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tRiegelschloBI'
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Die Erfindung betrifft ein Riegelschloß mit einem in Schließrichtung
am Schloßgehäuse geführten Riegel, der mit einer orthogonal dazu am Schloßgehäuse
geführten Schließplatte verriegelbar ist, und mit einem Schwenkhebel, der eine PUhrungskante
zum Angriff eines Schließzapfens für einen wenigstens teilweisen Ausschluß des Riegels
sowie einen Stift aufweist, der in einen Schlitz des Riegels eingreift.
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Ein derartiges Riegelschloß weist eine verhältnismäßig kurze Baulänge
auf, die im wesentlichen der Länge des Riegels entspricht. Man bezeichnet ein derartiges
Schloß auch als Teleskopriegelschloß. Besondere Probleme bei derartigen Schlössern
entstehen, wenn der Riegel vollständig, in der Regel zweitourig, ausgeschlossen
werden soll. Wegen der kurzen Baulänge kann man nämlich nicht mit den üblichen Mitteln,
wie doppelte Rasten am Riegel für den Eingriff
des Schließzapfens,
arbeiten. Bei einem bekannten Riegelschloß mit den eingangs angegebenen Merkmalen
(DT-OS 24 OO 570) ist deswegen der Schwenkhebel vorgesehen, der am Riegel selbst
gelagert ist. Der Riegel weist eine Raste für den Eingriff des Schließzapfens auf.
Nach eintourigem Ausschließen wird der Schwenkhebel so verschwenkt, daß er eine
zweite Raste für den Schließzapfen bildet. Der Riegel kann dann ein weiteres Mal
ausgeschlossen werden. Die Führung des Schwenkhebels ist verhältnismäßig umständlich.
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Der Schwenkhebel weist einen Stift auf, der einerseits in einen konzentrisch
zum Lager des Schwenkhebels angeordneten Schlitz im Riegel und andererseits in einen
Z-förmigen Schlitz des Gehäuses eingreift. Diese Anordnung hat zumindest den Nachteil,
daß der Schwenkhebel und damit auch der Riegel hängenbleiben können, wodurch im
Ergebnis auch der Schließzapfen und damit der Schlüssel blockiert ist. Ein weiterer
Nachteil besteht darin, daß zum vollständigen AusschlieBen des Riegels zwei Schlüsselumdrehungen
erforderlich sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Riegelschloß mit den eingangs beschriebenen
Merkmalen anzugeben, bei dem die volle Riegellänge eintourig ausgeschlossen werden
kann.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Schwenkhebel am Gehäuse
gelagert ist und ein Ubersetzungsgetriebe zwischen Schließzapfen und Riegel bildet.
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Bei dem erfindungsgemäßen Riegel schloß wirkt der Schließzapfen nicht
auf den Riegel, sondern auf den Schwenkhebel und dieser über die Stift-Schlitz-Verbindung
auf den Riegel ein. Eine Ubersetzung läßt sich stets dadurch erreichen, daß die
PUhruIgskante des Schwenkhebels, an der
der Schließzapfen den Schwenkhebel
erfaßt, und die Stift-Schlitz-Verbindung zwischen SchwenXhebel und Riegel in unterschiedlichem
Abstand vom Schwenklager des Schwenkhebels angeordnet sind. Das schließt nicht aus,
daß der Riegel selbst rastenförmige Ausnehmungen aufweist, an denen ihn der Schwenkzapfen
bei bestimmten Bewegungszuständen, z.B. zu Beginn des Ausschließens, erfaßt. Im
allgemeinen bewegt sich aber der Riegel schneller als es der Umfangsgeschwindigkeit
des Schließzapfens entspricht.
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Durch Anordnung und Gestalt des Schlitzes im Riegel für den Stift
des Schwenkhebels lassen sich verschiedene Bewegungsabläufe des Riegels bei gleichförmiger
Drehgeschwindigkeit des Schließzapfens erzeugen. Am einfachsten ist es, wenn der
Schlitz im wesentlichen gerade und so angeordnet ist, daß der Riegel vollständig
ausgeschlossen ist, wenn der Schwenkhebel einen bestimmten Schwenkwinkel zurUckgelegt
hat.
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Um den Materialaufwand einerseits und die Anzahl der Teile des Schlosses
andererseits gering zu halten sowie darüber hinaus zu gewährleisten, daß der Riegel
in den beiden Schließstellungen sich nicht verschieben kann, ist es zweckmäßig,
wenn der Schwenkhebel eine Ausnehmung einerseits für den Eingriff eines an der Schließplatte
angeordneten Stiftes bei ausgeschlossenem Riegel und andererseits für den Eingriff
eines weiteren auf der Schließplatte angeordneten Stiftes bei eingeschlossenem Riegel
aufweist.
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Im Gegensatz zu bekannten Schlössern, bei denen der Riegel in den
verschiedenen Schließstellunger dadurch festgelegt wird, daß eine Nase der Schließplatte
in eine zugeordnete Ausnehmung des Riegels einfaßt, stützt sich bei dem erfindungsgemäßen
Türschloß der Riegel am Schwenkhebel ab, der seinerseits durch die Schließplatte
blockiert ist.
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Im übrigen kann der Schwenkhebel eine Ausnehmung als Anschlag für
den rückdrehenden Schließzapfen bei eingeschlossenem Riegel aufweisen. Dadurch wird
verhindert, daß durch Rückdrehen des Schlüssels die Schließplatte angehoben wird,
wobei ein wenigstens teilweiser Ausschluß des Riegels möglich ist.
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Zum Einschließen des Riegels kann es vorteilhaft sein, wenn am Riegel
eine in Schließrichtung relativ zum Riegel längs verschiebliche Rückzugraste angeordnet
ist. Diese Rückzugraste, die beim Ausschließen vom Riegel mitgenommen und aus diesem
jedenfalls teilweise herausgezogen wird, wird beim Rückdrehen des Schließzapfens
von diesem erfaßt und zieht den Riegel soweit zurück, daß er sich größtenteils im
Schloßgehäuse befindet, so d-aß er vom Schwenkhebel, auf den zu diesem Zeitpunkt
bereits die auf der SchlieBplatte lastende Federkraft einwirkt, weil der betreffende
Stift der Schließplatte in die zugeordnete Ausnehmung des Schwenkhebels faßt, vollständig
in die Schließstellung zurückgedrängt wird.
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Die Rückzugraste kann ein Winkel sein, dessen am bzw. im Riegel angeordneter
Arm einen eine Nase am Riegel hinterfassenden Anschlag aufweist und dessen anderer
Arm sich bis in den Bereich des Schließzapfens erstreckt. Zusätzlich kann der im
Riegel geführte Arm des Winkels einen Stift aufweisen, der in einem Schlitz des
Gehäuses geführt ist.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels erläutert; es zeigen: Fig. 1 schematisch eine Seitenansicht
des geöffneten Riegelschlosses bei eingeschlossenem Riegel,
Fig.
2 den Gegenstand nach Fig. 1 bei ausgeschlossenem Riegel, Fig. 3 einen Schnitt in
Richtung III-III durch den Gegenstand nach Fig. 1.
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Das dargestellte Riegelschloß weist eine Stulpe 1 zum Anschluß an
eine Tür und eine an die Stulpe 1 angeschlossene Tragplatte 2 auf, die zusammen
mit einer Deckplatte 26 das Schloßgehäuse bildet. Auf der Tragplatte 2 sind, einander
diagonal gegenüberliegend, zwei HUlsen 3, 4 mit Innengewinde befestigt, in die Schrauben
zur Befestigung der Deckplatte eingedreht werden. Ferner sind auf der Tragplatte
2 ebenfalls diagonal zueinander zwei Stehbolzen 5, 6 mit rechteckigem Querschnitt
angeordnet, auf denen sich die Deckplatte abstützen kann. Die Tragplatte 2 weist
schließlich eine Öffnung 7 für einen Zylinderschloßeinsatz und einen sich in Schließrichtung
erstrekkenden Schlitz 8 für einen am Riegel 9 angeordneten Stift 10 auf.
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Der Riegel 9 besteht aus insgesamt vier mit Nieten 11 aneinander befestigten
Platten 12 - 15. Die Platte 12 trägt den Stift 10 und ist neben der Platte 2 angeordnet.
Die neben der Platte 12 befindliche Platte 13 erstreckt sich nur über einen Teil
des Riegels und weist eine nach oben gerichtete Nase 16 auf, so daß eine im wesentlichen
dreieckförmige Ausnehmung 17 gebildet ist, deren in Schließrichtung vordere Begrenzungskante
18 senkrecht zur Schließrichtung angeordnet ist, während die andere Begrenzungskante
19 schräg nach oben verläuft.
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Die in der Reihenfolge dritte Platte 14 ist rechteckig, und ihre Längsseiten
schließen einerseits mit der Vorderkante des Riegels 9 und andererseits ungefähr
mit der Begrenzungskante 18 ab.
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Die neben der Deckplatte angeordnete Platte 15 des Riegels 9 weist
an ihrer Rückseite eine im wesentlichen rechteckige Ausnehmung 20 und an ihrer darunter
befindlichen Ecke eine winkelförmige Ausnehmung 21 auf.
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Eine Schließplatte 22 ist in der Ebene der Platte 14 angeordnet und
weist im oberen Teil einen sich orthogonal zur Schließrichtung erstreckenden Schlitz
23 für einen auf der Tragplatte 2 gehaltenen Stift 24 sowie im unteren Bereich einen
ebenfalls orthogonal zur Schließrichtung angeordnet ten Schlitz 25 für einen an
der Deckplatte 26 angeordneten Stift 27 auf. Dadurch ist die Schließplatte 22 lediglich
orthogonal zur Schließrichtung verschiebbar. Sie steht unter der Wirkung einer Feder
28, die eine Spiralfeder ist und sich am rechteckigen Stehbolzen 5 abstützt. Das
freie Ende 29 der Feder liegt an einem auf der der Tragplatte 2 zugewandten Seite
angeordneten Stift 30 der Schließplatte 22 auf. Uber einen weiteren Stift 31 stützt
sich die Schließplatte 22 an der Deckplatte 26 ab.
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Die Hülse 4 dient gleichzeitig als Lager für einen Schwenkhebel 32,
der in der Ebene der Platte 13 angeordnet ist.
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Der Schwenkhebel 32 weist eine Führungskante 33 für einen Schließzapfen
34 auf und trägt einen Stift 35, der in einen schrägen Schlitz 36 der Platte 12
des Riegels 9 eingreift.
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Wenn der Schließzapfen 34 aus der in Fig. 1 dargestellten Stellung,
bei der der Riegel 9 eingeschlossen ist, entgegen den Uhrzeigersinn verschwenkt
wird, erfaßt er zunächst die Unterkante der Schließplatte 22, hebt diese gegen die
Wirkung der Feder 28 an und gelangt dann in die Ausnehmung 21 des Riegels 9, ohne
diesen Jedodh zu erfassen. Beim weiteren Verschwenken des Schließzapfens 34 erfaßt
dieser die Führungskante 33 des Schwenkhebels 32 und drückt den Schwenkhebel entgegen
dem Uhrzeigersinn um seine Schwenkachse (Stehbolzen 4), wobei der Schwenkhebel über
die Stift-Schlitz-Verbindung 35, 36 den Riegel 9 mitnimmt und ausschließt. Weil
die Stift-Schlitz-Verbindung 35, 36 sich in einem größeren Abstand von der Schwenkachse
des Schwenkhebels 32 befindet, als der jeweilige Berührungspunkt zwischen dem SchlieEzapfen
34 und der Führungskante 33, arbeitet der Schwenkhebel als ein Ubersetzungsgetriebe,
das den Riegel 9 in einer Tour vollständig ausschließt, wie das in Fig. 2 dargestellt
ist.
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Wenn der Schließzapfen 34 den Schwenkhebel 32 in die in Fig. 2 dargestellte
Position gebracht hat, gelangt auch die Schließplatte 22 unter der Wirkung der Feder
28 wieder in die dargestellte Position, wobei sie mit einem auf der linken Seite
der Schließplatte 22 angeordneten Stift 37 in eine Ausnehmung 38 am oberen Ende
des Schwenkhebels 32 einfaßt. Dadurch wird der Riegel 9 in der ausgeschlossenen
Stellung blockert.
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In einem rückseitig offenen Schlitz 39 der Platte 12 ist ein Arm 40
eines Winkels 41 in Schließrichtung verschieblich gehalten, dessen anderer Arm 42
davon abgewinkelt sich bis in den Bereich der Ausnehmung 21 und in den Schwenkbereich
des Schließzapfens 34 erstreckt.
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Der Arm 40 weist einen Stift 43 auf, der in einem sich in Schließrichtung
erstreckenden Schlitz 44 der Tragplatte 2 geführt ist. Ferner weist der Arm 40 einen
Anschlag 45 auf, der eine zugeordnete Nase 46 an der Platte 12 hinterfaßt. Wie man
insbesondere aus Fig. 1 entnimmt, laßt sich der Winkel 41 soweit in den Riegel 9
hineinschieben, daß die Rückseite des Arms 42 mit der Rückseite des Riegels 9 bzw.
der Platten 12 - 15 abschließt. Der Schlitz 44 in der Tragplatte 2 weist eine solche
Länge auf, daß der Arm 42 bei ausgeschlossenem Riegel 9 von dem zurückschwenkenden
Schließzapfen 34 erfaßt wird, so daß beim weiteren Zurückschwenken des Schließzapfens
34 der Riegel 9 vom Winkel 41 mitgenommen und bis in den Bereich der eingeschlossenen
Stellung zurückgebracht wird.
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Den restlichen Weg in die eingeschlossene Stellung legt der Riegel
9 unter der Wirkung der Feder 28 zurück, die die Schließplatte 22 in die in den
Figuren dargestellte Position drückt, wobei einerseits der Stift 37 auf die schrägte
Begrenzungskante 19 an der Nase 16 der Platte 13 und andererseits ein Stift 47 der
Schließplatte 22 auf eine Begrenzungskante der Ausnehmung 38 am Schwenkhebel 32
einwirkt. Dadurch ist der Riegel 9 auch in der eingeschlossenen Position gegen Verschieben
gesichert.
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Um zu verhindern, daß in der eingeschlossenen Position der Schwenkhebel
32 durch Rückschwenken des Schließzapfens 34 betätigt wird, weist der Schwenkhebel
32 im Bereich seiner Schwenkachse einen Anschlag 48 für den Schwenkzapfen 34 auf.