DE2646338C3 - Lungengesteuertes Membranventil für Druckgasatemgeräte - Google Patents
Lungengesteuertes Membranventil für DruckgasatemgeräteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein lungengesteuertes Membranventil für Druckgasatemgeräte entsprechend dem
Gattungsbegriff des Anspruchs 1.
In lungengesteuerten Membranventilen für Druckgasatemgeräte
sind im allgemeinen Mittel eingebaut, die eine Handbetätigung zum öffnen und Schließen der
sonst lungengesteuerten Ventile ermöglichen. Es soll damit sichergestellt werden, daß der Geräteträger auch
dann mit Atemluft versorgt werden kann, wenn der zur Betätigung notwendige Unterdruck — aufgebracht
durch die Lungenkraft — nicht mehr ausreicht. Dies kann z. B. bei einem Verklemmen der Membran oder
einer Beschädigung des mechanischen Übertragungssystems der Fall sein.
Alle bekannten Einrichtungen haben den Nachteil, daß die Luftversorgung nach Handbetätigung von der
mechanischen Funktionsfähigkeit des Ventils abhängig ist.
Ein bekanntes lungengesteuertes Membranventil für Druckgasatemgeräte besitzt an einem Gummi- oder
Kunststoffüberzug, mit dem der Membranschutzdeckel abgedeckt ist, einen Druckknopf zum Betätigen der
Membran. Dieser ist mit einem zur Membran gerichteten, den Membranschutzdeckel durchsetzenden druckknopfartigen
Ansatz versehen. Im Ruhezustand berührt der Ansatz die Membran nicht. Beim Druck auf den
Druckknopf wird der Ansatz gegen die Membran gedruckt und biegt sie so weit durch, daß der ihr
anliegende Steuerhebel betätigt und das lungengesteuerte Ventil geöffnet wird. Damit ist es möglich, den
Geräteträger mit Atem!uft zu versorgen, wenn z. B. durch ein Verklemmen der Membran oder des
Hebelsystems die selbsttätige Versorgung ausfällt. Nachteilig an dieser Einrichtung ist die notwendige
Funktionsfähigkeit des Ventils einschließlich der Übertragung von der Membran bis zum eigentlichen Ventil.
Sollte der Steuerhebel gebrochen oder der Schließbolzen des Ventils blockiert sein, so kann die Betätigung
der Membran mittels des Druckknopfes das Ventil nicht öffnen (D E-PS 10 80 404).
Ein weiteres bekanntes Sauerstoffatemschutzgerät besitzt neben einer Vorspüleinrichtung ein lungengesteuertes
Sauerstoffzuführungsveutil, das mittels eines Fingerdruckes geöffnet werden kann, so daß aus der
s Sauerstoffflasche unabhängig vom Druck aus der Atmung der Sauerstoff in den Atemkreislauf einströmen
kann. Das Sauerstoffzuführungsventil ist ein Membranventil Zwischen dem Schutzdeckel und der Membran ist
eine unter Spannung stehende Blattfeder angeordnet,
ίο die eine nach außen, zum Schutzdeckel hin oder eine
nach innen, zur Membran hin gewölbte Lage einnehmen kann. Im nach innen gewölbten Zustand hält sie durch
Druck auf die Membran und einen Steuerhebel das Sauerstoffzuführungsventil in Offenstellung. Der
Schutzdeckel besitzt eine zentrale öffnung, durch die
bei Inbetriebnahme die Blattfeder, z. B. durch Betätigung mit dem Finger, einwärts gedrückt und damit das
Ventil geöffnet wird. Nach Erreichen des vorgesehenen Druckes wird die Blattfeder durch die Membran in ihre
Ruhelage gedrückt Das lungengesteuerte Membranventil arbeitet dann in normaler Weise. Nachteilig ist
daß eine Sauerstoffversorgung nicht gesichert ist, falls Steuerhebel oder andere Elemente des Hebelgestänges
brechen oder blockieren sollten, denn die Einwirkungsmöglichkeit über die Blattfeder setzt eine funktionsfähige
Ventilanordnung voraus (DE-AS 12 57 585).
Bei einem bekannten Preßgasatemschutzgerät mit von der Atmung des Gerätträgers gesteuerte Gaszufuhr
ist die Federkraft des selbsttätig gesteuerten Preßgaszuführungsventils von Hand verstellbar. Auf den Schließbolzen
des Ventils wirken zwei Federn vorzugsweise unterschiedlicher Kraft ein, von denen die eine von
Hand, vorzugsweise durch Umlegen eines Hebels, abschaltbar ist. Eine direkte öffnung des Ventils von
Hand im Falle einer Blockierung ist jedoch nicht möglich (DE-PS 9 59 620).
Eine bekannte Ventilanordnung mit Hochdruckgehäuse für Atemschutzgeräte besitzt einen Steuerhebel,
der beim Zusammenfallen des Atembeutels über verschiedene Bauelemente das Sauerstoffzuführventil
öffnet. Mit einem über den Drehpunkt hinaus verlängerten Arm des Steuerhebels, der durch einen Druckbolzen
bewegt werden kann, läßt sich der Steuerhebel und damit das Sauerstoffzuführventil auch von Hand
bedienen. Nachteilig ist, daß bei der Handbedienung eine Übertragung über alle auch für den Normalfall
notwendigen Bauelemente erfolgt und daher bei Beschädigungen oder Störungen in dieser Kette eine
Notversorgung nicht gezeigt ist (CH-PS 1 95 785). Bei einem bekannten Sauerstoffatemgerät mit lungengesteuerter
und zusätzlicher, gleichbleibender Sauerstoffdosierung wird die gleichbleibende Dosierung über den
Atembeutel zur Steuerung des dann die lungenselbsttätige Dosierung hergebenden Hochdruckventils, die über
eine Membran erfolgt, benutzt. Mittels eines Druckstücks, das von außerhalb des Gerätekastens von Hand
bewegt werden kann, kann das Hochdruckventil gleichfalls betätigt werden. Dabei bewegt das Druckstück
von der Druckkammer her, in der sonst der entstehende Druck die Membran in gleicher Weise
bewegt, über die gleichen Elemente die Verschlußeinrichtung des Hochdruckventils. Daher besteht der
Nachteil, daß bei Störung oder Beschädigung dieser Elemente eine Betätigung des Hochdruckventils nicht
durchführbar und die Notversorgung nicht gesichert ist (CH-PS 2 09 040).
Bekannt ist schließlich ein frei tragbares Atemgerät mit einem außen am Atembeutel angelenkten Hebel für
die Steuerung des Sauerstoffzuführungsventils. Dabei kann das lungengesteuerte Sauerstoffzuführungsventil
durch einen am Hebel des Lungenau omaten angeordneten gefederten Druckstift, der in einer Druckplatte
endet und im Normalfall vom Hebel betätigt wird, auch
von Hand unabhängig von der Lage des Hebels geöffnet
werden. Dieser Druckstift öffnet über einen Bolzen und einen weiteren Druckstift das Zuführungsventil. Nachteilig
ist, daß die Handbedienung des Zuführungsventils über auch im Normalbetrieb benutzte Zwischenglieder
erfolgt, bei deren Beschädigung oder Störung die Notversorgung nicht gesichert ist (AT-PS 1 52 607).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das öffnen
und Schließen des Membranventils durch Handbetätigung von Beschädigungen und Störungen im Steuerungs-
und Übertragungssytem unabhängig zu machen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Druckstück als ein bewegliches, abdichtendes
Abhebeelement durch die Wand des Gehäuses geführt ist und mit seinem Stoßende unter die Dichtstirnwand
des Schließbolzens greift.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß das Stoßende des Abhebeelementes
direkt an der Stirnwand des Schließbolzens angreift und dieser bei weiterer Bewegung des
Abhebeelements vom Ventilsitz abhebt und damit das Ventil öffnet Die Öffnung erfolgt also direkt an dem
entscheidenden Schließbolzen. Irgendwelche weiteren Übertragungselemente für die Öffnungskraft sind nicht
vorhanden. Eine Funktionssperrung oder auch Beschädigung der normalerweise das Ventil in Abhängigkeit
vom Atmungsdruck öffnenden und schließenden Bauteile können den Öffnungsvorgang von Hand, der vor allen
Dingen in Notsituationen erfolgt, nicht verhindern. Die Lösung ist außerdem konstruktiv einfach und sicher
herstellbar.
In Ausbildung der Erfindung ist das Abhebeelement ein axial verschiebbarer, federbelasteter Bolzen mit dem
Druckknopf und dem als Kegel ausgebildeten Stoßende. Das Stoßende kann auch durch eine schräge Fläche
gebildet sein. Mit diesen Ausbildungen werden die Vorteile der einfachen Herstellung und eine sichere
Funktion noch umfassender deutlich.
In weiterer Ausbildung ist da? Abhebeelement der Lasthebel eines drehbar gelagerten Winkelhebels.
Mit dem Winkelhebel kann bei besonderen Bedingungen bezüglich der möglichen Betätigungsrichtung aus
dem Druck auf den Druckknopf in einfacher Weise auch ein Zug zur Notöffnung des Ventils werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden beschrie·
ben.
Es handelt sich um lungengesteuertes Membranventil mit einem durch die Membran betätigten Kipphebel 4.
Das Membranventil ist über einen Anschlußstutzen 1 mit dem Atemanschluß einer Maske bzw. dem
Mundstück des Geräteträgers verbunden. Während der Einatmung entsteht in dem Membranraum 2 ein
Unterdruck, der die Membran 3 in Richtung zum Kipphebel 4 bewegt Durch die Bewegung des
Kipphebels 4 wird der Schließbolzen 5 einseitig vom Ventilsitz 6 abgehoben, so daß über einen Mitteldruckraum
7 aus einer zu diesem Raum führenden Mitteldruckleitung 15 sich entspannenden Druckluft
über den Ventilsitz 6 in den Membranraum 2 und den Anschluß 1 zum Atemanschluß strömt.
Ist nun beispielsweise ein Bruch des Kipphebels 4 oder ein Verklemmen des Schließbolzens 5 eingetreten,
so kann der Geräteträger durch Druck auf einen Druckknopfe eines Abhebeelementes 9 den Schließbolzen
5 ebenfalls kippend vom Ventilsitz 6 abheben. Das Abhebeelement 9 ist an seinem Stoßende 10 als Kegel
ausgebildet, der bei axialer Verschiebung nach innen den Schließbolzen 5 einseitig anhebt. Eine Feder 11
sorgt dafür, daß das Abhebeelement 9 nach der Betätigung wieder in die Ausgangsstellung zurückgeht.
Damit kann diese Druckknopfeinrichtung auch jederzeit zum Auslösen einer Luftdusche eingesetzt werden.
Das Abhebeelement 9 ist im Gehäuse 12 durch eine Dichtung 13 abgedichtet. Damit es nicht durch die Feder
11 aus seiner Dichtung 13 herausgedrückt werden kann,
ist ein Anschlag 14 vorhanden, der die Endlage des Druckknopfes 8 festlegt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Lungengesteuertes Membranventil für Druckgasatemgeräte mit einem durch die Membran über
einen Kipphebel betätigten Schließbolzen und einem Druckstück mit Druckknopf zum Betätigen
des Ventils von Hand, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstück als ein bewegliches,
abdichtendes Abhebeelement (9) durch die Wand des Gehäuses (12) geführt ist und mit seinem
Stoßende (10) unter die Dichtstirnwand des Schließbolzens (5) greift
2. Lungengesteuertes Membranventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abhebeelement
(9) ein axial verschiebbarer, federbelasteter Bolzen mit dem Druckknopf (8) und dem als Kegel
ausgebildeten Stoßende (10) ist
3. Lungengesteuertes Membranventil nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet daß das
Stoßende (10) durch eine schräge Fläche gebildet ist
4. Lungengesteuertes Membranventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Abhebeelement
(9) der Lasthebel eines drehbar gelagerten Winkelhebels ist
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2646338A DE2646338C3 (de) | 1976-10-14 | 1976-10-14 | Lungengesteuertes Membranventil für Druckgasatemgeräte |
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