DE2649208C3 - Werkzeug zum beidseitigen Entgraten der Kanten von Durchgangsbohrungen - Google Patents
Werkzeug zum beidseitigen Entgraten der Kanten von DurchgangsbohrungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum beidseitigen Entgraten der Kanten von Durchgangsbohrungen mit
einem über einen Schaft drehantreibbaren Werkzeugkopf, der zwei im wesentlichen radial nach außen
weisende, in Aufnahmeschlitzen geführte und mit Federkraft nach außen gedrückte Schneidkörpcaufweist.
Es ist ein V/erkzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 bekannt (DE-OS 24 07 269), bei dem
eine Schraubenfeder in der Aufnahme zwischen den beiden Schneidkörpern liegt und diese dabei nach außen
drückt. Damit ist aber der Nachteil verbunden, daß die Federkraft und damit die Schneidkraft der Schneidkörper
vom Durchmesser der jeweils zu entgratenden Bohrung abhängt. D>es beruht darauf, daß bei kleineren
Bohrungen die Schneidkörper nach innen gedrückt werden, in welchem Betriebszustand die Federkraft
größer ist als bei größeren Bohrungen, bei denen sich die Schneidkörper weiter außen befinden.
Ein weiteres Problem beim Entgraten von Durchgangsbohrungen
besteht darin, daß das Werkzeug einen verhältnismäßig großen Zerspannungs-Widerstand zu
überwinden hat, wenn das Werkzeug den ersten Grat der Bohrung entfernen soll, Ideal wäre ein Entgratungswerkzeug,
welches beim Entfernen des ersten Grates der Dürchgangsböhrung eine Feder mit verhaltnismä-Big
großer Feder-Konstante hat, d. h. praktisch starr ist,
und welches anschließend daran in der Bohrung weich federt, damit ein tatsächliches Entgraten auch beidseitig
bei den Durchgangsbohrungen stattfindet. Auch dieses Problem wird bei dem geschilderten bekannten
Werkzeug nicht gelöst.
Demgegenüber soll bei der Erfindung aufgabengemäß erreicht werden, daß beim Beginn des Eintritts der
Schneidkörper in die Bohrung und beim Austritt die Feder, von der die Schneidkörper des Entgratu'erkzeuges
beaufschlagt sind, praktisch starr wirkt, d. h. nur eine geringe Federwirkung aufweist. Hiermit kann mit
Sicherheit dann der erste und letzte Grat bzw. die scharfe Kante der Durchgangsbohrung entfer it werden.
Wenn die Schneidkörper anschließend in die Bohrung eintreten, sollen sie sehr weich und gleichmäßig
gefedert sein, unabhängig davon, ob die Durchgangsbohrung einen großen oder kleinen Durchmesser
hat.
Man macht sich bei der erfindungsgemäßen Lösung der Aufgabe die Eigenschaft eines Kurbelzapfens
zunutze, bei dem entsprechend seiner Stellung am Umfang seines Bewegungskreises verschiedene Hebelarmlängen
für die Kraftübertragung vorliegen. Es ist also gemäß dem Anspruchskennzeichen ein drehbar
angeordneter Körper in den Weg der Kraftübertragung für die eingangs genannte Feder eingeschaltet.
Damit wird die Bohrung mit einer sehr hohen Qualität
entgratet bzw. geglättet. Nach dem Überwinden der durch den angegebenen Verlauf der Feder-Konstante
gegebenen Verriegelung müssen die Schneidkörper für den vorgeschriebenen Senkbereich nicht mehr verstellt
werden. Die Schmelzkörper sind während des Entgratens in der Position, in der sie geschliffen wurden. Es
ergibt sich also keine Profil-Verzerrunngund damit eine qualitativ hochwertige Senkung.
Ein praktisches Ausführungsbeispiel, mit dem der gewünschte Federungsverlauf erreicht wird, ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Feder als Torsionsfeder ausgebildet, einerseits am Werkzeug gehäusefest
befestigt ist und andererseits an dem in einer Bohrung drehbaren Zwischenkörper angreift, welcher mit zapfenförmigen
Fortsätzen in schlitzförmige Ausnehmungen der Schneidkörper eingreift.
Abhängig vom Winkel, dei zwiscsi«.n den Fortsätzen
und dem Verschiebungsweg der Schneidkörper in ihren Aufnahmen gebildet wird, wird dadurch die kubelschleifenartige
Federungs-Charakteristik erreicht. Außerdem können nur beide Schneidkörper zusammen verstellt
werden, weil ein und dieselbe Feder über den Zwischenkörper an beiden Schneidkörpern angreift.
Zur Begrenzung der Drehbewegung des Zwischenkörpers ist eine von außen betätigbare Einstellschraube
vorgesehen, die mit ihrer Spitze an einer Anlagefläche des Zwischenkörpers anliegt. Auch hierbei wird der
Verstellweg bei beiden Schneidkorpern gleichzeitig über ein- und dieselbe Einstellschraube eingestellt.
Der Austausch der beiden Schneidkörper wird besonders einfach, wenn die zapfenförmigen Fortsätze
durch eine mit einem exzentrischen Ansatz in eine Ausnehmung des Zwischenkörpers eingreifende
Schraube außer Kingriff mit dem Schneidkörper bringbar sind. Durch eine Verdrehung der Schraube
wird der Zwischenkörper in seiner Bohrung in axialer Richtung verschoben, wodurch die Fortsätze des
Zwisghenkörpers in die Ausnehmung der Schneidkörper
zum Eingriff gebracht Werden, bzw. aus den Ausnehmungen herauskommen. Durch eine einfache
Verdrehung dieser Schraube ist daher ein Auswechseln der Schneidkörper möglich.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Mittel-Längsschnitt durch die wesentll·
chen Bauelemente eines Werkzeugs nach der Erfindung;
F i g. 2 einen Schnitt längs A-A von Fig. 1;
F i g. 3 einen Schnitt längs B-B van F i g. 1;
F i g. 4 einen Schnitt längs C-Cvon Fig. 1;
F i g. 5 eine Seitenansicht eines Schneidkörpers;
F i g. 6 eine Draufsicht auf den Schneidkörper.
Das Werkzeug hat ein zylindrisches Gehäuse 1, welches um seine Längsachse 2 auf an sich bekannte
Weise mittels eines Schafts 3 angetrieben werden kann. Im Gehäuse 1 ist eine in Längsrichtung verlaufende
Bohrung 4 vorgesehen, die nach unten offen ist. Die Bohrung wird von einem Deckel 5 abgeschlossen, der
entweder auf das Gehäuse 1 aufgeschraubt ist, oder mit Schrauben 6 mit dem Gehäuse lösbar verbunden ist
Im oberen Teil der Bohrung 4 ist ein Tragstück 7 drehbar gelagert, welches an seinem Außenumfang eine
Verzahnung hat Mit der Verzahnung kämmt ein Gewinde einer Einstellschraube 8 (vgl. auch F i g. 4). Bei
Betätigung der Einstellschraube wird also das Tragstück 7 um seine Längsachse 2 verstellt An seiner I 'nterscite
hat das Tragstück 7 zwei Fortsätze 9, die zwischen sich das Ende 10 einer Torsionsfeder 11 gehäusefest
einspannen. Durch Verstellung der Einstellschraube 8 wird also die Spannung der Torsionsfeder eingestellt.
Das andere Ende 12 der Torsionsfeder ist ganz ähnlich zwischen zwei Fortsätzen 13, eines Zwischenkörpers
14 eingespannt, der um die Längsachse 2 drehbar in der Bohrung 5 gehalten ist F i g. 1 zeigt nur
einen der beiden Fortsätze 3. Der Zwischenkörper 14 hat in seinem mittleren Bereich eine Ausnehmung 15 mit
einer gerade ausgebildeten Anlagekante 16 (vgl. auch Fig.3), an der die Spitze einer Einstellschraube 17
anliegt, die von außen betätigbar ist
Der Ausnehmung 15 qegenüber liegt eine kleinere Ausnehmung 18 des Zwischenkörpers, in die ein
exzentrischer Fortsatz 19 einer Schraube 20 eingreift, die ebenfalls von außen betätigbar ist. Bei Drehung der
Schraube 20 wird daher der Zwischenkörper über den exzentrischen Fortsatz 19 in Pfeilrichtung 21 oder 22
verstellt. Für die Verstellung nach oben bildet die Oberkante der Fortsätze 13 einen Anscniag an der
Unterkante der Fortsätze 9. Für die Verstellung nach unten bilden Ausnehmungen 23 in Schneidkörpern 24
einen Anschlag.
Am unteren Ende des Zwischenkörpers 14 hat dieser zwei zapfenförmige Fortsätze 25, die in die erwähnten
Ausnehmungen 23 der Schneidkörper 24 eingreifen, wenn sich der Zwischenkörper in seiner unteren
Stellung befindet (vgl. auch F i g. 2,5 und 6).
F i g. 2 zeigt eine Stellung des Zwischenkörpers ur.d
der mit ihm über die Fortsätze 25 kraftschlüssig verbundenen Schneidkörper 24, in der für eine
Verschiebung der Schneidkörper in ihren Aufnahmen 26, die im wesentlichen in radialer Richtung verlaufen,
die Torsionsfeder 11 relativ weich ist
Erst wenn die Fortsätze 25 auf der Verschiebung längs ihres Kreisbogens 27 in eine Stellung gelangt sind,
ίο in der die Schneidkörper 24 um den Verstellweg 28, der
dem Durchmesser des Kreisbogens entspricht, nach innen versetzt sind, wird die Feder-Konstante wegen
des nahezu erreichten Totpunktes der Federung sehr groß und die Federung praktisch starr.
Die gewünschte Federungs-Charakteristik wird also durch diese konstruktive Ausbildung nach Art einer
Kurbelschleife sehr einfach erreicht Die Torsionsfeder 11 hat einen verhältnismäßig langen Federweg, was
gewährleistet, daß bei Bohrungen mit kleinem und großem Durchmesser praktisch d^.'.elbe Federdruck
über den gesamten Arbeitsweg Vorhand ;n ist In der in
Fig. 2 gezeigten Lage ist der Totpunkt wiederum nahezu erreicht, wobei die Messer praktisch starr
abgestützt sind. In der in Fig.2 gestrichelt eingezeichneten
L -.ge der Fortsätze 25 ist die Federung sehr weich.
Wenn der eingezeichnete Totpunkt überwunden ist, genügt eine Verschiebung längs des Kreisbogens 27 um
wenige Zehntel mm, bis die weiche Federung einsetzt.
Zur Einstellung des Verstellweges auf "erschiedene Durchmesser wird die Einstellschraube 17 entsprechend
eingestellt, die die Verschiebung längs des Kreisbogens 27 dadurch bestimmt daß sie außerhalb der Längsachse
2 sich mit ihrer Spitze an die Anlagekante 16 anlegt (F ig. 3).
)5 Zum Auswechseln der Messer wird die Schraube 20
gedreht, bis die Fortsätze 25 aus den Ausnehmungen 23 herauskommen, wonach dann beide Schneidkörper aus
ihren Aufnahmen 26 herausgezogen werden können. Nach Austausch können neue Schneidkörper in
entsprechender Weise in die Aufnahmen 26 eingesetzt we.den, die dann durch Drehung der Schraube 20
derart, daß die Fortsätze 25 in die Ausnehmungen 23 wieder eingreifen, wieder in Betriebsstellutig gebracht
werden.
Wichtig ist es auch, daß für die Verstellung der Schneidkörper nur noch eine einzige Schraube 17
notwendig ist. Dies beruht auf der Verwendung eines einzigen Zwischenkörpers für die Einstellung beider
Schneidkörper.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Werkzeug zum beidseitigen Entgraten der Kanten von Durchgangsbohrungen mit einem über
einen Schuft drehantreibbaren Werkzeugkopf, der zwei im wesentlichen radial nach außen weisende, in
Aufnahmeschlitzen geführte und mit Federkraft nach außen gedrückte Schneidkörper aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federkraft mittels eines um die Längsachse des Werkzeugs
drehbar angeordneten Zwischenkörpers (14) auf die Schneidkörper (24) übertragbar ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder als Torsionsfeder (H)
ausgebildet, einerseits am Werkzeuggehäuse befestigt ist und andererseits an dem in einer Bohrung (4)
drehbaren Zwischenkörper (14) angreift, welcher mit zapfenförmigen Fortsätzen (25) in schlitzförmige
Ausnehmungen (23) der Schneidkörper (24) eingreift
3. Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehbewegung des Zwischenkörpers
(14) durch eine von außen betätigbare Einstellschraube (17) begrenzt ist, die mit ihrer
Spitze an einer Anlagefläctie (16) des Zwischenkörpers (14) anliegt.
4. Werkzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zapfenförmigen Fortsätze
(25) durch eine mit einem exzentrischen Ansatz (14) in eine Ausnehmung (18) des Zwischenstücks (14)
eingreifende Schraube (20) außer Eingriff mit den Schneidkörpern (24) bringbar '"t.
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