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Verschlusseinrichtung an einem Druckgefäss
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Die Erfindung betrifft eine Verschlusseinrichtung an einem Druckgefäss,
insbesondere einem Druckgerät, Dampfkochkessel, Dämpfrohr oder Druckschrank, mit
einem schwenkbaren Deckel, der im Schliesszustand über eine Dichtung auf einem Auflageteil
des Druckgefässes ruht, mit einer Verriegelungsvorrichtung, welche den Deckel im
Schliesszustand auf dem Auflageteil festhält, mit einem mit dem Innenraum des Druckgefässes
in Verbindung stehenden Sicherheits- und Druckentlastungsventil und mit Mitteln
zur Verhinderung des Aufbaus eines Druckes im Druckgefäss bei unverriegeltem Deckel
bzw. der Entriegelung des Deckels bei Vorliegen eines Druckes im Druckgefäss.
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Eine Verschlusseinrichtung der genannten Art ist beispielsweise aus
der Schweizer Patentschrift 444'416 bekannt, Die bekannte Verschlusseinrichtung
weist eine am Deckel des Dampfkochkessels anscharnierte Halteklappe auf, die denselben
im
Schliesszustand am Körper des Kochkessels festhält.
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Die Verriegelungsvorrichtung weist einen an der Halteklappe angebrachten
und in deren Längsrichtung verschiebbaren Riegel auf, welcher mit mindestens einem
Nocken versehen ist, der eine Aussparung aufweist, durch den eine Nase eines am
Körper befestigten Nockens hindurchtreten kann, wenn die Klappe zum Schliessen des
Deckels nach unten geschwenkt und gedrückt wird. Der Riegel weist ferner neben seinem
Nocken eine Ausnehmung auf, an deren Boden die Nase des körperfesten Nockens unter
der Einwirkung des Gegengewichtes oder der Feder anliegt, wenn sie nach Hindurchtreten
durch die Aussparung des Riegelnockens an letzterem eingehängt ist, wobei dann zwischen
der Dichtung und dem Kochgefässrahmen ein Spalt besteht, und wobei durch Verschieben
des Riegels in seine Schliesslage die Nase auf eine Stelle desselbEn zu liegen kommt,
die so hoch über dem Boden der Ausnehmung liegt, dass die Dichtung am Kochgefässrahmen
anliegt.
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Mit dieser Ausgestaltung der Verschlusseinrichtung wird sichergestellt,
dass sich im Kochgefäss nur bei ordnungsgemässer Deckelverriegelung ein Druck aufbauen
kann, da im anderen Fall der Deckel durch das Gegengewicht oder durch die Feder
so weit angehoben wird, dass am Deckelumfang ein Spalt verbleibt, über den etwaiger
sich bildender Dampf nach aussen entweichen kann. Weiterhin wird mit der bekannten
Verschlusseinrichtung verhindert, dass sich der Deckel öffnen lässt, solange noch
im Kessel ein nennenswerter Dampfdruck vorhanden ist. Um den Deckelverschluss öffnen
zu können, muss der Deckel um ein solches Mass heruntergedrückt werden, dass die
Aussparung am Haltenocken des Riegels unter der Nase des am Körper befestigten nockens
hindurchtreten kann und damit die Klappe entriegelt wird, so dass sie sich nach
aussen
in die entriegelte Stellung schwenken lässt. Das Herunterdrücken des Deckels ist
aber nur möglich, wenn im Kessel kein nennenswerter Innendruck vorhanden ist.
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Die bekannte Verschlusseinrichtung weist schliesslich ein Sicherheits-
und Damefablassventil auf, das im Deckel angeordnet ist und mit dem Innenraum des
Dampfkochkessels in Verbindung steht.
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Die bekannte Verschlusseinrichtung mit der Halteklappe lässt sich
ohne Schwierigkeiten oder überhaupt nur an Druckgefässen anbringen, deren Deckelvorderseite
und die entsprechende Oberseite des Körpers des Druckgefässes zwischen den beiden
Seitenteilen geradlinig sind. Wenn das Druckgefäss, das kippbar sein kann, einen
vorderen Ausguss und entsprechend unter einem Winkel stehende Vorderflächen aufweist,
ist die Anordnung einer bzw, mehrerer Halteklappen nur mit einem beträchtlichen
Aufwand möglich. Bei runden Druckgefässen, z.B. bei einem Dämpfrohr, ist es überhaupt
unmöglich, die Halteklappe der bekannten Verschlusseinrichtung anzuordnen.
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Zudem liegt bei der bekannten Verschlusseinrichtung der Nachteil vor,
dass durch die Anordnung der Halteklappe die Ausbildung einer vielfach erwünschten
glatten Vorderseite des Deckels und des Körpers des Druckgefässes nicht möglich
ist. Nachteilig ist auch, dass die Verschlusseinrichtung und das Dampfablassventil
getrennt betätigt werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es demnach, eine Verschlusseinrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, welche an einem Druckgefäss beliebiger Form
angeordnet werden kann und welche einen zwangsläufigen Ablauf der Betätigung der
Verriegelungsvorrichtung und des Ablassventils sicherstellt,
so
dass auch erhöhten Sicherheitsvorschriften, die an Druckgefässe der vorliegenden
Art gestellt werden, Genüge geleistet wird.
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Erfindungsgemäss ist die Verschlusseinrichtung dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherheits- und Druckentlastungsventil ein mit einem Betätigungsgriff
verbundenes, drehbares Ventilteil aufweist, das mit einer Führungskurve für einen
einem Ventilsitz zugeordneten Ventilkörper versehen ist, welche Führungskurve in
einem ersten Winkelbereich der Drehbewegung des drehbaren Ventilteils den Ventilkörper
in Abstand vom Ventilsitz hält und in einem zweiten, anschliessenden Winkelbereich
den Ventilkörper mit dem Ventilsitz in Berührung bringt, und dass das drehbare Ventilteil
mit der Verriegelungsvorrichtung über ein Betätigungsglied verbunden ist, welches
im ersten Winkelbereich der Drehbewegung des Ventilteils die Verriegelungsvorrichtung
in die Verriegelungslage bringt und im zweiten Winkelbereich die Verriegelungsvorrichtung
in der Verriegelungslage festhält.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Verschlusseinrichtung
wird nachstehend anhand der Zeichnung erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 im Schnitt die im Deckel eines Druckgefässes eingebaute
Verschlusseinrichtung mit teilweiser Darstellung der Verriegelungsvorrichtung, Fig.
2 im Schnitt den restlichen Teil der Verriegelungsvorrichtung der Verschlusseinrichtung
der Fig. 1, Fig. 3 in schematischer Draufsicht die Verschlusseinrichtung der Fig.
1 mit abgenommener Ventilglocke.
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In Fig. 1 ist ein in einen Deckel 1 eines Druckgefässes, z.B. eines
Druckgargerätes, eines Dampfkochkessels, eines Dämpfrohrs oder eines Druckschranks,
eingebautes Sicherheits- und Druckentlastungsventil 2 dargestellt, wobei der Deckel
1 äussere Verkleidungsbleche 3, Wärmeisolierplatten 4 und Verstrebungs- und Verstärkungsprofile
5 aufweist und am nicht dargestellten Druckgefäss anscharniert ist. Das Innere des
Deckels 1 ist ausserhalb des in Fig. 1 dargestellten, das Ventil 2 umgebenden Bereichs,
mit einem Wärmeisoliermaterial gefüllt.
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Das dargestellte Sicherheits- und Druckentlastungsventil 2 umfasst
eine innere Büchse 6, deren unteres Ende fest mit dem unteren Verkleidungsblech
3 verbunden, beispielsweise verschweisst ist, wobei das Verkleidungsblech 3 an der
Stelle der Büchse 6 eine kreisförmige Oeffnung 7 hat, so dass das Innere der Büchse
6 mit dem Innenraum des nicht dargestellten Druckgefässes in Verbindung steht. In
den oberen Bereich der Büchse 6 ist ein im wesentlichen hülsenförmiges Einsatzstück
8 eingesetzt, das zusammen mit der Büchse 6 eine Oeffnung 9 hat und das einen Dichtring
10 und einen Ventilsitz 11 aufweist. In das Einsatzstück 8 ist ein topfförmiger
Deckel 12 eingeschraubt, der in seinem Oberteil eine nachfolgend noch näher beschriebene
Führungsöffnung 13 aufweist. Die Büchse 6, das Einsatzstück 8 und der Deckel 12
bilden zusammen das Gehäuse des Ventils 2.
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Im Innern des Ventilgehäuses 6, 8J 12 ist als Ventilkörper ein Ventilkegel
14 angeordnet, dessen Mantelfläche im dargestellten Schliesszustand des Ventils
2 auf dem Ventilsitz 11 aufliegt. Zur Führung des Ventilkegels 14 im Ventilgehäuse
6, 8, 12 weist dieser einerseits einen unteren, koaxialen,
stielförmigen
Fortsatz 15 auf, der in einer zentralen Bohrung 16 einer im Einsatzstück 8 angebrachten,
mit Löchern 17 versehenen Siebscheibe 18 geführt ist. Andererseits weist der Ventilkegel
13 einen oberen koaxialen Bolzen 19 auf, der mit einem ersten Vierkant-Abschnitt
20 versehen ist, der in der Oeffnung 13 axial varschiebbar geführt ist. Oberhalb
des ersten Vierkant-Abschnitts 20 weist der Bolzen 18 einen zweiten Vierkant-Abschnitt
21 auf, der in einer entsprechenden Asnehn einer Glocke 22 liegt. ist einem Gewindeteil
23 des Bolzens 1S ist ein Knopfgriff 24 verschraubt, der die Glocke 22 auf dem Bolzcn
19 über den zweiten V-erkant-Abschnitt 21 in einer bestimmten Lage bezüglich des
Bolzens 19 unverdrehbar festhält. Es ist ersichtlich, dass das Gewicht der Glocke
22 zusammen mit dem Gewicht des Fortsatzes 15, des Veritilkegels 14 und des Bolzens
19 den Ventilkegel 14 auf den Ventilsitz 11 drückt und damit das dargestellte Ventil
geschlossen hält. Durch manuelles Anheben des KnoDfgriffs 24 kann Has Ventil geöffnet
werden, wobsi die Druckentlastung des Innern des nicht dargestellten Druckgefässes
bzw. der Dampfãhlãss aus dem Druckgefäss über die in der Büchse 6 und im Einsatzstück
8 vorgesehene Oeffnung 9 und den unteren Rand der Glocke 22, der zudem einen Ausschnitt
25 aufweist, in die freie Atmosphäre erfolgt. Der gleiche Vorgang spielt sich selbsttätig
ab, wenn der Innendruck des Druckgefässes einen bestimmten, durch das auf den Ventilkegel
14 einwirkende Gewicht bestimmten Wert iiberschreitet, so dass das dargestellte
Ventil 2 auch als Sicherheitsventil ausgebildet ist. Ein kegelförmiger Abschnitt
26 des Bolzens 18 ist für eine zweckmässige Umleitung des bei geöffnetem Ventil
austretenden Dampfes vorgesehen. Um das Ventil 2 in der geöffneten Stellung festzuhalten,
kann nach dem Anheben des Knopfgriffs 24 (und damit der Glocke 22 und des Bolzens
19)
dieser gedreht werden, so dass der Vierkant-Abschnitt ZO des
Bolzens 19 auf einer Fläche der Führungsöffnung 13 zum Aufliegen kommt. Dies wird
anhand der Fig. 3 nachfolgend noch erläutert.
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Die in Fig. 1 dargestellte Verschlusseinrichtung umfasst ferner eine
die Büchse 6 koaxial umgebende Hülse 27, die im Deckel 1 drehbar angeordnet ist.
Die Hülse 27 ist im Innern des Deckels 1 an ihrem unteren Ende in einem Kugellager
28, das auf einem im Deckelinnern fest angebrachten Träger 29 ruht, axial gelagert.
Mit ihrem oberen Teil ist die Hülse 27 in eine Deckplatte 30 eingesetzt, die ihrerseits
in einem entsprechenden Ausschnitt des oberen Verkleidungsblechs 3 des Deckels 1
liegt und mit winkelförmigen Auflageelementen 31 verbunden, z.B. verschraubt ist.
Um das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit in das Innere des Deckels 1 zu vermeiden,
ist die Hülse 27 gegenüber der Büchse 6 nd der Deckplatte 30 durch je einen Dichtring
32 bzw. 33 abgedichtet.
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Zum Drehen der Hülse 27 ist ein Handgriff 34 in einen das obere Ende
der Hülse 27 umschliessenden Ring 35 eingesetzt.
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Durch eine manuelle Drehbewegung der Hülse 27 sollen bei der vorliegenden
Verschlusseinrichtung sowohl eine Verriegelungsvorrichtung für den Deckel 1 als
auch das Ventil 2 in aufeinander abgestimmter Folge betätigt werden.
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Die Verriegelungsvorrichtung umfasst im dargestellten Ausführungsbeispiel
zwei Stangen, die im Innern des Deckels parallel zur Aussen- bzw. Innenfläche des
Deckels angeordnet sind und axial verschiebbar sind, wobei die äusseren Stangen
enden jeweils eine Seite des Deckels durchstossen und in am Körper des Druckgefässes
befestigte Schliessbleche greifen.
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In Fig. 2 ist in einem Schnitt die beispielsweise Ausbildung und Anordnung
der einen Stange im Bereich der einen Seite des Deckels dargestellt.
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Im Deckel 1 mit den Verkleidungsblechen 3, den Wärmeisolierplatten
4, einer Lippendichtung 36 zur Abdichtung des auf das nicht dargestellte Druckgefäss
niedergedrückten Deckels 1 sowie weiteren Bauelementen, die hier nicht zu erwähnen
sind, ist die Stange 37 in einem im Deckelinneren angeordneten und mit dem Deckel
fest verbundenen Rohr 38 mittels einer in das Rohr 38 eingesetzten Büchse 39 axial
verschiebbar gelagert.
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Hierbei bewirkt eine zwischen der Büchse 39 und einem mit der Stange
37 fest verbundenen Ring 40 angeordnete Schraubenfeder 41, dass die Stange 37 im
unverriegelten Zustand vollständig in das Innere des Deckels 1 gedrückt wird, also
über die Seitenwand 42 des Deckels 1 nicht vorsteht. Das Ende der Stange 37 weist
einen kegelstumpfförmigen Kopf 43 auf, dessen Basis 44 einen grösseren Durchmesser
als der anschliessende Abschnitt 45 der Stange 37 hat. An einem plattenförmigen
Druckgefässteil 46, das eine Oeffnung 47 aufweist, ist mittels nicht dargestellter
Schrauben ein Schliessblech 48 mit einer Oeffnung 49 befestigt. Zur Verriegelung
des Deckels 1 wird dieser auf den nicht dargestellten Gefässrand geschwenkt, worauf
die Stange 37 aus der unverriegelten Lage 50, die in Fig. 2 gestrichelt dargestellt
ist, durch die grössere Oeffnung 47 des Druckgefässteils 46 in die Oeffnung 49 des
Schliessblechs 48 gestossen wird. Aufgrund der kegeligen Ausbildung des Kopfs 43
wird bei fortgesetzter Verschiebung der Stange 37 der Deckel auf den Gefässrand
gedrückt, bis die Basis 44 des Kopfs 43 auf der äusseren Seite des Schliessblechs
48 einrastet. In dieser in Fig. 2 mit ausgezogenen Linien dargestellten Verriegelungslage
kann die Feder 41 die Stange 37 nicht mehr ins Deckelinnere drücken, da die Rückstellkraft
einer
nicht dargestellten Deckeizugfeder und die Dichtung 36 auf den Deckel einen Druck
nach oben ausübt, so dass die Basis 44 des Kopfs 43 über dem oberen Rand der Oeffnung
49 des Schliessblechs liegt. Zum Oeffnen des Deckels 1 bei drucklosem Gefäss muss
der Deckel demnach auf den Gefässrand niedergedrückt werden.
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Sobald sich im Druckgefäss bei verriegeltem Deckel 1 ein auch nur
geringer Druck aufbaut, verstärkt sich die Blockierung des Kopfs 43 am Schliessblech
48 ganz beträchtlich, so dass ein gewaltsames Oeffnen des Deckels, z.B. durch übermässiges
Niederdrücken des Deckels und Ausüben eines Schlages auf den Kopf 43 der Stange
37, praktisch ausgeschlossen ist. Falls andererseits der Deckel 1 nicht ordnungsgemäss
verriegelt worden war, drückt der sich aufbauende Innendruck den Deckel nach oben,
d.h. öffnet den Deckel, bevor der Innendruck eine gefährliche Höhe erreicht.
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Um die Sicherheit gegen das Entstehen eines Innendruckes im Druckgefäss
bei nicht ordnungsgemäss verriegeltem Deckel und gegen das gewaltsame Oeffnen des
Deckels bei vorliegendem Innendruck weiter zu erhöhen, sind die Betätigungen des
Ventils 2 und der anhand der Fig. 3 beschriebenen Verriegelungsvorrichtung beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Verschlusseinrichtung wie
folgt in gegen seitige Abhängigkeit gebracht.
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Gemäss Fig. 1 ist das die Stange 37 umgebende Rohr 38 an seinem deckelinneren
Ende durch das Verstrebungsprofil 5 gehalten. Das Ende der Stange 37 ist gabelförmig
ausgebildet und enthält eine Rolle 51, die im gabelf.Jrmigen Endteil der Stange
37 fest oder drehbar gelagert ist. Mit der drehbaren
Hülse 27 ist
eine Kurvenscheibe 52 fest verbunden, wobei die Rolle 51 unter dem Druck der Feder
41 (Fig. 2) an die Kurvenscheibe 52 anliegt.
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Aus Fig. 3 ist die Form der Kurvenscheibe 52 ersichtlich.
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Hierbei ist zu bemerken, dass in Fig. 1 die Lage der Hülse 27 und
des Handgriffs 34 der Uebersicht halber so dargestellt ist, dass der Handgriff 34
in die Zeichenebene zu liegen kommt, wogegen er mitsamt der Hülse 27 in Wirklichkeit
um einen bestimmten Winkel gegenüber der Achsrichtung der Stange 37 gedreht ist.
Ferner ist in Fig. 3 die Stange 37 nicht gezeigt, sondern es ist nur ihre Rolle
51 schematisch dargestellt. Aus Fig. 3 geht auch hervor, dass eine zweite, nicht
gezeigte Stange mit einer schematisch dargestellten Rolle 51' vorgesehen ist, wobei
diese zweite Stange die gleiche Achsrichtung wie die erste Stange 37 hat und entsprechend
die gegenüberliegende Seite des Deckels in der anhand der Fig. 2 beschriebenen Weise
verriegelt.
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Die in Fig. 3 dargestellte Lage der Kurvenscheibe 52 entspricht der
Verriegelungslage des Deckels 1, wie sie auch in Fig. 2 dargestellt ist. In dieser
Lage drückt die Kurvenscheibe 52 mit ihrem grössten Radius R auf die Rolle 51 und
somit auf die Stange 37 (Fig. 2), wobei die Kurvenscheibe 52 eine Einbuchtung oder
Kerbe 53 aufweist, in welche die Rolle 51 zu liegen kommt. Auf der Gegenseite weist
die Kurvenscheibe 52 den gleichen Radius und eine Einbuchtung 53' für die Rolle
51' der zweiten Stange auf. Ferner ist die Kurvenscheibe 52 auf der Gegenseite mit
einem Vorsprung 54 als Anschlag für die Rolle 51' versehen, so dass eine definierte
Endlage für die Verriegelung des Deckels vorliegt.
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In einem Winkelbereich 55 von beispielsweise 300 weist die Kurvenscheibe
52 den gleichen Radius R auf, so dass beim Drehen der Hülse 27 mittels des Handgriffs
34 die Stange 37 und die gegenüberliegende zweite Stange nicht verschcben werden.
In einem anschliessenden Winkelbereich 56 von beispielsweise 900 vermindert sich
der Radius der Kurvenscheibe 52 kontinuierlich auf den Wert r. Bei drucklosem Innenraum
des Druckgefässes und auf den Gefässrand niedergedrücktem Deckel 1 folgt beim Drehen
der Hülse 27 demnach die Rolle 51 unter der Wirkung der Feder 41 (Fig. 2) der Kontur
der Kurvenscheibe im Winkelbereich 56, so dass sich die Stange 37 ins Deckelinnere
verschiebt, bis in der zweiten Endlage, in welcher die Rolle 51 an einem weiteren
Vorsprung 57 der Kurvenscheibe 52 anschlägt, der Deckel 1 entriegelt ist.
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Umgekehrt wird beim Verriegeln des Deckels im Winkelbereich 56 der
Kopf 34 (Fig. 2) der Stange 37 durch die Oeffnungen 47 und 49 des Gefässteils 46
bzw. des Schliessblechs 48 gestossen und im Winkelbereich 55 in der in Fig. 2 dargestellten
Verriegelungslage festgehalten.
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Gemäss Fig. 1 und 3 weist die Hülse 27 an ihrem oberen Ende einen
in das Innere der Glocke 22 ragenden Kragen 60 auf, dessen Stirnseite als Führungsbahn
für einen in die Glocke 22 eingesetzten Stift 61 vorgesehen ist. Diese Führungsbahn
weist einen Abschnitt 62 kleinster Höhe des Kragens 60 auf, einen anschliessenden
Abschnitt 63 kontinuierlich ansteigender Höhe des Kragens 60 und einen Abschnitt
64 gleichbleibender, grösserer Höhe des Kragens 60. Die Abschnitte 62 und 63 bzw.
64 der Führungsbahn des Kragens 60 erstrecken sich über die gleichen Winkel wie
die Winkelbereiche 55 bzw. 56 der Kurvenscheibe 52, d.h. beispielsweise über 300
bzw. 900
Wenn folglich die Hülse 27 mittels des Handgriffs 34 gedreht
wird, hebt oder senkt sich die Glocke 22 und damit auch der Ventilkegel 14, da die
Glocke 22 durch den Vierkant-Abschnitt 20 des Bolzens 19 gegen ein Verdrehen gesichert
ist. Demnach erfolgt mit der beschriebenen Verriegelung bzw. Entriegelung des Deckels
zwangsläufig eine Betätigung des Ventils 2, und zwar in der nachfolgend beschriebenen
Weise.
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Ausgehend von der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Verriegelungslage
des Deckels 1 bewirkt ein Drehen des Handgriffs 34 im Gegenuhrzeigersinn vorerst,
dass die Rolle 51 über den Rand der Kurvenscheibe 52 im Winkelbereich 55 abläuft,
was ohne Einfluss auf die mechanische Verriegelung durch die Stange 37 bleibt. Gleichzeitig
dreht sich auch der Kragen 60 der Hülse 27 im Gegenuhrzeigersinn, so dass der Stift
61 am ansteigenden Abschnitt 63 der Führungsbahn aufläuft. Da die Glocke 22 zufolge
des Vierkant-Abschnitts 20 des Bolzens 19, mit welchem sie unverdrehbar verbunden
ist, gegen Verdrehen gesichert ist, wird die Glocke 22 angehoben und somit der Ventilkörper
14 vom Ventilsitz 11 abgehoben, so dass eine rasche Druckentlastung des Innenraums
des Druckgefässes erfolgt.
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Bei fortgesetzter Drehbewegung des Handgriffs 34 im Gegenuhrzeigersinn
läuft die Rolle 51 über den Rand der Kurvenscheibe 52 im anschliessenden Winkelbereich
56 ab, während der Stift 61 der Glocke 22 auf dem höheren Abschnitt 64 der Führungsbahn
des Kragens 60 aufliegt. Somit kann sich die Stange 37 unter der Wirkung der Feder
41 in das Deckelinnere verschieben, bis der Deckel entriegelt ist, wobei der Innenraum
des Druckgefässes bei geöffnetem Ventil 2 nach wie vor druckentlastet ist.
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Der Schliess- und Verriegelungsvorgang spielt sich in umgekehrter
Reihenfolge ab. Beim Drehen des Handgriffs 34 im
Uhrzeigersinn
schiebt der Abschnitt 56 der Kurvenscheibe 52 die Stange 37 in das Schlissblech
48, während das Ventil 2 offen bleibt, da der Stift 61 der Glocke 22 auf dem höheren
Abschnitt 64 der Führungsbahn des Kragens 60 aufliegt und der Ventilkegel 14 somit
vom Ventilsitz 11 abgehoben ist.
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Erst wenn der Deckel 1 voll verriegelt ist, d.h. beim Uebergang des
Abschnitts 56 der Kurvenscheibe 52 zum Abschnitt 55, läuft der Stift 61 über den
schrägen Abschnitt 63 der Führungsbahn des Kragens 60 und bewirkt dadurch ein Senken
der Glocke und damit ein Absenken des Ventilkörpers 14 auf den Ventilsitz 11.
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Die beschriebene, mit der Betätigung der Verriegelungsvorrichtung
gekoppelte Betätigung des Ventils ist beim Entriegeln des Deckals als zusätzliche
Sicherheitsmassnahme vorgesehen, indem normalerweise vor einer Betätigung der Verriegelungsvorrichtung
der Innenraum des Druckgefässes dadurch zu entlüften ist, dass das Ventil 2 durch
Anheben des Knopfgriffs 24 geöffnet wird. Hierbei ist die Oeffnung 13 im Deckel
12 des Ventilgehäuses, welche den Vierkant-Abschnitt 20 des Bolzens 19 führt, so
ausgebildet, dass das Ventil 2 in der Oeffnungsstellung verbleibt. Hierzu weist
die Vierkant-Oeffnung 13 gemäss Fig. 3 seitliche Ausnehmungen 65 auf, die sich gemäss
Fig. 1 nur über einen Teil der Dicke des Deckels 12 erstrecken und somit Absätze
oder Nischen bilden. Wird der Knopfgriff 24 so weit angehoben, dass die unteren
Kanten des Vierkant-Abschnittes 20 über diese Absätze zu liegen kommen, so kann
der Knopfgriff 24 im Gegenuhrzeigersinn um einen bestimmten Winkel, z.B. 30°, gedreht
werden, was ein Drehen des Vierkant-Abschnitts 20 um den gleichen Winkel bewirkt,
so dass dieser anschliessend in die Absätze abgestellt werden kann. Dadurch bleibt
der Ventilkegel 14 vom Ventilsitz 11 abgehoben. Um diese manuelle
Oeffnen
des Ventils 2 mittels des Knopfgriffs 24 von der zwangsläufigen Betätigung des Ventils
bei der Verriegelung des Deckels zu trennen, ist der durch den Abschnitt 64 der
Führungsbahn des Kragens 60 bewirkte Hub der Glocke 22 kleiner als der Hub der Glocke,
der erforderlich ist, um den Vierkant-Abschnitt 20 in der Oeffnung 13 drehen und
auf die durch die Ausnehmungen 65 gebildeten Absätze stellen zu können.
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Als zusätzliche Sicherheitsmassnahme wird eine Betätigung des Ventils
2 bei unter einem Innendruck stehendem Gefäss durch die Einbuchtungen 53, 53' aufgrund
einer zwangsläufigen Blockierung jeder Stange 37 mit ihrer in der Verriegelungslage
in der Einbuchtung 53 bzw. 53' liegenden Rolle 51 bzw.
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51' (Fig. 3) verhindert. Die vom Innendruck des Gefässes auf den Deckel
1 ausgeübte Kraft drückt die Stangen 37 seitlich fest an ihre Führungen, z.B. die
Buchse 39 (Fig. 2). Es ist deshalb dann nicht möglich, durch Betätigen des Handgriffs
34 die Kurvenscheibe 52 zu drehen und dadurch das Ventil 2 zu öffnen, weil die Kurvenscheibe
52 durch die Rollen 51, 51' bzw. die blockierten Stangen 37 gesperrt ist.
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Die vorliegende Verschlusseinrichtung kann in Deckeln beliebiger Form
angeordnet werden, insbesondere also in Deckeln für Druckgefässe, die einen Ausguss
aufweisen, oder für runde Druckgefässe. Ferner können die Verriegelungsstangen unter
entsprechender Anpassung der Kurvenscheibe in anderer als der beschriebenen Weise
angeordnet werden. Beispielsweise kann es bei einem Druckschrank zweckmässig sein,
an der Oeffnungsseite der Schranktür zwei Verriegelungsstangen vorzusehen, die gemeinsam
über eine einzige, mit der Kurvenscheibe in Berührung stehende Rolle betätigt werden.