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Filterkasten für Textilmaschine
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Filterkasten für eine Textilmaschine
insbesondere für eine Offen-End-Spinnmaschine, mit zwei Filterkammern, von denen
jede einen zwischen einer Eintritts- und Austrittsöffnung angeordneten Filter sowie
eine durch ein Absperrorgan beherrschte Oeffnung zum Entfernen des Filterbelages
besitzt, den Eintritts- und Austrittsöffnungen der beiden Filterkammern zugeordnete
Umlenkorgane, um die Filter wechselweise zu beaufschlagen, einem den Austrittsöffnungen
nachgeschalteten Ventilator und mit von einer selbsttätigen Umschalteinrichtung
gesteuerten Betätigungsmitteln für die Umlenkorgane.
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Es ist ein Filterkasten der angegebenen Art für eine Offen-End-Spinnmaschine
mit Fremdabsaugung bekannt (DT-AS 20 28 410).
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Bei dem bekannten Filterkasten wird der Tatsache Rechnung getragen,
dass die Absaugung an Offen-End-Spinnmaschinen mit hohem und möglichst gleichmässigem
Druck arbeiten muss und dass hierzu eine automatische Umschaltung, z.B. bei Erreichen
eines vorbestimmten Druckabfalles am Filter der in Betrieb befindlichen Kammer auf
die andere der beiden Filterkammern erwünscht ist. Um eine Störung des Spinnprozesses
an der Spinnmaschine bezw. ein Betriebsunterbruch an derselben zu vermeiden ist
allerdings Voraussetzung, dass die jeweils ausser Betrieb gesetzte eine Filterkammer
während der Betriebs-bzw. Standzeit der anderen Filterkammer gereinigt wird.
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Mit der Automatisierung der Umschaltung zur Vermeidung übermässiger
Druckschwankungen tritt demnach eine Erschwerung in der Bedienung bzw. Reinigung
der Filterkammern in dem Sinne ein, dass die Reinigung sich nicht nur inbezug auf
die Häufigkeit sondern auch in der zeitlichen Folge derjenigen der Umschaltvorgänge
anpassen muss.
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Die Reinigung des bekannten Filterkastens bedingt demnach ebenso viele
Bedienungsgänge, wie an diesem Kasten Umschaltungen der Absaugung von einer auf
die andere Filterkammer auftreten. Darüber hinaus muss die Reinigung bzw. müssen
die Bedienungsgänge jeweils abgestimmt auf die Standzeit einer Filterkammer zeitgerecht
erfolgen.
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Die Erfindung bezweckt nun einen Filterkasten zu schaffen, dessen
Bedienungsaufwand verringert und dessen Reinigung vereinfacht ist. Dementsprechend
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, trotz automatisch erfolgender Umschaltung
die Reinigung
der Filterkammern zu beliebigen Zeiten und in beliebiger
Folge ohne Rücksichtnahme auf die jeweils im Betrieb befindliche Filterkammer zu
ermöglichen.
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Die erfindungsgemässe Lösung zeichnet sich aus durch Steuermittel
um über die Betätigungsmittel unabhängig von der Umschalteinrichtung die Umlenkorgane
zu betätigen, sowie durch je eine mit einem Verschlussteil versehene Druckausgleichsoffnung
für jede Filterkammer.
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Durch die getroffene Lösung ist es möglich in den Betrieb des Filterkastens
zum Zweck der Reinigung aller Filterkammern in zeitlich zusammenhängenden Vorgängen
einzugreifen, ohne dabei den Betrieb der Textilmaschine zu beeinträchtigen.
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Die erfindungsgemäss getroffene Massnahme ist dann besonders vorteilhaft
wenn entsprechend einer bevorzugten Ausgestaltung die Steuermittel in Wirkungsverbindung
mit den Absperrorganen stehen. Damit kann beispielsweise die Betätigung eines Absperrorganes
im Oeffnungssinne zum Zwecke der Reinigung der entsprechenden Filterkammer dann
zu einer Ansteuerung der Betätigungsmittel für die Umlenkorgane führen, wenn sich
die betreffende Filterkammer im Betrieb befindet. Hierdurch sind Fehlbedienungen,
die zu einer Störung des Textilmaschinenbetriebes führen könnten, ausgeschlossen.
Darüber hinaus wird auch die Bedienung des Filterkastens zum Zwecke der Reinigung
vereinfacht. Eine wesentliche Vereinfachung der Bedienung des Filterkastens bringt
weiterhin die für jede Filterkammer vorgesehene Druckausgleichsöffnung, wobei die
Betätigung des dieser zugeordneten Verschlussteiles zwangsweise vorgesehen sein
kann. Im Zusammenhang mit einem für manuelle Reinigung ausgelegten Filterkasten
ermöglicht die Druckausgleichsöffnung,
die Oeffnung für das Entfernen
des Filterbelages ohne Rücksichtnahme auf den in den Filterkammern herrschenden
Unterdruck gross auszugestalten und das entsprechende Absperrorgan ohne in Betracht
fallenden Kraftaufwand zu öffnen. Gemäss einer bevorzugten Ausgestaltung sind die
Druckausgleichsöffnungen in den als Türen ausgebildeten Absperrorganen selbst vorgesehen
und das jeweilige Verschlussteil ist mit einem beweglichen Türgriff gekuppelt. Durch
Betätigung des Türgriffes kann dabei nicht nur gleichzeitig der den Steuermitteln
zugehörige Schalter betätigt sondern auch der Verschlussteil geöffnet werden um
den-Druckausgleich herbeizuführen. Die erfindungsgemässen Massnahmen gestatten auch,
den Filterkasten für eine automatische Reinigung auszulegen, wobei die Druckausgleichsöffnung
auch dem Eintritt der notwendigen Transportluft dienen kann.In einer besonders zweckmässigen
Ausgestaltung eines erfindungsgemässen Filterkastens für automatische Reinigung
sind die Steuermittel als Klappen ausgebildeten Absperrorganen in Absaugstutzen
zugeordnet, die an eine Zentralabsaugung angeschlossen sind. Eine weitere vorteilhafte
Ausgestaltung ergibt sich dadurch, dass die Druckausgleichsöffnungen auf der Reinluftseite
der Filter angeordnet sind, so dass beim Oeffnen der Klappen nach erfolgtem Abbau
des Unterdruckes eine Luftströmung durch den Filter hindurch erzeugt werden kann,
welche der normalen Strömungsrichtung der Luft im Arbeitsbetrieb entgegengesetzt
ist. Durch diese Luftströmung können auch Verunreinigungen entfernt werden, die
sich in Poren des Filters festgesetzt haben.
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Nachfolgend ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung
anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Filterkasten für eine Offen-End-Spinnmaschine
schematisch
im Schnitt und Fig. 2 ebenfalls im Schnitt ein Detail des Filterkastens nach Fig.
1.
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In der Zeichnung ist mit 10 ein im Grundriss etwa u-förmiger Filterkasten
bezeichnet, der zwei spiegelbildlich angeordnete Filterkammern 12 bzw. 14 enthält.
Die beiden Filterkammern 12 und 14 sind durch eine durchlaufende Trennwand 16 sowie
je einem Luftfilter 28 bzw. 30 in je eine Rohluftkammer 12a bzw. 14a und je eine
Reinluftkammer 12b bzw. 14b unterteilt.
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Ein an die nicht dargestellte Offen-End-Spinnmaschine angeschlossener
Absaugstutzen 18 mündet zwischen den beiden Rohluftfilterkainrnern 12a bzw. 14a
bei 20 in den Fiiterkasten 10.
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Zwischen der Stutzenmündung 20 und den Rohluftfilterkammern 12a bzw.
14a sind Lufteintrittsöffnungen 2 bzw. 4 vorgesehen, welche durch eine ein Umlenkorgan
bildende Klappe 22 beherrscht sind. Durch die Klappe 22 wird der Stutzen 18 entweder
mit der Kammer 14a (wie dargestellt) oder mit der Kammer 12a (strichpunktierte Lage
der Klappe 22) verbunden. Die Klappe 22 ist an der Wand 16 schwenkbar gelagert.
Mit der Klappen 22 ist eine zweiflüglige Klappe 24 drehstarr verbunden, die Luftaustrittsöffnungen
25 und 27 beherrscht. Ueber die Luftaustrittsöffnungen 25 und 27 sind die Reinluftkammern
12b bzw. 14b mit der Saugseite eines Ventilators 31 verbunden, wobei in der ausgezogen
gezeigten Stellung der Klappe 24 der Ventilator 31 an die Rninluftkammer 14b angeschlossen
ist. Der Ventilator 31 fördert die angesaugte -Luft in eine Austrittskammer 32 die
mit der Umgebung des Filterkastens 10 verbunden ist.
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Die Klappen 22, 24 stehen mit einem Stellmotor 35 in Antriebsverbindung,
der seinerseits an einen Steuerkasten 6 angeschlossen ist. Mit dem Steuerkasten
6 ist über eine Leitung 47 eine selbsttätige Umschalteinrichtung 40 verbunden, die
einen Pressostat beinhaltet. Der Pressostat spricht auf einen Druckabfall zwischen
einer Messstelle 46 am Eintritt des Ventilators 31 an bzw. erzeugt ein Signal, durch
welches der Stellmotor 35 über dem Steuerkasten 6 angesteuert wird.
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In jede der Rohluftkammern 12a und 14a führt von aussen eine Reinigungsöffnung
36 bzw. 38, wobei die Reinigungsöffnungen 36 und 38 durch Türen 37 bzw. 39 abgesperrt
sind. In Fig. 2 ist die Türe 39 im Schnitt in vergrössertem Massstab dargestellt,
wobei dieser die Türe 37 spiegelbildlich entspricht.
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In der bei 52 schwenkbar gelagerten Türe 39 sind Löcher 54 vorgesehen,
welche mit einer an der Innenseite der Türe gebildete Entlüftungskammer 56 verbunden
sind. In die durch einen Ringkörper 68 gebildete Entlüftungskammer 56 mündet eine
normalerweise durch einen plattenförmigen Verschlussteil 62 abgesperrte Entlüftungsöffnung
58. Die Entlüftungskammer 58 steht mit der zugehörigen Rohluftkammer 14a in Verbindung.
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Mit dem Verschlussteil 62 ist ein Schaft 61 eines Türgriffes 60 starr
verbunden, wobei der Schaft 61 in der Tür 39 achsial verschiebbar angeordnet ist.
Eine auf dem Schaft 61 geführte Druckfeder 64, die zwischen Tür 39 und Verschlussteil
62 angeordnet ist, drückt den letzteren gegen einen die Oeffnung 58 umgebenden Dichtungsring
66. Der Dichtungsring 66 stützt sich am Ringkörper 68 ab.
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An der Innenseite der Gehäusewand 11 ist in der Nachbarschaft des
Ringkörpers 68 ein an den Steuerkasten 6 angeschlossener elektrischer Türkontakt
70b angebracht. In der geschlossenen Stellung des Verschlussteiles 62 und der Türe
39 wirkt der erstere mit dem Türkontakt 70b zusammen.
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Der Türkontakt 70b bildet zusammen mit dem der Türe 37 zugeordneten
Türkontakt 70a (Fig. 1) sowie dem Steuerkasten 6 Steuermittel, welche eine Umschaltung
der Klappen 22,24 unabhängig von der Umschalteinrichtung 40 veranlassen können.
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Im Betrieb des Filterkastens 10 saugt der Ventilator 31 Luft mit einem
Unterdruck von z.B. 500 mm WS durch den Stutzen 18 in die Rohluftkammer 14 ein,
da der Ventilator den notwendigen Unterdruck für den Transport der Fasern die Spinnturbinen
erzeugt. Die mit Fasern und Staub beladene Luft wird durch den Filter 30 gereinigt
und verlässt den Filterkasten durch die Austrittskammer 32.
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Durch die Belegung des Filters 30 mit Fasern entsteht im Filterkasten
ein Druckabfall. Wenn dieser ein bestimmtes vorgegebenes Mass überschreitet, erzeugt
der Pressostat ein Signal für die Umschalteinrichtung 40. Ueber den Stellmotor 35
werden die Klappen 22,24 verstellt. Dadurch gelangt die durch den Stutzen 18 zugeführte
Luft in die Kammer 12a und wird durch den Filter 28 gereinigt.
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Wird nun zur Leerung des Filterkastens 10 der Griff 60 der Türe 3-9
betätigt, während die Klappen 22,24 die ausgezogene
Stellung einnehmen,
so wird der Verschlussteil 62 entgegen der Kraft der Feder 64 vom Dichtungsring
66 abgehoben und gibt die Oeffnung 58 frei. Durch diese Bewegung wird der Türkontakt
70b betätigt, bleibt jedoch bei Lage der Klappen 22,24 in der gezeigten Stellung
wirkungslos. Gleichzeitig kann Luft in Pfeilrichtung aus der Umgebung des Filterkastens
10 durch die Oeffnungen 54, den Druckausgleichsraum 56 und die Oeffnung 58 in die
Rohluftkammer 14a eintreten. Der in der Kammer 14 herrschende Unterdruck wird abgebaut,
wodurch die Türe 39 nach kurzer Zeit leicht geöffent werden kann.
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Wird durch die Bedienungsperson in der gestrichelt dargestellten Position
der Klappen 22,24 versucht, anstelle der Türe 39 die Türe 37 zu öffnen, so veranlasst
der Türkontakt 70a zuerst ein Umsteuern der Klappen 22,24 über den Steuerkasten
6 und den Stellmotor 35.
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Die Kammer 12 wird damit ausser Betrieb gesetzt, während die Kammer
14 den Betrieb aufnimmt.
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Da das Umsteuern der Klappen im Filterkasten durch Betätigung der
Türgriffe 60 veranlasst werden kann, lässt sich jederzeit jede der Türen 37, 39
öffnen. Für die Bedienungsperson entfallen somit Gänge zur falschen Seite des Filterkastens,
da sich ja immer beide Seiten unabhängig von der momentanen Klappenstellung öffnen
lassen. Da die Bedienungsperson in einem Bedienungsgang immer beide Filterkasten
leeren wird, lässt sich der Zeitabstand zwischen zwei Leerungen des gesamten Filterkastens
verdoppeln, was die Bedienungszeiten der Maschine verkürzt. Dies ist insbesondere
bei Filterkasten, welche nur einen geringen Druckabfall zwischen vollem und belegtem
Filter
aufweisen dürfen, insbesondere bei Offenend spinnmaschinen, von Bedeutung.
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Der erfindungsgemässe Filterkasten lässt sich auch für eine zentrale
Absauganlage auslegen. Zu diesem Zweck sind anstelle der Türöffnungen Absaugstutzen
für Absaugrohre vorzusehen, wobei anstelle der Türen von der Steuerung der zentralen
Absauganlage betätigbare Klappen in den Absaugstutzen angeordnet sind. Um die Reinigung
der Filter möglichst wirksam zu gestalten, münden die Druckausgleichsöffnungen in
diesem Fall in die Reinluftkammer. Die Verschlussteile für die Druckausgleichsöffnungen
können entweder so mit den Klappen der Absaugstutzen gekuppelt sein, dass jeweils
der Verschlussteil einer Kammer geöffnet ist, bevor die zugehörige Klappe geöffnet
wird. Dabei ist der Türkontakt zweckmässig dem Verschlussteil zugeordnet, so dass
die Umschaltung von der im Betrieb befindlichen auf die andere Filterkammer stattfindet,
sobald sich der Verschlussteil bewegt.
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Dadurch, dass die die Türkontakte umfassenden Steuermittel eine Umschaltung
der Umlenkorgane bzw. des Betriebes von einer Filterkammer auf die andere veranlassen
können, braucht die Steuerung der zentralen Absauganlage, welche nacheinander eine
Mehrzahl von angeschlossenen Filterkasten mit je einer Mehrzahl von Filterkammern
bedient, auf den Betriebszustand der einzelnen Kammer keine Rücksicht zu nehmen.
Die erfindungsgemässen Steuermittel gestatten deshalb, auf der Seite der zentralen
Absauganlage eine einfache Steuerung bzw. ein einfaches Programm für die periodische
Reinigung der Filterkammern aller Filterkasten einzusetzen.