DE2644351A1 - Konservierungsmittel fuer futtermittel - Google Patents

Konservierungsmittel fuer futtermittel

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DE2644351A1 DE19762644351 DE2644351A DE2644351A1 DE 2644351 A1 DE2644351 A1 DE 2644351A1 DE 19762644351 DE19762644351 DE 19762644351 DE 2644351 A DE2644351 A DE 2644351A DE 2644351 A1 DE2644351 A1 DE 2644351A1
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    • Y10S426/807—Poultry or ruminant feed

Description

BASF Aktiengesellschaft
Unser Zeichen: O. Z. 32 213 H/UR 6700 Ludwigshafen, 28.09.1976
Konservierungsmittel für Futtermittel
Die Erfindung betrifft Konservierungsmittel für Futtermittel auf der Basis flüssiger Gemische aus Ammoniumpropionat, Propylenglykol und Wasser und ihre Anwendung,
Die Verwendung von Propionsäure und ihren Salzen als konservierender Zusatz zu Futtermitteln verschiedenster Art ist seit längerem bekannt (DT-OS 2 019 125; GB-PS 1 101 3^2; DT-OS 2 019 972). Die Wirkung dieser Substanzen beruht auf ihrer bioziden und langanhaltenden biostatischen Wirkung (ZbI. Bakt. II, 12jj, H. 1, 100 (1970)).
Bei der Verwendung reiner Propionsäure als Konservierungsmittel werden Lagerung und Anwendung erschwert durch die korrosive Wirkung und den unangenehmen Geruch der Säure. Wegen dieser Nachteile verwendet man anstelle der reinen Säure in vielen Fällen ihre Salze, insbesondere das Natrium- oder Calciumsalz. Nachteilig sind hierbei jedoch die im Vergleich zur Propionsäure höheren Kosten sowie die Schwierigkeiten, die bei der Anwendung dieser pulverförmigen Salze bei Körnern und bei flüssigen Medien auftreten. Sowohl Propionsäure als auch Natrium- und Calciumpropionat werden im Stoffwechsel der Tiere oxidativ abgebaut und energetisch verwertet.
Die Verwendung von Lösungen, die eine niedere aliphatische Carbonsäure mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, das Ammoniumsalz dieser Säure und Wasser enthalten, zur Bekämpfung der Mehltaubildung auf feuchtem Saatgut und zur Verhinderung der Schimmelbildung auf Silage ist aus der DT-OS 2 355 441 bekannt. Die dort beschriebenen Lösungen enthalten rund 40 bis 50 Gewichtsprozent Wasser, so daß bei der Applikation die Zugabe großer
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Volumina erforderlich ist. Dadurch wird die Handhabung5Del Transport und Lagerung erschwert, verteuert und die Nährstoffkonzentration der Futtermittel vermindert.
Die Verwendung von Propylenglykol als energieliefernder, physiologisch hochwertiger Zusatz; zur Ti er ernährung, insbesondere zur Verhinderung von Ketosen, ist bekannt» Beispielsweise wird in der DT-AS 1 692 505 ein Beifuttermittel beschrieben, das aus Propylenglykol, Natriumpropionat, Natriumbicarbonat und den üblichen mineralischen Bestandteilen und Spurenelementen besteht und vorwiegend an hochleistende Milchkühe einige Wochen vor und einige Wochen nach dem Kalben verfüttert wird.
Es wurde gefunden, daß ein flüssiges Gemisch, das Ammoniumpropionat, Propylenglykol und Wasser enthält, wobei das Molverhältnis Ammoniumpropionat s Propylenglykol 1 : 0,1 bis 1 s 0,7 beträgt, eine sehr gute konservierende Wirkung bei Futtermitteln hat.
Gleichzeitig weist das erfindungsgemäße Gemisch gegenüber bekannten Konservierungsmitteln folgende Vorteile auf: Es wirkt nicht korrosiv auf Eisen (Normalstahl Kesselblech Hl) und Aluminium und ist indifferent gegenüber Polyäthylen, Polyesterharzen und Polyvinylchlorid. Futtermittel, die mit der erfindungsgemäßen Mischung behandelt werden, können - sofern ihr Eigengehalt an organischen Säuren normal ist - in nichtkorrosionsgeschUtzten Behältern oder Räumen gelagert werden. Auch das reine Konservierungsmittel läßt sich ohne zeitliche Beschränkung in Eisenbehältern aufbewahren, ohne daß Korrosion eintritt.
Das Gemisch kann auch bei tiefen Temperaturen gelagert und verarbeitet werden. Bei Temperaturen bis -6,5°C kommt es nicht zur Abscheidung der festen Bestandteile. Ferner läßt sich das flüssige Gemisch außerordentlich leicht herstellen und dosieren. Es ist fast geruchlos - auch bei längerem Stehen an der Luft entweichen weder Ammoniak- noch
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Säuredämpfe -, und es wirkt nicht hautätzend. Es hat, bedingt durch den Stickstoffgehalt, einen zusätzlichen Nährwert. Futtermittel, die es als Zusatz enthalten, werden von Nutztieren wesentlich schneller aufgenommen als unbehandeltes Futter.
Der Wassergehalt des erfindungsgemäßen Gemisches kann zwischen 20 und 30 Gewichtsprozent schwanken, wobei das Molverhältnis Ammoniumpropionat : Wasser 1 : 2,0 bis 1 j 3*5 beträgt.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Konservierungsmittels mischt man Ammoniumpropionat, Propylenglykol und Wasser oder Propionsäure, Ammoniak, Propylenglykol und Wasser. Vorteilhaft ist eine Mischung aus >_ 85 Gewichtsteilen ca. 65-prozentiger Ammoniumpropionat-Lösung und -fc 15 Gewichtsteilen 100-prozentigen Propylenglykols; das entspricht einem Molverhältnis Ammoniumpropionat : Propylenglykol von ungefähr 1 : 0,3 und einem Molverhältnis Ammoniumpropionat : Wasser 1 : 2,7·
Das erfindungsgemäße flüssige Gemisch aus Ammoniumpropionat und Propylenglykol eignet sich zur Konservierung von Futtermitteln in Aufwandmengen von ungefähr 0,3 Gewichtsprozent, bezogen auf Futtermittel ; im allgemeinen genügt ein Zusatz bis zu 3 Gewichtsprozent. Zweckmäßigerweise setzt man Grünfutter aller Art (z.B. Gras, Luzerne, Klee und Grünmais) 0,4 bis 2,0 Gewichtsprozent, erntefeuchtem Futtergetreide aller Art (Gerste, Hafer, Roggen, Weizen) und Körnermais sowie Hülsenfrüchten zu Futterzwecken 0,4 bis 3*0 Gewichtsprozent, Mischfuttermitteln und deren Rohstoffen (z.B. Tapioka, Getreidenachprodukten, Produkten der Stärke-, Zucker- und Ölindustrie, pflanzlichen und tierischen Eiweißprodukten) 0,3 bis 3,0 Gewichtsprozent Konservierungsmittel, jeweils auf Futtermittel bezogen, zu. Die erforderliche Aufwandmenge steigt mit dem Feuchtigkeitsgehalt der Futtermittel.
Die folgenden Versuchsergebnisse belegen die vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Konservierungsmittels.
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ο.ζ. 32
Beispiel 1
Industriell hergestelltes Mischfutter (Schweinemast-Alleinfutter) wurde auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 18 Gewichtsprozent Wasser eingestellt und mit einer Mischung aus 85 Gewichtsteilen ca. 65-prozentiger wäßriger Ammoniumpropionat-Lösung und 15 Gewichtsteilen 100-prozentigen Propylenglykols (APP) und - zum Vergleich - mit reiner Propionsäure (PS) behandelt. Die Beurteilung erfolgt aufgrund visueller Feststellungen»
Versuchslaufzeit (Lagerungsdauer):
28 Tage
Konservierungsmittel
Aufwandmenge an Konservierungsmittel (GewJ, bezogen auf Futtermittel)
Beurteilung der Futtermittel-Haltbarkeit
0,3
0,4
(entsprechend 0,22 Gew.% Ammoniumproplonat)
nach 4 Tagen erster sichtbarer Schimmelbesatz j nach 10 Tagen nahezu verdorben
bei Versuchsende noch einwandfrei
bei Versuchsende noch einwandfrei
Der Versuch zeigt, daß die erfindungsgemäße Mischung im Vergleich zu reiner Propionsäure bereits in geringen Zusätzen eine gute konservierende Wirkung auf Futtermittel hat.
Beispiel 2
Die Wirkung einer Mischung aus 85 Gewichtsteilen cac 65-prozentiger wäßriger Ammoniumpropionat-Lösung und 15 Gewichtsteilen Propylenglykol (APP) auf Eisen (Kesselblech Hl) wurde über eine Versuchslaufzeit von 70 Tagen beobachtet. Als Vergleichssubstan-
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.ζ. 32 213
zen dienten 100-prozentige Propionsäure, Leitungswasser und Getreide mit einem Wassergehalt von 20 Gewichtsprozent.
Prüfsubstanz
Lineare Korrosionsgeschwindigkeit (mm/Jahr) bei Eisen (Kesselblech Hl)
bei Raumtemperatur bei 4O0C
Beurteilung
Propionsäure
^0,001
1,77
Leitungswasser 0,07+' Peuchtgetreide Ο,ΟΟδ
<0,001 keine Korrosion, Material voll geignet
4,11 starke Korrosion, Material ungeeignet
0,17+^ bei hoher Temperatur deutliche Korrosion
0,11 bei hoher Temperatur deutliche Korrosion
; lochfraßartiger Angriff ' muldenförmiger Angriff
Die Tabelle zeigt, daß die erfindungsgemäße Mischung im Gegensatz zu reiner Propionsäure auf Eisen nicht korrosiv wirkt. Leitungswasser und Peuchtgetreide wirken ebenfalls stärker korrosiv als die Mischung,,
Beispiel 3
Die folgende Berechnung verdeutlicht die Aufwertung der Futtermittel, USe mit einer Mischung aus 85 Gewicht steilen ca. 65 prozentiger Ammoniumpropionat-Lösung und 15 Gewichtsteilen 100 prozentigen Propylenglykols (APP) behandelt werden.
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531 745
112 650
118 651
- -ff - O.Z. 32
Aufwandmenge: 1,5 Gewichtsprozent APP, bezogen auf Gerste
Gehalt an Stärkeeinheiten
Rohprotein (StE)
(g)
1 kg APP"*";
1 kg Gerste mit 20 Gew.} Feuchte
1 kg Gerste nach Zusatz von 1,5 Gew.# APP (= 15 g)
+ ' 85 g N/kg Mischung entsprechen 85 x 6,25 = 531 g Rohprotein/ kg Mischung.
Die Werte zeigen, daß der Rohproteingehalt der Gerste durch die Behandlung mit der erfindungsgemäßen Mischung erhöht wird; der Gehalt an Stärkeeinheiten wird praktisch kaum beeinflußt.
Beispiel 4
Die Preßlust von Nutztieren (Rinder) für ein Mischfuttermittel, dem die erfindungsgemäße Mischung (APP) zugesetzt worden ist, wird in der Aufnahmegeschwindigkeit mit einem unbehandelten Mischfuttermittel (Kontrollfutter) verglichen. Allen Tieren werden pro Tag Jeweils 1 kg Mischfutter, verteilt auf zwei Mahlzeiten, angeboten.
Geschwindigkeit der Steigerung der
Mischfutteraufnahme Aufnahmege-
durch Rinder in schwindigkeit Minuten pro Mahlzeit
Kontrollfutter 7*8
Mischfutter mit Zusatz
von 8 Gew.% APP 7,0 10 #
Mischfutter mit Zusatz
von 10 Gew.% APP 6,8 12 %
Mit der erfindungsgemäßen Mischung behandelte Mischfuttermittel werden von Nutztieren deutlich schneller aufgenommen als unbe-
handeltes Putter. 609814/0228 ~
ν - 7 -

Claims (5)

  1. - X- O.Z. 32 213 Patentansprüche
    MLJ Flüssiges Gemisch aus Ammoniumpropionat, Propylenglykol und Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis Ammoniumpropionat : Propylenglykol 1 : 0,1 bis 1 : 0,7 beträgt.
  2. 2. Flüssiges Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis Ammoniumpropionat : Wasser 1 ; 2,0 bis 1 : 3,5 beträgt.
  3. 3. Verwendung eines flüssigen Gemisches nach Anspruch 1 zum Konservieren von Futtermitteln.
  4. 4. Verwendung eines flüssigen Gemisches nach Anspruch 1 und 3 in einer Menge von 0,3 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf Futtermittel.
  5. 5. Verfahren zum Konservieren von Futtermitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man den Futtermitteln 0,3 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf Futtermittel, eines flüssigen Gemisches gemäß Anspruch 1 zusetzt.
    BASF Aktiengesellschaft
    809814/0228
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