetzt ist, oder ein kunststoffmodifizierter Zementmörtel vorgesehen
sein.
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Je nachdem, ob die Ränder der benachbarten Platten alle miteinander
fluchten oder ob die Platten einer Reihe gegenüber denen der Nachbarreihe beispielsweise
um die Hälfte ihres in dieser Richtung liegenden Maßes versetzt sind, ergeben sich
Knotenpunkte, an denen vier oder drei Platten zusammenstoßen. An solchen Knotenpunkten
können die Verbindungselemente befestigt werden.
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Weitere zum Teil wesentliche Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
weiterer Ansprüche.
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Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden
Einzelheiten anhand der Zeichnung noch näher beschrieben. Es zeigt: Fig. 1 in Stirn-,
Seiten- und Draufsicht die Verbindung von vier grobkeramischen Platten mit Hilfe
eines Verbindungselementes an der Kreuzung der Fugen der vier Platten, Fig. 2 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäß zusammengesetzten Wandschale, Fig. 3 eine Wandschale
gemäß Fig. 2, bei welcher einzelne Verbindungselemente zur Bildung von Abstandhaltern
od.dgl. mit weiteren plattenartigen Elementen hinterlegt sind, Fig. 4 zwei an den
Stoßstellen der Einzelplatten Jeweils mit einem Verbindungselement verbundene Wandschalen,
Fig. 5 zwei miteinander verbundene Wandschalen mit gegenüber Fig 4 verdoppeltem
Innenabstand,
Fig. 6 eine Doppelwandschale, bei welcher die beiden
Einzelwand schalen an einzelnen Stellen durch aus Verbindungselementen zusammengesetzte
Stege verbunden sind, Fig. 7 in vergrößertem Maßstab eine Verbindung zweier Wandschalen,
wobei die Platten Nuten und die Verbindungselemente dort hineinpassende Federn besitzen,
Fig. 8 eine abgewandelte Ausführungsform einer Verbinungsstelle, bei welcher auch
die Verbindungselemente Nuten besitzen und Armierungen vorgesehen sind, Fig. 9 eine
Ansicht einer zwischen Boden und Decke eingefügten Wandschale, Fig. 10 einen Querschnitt
durch eine zwischen Boden und Decke eingebaute Doppelwandschale, Fig. 11 einen Querschnitt
durch eine vor eine tragende Wand gesetzte Wandschale, Fig. 12 einen horizontalen
Querschnitt durch eine als Vorsatzschale für eine Zwischenwand dienende Wandschale
gemäß der Erfindung, Fig. 13 eine als Installationswand ausgebildete doppelte Wandschale,
Fig. 14 eine aus zum Teil unterschiedlich zusammengesetzten Doppelwandschalen gebildete
Naßzelle sowie Fig. 15 eine DarsteLlung einer Wandschale ähnlich der der Fig, 1,
wpbei die Platten einer Reihe gegenüber denen der Nachbarreihe seitlich versetzt
sind.
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Eine im Ganzen mit 1 bezeichnete Wandschale ist erfindungsgemäß
aus
mit ihren Schmalseiten 2 trocken zusammengelegten Platten 3 und an ihrer Rückseite
4 mittels die Stoßstellen 5 der Platten 3 überlappenden, aufgeklebten Verbindungselementen
6 zusammengesetzt. In Fig. 1 ist anhand von vier zusammengefügten Platten 3 dargestellt,
daß die Verbindungselemente 6 jeweils auf einem Kreuzungspunkt 7 zwischen horizontalen
und vertikalen Fugen benachbarter Platten 3 aufgeklebt sein können, um eine möglichst
rationelle Verbindung der einzelnen Platten 3 miteinander zu erzielen. Dadurch wird
auch deutlich, wie bei der Herstellung einer Wandschale 1 aus grobkeramischen Platten
3 verfahren werden kann.
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Die einzelnen Platten 3 werden mit ihren Schmalseiten 2 aneinandergefügt
und mit Hilfe eines wenigstens zwei benachbarte Platten 3 an der Stoßstelle auf
einer Seite, insbesondere der Rückseite überlappenden Verbindungselementes 6 verbunden,
vorzugsweise verklebt. Im Ausführungsbeispiel werden dabei die Platten 3 miteinander
fluchtend zusammengefügt und das Verbindungselement 6 wird jeweils an einem Knotenpunkt
oder Kreuzungspunkt 7 angebracht, an welchem vier Platten 3 zusammenstoßen. Die
Wandschale 1 kann dabei praktisch beliebig groß gemacht werden, indem entsprechend
mehr grobkeramische Platten 3 zusammengelegt werden, als es in Fig. 1 dargestellt
ist, welche vor allem zur Verdeutlichung des Konstruktionsprinzipes dieser Wandschale
dient.
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Zum Befestigen des Verbindungselementes 6 auf der Rückseite 4 der
Wandschale 1 wird zweckmäßigerlfeise ein Kunststoffharz, z. B. ein Epoxid-iiarz,
welches gegebenenfalls mit Sand versetzt ist, oder ein kunststoffmodifizierter Zementmörtel
verwendet.
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Fig. 3 zeigt, daß an wenigstens einem Teil der Verbindungsstellen
der Platten 3 mehrere Verbindungselemente 6 aufeinander befestigt sein können, um
als Abstandhalter zu einer zweiten Wandschale oder einer Befestigungsstelle für
die Wandschale zu dienen, welche Anwendungen in den Figuren 5 und 6 sowie auch beispielsweise
in Figur 10 und 11 oder 14 dargestellt sind. Beispielsweise können an den Befestigungsstellen
für
sanitäre Einrichtungen d oder auch andere zu befestigende Gegenstände mehrere Verbindungselemente
übereinander geklebt und an der Rückseite der Wandschale vorgesehen sein. Es ergibt
sich dann nämlich eine Stelle innerhalb einer solchen Wandschale 1, an welcher Dübel
od. dgl. sicher eingetrieben und festgelegt werden können.
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Mit Hilfe der Anzahl der zwischen die beiden Wandschalen 1 einer Doppelwandschale
eingefügten Verbindungselemente 6 kann dabei ein beliebiger Zwischenraum geschaffen
werden, welcher gemäß den Figuren 4 und 5-an jedem Kreuzungspunkt 7 durch Verbindungselemente
6 fixiert sein kann. Es ist jedoch auch möglich, an manchen Kreuzungspunkten 7 jeweils
nur ein Verbindungselement und an anderen Kreuzungspunkten mehrere aufeinanderliegende
Verbindungselemente als Abstandhalter vorzusehen, wie es z. B. in Fig. 6 dargestellt
ist. Dadurch ergibt sich dann zwischen den beiden Wandschalen mehr Platz zum Verlegen
von Rohren 9 od. dgl. der an einer solchen Doppelwandschale befestigten sanitären
Einrichtungen 8 (vgl. Fig. 13 und 14).
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Die Figuren 11 und 12 zeigen, wie auch eine einfache Wandschale 1-
zumindest an einzelnen Kreuzungspunkten 7 mit mehreren übereinanderliegenden Verbindungselementen
6 ausgestattet sein kann, um als Vorsatz-Wandschale zwischen sich und einer festen
Wand Rohre 9 od. dgl. für sanitäre Einrichtungen 8 aufnehmen zu können. Praktisch
ist dabei dann eine in Fig. 3 nochmal einzeln dargestellte Wandschale 1 verwendet.
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Zur Herstellung der Wandschale 1 können grobkeramische Platten 3 verwendet
werden, welche vollständig glatt sind. In Fig. 7 ist dagegen dargestellt, daß eine
solche Wandschale auch aus Spaltplatten 3 a zusammengesetzt sein kann und daß als
Verbindungselement eine den Nuten 11 der Rückseiten der Spaltplatten 3 a entsprechende
Vorsprünge 12 oder Rippen aufweisende Verbindungsplatte 6 a dienen kann, welche
mit diesen Vorsprüngen 12 im Bereich des Stoßes der Wandplatten 3 a in deren Nuten
11 eingreift. Dadurch kann die Stabilität des gesamten Verbundes erhöht werden.
Anhand der Fig. 7 ist gleichzeitig
noch die Klebstoffschicht 13
zwischen den Platten und den Verbindungselementen angedeutet.
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Fig. 8 zeigt eine gegenüber Fig. 7 abgewandelte Ausführungsform, bei
welcher zur Verbindung von auf ihrer Rückseite Nuten 11 aufweisenden Spaltplatten
3 a jeweils eine ebenfalls Nuten 14 aufweisende Verbindungsplatte 6 b vorgesehen
ist, deren Nuten 14 parallel und etwa deckungsgleich zu den Nuten 11 der Spaltplatten
3 a verlaufen. In die dabei gebildeten Kanäle zwischen den Platten 3 a und deren
Verbindungselementen können gemäß Fig. 8 vorzugsweise vertikal verlaufende Bewehrungen
15, vorzugsweise Bewehrungseisen eingefügt sein.
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Zweckmäßigerweise können diese Bewehrungseisen 15 von einer Knotenstelle
zu der anderen vorzugsweise über die gesamte Höhe und/oder Breite einer derartig
aufgebauten Wandschale verlaufen und in ihrem außerhalb der Verbindungselemente
6 b liegenden Bereich z. B. als Angriff für Befestigungselemente od. dgl. dienen.
Insgesamt ergibt sich dadurch eine Doppelwandschale hoher Festigkeit. Es ist jedoch
auch möglich, eine einfache Wandschale in dieser Weise zu armieren.
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Ein wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin,
daß die Wandschale 1 aus grobkeramischen Platten zusammengesetzt ist, so daß sie
auf ihrer Vorderseite mit Fliesen od. dgl. belegt sein kann. Ein keramischer Untergrund
ist nämlich für das Befestigen von Fliesen besonders günstig. Dementsprechend eignen
sich die erfindungsgemäßen Wandschalen auch besonders gut im Sanitär-Bereich (vgl.
Fig. 14).
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Anhand der Fig. 1 ist noch angedeutet, daß die Wandschale an wenigstens
einem ihrer Ränder im Bereich der Stoßstellen der sie bildenden Platten 3 den Rand
seitlich um etwa die Hälfte überragende, mit der anderen Hälfte an der Rückseite
der Wandschale verklebte Verbindungselemente 6*aufweisen kann. Dadurch ist eine
leichte Verbindung von zwei miteinander fluchtenden einzelnen Wandschalen z. B.
an der Baustelle möglich.
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Insgesamt ergibt sich eine Wandschale, welche vorgefertigt
werden
kann und eine gute Installation entweder zwischen zwei Wandschalen oder hinter eine
Wandschale erlaubt oder als Trennwand geeignet ist. Dabei ist eine derartige Wandschale
in vorteilhafter Weise aufgrund ihrer relativ geringen Dicke raumsparend. Auf einer
solchen Wandschale aus keramischem Untergrund angebrachte keramische Wandfliesen
unterliegen keinem Schwindungs- oder Kriechprozeß in Relation zum Untergrund, so
daß eine dauerhafte Verbindung möglich ist.
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In Fig. 15 ist in einer Stirn-, Seiten- und Draufsicht eine abgewandelte
Ausführungsform dargestellt, bei der die Platten 3 einer Reihe gegenüber denen der
benachbarten Reihe seitlich versetzt sind und zwar um die Hälfte ihres Maßes in
dieser Richtung; die Verbindungselemente 6 sind jeweils an der Stelle 7 a auf der
Rückseite angeordnet und befestigt, wo eine Fuge zwischen zwei benachbarten Platten
auf eine quer dazu verlaufende F-uge zwischen zwei Plattenreihen stößt. Dadurch
ergibt sich eine Verstärkung des gesamten Verbundes, da eine größere Anzahl von
solchen Verbindungselementen 6 bzw. Knotenplatten pro Flächeneinheit verarbeitet
werden kann. Ferner läßt sich ein abgewandeltes optisches Bild der Wandschalen für
den Fall erreichen, bei dem die Sichtfläche der so gebildeten Wandschale nicht mit
Fliesen oder sonstigen Verkleidungen wie z. B. auch Verputz belegt wird. Dies kann
vor allem dann der Fall sein, wenn die Wandschale aus großformatigen, keramischen
Spaltplatten 3 hergestellt ist, die glasiert sind oder eine naturfarbene, z. B.
ziegelrote Oberfläche haben, die sich gut zu einer Verblendung eignet.
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Hinsichtlich der Verwendung der erfindungsgemäßen Wandschale gemäß
Fig. 15 oder den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen sei noch erwähnt, daß sie
auch als Schürze z. B. bei Badewannen oder offenen Kaminen Verwendung finden kann.
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Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung
dargestellten Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln als auch in
beliebiger Kombination miteinander wesentliche Bedeutung haben.
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- Ansprüche -