DE2647488A1 - Verfahren zur herstellung von spanplatten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von spanplattenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B27—WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
- B27N—MANUFACTURE BY DRY PROCESSES OF ARTICLES, WITH OR WITHOUT ORGANIC BINDING AGENTS, MADE FROM PARTICLES OR FIBRES CONSISTING OF WOOD OR OTHER LIGNOCELLULOSIC OR LIKE ORGANIC MATERIAL
- B27N3/00—Manufacture of substantially flat articles, e.g. boards, from particles or fibres
- B27N3/08—Moulding or pressing
- B27N3/083—Agents for facilitating separation of moulds from articles
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbesserung des Entformungsvorganges bei der Herstellung von Spanplatten oder
-formteilen durch Verpressen von mit Isocyanaten als Klebstoff (Bindemittel) versehenen Spänen in einer mit Preßwerkzeugen und
ggf. Transportmitteln ausgerüsteten heizbaren Presse durch Aufbringen eines Trennmittels auf die Preßwerkzeuge oder
Transportmittel.
Während bei den bisher meist üblichen phenoplastischen oder
aminoplastischen Klebstoffen die Entformung verklebter und
ausgehärteter Spanformteile keine besonderen Schwierigkeiten bereitet, ist das Loslösen nach dem Preßvorgang der mit Isocyanaten
gebundenen Holzwerkstoffe von den metallenen Preßwerkzeugen (Preßplatten, Preßblechen etc.) stets problematisch.
Es liegt zunächst nahe, die an sich bekannte Affinität von Isocyanaten zu metallenen, meist von Oxidhäuten überzogenen
Oberflächen zu unterbrechen, indem man die Metalloberfläche mit einem Trennmittel überzieht. Hierfür bieten sich bekannte
Trennmittel, z.B. Fluorpolymere, Silikone, öle und Fette sowie Mittel an, die mit den Isocyanaten bevorzugt reagieren und
selbst keine Affinität zur Metalloberfläche besitzen.
Der Versuch, solche Mittel einzusetzen, hat jedoch bisher nicht
überzeugen können: Entweder sind die Mittel zu teuer, bilden auf den Preßwerkzeugen keinen geschlossenen Trennfilm, ziehen
in die Deckschichten der Holzwerkstoffe ein oder sie wirken schon vor dem Aushärten auf die Bindemittel ein und verschlechtern
damit in den oberflächennahen Bereichen der Spanholzwerkstoffe die Festigkeit und das Quellungsverhalten. Praktisch
hat dies dazu geführt, daß bisher keine einschichtigen, durchgehend
isocyanatgebundenen Holzwerkstoffe hergestellt worden
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sind; die Deckschichten, die mit den Preßwerkzeugen in Berührung kommen, wurden mit anderen Klebstoffen behandelt.
Das Auffinden geeigneter Trennmittel wäre daher der an sich wünschenswerten
Verbreitung durchgehend isocyanatgebundener Holzwerkstoffe
förderlich und muß demnach als wichtige Aufgabe angesehen werden.
Es wurde nun gefunden, daß der EntformungsVorgang im oben angegebenen
Sinne entscheidend verbessert werden kann, wenn man die Preßwerkzeuge (Preßplatten, Preßbleche, Preßbänder) und ggf.
Transportmittel (Rollen, Walzen, Bänder, Greifer etc.) vor dem
Einbringen bzw» Aufbringen der mit Isocyanaten versehenen Späne mit einer bei der Preßtemperatur im wesentlichen nichtflüchtigen
Substanz ggf. in Form einer Lösung oder Dispersion behandelt, die bei der Preßtemperatur (ggf. nach Verdunsten des
Lösungs- oder Dispergiermittels) eine aus diskreten Partikeln bestehende haftfähige Schicht hinterläßt.
Der allgemeine Erfindungsgedanke ist demnach, eine Trennmittel·-
schicht zu erzeugen, die nicht im wesentlichen einen Film, sondern im wesentlichen eine Schicht von körniger Beschaffenheit
darstellt (das Bild von einem bemehlten Backblech ist äußerlich dem vorliegenden Ergebnis nicht unähnlich). Die Mitverwendung
an sich filmbildender Mittel ist dabei ohne Belang.
Die Erfindung beruht auf der Beobachtung, daß die bisher in Betracht
gezogenen Trennmittel, falls sie sich nicht aus Preisgründen verbieten, dazu neigen, unter dem Einfluß der Oberflächenkräfte
zu Lachen oder Pfützen zusammenzulaufen und es somit darauf ankommt, eine dauerhafte voll flächige Spreitung der
haftfähigen Schicht auf den Preßwerkzeugen zu bewirken, die auch der mechanischen Beanspruchung durch Druck- und Reibungskräfte
beim Schütten der Späne zum Spankuchenrohling und dem Transport des Rohlings - nicht vorgepreßt oder kalt vorgepreßt standhalten.
Die Verwendung von Trennmittelgemischen, die diskrete Partikel schon enthalten oder jedenfalls beim Aufbringen hinterlassen,
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- ir- ^ O.Z. 32
scheint diese Lachenbildung zu verhindern und weiterhin das Aufsaugen der Trennmittel durch die Holzteile so herabzusetzen,
daß die Werkstoffoberflächen keine Schädigung erfahren.
Formtrennmittel, die eine aus diskreten Partikeln bestehende haftfähige Schicht hinterlassen, bestehen erfindungsgemäß in
der Regel aus zwei Bestandteilen, nämlich einer nicht flüchtigen oberflächenaktiven Substanz und einem feinteiligen Füllstoff.
Hinzu kommt im allgemeinen ein Lösungs- bzw. Dispergiermittel, falls die oberflächenaktive Substanz nicht ohnehin
pastös bzWo streichfähig oder gar flüssig ist„
Als oberflächenaktive Substanz kommen Z0B0 Seifen im allgemeinsten
Wortsinne, wie ZoB0 Kernseife, Schmierseife, Metallseifen,
Invertseifen und deren Mischungen, waschaktive Substanzen wie Alkylarylsulfonate, Fettalkoholsulfate, höhere
Fettalkohole, ferner Polyglykole, Polyamine, Polyalkohole,
Acrylpolymerisate, Kaseinzubereitungen u„a. in Betracht, übliche
öle und Fette sind weniger geeignet, daß sie zwar den Trenneffekt bewirken, jedoch dazu neigen in die Holzteilchen
(ZoB. Späne) einzuziehen»
Als feinteilige Füllstoffe sind Z0B0 Oxide, Carbonate, Silikate,
Sulfate, feinteilige Minerale und auch organische, genügend nicht-flüchtige Pulver geeignet. Im einzelnen sei auf Kieselsäure,
Titandioxid, Tonerde, Magnesia; Schlämmkreide, Soda; Talk, Tone, Blähglimmer, Kieselgur; Bariumsulfat, Natriumsulfat;
Zemente, Feldspäte, Kaolinite; Holzmehle, Kokosschalenmehle,
Schleifstaub und dgl. verwiesen.
In einzelnen Fällen, ZoB0 bei Verwendung von Schmierseife bzw.
Schmierseifelösungen einer gewissen Mindestkonzentration stellt sich die gewünschte körnige Struktur des Formtrennmittels auch
ohne Füllstoff beim Erhitzen der Preßwerkzeuge bzw. beim Abdunsten des Lösungsmittels nach dem Auftragen auf bereits
warme Preßwerkzeuge ein.
8 0 9817/OtSS
Als Trennmittel eignen sich ferner wäßrige Salzlösungen, für sich allein, vorzugsweise jedoch mit Füllstoffen. Die Benutzungsfähigkeit
und Verteilung reiner Salzlösungen ist allerdings oft schlecht, da durch Eintrocknen und Auskristallisieren
unbedeckte Zonen entstehen können. Niedrigviskose öle angemengt mit Kieselkreide, Kaolin, Talkum etc. eignen sich
auch als Trennmittel, nur dringt mitunter öl in das Holz ein.
Das Aufbringen des Trennmittels kann mit üblichen technischen
Mitteln, z.B. Aufsprühen, -walzen, -rollen, -räkeln oder -streichen geschehen»
Die anzuwendende Menge des Trennmittels ist gering; sie bewegt sich im allgemeinen (bezogen auf Trockensubstanz) im Bereich
von 0,5 bis etwa 60 g/m , vorzugsweise im Bereich von 5 bis 40 g/m und Preßzyklus, bei fortlaufender Anwendung auch weniger.
Es ist bemerkenswert, daß die einmal erzeugten Trennschichten im allgemeinen mehrere Füllungen der Presse aushalten und
offenbar auch zu einer verbesserten Standzeit der Preßblechoberflächen beitragen.
Ein Merkmal von gewisser Bedeutung bildet die Formulierung einer geeigneten Trennmittelzubereitung» Hierbei soll eine
gewisse Konzentration an oberflächenaktivem Stoff und ggf. Füllstoff in der Lösung bzw. Dispersion nicht unterschritten
werden; z„B0 liegt die untere Grenze in manchen Fällen bei 10,
in anderen Fällen bei 20 bis 30 % an Feststoffen, bezogen auf die Mischung. Der Rest ist ein Lösungs- oder Dispergiermittel,
zweckmäßigerweise Wasser. Es versteht sich von selbst, daß, hinreichende Verteilbarkeit auf den Preßwerkzeugen vorausgesetzt,
lösungsmittelfreie Systeme, d.h„ solche, bei denen der oberflächenaktive Stoff schon flüssig oder wenigstens pastenförmig
ist, besonders günstige Resultate ergeben.
Die Preßbedingungen können den für die Herstellung isocyanatgebundener
Holzwerkstoffe üblichen entsprechen und brauchen nicht
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&
O.Z. 32 249
geändert zu werden; allgemeine Hinweise zu diesen Bedingungen finden sich z«B. in folgenden Publikationen; "Isocyanate als
Spanplattenbindemittel", Holz-als-Roh-und Werkstoff 29 (1971)
Seiten 45 bis 50; "V 100 Spanplatten mit neuartiger Bindung",
Holz-Zentralblatt 101 (1975) Seite 1586; "Diisocyanate als Bindemittel", Holz-Zentralblatt 100 (1975) Seiten 913 bis 915.
Im folgenden werden einige Beispiele von geeigneten Mischungen angegeben, die sämtlichen in der aufgeführten Mindestmenge bei
einmaligem Auftrag auf neues oder gebrauchtes Aluminium-Preßblech
oder direkt auf das Preßwerkzeug eine einwandfreie Entformung bewirken0 In den meisten Fällen können ohne weiteres
bis 3 Platten ohne neuerlichen Auftrag einwandfrei entformt werdenο Das Trennmittel hat auf die Plattenexgensehaften keinen
negativen Einfluß,,
Die Herstellbedingungen für die Spanplatten waren im einzelnen: Plattendicke (roh); l6 (17) mm Klebstoffart und Auftragsmenge:
Material; Nadelholzspäne üblicher Diphenylmethandiisocyanat-
Abmessungen Oligomerengemisch; 10 % auf
Platten-Rohdichte; 680 kg/nr5 atro Holz
Spanfeuchter 6 % Preßtemperatur; 170°C
Spanfeuchter 6 % Preßtemperatur; 170°C
Preßdruck; 2 M/mm Preßdauer: 5 Minuten
809817/018S
Oberflächenaktive Substanz | Menge | Wasser | Füllstoff | Menge | j Menge | j | _ | Anwendungsa rt | aufge | Beurteilung |
Stoff | menge | insges. | 160 | (Aufbringung) | brachte | des | ||||
100 | Menge | Trennens | ||||||||
_ | _ | _ | _ | 300 | g/m2 | |||||
Schmierseife als Paste | 60 | Talkum | 100 | 300 | Spachtel | 100 | problemlos | |||
Schmierseife | 85-80 | 15-20 | 200 | Spachtel | 100 | It | ||||
Schmierseifelsg. | 100 | ' 100 | Kieselsäure | 100 | 200 | Sprühpistole | 30-40 | Il | ||
Schmierseifelsg. 10-20 % | 100 | 100 | Kaolin | 100 | 300 | Il | 40-50 | Il | ||
Schmierseifelsg. 10-20 #ig | 100 | 20 | Natriumkarbonat | 100 | 300 | Il | 40-50 | ti | ||
Schmierseifelsg. 10-20 #ig | 80 | 20 | Natriumsulfat | 100 | 300 | ti | 40-50 | It | ||
Schmierseifelsg. 10-20 #ig | 100 | 100 | Bariumsulfat | 100 | 300 | It | 40-50 | It | ||
Schmierseifelsg. 10-20 #ig | 100 | 100 | Talkum | 100 | 300 | ti | 60-70 | It | ||
lO^ige Lösung | 100 | 100 | Kieselsäure | 100 | 300 | It | 40-50 | tt | ||
eines Acrylsäure- | 100 | 100 | Kaolin | 100 | 300 | It | 40-50 | It | ||
Acrylamid- | 100 | 100 | etc. | 100 | 300 | It | 40-50 | ti | ||
Copolymerisats | 100 | 100 | Talkum | 100 | - | It | 40-50 | Ii "V | ||
Alkylarylsulfonat | 100 | 100 | Kieselsäure | 100 | 300 | tt | 40-50 | ti | ||
Alkylarylsulfonat | 100 | 100 | etc. | 100 | 300 | tt | 40-50 | tt | ||
Alkylarylsulfonat | - | - | - | - | Il | 40-50 | Il | |||
Diglykol | 100 | 100 | Kieselsäure | 100 | It | 30-40 | Il | |||
Diglykol | 100 | 100 | etc. | 100 | 300 | It | 30-40 | It | ||
Diglykol | 300 | It | 30-40 | It | ||||||
Dimethyläthanolamin | 100 | ' 100 | Kieselsäure | 100 | ti | 30-40 | Il | |||
Dimethyläthanolamin | 100 | ' 100 | Kieselsäure | 100 | 300 | |||||
Dimethyläthanolamin | 100 | iioo | etc. | 100 | 100 | It | 40-50 | Il | ||
Dimethyläthanolamin | 80 | 20 | U | 40-50 | ti | |||||
Natriumkarbonatlsg. 20 #ig | 100 | 100 | Kieselsäure | 100 | 300 | ti | 30-40 | ti | ||
20 ^ige Sodalösung | 80 | 20 | Na-SOh/KNO, | 300 | It | 40-50 | ti | |||
20 #Lge KNO | d H $ | It | 30-40 | tt | ||||||
20 #ige Na2Soj,-Lösung | 100 | 100 | Kieselsäure | 100 | ||||||
20 % Kaliumnitratlsg. | 100 | 100 | Kieseläsure | It | 40-50 | ti | ||||
20 % Natriumsulfatlsg. | Il | 40-50 | tt | |||||||
to ' cn
Claims (5)
- Patentansprüche\1.) Verfahren zur Verbesserung des EntformungsVorganges bei der Herstellung von Spanplatten oder -formteilen durch Verpressen von mit Isocyanaten als Bindemittel versehenen Spänen in einer mit Preßwerkzeugen und ggf. Transportmitteln ausgerüsteten heizbaren Presse durch Aufbringen eines Trennmittels auf die Preßwerkzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß man die Preßwerkzeuge und ggf. transportmittel vor dem Einbringen bzw0 Aufbringen der mit Isocyanaten versehenen Späne mit einer bei der Preßtemperatur im wesentlichen nichtflüchtigen Substanz, ggf„ in Form einer Lösung oder Dispersion behandelt, die bei der Preßtemperatur eine aus diskreten Partikeln bestehende haftfähige Schicht hinterläßt ο
- 2. Verfahren nach Anspruch lf dadurch gekennzeichnet, daß man als nichtflüchtige Substanz eine oberflächenaktive Substanz verwendet«,
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als oberflächenaktive Substanz eine Seife verwendet.
- 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet« daß man als oberflächenaktive Substanz Schmierseife verwendet»
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erzielung einer aus diskreten Partikeln bestehenden haftfähigen Schicht dem Trennmittel einen feinteiligen Füllstoff zusetzt.BASF Aktiengesellschaft8098 17/01B5
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