DE264176C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 264176 — KLASSE 34g·. GRUPPE

STRAUSS & PLESS in LADENBURG a. N.

Bettstelle mit doppelseitig gepolsterter, drehbarer Matratze.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. November 1912 ab.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Bettstelle mit doppelseitig gepolsterter Sprungfedermatratze, deren Liegeflächen durch eine Drehbewegung der Matratze vertauscht werden können.

Die bekannten drehbaren Matratzen sind einteilig, sie füllen die Bettstelle als ein zusammenhängendes Stück vollständig aus und besitzen an jeder Schmalseite je einen Drehzapfen. Eine unmittelbare Folge dieser Anordnung ist zunächst eine sehr ungünstige Beanspruchung des verhältnismäßig langen Matratzenrahmens; die zweiseitig gepolsterte, einteilige Matratze ist sehr schwer und unhandlieh; besonders nachteilig ist es aber, daß eine Auswechslung der besonders stark beanspruchten Teile der Matratzenliegeflächen bei der einteiligen Matratze nicht möglich ist. Durch die Erfindung werden diese Ubelstände vermieden, und zwar dadurch, daß die Matratze in der Längsrichtung in mehrere, völlig selbständige Einzelmatratzen zerlegt ist, die für sich drehbar in den Längswänden der Bettstelle gelagert sind.

Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung auf der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι eine Matratze aus drei Teilen nebst den in Betracht kommenden Teilen der Bettstelle und

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 2-2 der

Fig. i. Ferner zeigt in größerem Maßstabe die Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 der

Fig. i, gesehen in der Richtung des Pfeiles x.

A bezeichnet die drei Matratzenteile. Jeder Matratzenteil besteht zweckmäßig aus einem Holzrahmen α¹, den zugehörigen Sprungfedern α² und der doppelseitigen Polsterung B. Der Erfindung gemäß sind die Teile A drehbar in den Seitenteilen C der Bettstelle gelagert, so daß sie mit Leichtigkeit eine Umkehrung und beliebige Verwendung der Liegeflächen B zulassen. Die Drehzapfen der Matratzenteile sind mit a³ bezeichnet, die zugehörigen Zapfenlager mit c¹. Die Zapfenlager sind nach oben offen. Außer den Drehzapfen sind an den Seitenteilen der Rahmen a¹ auf jeder Seite je zwei Zapfen a* angeordnet. Diese Zapfen dienen zur Stützung der Matratzenteile in der wagerechten Lage. Als Stützmittel für die Zapfen dient je eine Leiste D, welche verschiebbar an ihrem zugehörigen Seitenteil C der Bettstelle angeordnet ist. Die Achsen der Zapfen «⁴ und die der Drehzapfen α³ liegen in einer und derselben Ebene. Die Leisten D sind mit Hilfe von Führungsteilen c² an dem zugehörigen Seitenteil C gelagert. Die unmittelbare Unterstützung der Stützzapfen a^l in der wagerechten Lage der Matratzenteile erfolgt durch an den Leisten D angeordnete Stütznocken d¹. Die Länge der Zapfen «⁴ ist derart bemessen, daß sie an den Leisten D vorbeigedreht werden können, wenn die letzteren eine entsprechende Verschiebung in ihrer Längsrichtung erfahren. Für diesen Zweck ist eine Verschiebungsgabel E drehbar an jedem Seitenteil der Bettstelle gelagert, welche mit einem Zahn d² der Leiste D in Eingriff

steht. Zum Verdecken der Stütz- und Lagerzapfen wird zweckmäßig je eine Deckleiste c³ mit entsprechenden Nuten c⁴ und c⁵ für den Durchtritt der zugehörigen Zapfen an den Seitenteilen C befestigt.

Die Wirkungsweise der neuen Einrichtung ist hiernach leicht zu erkennen. Die einzelnen Matratzenteile werden mit ihren Drehzapfen in ihre Zapfenlager eingesetzt. Sind die Leisten D genügend weit in der Richtung des Pfeiles x^l verschoben, so sind die Zapfen «⁴ von den Nocken d¹ frei, und die Matratzenteile lassen sich beliebig oft und in einfachster Weise drehen, um die eine oder andere ihrer Liegeflächen in die Gebrauchsstellung zu bringen. Die Einzelmatratzen können auch unter sich leicht ausgewechselt werden. Zum Feststellen der Stützzapfen a^l und der Matratzenteile genügt ein Anstoßen der Gabel E, um die Stützleisten D in der erforderlichen Richtung zu verschieben und die Nocken unter die Zapfen «⁴ zu bringen.

Die Einrichtung zum Feststellen der drehbaren Matratzenteile in ihrer Liegestellung kann beliebig abgeändert und den jeweiligen besonderen Verhältnissen angepaßt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Bettstelle mit doppelseitig gepolsterter, drehbarer Matratze, dadurch gekennzeichnet, daß die Matratze in der Längsrichtung in mehrere, völlig selbständige Einzelmatratzen (A) zerlegt ist, die für sich drehbar in den Längswänden (C) der Bettstelle gelagert sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.